Wie das Leben so spielt. Karl Zbigniew Grund

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Wie das Leben so spielt - Karl Zbigniew Grund

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von Jo Micovich in Wuppertal intensivierte er seine Schreibversuche und erstellte mehrere Anthologien. Ermutigt durch die überaus positiven Erfahrungen veranstaltete er zahlreiche Lesungen in kulturellen Einrichtungen, Schulen und Haftanstalten. 2017 veröffentlichte er seinen autobiographischen Roman:“In den Häusern der Irren #38/1“, wo er über seine Erfahrungen und Erlebnisse in verschiedenen Anstalten berichtet. „Wie das Leben so spielt“ ist eine Anthologie mit ausgewählten Kurzgeschichten und Gedichten, die ebenfalls einen guten Einblick in eine fremde Welt ermöglichen.

      Ich war und bin ein Wanderer zwischen den Welten. Geprägt und angeregt durch meine Häufigen und längeren Aufenthalte in „geschlossenen Häusern“ habe ich irgendwann angefangen, meine Erfahrungen, Erlebnisse und Träume in Geschichten und Gedichten zu verarbeiten. Dabei geht es um Drogen, Sex und Liebe, aber auch Gefangenschaft, Gewalt und Tod werden in einigen Geschichten thematisiert. Zur Auflockerung habe ich zwischen den mitunter recht harten Texten einige Gedichte eingefügt, quasi zum Luft holen. Viele der hier ausgewählten Geschichten beruhen auf wahren Begebenheiten, andere sind rein fiktiv. Authentische Psychopathen, Mörder und Verrückte spielen eine gewichtige Rolle im alltäglichen Miteinander, denn das Leben schreibt nun mal die schönsten, aber auch die grausamsten Geschichten.

      Um meinen Lesern den „normalen“ Wahnsinn plausibel zu veranschaulichen, habe ich die Protagonisten stellenweise mit ihren eigenen Worten sprechen lassen.

       Impressum

      Texte Karl Zbigniew Grund

      Copyright Karl Zbigniew Grund

      Umschlag Karl Grund, Suitbertusstraße 89

      40223 Düsseldorf

      [email protected],

      autor-k-z-grund.de

      Tel: 0211 1582032

      0151 74394870

       Geschichten und Gedichte

       Das Leben

      

      

      

       ist ein Spiel

      

      

      

       man kann gewinnen

      

      

      

       und verlieren

      

      

      

       ich habe noch nie

      

      

      

       gewonnen

      

      

      

       aber jetzt

      

      

      

       habe ich nichts mehr

      

      

      

       zu verlieren

      

      

      Ein Tag wie jeder andere

      Ich traf sie in der Stadt auf der Platte. „Na, was macht die Kunst“, fragte sie. „Ach ja, geht so, könnte natürlich besser gehen“, bemerkte ich. Sie überlegte kurz. „Tja, wir könnten eigentlich auch zu dir gehen, ich hätte da was Schönes für uns“, sagte sie nach einer Weile. Soviel Nettigkeit in so kurzer Zeit habe ich nicht erwartet.

      Claudia war echt nett, ohne Zweifel, überhaupt 'ne nette Erscheinung. Gut gebaut und sehr sympathisch – eigentlich. Es schien ein Glückstag zu werden. Ich brauchte nicht lange zu überlegen, musste aber eine Anstandssekunde lang warten.

      „Dann lass und doch am besten ganz schnell gehen“, sagte ich ganz cool.

      Natürlich nahmen wir den kürzesten Weg und das bedeutete: „Tippen, Tappen Tönchen“ - eine verflucht lange und steile Mordstreppe. Jeder ringt nach Luft, wenn er diese anspruchsvolle Sportübung überwunden hat. Diese Treppe wurde schon oft beschrieben, in Gedichten verewigt und besungen.

      Oben angelangt brachte ich dann die übliche Bemerkung: „Jetzt sind es nur noch ein paar lächerliche Meter“. Damit wollte ich gewöhnlich das Durchhaltevermögen meiner oft wechselnden Begleiter stärken.

      „Das nächste Mal kannst du zumindest das Taxi bezahlen“, bemerkte sie schwer keuchend. „Vorhin hätte ich es fast gemacht, aber für die paar Meter lohnt sich das nicht, das wäre nur 'ne billige Show“, entgegnete ich. Dann war nur noch die vierte Etage angesagt, aber auch das schafften wir recht locker. Der Film konnte beginnen.

       Sie warf es achtlos auf den Tisch und legte sich auf mein Sofa. „Heute machen wir uns einen Feiertag“, sagte sie, immer noch schwer atmend. „Wir können ja bescheiden anfangen und dann vielleicht ein wenig steigern, so wie es sich gehört“, fügte sie hinzu. „Du machst das schon“. Das war natürlich ein Kompliment. Sie vertraute mir. Eine Seltenheit in unseren Kreisen.

      Bescheiden aber auch konkret bereitete ich unsere teuflische Mischung. Ich gab ihr die etwas kleinere Hälfte. Frauen vertragen nicht soviel, aber das ist nur die halbe Wahrheit. Sie nahm es und ging ins Bad vor den Spiegel. Die Tür ließ sie, wie immer, offen. Ich sah, wie sie sich, dann auch uns, im Spiegel erblickte. Ein leichtes Lächeln huschte über ihr Gesicht und blieb ganz leicht im Mundwinkel hängen. Sie konzentrierte ihren Blick auf ihren schönen schlanken Hals, neigte ihren Kopf ein wenig zur Seite. Diese leichte Dehnung

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