Stürme der Prärie. Jutta Maschmeier

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Stürme der Prärie - Jutta Maschmeier

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hervorrief und die Landschaft in ein mystisches Licht tauchte.

      „Es ist wunderschön“, flüsterte sie.

      „Faszinierend, nicht wahr? Wir befinden uns bereits auf unserem Land, die Ranch liegt noch zwei Meilen entfernt“, sagte David und konzentrierte sich wieder auf die schlechte Straße.

      Als sie sich schließlich der Ranch näherten, war es fast dunkel, doch das Licht reichte noch, um Karen erneut zum Staunen zu bringen. Das Gelände schien riesig, links und rechts lagen Weiden, auf denen abwechselnd Pferde und Rinder grasten. Nachdem sie an mehreren Stallungen vorbeigekommen waren, erreichten sie schließlich das Haupthaus. Karen erschien es riesengroß. Ihr gefiel sofort die hölzerne Terrasse, die sich über die gesamte Vorderfront des Hauses zog. Es sah genauso aus wie in den Westernfilmen, die sie gesehen hatte. Die Holzpfähle zum Anbinden der Pferde gab es auch. David hatte recht gehabt, hier war der Wilde Westen! David brachte den Wagen direkt vor der großen Eingangstür zum Stehen. Diese sprang sofort auf und drei Frauen, zwei ältere Damen und eine junge Frau, stürmten auf David zu. Sie umarmten ihn herzlich. Karen stand etwas abseits. So konnte sie sich die Frauen in Ruhe ansehen. Eine der älteren war sehr rundlich und trug eine Schürze, die andere war sehr schlank und hatte graues, kurz geschnittenes Haar. Die junge Frau, die gerade von David durch die Luft gewirbelt wurde, war auch sehr schlank. Sie hatte schwarzes Haar, das sie ebenfalls kurz trug. Karen fand, dass ihr das ausgesprochen gut stand. David kam nun mit zwei Frauen im Arm auf Karen zu und stellte sie vor.

      „Mum, Inka, ich habe einen Gast mitgebracht. Das ist Karen, sie brauchte meine Hilfe und ihr wisst ja, dass ich einer schönen Frau in Not immer beistehe. Karen, das sind meine Schwester Inka und meine Mum.“

      „Ich heiße Betty Milton Ich freue mich, Sie kennenzulernen.“

      Mrs. Milton reichte Karen freundlich die Hand. Inka murmelte nur ein Hallo und reichte ihr kurz die Hand. Sie schien nicht so erfreut zu sein wie ihre Mutter.

      „Ich hoffe, Sie entschuldigen diesen Überfall, aber ich war wirklich in einer misslichen Situation und ihr Sohn war so nett, mir seine Hilfe anzubieten“, erklärte Karen.

      „Das müssen Sie mir alles beim Abendessen erzählen, jetzt kommt doch alle erst einmal herein“, bestimmte Betty und schob Karen in Richtung Haus.

      David holte das Gepäck aus dem Auto und folgte ihnen.

      „Das ist übrigens Martha, die gute Seele des Hauses“, stellte Betty ihr nun die rundliche Frau vor. „Wenn Sie irgendetwas benötigen, wenden Sie sich an sie.“

      Auch Martha lächelte ihr freundlich zu. Als sie das Haus betraten, blieb Karen erstaunt stehen und schaute sich neugierig um. Die Eingangshalle war wirklich imponierend, an den Wänden war kein Putz, sondern nur der nackte Backstein. Der Raum war bis zum Dach offen. Der Boden war dunkel gefliest und mit bunten Teppichen ausgelegt. Eine große Holztreppe führte in die oberen Stockwerke. Karen folgte nun den anderen. Sie gelangte in einen großen Wohnraum, in dem ein riesiger Steinkamin sofort den Blick auf sich zog. Davor stand eine Sitzgruppe. Von der Decke hing ein altes Wagenrad als Kronleuchter. Doch die anderen waren weitergegangen. So gelangte Karen nun in die Küche. Auch die war sehr groß, in diesem Haus gab es wohl keine kleinen Räume. In der Ecke stand eine große Bank mit Tisch und Stühlen. Martha hantierte bereits an den Kochtöpfen. Inka stellte für jeden einen Teller auf den Tisch.

      „Das Haus ist wirklich beeindruckend, Mrs. Milton“, versicherte Karen ihrer Gastgeberin.

      „Sie meinen riesig und beängstigend, nicht wahr?“, lachte diese und rückte Karen einen Stuhl zurecht. „Setzen Sie sich, meine Liebe, und nennen Sie mich bitte Betty, o. k.?“

      Mrs. Milton war Karen auf Anhieb sympathisch. So setzte sie sich neben sie und probierte den Eintopf, der ihr gereicht wurde. Jetzt merkte sie erst, was für einen Hunger sie hatte. Als der Teller geleert war, nahm sie dankbar noch einen Nachschlag an.

      „Endlich mal ein Mädchen, das nicht auf seine Figur achtet und richtig isst“, stellte Betty amüsiert fest und Karen wurde rot. „David, nun erzähl uns, wo hast du diese entzückende junge Dame kennengelernt und warum musstest du ihr zur Hilfe eilen?“

      „Wahrscheinlich hat sie ihren Absatz verloren“, bemerkte Inka ironisch und warf dabei einen abfälligen Blick auf Karens Designerkostüm.

      „Inka, bitte!“ Betty richtete einen bösen Blick an ihre Tochter und wandte sich nun wieder an ihren Sohn. Auch David sah seine Schwester strafend an. Dann begann er, die Geschichte zu erzählen. Alle hörten aufmerksam zu. Als er geendet hatte, meinte Betty:

      „Sie Arme, das muss ja schrecklich für Sie gewesen sein. Gut dass mein Sohn vorbeigekommen ist. Und was diesen Henry Kaschinski betrifft, den sollte man anzeigen. David, was meinst du? Kann man da nichts machen?“

      „Nein, Mum, ich fürchte nicht, schließlich hat er Karen nicht angefasst, oder?“ David schaute fragend zu Karen hinüber, doch die schüttelte nur mit dem Kopf.

      „Aber dieser Gast, der hat sie doch begrapscht, man sollte wirklich gegen solche Mistkerle etwas unternehmen“, meldete sich nun Inka zu Wort. Karen war überrascht, dass sie sich nun auf ihre Seite stellte. „David, wofür hast du so lange studiert, wenn du jetzt nichts unternehmen kannst?“

      „Vielleicht ist er immer noch nicht fertig?“, hörte Karen hinter sich eine tiefe Stimme sagen. Es klang durchaus ernst gemeint. Trotzdem sprang David auf und begrüßte den Mann mit einer kurzen Umarmung. Auch Karen erhob sich, um ihm vorgestellt zu werden. Als sie sich umwandte, blieb ihr einen Moment die Luft weg. Vor ihr stand der wohl attraktivste Mann, der ihr je begegnet war! Sie musste hochschauen, weil er gut zwei Köpfe größer war als sie. Zwei dunkle Augen blickten nun abfällig auf sie hinunter. Karen war sich sicher, noch nie so dunkle Augen gesehen zu haben. Die Gesichtszüge waren sehr markant und die Haut von der Sonne gebräunt. Sein schwarzes Haar wellte sich leicht hinter den Ohren und schimmerte fast lila. Fasziniert starrte Karen diesen Mann an. Sie vergaß dabei beinahe, sich vorzustellen.

      „Äh … Hallo … ich bin Karen“, stotterte sie, während sie ihm die Hand reichte.

      „Karen? Und weiter?“, fragte die tiefe Stimme.

      Oh Shit, sie hatte sich noch gar keinen Nachnamen überlegt.

      „Cool, Karen Cool.“

      Was für ein blöder Name! Aber das war es, was ihr in diesem Moment durch den Kopf ging.

      „Das ist mein großer Bruder, Derek“, erklärte David nun.

      Derek machte keine Anstalten, ihre Hand entgegenzunehmen. So ließ Karen sie sinken und setzte sich wieder auf ihren Stuhl.

      „Um auf deine Frage zurückzukommen, ich habe mein Studium erfolgreich beendet und beginne in den nächsten Tagen mein erstes Volontariat. Was sagst du nun?“, wandte sich David an seinen Bruder.

      Der hob erstaunt eine Augenbraue und erwiderte zynisch:

      „Tatsächlich? Heißt das etwa, dass du demnächst selbst Geld verdienst?“

      „Oh ja, das heißt es. Keine Sorge, ich werde euch von nun an nicht mehr auf der Tasche liegen“, antwortete David gekränkt.

      „Mit siebenundzwanzig wird das auch langsam Zeit, oder?“, war die bissige Antwort.

      „Schluss jetzt!“, mischte sich nun Betty ein.

      „Hört

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