Tres Amigos 1. Michael Geigenberger

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Tres Amigos 1 - Michael Geigenberger

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dem gleichen Schluss sind die Kollegen Lauenstein und Wildfang auch schon gekommen. Vor allem fragen sie sich, was die Tochter Dorothea von Weißenhahn mit dem Familienclan zu tun hat. Nur eines steht mittlerweile bereits fest, sie war erbberechtigt. Weiter hat sich inzwischen herausgestellt, dass Hans-Heinrich von Weißenhahn, sie vom Flugplatz in Frankfurt persönlich abgeholt hat. Das kam soeben durch das Fax gerattert. Bei der Einreise gab es ein Problem mit ihrem Pass, da er abgelaufen war. Hans-Heinrich konnte das erklären und versprach dem Zöllner, dass er sich persönlich um die Verlängerung in Frankfurt kümmern werde. Er musste der Einreisebehörde eine Bestätigung unterschreiben.

      Von dort sind sie aber nicht direkt auf die Autobahn, sondern in ein nahe gelegenes Hotel gefahren. Im Airport Hotel reservierten sie ein Doppelzimmer für drei Tage. Gesehen wurden sie in dieser Zeit nicht. Ob sie wirklich die ganze Zeit dort waren, ist auch unerheblich. Auf der Videoüberwachung sieht man sie beide zwei Tage vor dem Unfall beim auschecken. Also waren sie noch weiter unterwegs. Aber wo? Das wird zu klären sein. Wildfang meldet sich mit einer Idee zu Wort. „Könnte es nicht sein, dass sie in Köln bei der Stiftung waren und versucht haben Klarheit zu bekommen? Schließlich wäre in der Erbfolge Dorothea von Weißenhahn an der Reihe gewesen. Sie hätte die Leitung der Stiftung übernehmen müssen. So steht es wenigstens in der Satzung.“

      „Moment Mal, da steht zuerst der Vater von Dorothea. Aber gibt es ihn überhaupt noch?“, fragt Hauptkommissar Lauenstein. „Nach unseren Unterlagen ist er wie vom Erdboden verschwunden. Aber jetzt lass uns erstmal zum Essen gehen! Außerdem brauch ich noch ein Hotelzimmer.“ „Ach, Blödsinn, du schläfst bei mir! Das Bett von meiner Frau ist doch frei.“ Auf diesen Vorschlag hin beginnen alle Anwesenden im Raum laut zu lachen. Anscheinend hat sich jeder auf seine Weise vorgestellt, wie die beiden nebeneinander im Ehebett liegen. „Für heute machen wir Schluss. Morgen fahren wir erst mal nach Köln zur Stiftung. Dann sind wir um einiges klüger.“ Auch Ester die Witwe des Grafen von Weißenhahn meint, dass sie erst mal Klarheit haben muss. Sie hat es sich gemütlich gemacht und blättert in den verschiedenen Unterlagen. Ein Pizzaservice hat sie bestens versorgt. Zuerst hatte sie zwar vor in das Edelrestaurant in der Bahnhofstraße zu fahren, aber dann überkam sie die Müdigkeit. Sie schaltet noch den Fernseher ein und blättert in den Kuverts, ohne eigentlich nach etwas Bestimmten zu suchen.

      Dann findet sie einen dünnen Umschlag, den sie bisher übersehen hat. Er ist beschriftet mit dem Wort „Salzburgbeteiligung“. Sie entnimmt die Unterlagen und stellt fest, dass es ein Dokument eines Notars ist. Dieter vom Dirndlgeschäft in Salzburg hat sich ein Darlehen vom Grafen geben lassen und zur Sicherheit sein Geschäft mit dem gesamten Inventar verpfändet. Weiter steht hier, dass Dieter von Weißenhahn wohl adoptiert wurde und das gerademal vor sechs Monaten. Warum hat er Dieter adoptiert und es ihr verschwiegen? Wenigsten ihr hätte er es sagen müssen, dass sie nun einen zusätzlichen Erben haben, und es ist sogar ein richtiger Sohn von ihrem Gatten. Aber nun versteht sie, warum Dieter so zutraulich wurde. Er ging wohl davon aus, dass sie Bescheid weiß. Sie beginnt über die neue Situation nachzudenken. Dieter ihr Stiefsohn? Vielleicht hat er ja gerade deshalb seinen Vater umgebracht umso an seinen Erbanteil zu gelangen.

      Dann wäre ja auch das Kuvert hinfällig. Als Sohn würde er mit seiner Stiefmutter ja alles gemeinsam erben, die ganzen Millionen. Da fällt ihr wieder ein, dass ja die Gelder verschwunden sind, vielleicht hat ja Dieter sie bereits abgehoben? Nun wird ihr angst alleine bei dem Gedanken, Dieter müsste sie ja dann auch aus dem Weg schaffen, damit er endlich an das Vermögen könnte. Dann steht auf einem weiteren Blatt, das sich Dieter verpflichtet, sich bei allen Casinos sperren zu lassen. Was? Er ist ein Spieler? Ester ist entsetzt. Na, wenn das der Kommissar erfährt. Doch die neuen Erkenntnisse steigern nur Esters Panik. Vielleicht ist ja Dieter schon auf dem Weg zu ihr nach Zürich! Ester sieht auf die Unterschrift des Notars und stellt erleichtert fest, dass das Dokument in Salzburg gefertigt wurde. Er wird von dieser Wohnung nichts wissen, davon ist sie überzeugt. Sie muss schnellstens zurück nach München und sich mit dem Kommissar Wildfang treffen. In ihrem Kopf beginnt alles zu verschwimmen. Das liegt aber auch an der zweiten Flasche Rotwein. Zu schnell hat sie ihn getrunken und dann sieht sie auf das Etikett und stellt fest, dass er ziemlich stark ist. Ester ermahnt sich zur Ruhe. Aber Köln, das ist jetzt noch wichtiger. Dort wird sie erfahren, wem das ominöse Unternehmen gehört und was es da für Personen gibt. Was gibt es dort für ein Schloss, oder ist es eine Burg, was ist es überhaupt?

      Umgehend ruft sie bei der Bahn an und fragt nach einer Verbindung nach Köln für den nächsten Morgen. Sie schläft in dieser Nacht nur wenig. Sie hat ständig den Eindruck, es ist jemand an der Türe. Es knarrt im Stiegenhaus, sie greift zum Hörer um die Polizei anzurufen, aber dann wird ihr klar, dass es der ältere Herr von der Wohnung über ihr ist, der etwas spät nach Hause kommt. Angetrunken ist er wohl auch, da er laut zu singen beginnt. Um sechs Uhr ruft sie sich ein Taxi und löst am Schalter eine Fahrkarte erster Klasse nach Köln.

      Im Speisewagen gönnt sie sich ein herzhaftes Frühstück mit Spiegeleiern und Schinken und einem doppelten Espresso. Sie sieht aus dem Fenster und beneidet alle Leute, die noch in ihre Betten liegen und weiter schlafen dürfen. So hätte sie sich das nicht gedacht. Dieser Wahnsinn, erst der eigene Mann, dann Elvira. Irgendjemand räumt hier auf, da ist sie sich ganz sicher. Im Abteil ist sie alleine, so kann sie noch ein bisschen vor sich hin dösen. Dann Köln Hauptbahnhof, inzwischen ist es halb zwölf. Sie überlegt, ob sie direkt zu der angegebenen Adresse fahren oder erst mal ein Restaurant aufsuchen soll. „Das Essen kann warten“, so ihr Entschluss. Die Firma „Freizeit AG“ ist in einem sehr vornehmen Haus untergebracht. Es ist eine Verwaltungsholding, hier laufen alle Fäden zusammen, das erkennt sie schon auf dem Firmenschild. Die freundliche Sekretärin erklärt ihr, dass sie etwas warten muss, da bereits ein Termin angesetzt ist und der könnte etwas länger dauern.

      Sie bekommt einige Zeitschriften, Kaffee und Gebäck serviert. Alles mit feinstem Porzellan. Der Warteraum ist mit schönem Holz ausgeschlagen und der Lederbezug auf der Couch ist so weich, als wäre es Handschuhleder. Der edle Geruch verströmt Wohlbehagen und beruhigt Esters aufgeheiztes Gemüt. Sie richtet es sich bequem ein und beginnt in den Zeitschriften zu blättern. Was sie nicht weiß ist, dass sich im Konferenzraum gerade die Hauptkommissare Wildfang und sein Kollege Lauenstein ein Gefecht mit dem Stiftungssekretär liefern. Der Kontrahent ist ein Vorstandsmitglied der Freizeit AG, und sieht keinen Grund dafür, dass er nun die Papiere offen legen soll. Er antwortet immer nur mit dem lapidaren Satz „So ist es vereinbart!“

      „Da müssen Sie schon mit einem Dokument kommen, welches Ihnen Akteneinsicht gestattet. So einfach reinschauen, das kommt überhaupt nicht in Frage!“ Dietmar Lauenstein meint zu Gerd Wildfang: „Los lass uns gehen, wir brauchen den zuständigen Staatsanwalt.“ Der junge Mann aus dem Vorstand steht auf und wünscht einen schönen Tag. Auf seinem Bildschirm hat er bereits erfahren, dass eine Gräfin Weißenhahn im Wartezimmer sitzt. Er versucht noch die beiden Herren durch einen anderen Ausgang zu lotsen, aber Wildfang muss mal kurz auf die Toilette und so geht er am Wartezimmer vorbei und sieht die Gräfin dort sitzen. „Sie hier, Gräfin? Woher haben Sie denn die Anschrift bekommen? Wo waren Sie die letzten Tage? Wir waren bei Ihnen in München und wollten noch einige Auskünfte.

      Gab es da nicht die Anweisung, dass sie München nicht verlassen dürfen?“ Ester antwortet kurz. „Sind das nicht ein bisschen viel Fragen auf einmal?“ Der junge Mann des Vorstandes tritt nun hinzu und bittet die Gräfin in den Konferenzraum. „Da wollen wir dabei sein!“ brüllt Lauenstein. Wildfang erkennt, dass sie beide im Moment keine Handhabe haben sich hier breit zu machen. Schließlich haben sie hier überhaupt keine Kompetenzen. „Lass uns gehen, was wir wissen wollten, haben wir erfahren.“ Vor der Türe will nun Lauenstein wissen, was sein Kollege Wildfang erfahren hat. „Hast du irgendetwas erfahren, was uns weiterhilft?“

      „Ich weiß, dass sie mauern werden. Warten wir mal ab, was die Gräfin macht. Wir werden hier warten und wenn wir uns die Füße in den Bauch stehen. Dann folgen wir ihr.“ Der junge Mann des Vorstandes stellt sich mit Volker vor. „Volker von Weißenhahn, ich bin zwar nur der Enkel, aber immerhin mit allen Vollmachten ausgestattet.“ Ester will nun wissen: „Wessen

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