Tres Amigos 1. Michael Geigenberger

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Tres Amigos 1 - Michael Geigenberger

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weiß nichts davon.“ „Er hat es so verlangt, sogar verboten hat er uns, nur ein Wort zu dir zu sagen. Er meinte immer, dass er dich persönlich informieren wird, wenn es an der Zeit ist. Übrigens, er hat immer pünktlich den Unterhalt für dich bezahlt.“ Mit einem lauten Ciao verabschiedet sich Tomas. Kaum zu Hause angekommen, wirft Tomas seine Jacke über den Stuhl und dann eilt er zum Computer. Im Internet versucht er etwas über die Weißenhahns zu erfahren. Seine Recherche bleibt erfolglos, da ist nichts zu finden, bis auf einen Hinweis, dass der Graf Geschäftsführer einer Bank ist. Der Clan hat sich gut abgeschirmt. Darüber ist sich Tomas sicher. Er entschließt sich dazu, die Unterlagen in einen Schuhkarton zu verstauen. Zur Tarnung legt er ein Paar alte Filzpantoffel oben auf. Es läutet und Susanne steht vor der Türe. „Warum bist du so plötzlich verschwunden? Waren es die Unterlagen oder hat es dich gestört, dass ich aufgetaucht bin?“ „Es geht um die Unterlagen, aber ich will jetzt nicht darüber reden.“ „Die Winny hat mir da etwas erzählt, darf ich etwas ausprobieren?“

      „Ich bin nicht in Stimmung. Wie du weißt, hab ich vor einer Stunde erfahren wer mein Vater ist.“ „Und, wer ist es? Kenn ich ihn?“ „Nein, aber es sind einige Zufälligkeiten die mich stören.“ „Es ist wegen des Grafen, hab ich Recht?“, fragt Susanne. „Vielleicht. Wo haben wir den Inhalt aus der Brieftasche?“ „Wie immer, in die Mülltüte. Aber warte mal, du sagtest damals dass wir die Papiere aufheben sollten, und deshalb schob ich sie hinter den Geschirrschrank, du weißt doch, in unser Geheimfach.“ „Hol sie mal, ich muss da etwas überprüfen!“, bittet Tomas. Gerd Wildfang steigt aus dem Intercity und wird von seinem Kollegen Lauenstein herzlich begrüßt. „Du altes Haus, da brauchen wir einen Mord um uns zu sehen.“

      „Du weißt doch, wie das ist. Die Zeit verfliegt und immer sagst du dir, den Dietmar solltest du mal besuchen. Wie geht es deiner Frau?“ „Ihr geht es gut, seitdem sie mich verlassen hat.“ Sie beginnen sich gegenseitig aufzuziehen. Frotzeln wie zu alten Zeiten. Die Ehefrau vom Dietmar Lauenstein ist ebenfalls bei der Polizei und zwar bei der Sitte. Wirklich verlassen hat sie ihn natürlich nicht, aber sie ist auf einem Kurs in Hamburg für drei Wochen. So muss sich Dietmar daheim selbst zurechtfinden. „Verstehe, deshalb hat dein Hemd so seltsame Querstreifen“, zieht ihn Gerd auf.

      „Erzähl vom Fall! Das scheint mir ja alles etwas seltsam.“ „Wir sind da schon einige Schritte weitergekommen. Wir bekamen von Australien ein Fax, das einiges erklärt.“ Als sie aufs Revier kommen und Gerd Wildfang sieht, dass es neu eingerichtet ist, kann er sich vor Begeisterung kaum beherrschen. „So etwas könnten wir in München auch gebrauchen!“ Eine Mitarbeiterin aus Lauensteins Abteilung fragt: „Kaffee oder Wasser?“ „Kaffee mit einem doppelten Cognac!“, meint Gerd Wildfang. „Sieh mal, hier haben wir unsere Aufzeichnungen.“ An einer modernen Glaswand, die sich als Bildschirm herausstellt, bekommt Wildfang die ersten Fotos zu sehen. „Hier haben wir sogar ein Foto, das ein Verkehrsteilnehmer mit seinem Handy aufgenommen hat. Aber das Tollste sollst du gleich sehen.“ Hauptkommissar Lauenstein reicht ihm ein Kuvert mit Dokumenten, die auf Englisch sind. „Das haben wir heute früh aus Australien bekommen, es kam per Eilkurier über Europol.“

      Wildfang beginnt zu blättern und erkennt, dass es Unterlagen aus einer psychiatrischen Klinik in Adelaide sind. „Ja du siehst richtig, sie ist aus einer Heilanstalt entflohen. Wie sie in den Flieger nach Europa gekommen ist, ist völlig unklar. Wir haben eine Anfrage an die Fluggesellschaften herausgegeben und hoffen bald auf eine Antwort. Eine Pause des Schweigens entsteht, Wildfang starrt auf die Papiere bis die Sekretärin die ungewöhnliche Ruhe unterbricht.

      „Wir haben einen ersten Bericht vom Arzt. Der Graf Weißenhahn ist wohl über den Berg, aber sagen wird er uns nichts mehr, sein Gehirn ist schwer geschädigt.“ „Ach du große Scheiße!“, entfährt es Lauenstein. Wildfang kann es nicht verstehen. „Ich sehe das so, dass sie ganz bewusst den Hans-Heinrich ihren Cousin gekapert hat. Sie hatte von Anfang an vor, ihn umzubringen. Sozusagen mit ihm gemeinsam Selbstmord zu begehen, ohne dass er es ahnte. Sieh mal in den Unterlagen steht, dass der Sohn sie mal in Australien besucht hat.“

      „Lass sehen, das wirft ja dann ein ganz neues Licht auf den Fall!“ Wildfang beugt sich über die Schulter um selbst nachzulesen. „Er hat sie alleine letztes Jahr dreimal besucht.“ „Also kannten sie sich auf jeden Fall besser. Das erklärt auch, warum sich der Grafensohn von ihr an das Lenkrad mit Handschellen fesseln ließ.“ „Du spinnst doch, was hat er?“, fragt Gerd Wildfang ungläubig. „Ja, sieh mal, so haben wir ihn im Wagen aufgefunden.“ Wildfang starrt auf das Foto, das Lauenstein ihm hinhält. Tatsächlich ist der Grafensohn mit Handschellen am Lenkrad fixiert. „Es war wohl so eine Art erotisches Spiel, deshalb stand auch seine Hose offen.“

      „Jetzt hör aber auf! Dann wollten sie gemeinsam ihm Sexrausch aus dem Leben scheiden?“ „Das wäre eine Erklärung.“, meint Dietmar lächelt. „Gibt es weitere Unterlagen? Vielleicht irgendetwas aus einer Reisetasche?“ „Nicht viel, nur eine Kontonummer einer Kölner Bank. Eine Vollmacht, ausgestellt auf eine „Freizeit AG“.

      „Was ist das für eine Firma?“, hackt Wildfang nach. „Da sind wir gerade am Telefonieren. Es scheint so etwas wie ein Freizeitpark zu sein. Aber eines ist uns aufgefallen, der Besitzer ist ein Graf Weißenhahn.“ „Der den wir in Salzburg…?“ „Da sind wir uns nicht sicher, der Vorname wurde mal vor etlichen Jahren bei einem Notar geändert.“

      „Da müssen wir dranbleiben!“ In diesem Moment kommt der zuständige Arzt der Intensivstation zu dem Treffen von Lauenstein und Wildfang hinzu. Er hat Neuigkeiten meint er, der Patient hat zusätzliche Würgemale am Hals. „Sie wollte ihn zusätzlich erwürgen? Oder was soll das heißen?“ „Das ist eine ganz abgefahrene Sache. So wie es aussieht, hat sie ihn mit einem Schal an der Kopfstütze festgebunden.“

      „Und warum kann man das auf den Fotos nicht sehen?“ „Wir müssen davon ausgehen, dass sich der Schal beim Unfall selbst gelöst hat. Aber das erklärt die Würgemale und das Foto des Zeugen.“ „Also müssen wir davon ausgehen, dass beide gemeinsam aus dem Leben scheiden wollten. Vielleicht hat sie ihn aber erst von ihrem „Vorhaben“ informiert, als er sich nicht mehr wehren konnte.“ Die Spekulationen finden kein Ende, aber eine wirkliche Erklärung hat keiner parat. Die Sekretärin von Lauenstein erklärt, „Nun haben wir endlich eine Verbindung zur „Freizeit AG“ in Köln bekommen. „Und? Reden sie schon, was gibt es?“

      „Die Gesellschaft wurde bis zum Tod von einem Grafen von Weißenhahn und seinem Sohn geführt. Hauptberuflich waren aber beide in der Pharmabranche. Die Firma heißt Pharma-Weißenhahn. Der Senior und sein Sohn sind gemeinsam bei einem Flug über Arizona mit einer Privatmaschine abgestürzt. Aber jetzt kommt es: Im Testament war festgelegt, dass bei einem Tod der beiden, alles an eine Stiftung übergeht.“

      „Und? Gibt es die Stiftung?“, will Hauptkommissar Lauenstein wissen. „Ja klar, die sponsert jedes Jahr einen Preis in der Nachwuchsförderung.“ „Dann machen Sie uns einen Termin für morgen Vormittag, wir nehmen den Wagen nach Köln“, meint Gerd Wildfang. Susanne versucht mit einem Besenstiel das Kuvert hinter dem Schrank hervor zu angeln. „Gleich hab ich es, wenn du mal etwas mit hinlangen würdest, ginge es leichtert.“

      „Bin ja schon da!“, meint Tomas. Dann endlich fällt das Kuvert auf den Boden. „So jetzt bin ich aber gespannt, was es da noch gibt, was wir übersehen haben.“ „Du meinst…was du übersehen hast“, korrigiert ihn Susanne. Gemeinsam gehen sie jedes Blatt nochmals durch, bis sie auf eine Kölner Telefonnummer stoßen. Noch ahnen sie nicht, wer der Inhaber dieser Nummer ist, aber Susanne ist die Frau der Tat und wählt umgehend die Nummer. „Stiftungsrat Weißenhahn, am Apparat Inge Niedermeier.“ Vor lauter Schreck legt Susanne gleich wieder auf. „Die Nummer gehört zu einem Weißenhahn! Da muss es eine Stiftung geben.“ Susanne und Tomas sehen sich etwas verwirrt an. „Was machen wir jetzt?“ „Lass uns doch alles erst mal zusammenschreiben, was wir alles haben! Dann sehen wir was uns noch fehlt?“, schlägt Susanne vor.

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