Tres Amigos 1. Michael Geigenberger

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Tres Amigos 1 - Michael Geigenberger

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halb fünf ist, entschließt sie sich für diese Nacht hier zu bleiben und sich das Bett zu richten. Zum Abendessen wird sie das nahe gelegene Edel-Restaurant das sich gleich um die Ecke befindet aufsuchen. Gerd Wildfang ist aufgeregt und läuft schnellen Schrittes durch die Gänge des Präsidiums. Endlich eine Wende in diesem verrückten Fall, denkt er. Walter Broder hat Probleme ihm zu folgen und ringt bereits nach Luft. „Jetzt renn doch nicht so!“, schreit er ihm nach. Da reißt Wildfang die Türe seines Büros auf und ruft: „Wo sind die Unterlagen?“ „Auf ihrem Schreibtisch“, kommt es leise aus dem Nebenzimmer. „Wo ist denn die Sophie?“, will Wildfang wissen. Sophie ist seine Sekretärin und rechte Hand. Ohne sie ist er so viel wie hilflos und aufgeschmissen. „Der haben Sie für heute freigegeben“, meint die zweite Schreibkraft.

      Gerd Wildfang muffelt seinen Freund Walter an und meint ungeduldig, „Broder, setzt dich irgendwo hin, aber stehe mir jetzt nicht im Weg!“ Wildfang wählt die Nummer seines Frankfurter Kollegen um Näheres zu erfahren. „Hallo, ist da der Lauenstein?“ „Sag mal, du kennst mich wohl nicht mehr, ich bin es, der Dietmar. Die Polizeitagung in Schruns… Hast du es vergessen?“ „Entschuldige, aber ich hörte nur Lauenstein. Also Dietmar, dann erzähl mal, was gibt es zu berichten!“ „Viel wissen wir auch noch nicht, aber die Zeugen sagen, dass der Graf Weißenhahn mit über zweihundert über die Autobahn ist und dann plötzlich nach rechts an einen Betonpfeiler knallte.

      Aber das seltsame ist, dass die Zeugen behaupten, es saß eine weitere Person im Wagen, die ihm eine Waffe an den Kopf, hielt.“ „Du hast nicht zufällig einen zuviel getrunken?“, fragt Gerd Wildfang spöttisch. „Sicher nicht, du kennst mich ja.“ „Eben drum!“ „Du musst herkommen! Ich bin in der Sondereinheit, Hauptwache Frankfurt, Abteilung Autobahnüberwachung.“ „Sag mir noch, sind beide tot?“ „Nein, der Graf hat überlebt, aber es ist noch nicht sicher, ob er durchkommt. Er liegt auf der Intensivstation im Koma. Die Beifahrerin ist inzwischen verstorben. Ach noch etwas, die Beifahrerin hatte einen australischen Pass und heißt Dorothea Gräfin von Weißenhahn.“ „Ich komme, das muss ich selbst sehen.“ Eine knappe Schilderung folgt, so dass Broder informiert ist. „Ich muss da hin“, sagt Wildfang mit aufgeregter Stimme.

      „Tut mir leid, da kann ich dich nicht begleiten, mein Einfluss endet hier in München, wie du weißt, aber du wirst mir doch Nachricht geben?“, fragt Broder. „Aber klar“, meint Wildfang und sein Kollege aus Österreich fährt deshalb mit der Bahn nach Salzburg. Wildfang ist erstaunt, „Da gibt es tatsächlich eine weitere Familie von Weißenhahn die Hans-Heinrich auch noch mit einem Revolver bedroht. Was ist da nur los?“ Walter Broder sitzt im Taxi zum Bahnhof und überlegt, wie die Personen zusammen gehören und was sie mit einander verbindet. Aber er stellt auch fest, dass er heute nichts mehr recherchieren kann, und tröstet sich damit, dass das Mittagessen vorzüglich war.

      Kaum hat Broder auf seinem Sitzplatz im Zug Platz genommen, beginnt er ein kleines Nickerchen zu halten, er meint zu sich selbst, dass er sich das längst verdient hat. In Salzburg angekommen schreckt er hoch. Für ein kleines Nickerchen war der Schlaf wohl doch etwas zu lang und zu tief. Noch völlig schlaftrunken winkt er einem Taxi und denkt, wie gut, dass es Ausländer sind, wären es Österreichische Grafen, hätte er längst das Innenministerium am Hals. Gerd Wildfang wird morgen Früh den ersten Zug nach Frankfurt nehmen, dann kommt er rechtzeitig zum Mittagessen dort an. Endlich wird er alles erfahren, da ist er sich sicher. Vielleicht ist ja diese ominöse Dorothea die Mörderin vom Grafen und von Elvira und vom Sohn sowieso? Vielleicht lässt sich recherchieren, seit wann sie in Deutschland ist? Alles Fragen, auf die er in Frankfurt von seinem Kollegen Dieter Lauenstein eine Antwort erwartet. Mit den Adeligen hat er es nicht so, die glauben immer, sie sind etwas Besseres. Scheuchen einen umher und haben immer Kontakt zu irgendeinem Ministerium. Dann droht wieder der Minister und daraufhin verlangt dann Wildfangs Chef eine umgehende Klärung.

      Kapitel: 8 Eine Feier im Gänsehäufel

      Tomas und Markus sind damit beschäftigt das Grillfeuer in Gang zu bringen. In wenigen Minuten wird Tomas´ Mutter mit seiner Schwester eintreffen. Sie bringen das Fleisch und den Kartoffelsalat. „Markus wo haben wir denn den Schnaps hin geräumt?“, fragt Tomas. „Der ist noch in der Kühltasche im Wohnmobil. Aber lass das die Fanny machen, die bringt auch noch einen edlen Tropfen aus dem Burgenland mit!“

      Dann hört Tomas seine Mutter und seiner Schwester. Sie scheinen schon mal einen vorab getrunken zu haben. Sie sind ziemlich fröhlich und dann ist da noch die Winny, die schon lange ein Auge auf Tomas hat. „Hallo, du untreue Seele“, meint Winny zu Tomas. „Lass dich in die Arme nehmen, das ist ja schon wieder eine kleine Ewigkeit her, dass ich dich drücken konnte!“ „Stimmt, ich glaube es war letzte Woche“, meint Tomas etwas genervt. Auch Fanny ist inzwischen eingetroffen und so sitzen sie mit den Nachbarn gemeinsam am Feuer und wenden die Fleischstücke. Von ihren Aktivitäten erfahren auch andere Bewohner des Gänsehäufls. Die weithin deutlich sichtbare Rauchfahne signalisiert, „da gibt es etwas Leckeres zu essen.“

      Der köstliche Geruch verbreitet sich schnell. Mittlerweile sind es schon über zwanzig Teilnehmer, einer hat sogar ein großes Bierfass angeschleppt. Die Mutter von Tomas hat etwas auf dem Herzen und so bittet sie ihn zu sich. „Ich muss mit dir reden. Ich habe da einen Umschlag, den sollte ich Dir übergeben und dann muss ich dazu einiges erklären. Dein Vater sagte damals, dass ich selbst entscheiden soll wann es soweit ist. Nun glaube ich, dass du alles wissen solltest. Hier sieh selbst, in diesem Kuvert ist alles für dich von deinem Vater zusammen gestellt.“ Tomas ahnt, dass der Umschlag etwas Brisantes enthält, das sieht er schon am Gesicht seiner Mutter.

      „Dann lass mal sehen!“, meint er mit aufgeregter Stimme. Er beginnt die Papiere auf einem kleinen Tisch auszubreiten. Da gibt es Fotos, Schriftstücke und Urkunden, einige tragen sogar eine notarielle Beurkundung. Zuerst greift Tomas nach den Fotos. „Wer ist das?“ Seine Mutter beugt sich zu ihm und meint: „Das ist der Graf, dein Vater. Aber lies zuerst die Dokumente!“ „Was für ein Graf?“ „Na ja, der Maximilian von Weißenhahn. Du hast doch seine Brieftasche gefunden, wie du mit berichtet hast.“ Tomas nimmt nochmals das Foto in die Hand und meint: „Entweder ist es ziemlich alt oder es ist ein anderer Graf Weißenhahn.“ „Nein, das ist der Graf, der kürzlich hier war. Das Foto ist aktuell.“

      „Das ist aber nicht mein Graf von Weißenhahn. Vielleicht ist es ein Bruder oder Verwandter?“, stellt Tomas fest. Das Bild ist leider von ziemlich schlechter Qualität, so dass Tomas unsicher ist. Er beginnt in den Papieren zu blättern. Nebenbei nimmt er einen Schluck vom frischen Bier und beißt von einem Hühnerbein ab. „Mach bitte keine Flecken auf die Papiere, vielleicht brauchen wir sie noch!“, ermahnt ihn seine Mutter. „Das ist also mein Vater. Warum hast du mir niemals von ihm erzählt? Ist meine Schwester ebenfalls von ihm?“

      „Nein, sie ist vom Steuerinspektor Willner, aber sie weiß es, hat ihn sogar schon öfter besucht.“ Völlig in seine Gedanken versunken sitzt Tomas an einem kleinen Tisch. Sein Bier ist längst getrunken und im Teller liegen die Knochenreste vom abgefieselten Hühnchen. Er entscheidet, die Unterlagen mitzunehmen und daheim in Ruhe zu sichten. Dann steht plötzlich Susanne hinter ihm und schaut ihm über die Schulter. „Ich hab gehört, dass hier eine Feier stattfindet, wollte mal sehen, was es zu feiern gibt.“ Dann tritt Winny hinzu und begrüßt Susanne. „Hey, wie geht es, was macht die Kunst an der Oper?“ Die beiden kennen sich und akzeptieren sich. Susanne hat, wie sie vor kurzem meinte, dem Tomas abgeschworen. So fragt sie Winny: „Wie hältst du es nur mit so einem Ganoven aus?“

      „Ich hab ihn ja immer nur für wenige Minuten. Ich dachte, du wolltest dich von ihm trennen und jetzt bist du doch wieder da. Ich vermute mal, dass er dir mehr gibt als du zugeben willst. Ich glaube, ich muss dir da mal einige Tipps geben“, meint Winny mit breitem Grinsen. „Okay, aber lass uns erst mal zum Ausschank gehen. Tomas muss ja nicht alles hören, sonst kann ich ihn ja nicht überraschen.“ Diese neue Information über seine Abstammung schwirrt Tomas im Kopf herum und so entschließt er sich das Fest zu

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