Tres Amigos 1. Michael Geigenberger

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Tres Amigos 1 - Michael Geigenberger

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ja nicht. Tomas schnappt sich den Apparat, sein Handy will er lieber nicht benutzen, da seine Nummer übertragen wird. Die Telefonnummer seines Hausapparates stammt noch von Susanne. Also besteht keine Gefahr sich zu zeigen. Er beginnt zu wählen. Tatsächlich meldet sich eine Frauenstimme. „Weizmann? Wer ruft denn um diese Zeit noch an?“

      „Mutter, du?“, entfährt es Tomas entgeistert. „Wie kommst du denn an diese Nummer? Das ist die Nummer unserer Firma.“ Tomas verschlägt es die Sprache. Als er sich wieder etwas gefangen hat, sagt er: „Entschuldigung ich hab mich verwählt. Oder kennst du etwa einen Grafen Weißenhahn?“

      „Klar kenn ich den Weißenhahn! Der ist ein guter Kunde. Erst vor zwei Wochen war er da. Aber sag mir, wie kommst du auf ihn?“ „Ich hab da eine Börse gefunden, da war die Nummer drinnen.“ „Gefunden, aha!“, kommentiert es die Mutter. „Ich rufe dich morgen früh an. Vielleicht können wir ja am Wochenende mal wieder ins Gänsehäufl. Ein Grillfest steht schon längst ins Haus.“ „Da hast du wirklich Recht. Deine Schwester ist so im Stress, dass sie schon völlig vergessen hat sich um unsere Kabine zu kümmern.“ „Lass mal. Mutter, ich werde mit dem Markus vorbeischauen und alles für ein Grillfest herrichten. Wir sehen uns dann die nächsten Tage, grüße Lucy recht herzlich von mir!“

      „Und du grüßt mir bitte Susanne!“ „Ach wir haben uns getrennt.“ „Sag das nicht! Wie oft habt ihr euch schon getrennt und seid anschließend wieder zusammen im Bett gelandet?“ Tomas legt auf und versucht den Zusammenhang zu verstehen. Was hat seine Mutter mit dem Grafen zu tun? Ist es wirklich nur ein Kunde des Clubs? Er notiert sich die Nummer seiner Mutter, da es eine Geheimnummer ist. Er hat nur die offizielle Nummer, die mit der Durchwahl in das Büro seiner Schwester Lucy. Er überlegt noch einmal, ob er nicht doch zu Winny fahren soll. Es würde ihm gut tun, in ihren Armen zu liegen. Natürlich weiß er, dass sie eine Professionelle ist, aber er liebt sie, nicht so, wie es Verliebte tun, aber doch irgendwie besonders. Sie hat so eine spezielle Art. Vielleicht sind es seine Vorlieben, die sie nun seit über zwei Jahren kennt. Er muss sich vor ihr nicht krumm legen. Noch einen Blick auf die Uhr, dann meldet sich seine Müdigkeit. Die letzten Tage waren anstrengend und aufregend. Ausgehen, das muss jetzt nicht mehr sein, entscheidet er.

      Er geht ins Badezimmer, und stellt sich unter die Dusche. Er lässt das Wasser ewig laufen und denkt dabei an Winny. Am nächsten Morgen entschließt er sich, erst einmal bei Markus vorbeizuschauen, das mit dem Gänsehäufl muss man vorbereiten und bis zum nächsten Wochenende sind es nur noch drei Tage. Er läutet fast zögerlich, überlegt noch kurz, ob es wirklich richtig ist, schon wieder vor der Türe zu stehen. Die letzten Tage war er mehr bei Markus und Fanny als bei sich zu Hause. Aber jetzt hat er schon den Knopf gedrückt und dann steht auch schon Fanny vor ihm. „Hallo, du siehst ja ziemlich zerknittert aus. Wo hast du die letzte Nacht verbracht?“

      „Ich war ganz brav daheim, aber ich hab keine frischen Hemden mehr, du weißt ja, Susanne ist gegangen.“ „Ach, und jetzt denkst du, die liebe Fanny wird mir meine Wäsche schon waschen? Aber da irrst du dich! Du hast genug Geld um dir eine Putze zu leisten und wenn du sie aus dem Bordell deiner Mutter kommen lässt, dann musst du sie nicht mal bezahlen.“

      „Du bringst mich da auf eine Idee. Danke, daran hab ich gar nicht gedacht.“ „Komm schon rein, steh hier nicht so unbequem herum! Der Markus ist in seinem Büro. Du nimmst doch auch einen frischen Kaffee?“ „Kaffee immer, du kennst mich ja.“ Markus ist so in seine Arbeit vertieft, er bemerkt gar nicht, dass Tomas hinter ihm steht. Tomas sieht ihm über die Schulter und stellt fest, dass Markus gerade die Familie des Grafen auf dem Bildschirm hat.

      „Sag mal, wie viel sind das denn?“ „Da staune ich auch gerade. Setzt dich zu mir!“ Sie beginnen in der Historie zu blättern. Die Familie kommt eigentlich aus Wuppertal und war dort Besitzer einer Zeche. Als die Zeit der Zechenstilllegung begann, bekamen sie vom Bund eine beträchtliche Summe als Ausgleichszahlung. Die Summe wurde unter den drei Familien aufgeteilt. Da gab es den Walter, der sich entschloss mit dem Geld in die Pharmacie zu investieren. Außer ihm gab es einen Norbert, der nach Australien ging und dort an die große Zukunft glaubte. Und zu guter letzt gab es den Maximilian, der mit der Summe Bankbeteiligungen kaufte.

      Etwas später ergab es sich, dass er in den Vorstand der Bank berufen wurde, in die er seit Jahren investiert hatte. Mit dieser Bank machte er seine etwas dubiosen Geschäfte in der Schweiz. „Aber das sind Interna, die spielen für uns keine große Rolle“, sagt Markus. „Interessant ist aber, was ist aus den Brüdern geworden“, meint Tomas. Markus ist ganz aufgeregt und sucht im Internet. „Also hör mal, hier steht, dass der Walter die Anteile letztes Jahr verkauft hat und unter seiner Familie aufgeteilt hat. Er selbst ist mit dem Rest des Geldes nach Arizona ausgewandert und hat dort eine Farm erstanden.“ Markus grinst und ergänzt, „Und eine neue Frau gekauft?“

      „Okay, den können wir vergessen. Sieh mal nach, was aus dem Norbert von Weißenhahn geworden ist!“ „Einen Moment… also über den kann ich nichts finden. Der hat anscheinend eine saubere Weste. Sicher hütet er in Australien gerade seine Schafe.“ Dann aber steht Fanny im Türrahmen. „Wie stellt ihr euch das eigentlich mit dem Grillen vor? Soll ich die ganze Arbeit allein machen?“

      „Natürlich nicht, wir kommen ja schon.“ Fanny hat eine Liste mit Dingen zusammengeschrieben, die man für das Grillen braucht. „Hier! Dass besorgst du heute noch!“ Sie reicht die Liste an Tomas. „Wen willst du eigentlich mitbringen?“ „Ach, keine Ahnung, vielleicht die Winny?“ „Aber deine Schwester kommt schon? Hat sie eigentlich immer noch den drahtigen, gutaussehenden Zuhälter?“

      „Du bist gemein! Er ist kein Zuhälter, er hat eine Schrotthandlung und verdient recht ordentlich damit. Außerdem wird er bei uns „Schrotti“ genannt.“ In diesem Moment fällt Tomas ein, dass er einen Termin mit Schrotti vergessen hat. Schrotti rief letzte Woche an und versprach ein Sonderangebot. Ein Mustang sollte eintreffen und da meinte er, das ist der richtige Wagen für Tomas. Tomas hat es nun eilig, schnappt sich die Liste und verspricht: „Bis zum Nachmittag bin ich zurück und hab alles besorgt.“ Sie drücken sich noch und Tomas gibt Fanny sogar einen richtigen Kuss. Natürlich hat Markus es gesehen und so meint er: „Lass gefälligst deine Finger von meiner Braut!“ Tomas fährt mit seiner Rostlaube von Mercedes auf den Hof von Schrotti. „Hey, hast du den Wagen schon?“ „Klar, sieh mal in die Garage da hinten! Tomas zieht seine Jeans etwas in die Höhe, so als wolle er ein Pferd besteigen, aber nur weil das Auto Mustang heißt, lässt er sich noch lange nicht reiten. Das Holztor zur Garage lässt sich nur unter lautem Protest öffnen. Aber dann steht das Prachtexemplar vor ihm. „Wow!“, mehr bringt Tomas nicht heraus. Es kommt nur selten vor, dass es Tomas die Sprache verschlägt, aber in diesem Moment ist er tatsächlich sprachlos.

      Als er sich wieder gefangen hat, fragt er: „Wo hast du den schönen Wagen her?“ „Frag nicht! Sag lieber, welche Papiere du brauchst!“ „Hier… ich hab schon alles hergerichtet“, meint Tomas breit grinsend und zieht aus seiner Hosentasche ein Bündel mit Geldscheinen. Schrotti zählt die vereinbarte Summe. „Cash, das hätte ich nicht erwartet.“ Tomas drückt dem Schrotti noch die Wagenschlüssel und die Papiere vom alten Benz in die Hand und dann rauscht er vom Hof. Kaum im Supermarkt angekommen, stellt er den Wagen direkt vor den Eingang, geht zum Parkwächter, drückt ihm ein Trinkgeld in die Hand. „Hier… für dich. Pass auf, dass er hier noch steht, wenn ich zurückkomme!“ Der Einkaufswagen, mit dem Tomas auf den Mustang zusteuert, ist übervoll. Der Parkplatzwächter kommt unterwürfig auf Tomas zu und fragt, ob er beim Beladen helfen darf. „Klar, das gehört alles in den Kofferraum“, ordnet Tomas an. Fanny sieht gerade aus dem Fenster, als Tomas mit dem neuen Wagen vorfährt. „Habt ihr nicht vereinbart, dass ihr kein Geld ausgebt?“, fragt sie verärgert.

      „Das ist richtig, aber der war nicht teuer, den hab ich von meinem Sparbuch bezahlt.“ Fanny hat eine deftige Brotzeit auf den Tisch gestellt. Sie weiß, wenn Tomas nichts im Magen hat, wird er schnell grantig. Sie sitzen um den runden Tisch und Markus berichtet, dass er sich in wenigen Tagen ein Wohnmobil ansehen

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