Tres Amigos 1. Michael Geigenberger

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Tres Amigos 1 - Michael Geigenberger

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Ester Zeit sich dem Safe zu widmen. Wo ist nur der Zettel mit der Geheimzahl. Maximilian hat die Kombination fast täglich geändert. Dafür hatte er ein richtiges System entworfen. Dann aber wird sie fündig. Heute ist die Geheimzahl Esters Geburtstag, also ganz einfach. „Was hat er sich dabei gedacht? Wie einfältig!“ „Sagten Sie etwas, Gräfin?“, kommt es von Kathi der Haushälterin. „Nein, ich hab nur mit mir selbst gesprochen.“ Als Kathi die Türe wieder hinter sich geschlossen hat, entnimmt Ester dem Safe zuerst einen Stoß Papiere. Es wird ihr wohl nichts anderes übrig bleiben, jedes einzeln zu inspizieren. Dann aber hält sie endlich eine Blechschachtel in der Hand. Das muss das Bargeld sein.

      Zu oft hat sie beobachtet, wie Maximilian hier sein Geld zum Ausgehen herausgenommen hat. Sie öffnet die Schachtel und in diesem Moment fällt ihr ein, dass ihr Mann ja kurz bevor sie nach Salzburg gefahren sind einen Packen Scheine herausgenommen hat. Nach diesem Gedanken folgt auch schon der Schock, gerade mal zweitausend Euro sind in der Blechschachtel. „So eine Scheiße!“, entfährt es ihr. „Gnädige Frau, kann ich Ihnen behilflich sein?“, ertönt es vom Gang. „Nein, ist schon recht!“ Nun weiß die Gräfin, dass sie in den nächsten Tagen nach Zürich muss. Sie entschließt sich, gleich mal bei der Lufthansa anzurufen. „Für übermorgen, ja das ist recht so, die Frühmaschine bitte!“ Kaum hat sie diesen Satz ausgesprochen hat, hört sie von ihrer Haushaltshilfe Kathi einen Aufschrei.

      „Gnädige Frau, hier liegt ein Kuvert mit einer Menge Geld!“ „Die Rettung!“, ruft Ester. „Lassen Sie sehen! Wo war das Kuvert?“ „Es war offen, ich hab nichts angerührt. Als ich es in die Hand nahm, viel ein Päckchen heraus“, verteidigt sich Kathi. Ester betrachtet sich das Kuvert und liest darauf: „Für Dieter“ Ester beginnt zu zählen. Zweiundzwanzigtausend. Da werde ich wohl besser ein neues Kuvert nehmen und den Betrag in den Safe tun. Sie wird die Summe in die Blechschachtel geben, in der sich ja noch zweitausend befinden. „Gerettet!“, denkt sie sich. Nach dem der Schock mit dem Geld abgeklungen ist, genehmigt sich Ester einen doppelten Whisky. „Bringen Sie mir bitte eine Tüte mit den Kartoffelchips!“ Kathi denkt sich, kaum ist der Graf weg, wird sie primitiv. Jetzt isst sie die Chips schon aus der Tüte! Ester liegt mehr auf der Couch, als sie sitzt. Nebenbei blättert sie in den Papieren und muss feststellen, dass es Unterlagen für Beteiligungen sind. So erfährt sie aus verschiedenen Unterlagen, dass ihr Mann mit Hans-Heinrich zusammen Anteile an einem Fond hat. Da wird sie mit Hans-Heinrich reden müssen. Diese Beteiligung wird er auf sie übertragen müssen, darauf wird sie bestehen. Dann aber läutet es. „Hier ist ein Herr Dieter von Weißenhahn“, vermeldet Kathi.

      „Bringen Sie ihn bitte in den Salon! Ich komme gleich. Ach und fragen Sie ihn, was er trinken möchte!“ Aber Dieter steht bereits hinter Ester. „Ach sieh mal einer an, da gab es ein Kuvert mit meinem Namen darauf.“ „Ja, das lag auf seinem Schreibtisch, aber es war leer.“ Dieter greift nach dem Kuvert und findet darin einen Schnipsel von einer Geldbandarole eines Geldinstitutes. „Da war Geld drinnen, wo ist es?“ „Ich fand es leer, vielleicht hat ja dein Vater vorher Geld darin gehabt. Als ich es fand, war es auf jeden Fall leer“, versichert Ester. Kathi hört das Gespräch und überlegt, ob sie zu Dieter etwas sagen soll, aber sie entscheidet sich anders. Sie wird nichts sagen, schließlich steht sie ja in den Diensten von Ester. Die Gräfin wird schon ihren Grund haben, das Geld zu verschweigen. Ester bittet Dieter in den Salon zu gehen, da sie befürchtet, dass er noch mehr herumschnüffeln wird.

      „Das ist das Arbeitszimmer deines Vaters und jetzt ist es meines, ist das klar? Was willst du eigentlich von mir?“, fragt sie Dieter. „Ich möchte daran erinnern, dass du vor genau zwei Wochen sagtest, dass du froh wärst, wenn der Alte endlich weg wäre. Hast du ihn umgebracht?“ „Ich hab so etwas niemals gesagt. Ich habe meinen Grafen geliebt“, beteuert Ester. „Das hat sich damals anders angehört. Vielleicht hast du ja eine Person engagiert, die etwas nachhalf. Aber gut, wenn du mir nicht helfen willst, dann werde ich es eben dem Hauptkommissar Wildfang stecken“, droht Dieter.

      „Wieviel Geld brauchst du denn?“ „Eigentlich sind es fünfzig, aber fünfundzwanzig würden vorerst auch reichen.“ „Da muss ich zuerst auf die Bank.“ „Rede keinen Unsinn, wir wissen alle, dass auf der Bank kein Geld mehr liegt. Das hast du sicher ohne Wissen von Papa umgebucht, schließlich weiß ich, dass du auch eine Vollmacht hast.“ „Das stimmt nicht, wäre gar nicht möglich gewesen, da nur er an die Konten konnte. Er und natürlich der Notar.“ Dieter spürt Esters Nervosität und begreift, dass sie beide im selben Boot sitzen. „Habt ihr in der Schweiz noch ein Konto?“ „Ja da haben wir eines, aber das gehört meinen Eltern. Das hat sich Maximilian so ausgedacht.“ „Aber deine Eltern sind doch schon gestorben“, meint Dieter. „Da irrst du. Meine Mutter lebt in einem sehr schönen Altenstift. Aber ich gebe zu, sie hat starke Demenz. Sie wird keine Ahnung von irgendeinem Konto haben.“

      „Dann lass uns da morgen hinfahren!“, schlägt Dieter vor. „Du weißt doch, das geht nicht. Der Kommissar hat doch unsere Pässe.“ „Ach, entschuldige ich vergaß….“ Das Gespräch zieht sich noch die halbe Nacht. Kathi die Haushälterin ist längst gegangen und Dieter steht in der Küche und versucht sich im Zubereiten von Spaghetti. „Wo ist denn die Tomatensauce?“, ruft er in den Raum. „Da musst du Kathi fragen… oder sieh mal in den Vorratsschrank.“ Ester beobachtet Dieter vom Salon aus, wie er mit dem Küchengeschirr hantiert. Sie bemerkt sogar Ähnlichkeiten mit ihrem Mann. Wie er die Spaghetti schwingt, dann kostet er sie, so hat es auch Maximilian gemacht. Ein netter Kerl dieser Dieter.

      Sie beginnt nachzurechnen, wie groß der Altersunterschied ist. Gerademal zehn Jahre ist sie älter. Dass muss ja kein Hinderungsgrund sein, denkt sie so ganz für sich. Dann spaziert Dieter mit dem angerichteten Abendessen herein. „Was für einen Wein darf ich kredenzen?“, fragt er etwas schüchtern. „Lass uns mit Prosecco beginnen, das dürfte passen!“ Sie beobachten sich gegenseitig, beim Drehen der Nudeln am Tellerrand und beim Schlürfen, so wie man es als Kind auch schon mal gemacht hat. Ein kräftiger Zug und dann verschwindet die Nudel zwischen den Lippen. Sie müssen lachen und empfinden das erste Mal so etwas wie Zuneigung für einander. „Du siehst für dein Alter schon sehr erwachsen aus, außerdem hast du einen tollen Körper. Entschuldige, dass ich das so locker gesagt habe“, meint Ester. „Ich trainiere ja auch täglich. Außerdem bin ich Bergsteiger. Ich bin bei der Bergwacht und bei der freiwilligen Feuerwehr von Salzburg.“

      „Daher also dein durchtrainierter Körper.“ Beim Nachschenken berührt Dieters Hand die Hand von Ester. „Entschuldige, dass wollte ich nicht.“ „Lass nur, es tut gut! Dein Vater hat mich schon lange nicht mehr berührt. Er hatte eine andere. Schon seit drei Monaten.“ „Ach, sieh mal einer an! So ein Lump!“, meint Dieter. Sie müssen beide lachen und Ester steht auf geht zu Dieter und setzt sich auf seinen Schoß. „Du musst übrigens nicht in ein Hotel, wir haben ein Gästezimmer.“ Dieter entgeht das Lächeln nicht, welches ihm Ester schenkt. Gegen dreiundzwanzig Uhr geht dann das Licht im Haus aus. Die Nachbarn hören noch lautes Gelächter.

      Kapitel: 6 Der wichtige Hinweis

      Fast gleichzeitig bequemt sich Tomas aus seinem Sessel aufzustehen. Der Film hat ihn so fasziniert, dass er beim Zusehen eingeschlafen ist. Er sieht auf die Uhr und ist nun wieder hellwach. Er überlegt, ob er vielleicht im Bordell seiner Mutter vorbeischauen sollte. Eine kleine Massage von Winny könnte ihm jetzt recht gut tun. Als er aber über seinen Schreibtisch sieht, stellt er eine unverantwortliche Unordnung fest. Er geht in die Abstellkammer und holt einen großen Karton. Bevor er die Brieftaschen dort hinein gibt, sieht er nochmals alles durch. Zu diesem Zweck zieht er Gummihandschuhe an.

      „Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste“, sagte seine Mutter immer. Erneut hat er die Börse des Grafen in der Hand. Das Leder, aus der sie gefertigt ist, fasziniert ihn, eine gute und teure Arbeit, stellt er fest. „Tolle Arbeit“, sagt er laut vor sich hin. Da die Börse mindestens zwanzig Fächer hat, sieht er nochmals in jedes einzeln hinein. Vielleicht hat er ja etwas übersehen. Tatsächlich steckt in einem Fach ein Zettel mit einer Telefonnummer. „Sieh

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