Aldemakros. Dubhé Vaillant

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Aldemakros - Dubhé Vaillant

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Sie stiegen in die Bell 505 Jet Ranger X ein, und Lavoisier gab dem Piloten die Anweisung, mit dem Flug zu beginnen.

      »Der Flug nach Salisbury dauert eine Stunde und 45 Minuten«, erklärte er Alice über den Kopfhörer.

      »Wir werden also gegen Mittag Lokalzeit da sein. Wir landen auf dem Dach des Salisbury District Hospital. Vor dem Eingang wartet ein Fahrer auf dich. Er bringt dich ins Stadtzentrum. Den Rest musst du selber erledigen«, ergänzte er noch.

       Alice nickte kurz. Lavoisier merkte, dass sie ganz auf ihre Arbeit konzentriert war. Sie erreichten ohne Zwischenfälle ihr Ziel in Salisbury und landeten auf dem Dach des Spitalkomplexes. Sie machten ab, dass es keine persönliche Kontaktaufnahme geben dürfe. Er hatte ihr einen Notizzettel mit einer Telefonnummer gegeben, die sie anrufen sollte, wenn sie die Person ausfindig gemacht hatte. Aber sie solle von einem Restaurant oder Internetkaffee aus anrufen und dort auf den Rückruf warten, der innerhalb von fünf Minuten erfolgen würde. Sie verabschiedeten sich. Es war nun Mittag geworden und der Helikopter flog auf direktem Weg weiter nach Cambridge. Sie landeten nach 50 Minuten auf dem Cambridge International Airport, wo schon ein Fahrer auf ihn wartete. Er wies den Piloten an, auf ihn zu warten. Während der Fahrt zur Universität, die etwas mehr als zwanzig Minuten dauerte, ging er nochmals alle Punkte durch. Er hatte sich keine Notizen gemacht. Zu gefährlich schien ihm dies zu sein. Er hatte ein eigenes System entwickelt, wie er sich Dinge merken konnte. Das hatte ihm auch schon früher in brenzligen Situationen geholfen.

      »Es geht doch nichts über ein gut funktionierendes Gedächtnis«, dachte er.

      Er stieg aus dem Wagen und wies den Fahrer ebenfalls an, auf ihn zu warten. Zu Fuss durchquerte er das riesige Gelände, blieb am Eingang der King’s College Chapel stehen und bestaunte einmal mehr die Hauptfassade. Da er zu früh war, trat er ein. Es war nicht das erste Mal, dass er hier war. Der als Wahrzeichen der Stadt in gotischer Architektur gebaute Prachtbau konnte sich mehr als sehen lassen. Er ging zielstrebig zu seinem Lieblingsgemälde »Die Anbetung der Weisen aus dem Morgenland«.

      »Ja, weise müssen wir sein und mit Bedacht handeln«, dachte er.

      »Du magst immer noch den Peter Paul Rubens«, hörte er eine Stimme neben sich.

      »Aber sicher, was denkst du denn, du alter Haudegen. Es geht nichts über Barockmaler. Die konnten noch malen«, antwortete er in vertrautem Ton, während er sich Prof. Dr. Sinclair zuwandte.

      »Lass dich umarmen, Marcel«, sagte dieser.

      Beide Männer umarmten sich herzlich, und Aussenstehende hätten augenblicklich gewusst, dass die beiden eine innige und tiefe Freundschaft verband.

      »Du schuldest mir was«, begann Sinclair das Gespräch.

      »Und was sollte ich dir schulden?«, fragte Lavoisier und spielte den Ahnungslosen.

      »Ein Guinness und ein Clubsandwich«, gab er zur Antwort.

      »Warum?«, wollte Lavoisier wissen.

      »Wegen deiner Anfrage verpasste ich gestern meinen Besuch in meinem Lieblingspub. Das muss nachgeholt werden. Und wenn du schon mal da bist, könntest du ja auch bezahlen«, meinte Sinclair und lachte herzhaft.

      »Mach ich, aber nur weil du schottischen Geblüts bist«, frotzelte Lavoisier.

      Die beiden verliessen die King’s College Chapel.

      »Lass uns ein paar Schritte gehen«, meinte Sinclair.

      »Einverstanden«.

      »Wir gehen rüber zum Cam. Da können wir am Ufer entlang gehen, ohne dass uns alle zuhören.«

      »Gute Idee, sagte Lavoisier.

      Nachdem sie die knapp hundert Meter zum Cam hinter sich gelegt hatten, begannen sie sich über den Fall zu unterhalten.

      »Hast du es dabei?«, fragte er Sinclair.

      »Ja, habe ich«.

      Salisbury, Oktober 2027

      Nachdem Alice mit dem Lift vom Dach des Spitals ins Erdgeschoss gefahren war, begab sie sich zum Ausgang, wo schon ein Fahrer auf sie wartete. Sie stieg ein.

      »Zum Hauptbahnhof, bitte«, sagte sie in einem freundlichen Ton zum Fahrer.

      Dieser nickte, stieg vorne rechts ein und schloss die Fahrertüre.

      »Wir werden etwa 15 Minuten brauchen«.

      »Gut«, sagte sie.

      Der Fahrer war erfahren genug und erkannte, dass sein Gast auf eine Konversation verzichten wollte. Dies respektierte er. Die angegebene Zeit wurde ziemlich genau eingehalten. Alice stieg aus und verabschiedete sich. Sie wusste, dass sie nichts bezahlen musste. Dennoch gab sie ein kleines Trinkgeld. Sie wusste, dass dies in dieser Form nicht üblich war.

      »Was soll’s?«, dachte sie.

      Sie bestellte an einem Schnellimbissstand einen Kaffee und behielt dabei die Taxikolonne im Auge.

      »431«, dachte sie.

      Das war die Taxinummer, die auf Edward Bakons Quittung stand. Jedes Taxi hatte eine Nummer, die entsprechend auch auf der ausgestellten Quittung zu lesen war. Natürlich hätte sie durch ihre internationalen Beziehungen binnen zehn Minuten den Taxifahrer identifizieren können. Aber sie ging davon aus, dass dies nicht nur Fragen geben, sondern gehörig Staub aufwirbeln würde. Sie waren nicht alleine, die auf der Suche waren.

      »Old School«, sagte sie leicht lächelnd zu sich selbst.

       Sie wartete fast eine Stunde und hatte es sich in der Zwischenzeit in einem anderen Cafe so eingerichtet, dass sie zwar als eine zeitungslesende Touristin problemlos durchging, jedoch den Taxiverkehr genau im Blick haben konnte. Da sie bereits bezahlt hatte, hätte sie zu jeder Zeit aufstehen und gehen können, ohne nur auf das geringste Interesse zu stossen.

      »431, da kommt das Taxi«, dachte sie.

      Sie legte in aller Ruhe die Zeitung weg, stand auf und verliess das Lokal. Noch waren zwei andere vor der 431, die auf Gäste warteten. Aber ihre Beobachtungen ergaben, dass es keine 10 Minuten dauern würde, bis ihr Taxi an der Reihe war. Tatsächlich ging es sogar schneller. Sie stieg ein, der Taxifahrer begrüsste sie und startete den Motor.

      »Wohin Sie gebracht wünschen zu werden?«, sprach er mit einem fremdländischen Akzent, den Alice als indisch zu erkennen glaubte.

      »Fahren sie mal Richtung Kathedrale«, sagte sie.

      »Kathedrale schön sein«, antwortete er ihr.

      Nachdem sie ausser Sichtweite des Bahnhofs waren, bat sie den Fahrer, links anzuhalten. Erstaunt hielt er an und wollte bereits fragen, ob etwas nicht in Ordnung sei, als Alice ihm ihren Presseausweis der »Sun« zeigte.

      »Was Sie sind? Von der Steuer? Ich Steuer immer bezahle«, fragte er leicht aufgebracht. Wenn er einen Ausweis sah, bedeutete das meistens Ärger für ihn.

      »Keine Angst, ich bin von keiner Behörde oder so«, versuchte sie ihn zu

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