Aldemakros. Dubhé Vaillant

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Aldemakros - Dubhé Vaillant

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er es gewesen, der den Templerskandal aufgedeckt hatte. Alle Demütigungen und der Verlust seines Ansehens, vom Finanziellen ganz zu schweigen, waren Lavoisier zu verdanken. Insgeheim sann er auf Rache. Aber er war ein Mann des Glaubens und die göttliche Mission hatte Vorrang. Er beruhigte sich nach einer Weile und starrte auf ein Ölgemälde an der Wand. Eine mittelalterliche Darstellung einer Kriegsszene Konstantins des Grossen. Die darauf geschriebenen Worte gaben ihm wieder Mut und Zuversicht: »in hoc signo vinces«, in diesem Zeichen wirst du siegen. Die Schrift bezog sich auf den Sieg Konstantins des Grossen gegen seinen Rivalen Maxentius im Jahr 312 in der Schlacht bei der Milvischen Brücke. Konstantin soll vor dieser Schlacht ein leuchtendes Kreuz erschienen sein und hatte danach einen Traum, in dem Christus ihm erklärte, dass er das Zeichen griechisch Χ (Chi) und Ρ (Rho) für CHRistos gegen seine Feinde einsetzen solle. Daraufhin befahl er, dies als Feldzeichen zu verwenden. Er gewann die Schlacht in der Nähe von Rom und wurde damit zum alleinigen Herrscher im römischen Reich.

      »Und genau so wird es auch uns ergehen«, dachte Berger. Er erhob seinen mit Wein gefüllten Kelch und prostete dem Bild mit »in hoc signo vinces« zu.

      Mit diesen Worten erhob er sich und verliess als Letzter die Räumlichkeiten und kehrte nach Paris zurück.

      »Bald werden wir die Herren der Welt sein und die Ungläubigen werden büssen. So soll es geschehen!«, dachte er zum Abschluss.

      Nur der innere Führungszirkel der Bruderschaft des reinen Herzens wusste, dass sie für die weltweiten Ereignisse verantwortlich waren.

      Paris, Oktober 2027

      Lavoisier kam am folgenden Tag früher in sein Büro. Er hatte schlecht geschlafen. Auch waren seine Träume von Traurigkeit, denn er befand sich einmal mehr in der Vergangenheit. Die damalige Szene, kurz bevor es in Ägypten geschah, schlich sich regelmässig als Alptraum in sein Unterbewusstsein und liess ihn erst im Morgengrauen wieder los. Manchmal fragte er sich, ob das nie aufhören würde. Er war nicht der einzige, der schon früh im Büro war. Er plante bereits die folgenden beiden Tage, denn er wusste, dass sein Vorgesetzter, der Innenminister, Antworten haben wollte. Er legte alles so zurecht, dass das Team zum morgendlichen Briefing alle Aufgaben und Informationen in Kurzfassung in schriftlicher Form auf den Besprechungstischen hatte. Er hielt nicht allzu viel von der Elektronik, insbesondere weil diese leicht überwacht werden konnte. Nachdem Alice eingetroffen war und ihm einen Kaffee gebracht hatte, wie immer ohne Zucker, rief sie das Team zusammen, und die Sitzung konnte um 8:30 beginnen. Das Team bestand aus acht Personen. Jede Person war ein ausgewiesener Experte auf seinem jeweiligen Spezialgebiet.

       »Gut«, begann Lavoisier seine Besprechung. Das war so eine Art Ritual. Denn Lavoisier begann jede Besprechung mit diesem Wort. Es signalisierte einerseits etwas Positives, anderseits aber lag in der Kürze des Wortes auch eine Mahnung an alle, sich auf das Wesentliche zu beschränken.

      »Wie ihr den Kurzfassungen entnehmen könnt, stehen wir vor mehreren Herausforderungen. Ich möchte, dass wir uns auf folgende Bereiche konzentrieren«, sagte er in vertrauensvoller Art.

      Erstens möchte ich, dass jemand mit der Frau des Wildhüters des Ngorongoro Kraters spricht. Ich möchte nicht nur wissen, was sie gesehen, sondern auch was sie genau gefühlt, gespürt hat. Womöglich hat sie selber auch eine Idee, worum es sich gehandelt haben könnte. Wer übernimmt das?«, fragte er.

      James Woods meldete sich, denn er hatte länger in Kenia als Kryptologe gearbeitet. Er kannte sich mit der ostafrikanischen Mentalität aus und war auch ein paar Mal in Tansania. Wenn einige seiner Kollegen jeweils den Kopf über afrikanische Gepflogenheiten, oder besser gesagt, Unarten schüttelten, dann sagte er nur drei Wörter »This is Africa!«. Er hatte schon im Voraus gehofft, diese Aufgabe übernehmen zu dürfen.

      »Ich werde Na-Soma kontaktieren«, sagte er mit einem gewissen Stolz, denn er hatte schon vor der Besprechung ihren Namen herausgesucht.

      »Danke«, sagte Lavoisier anerkennend.

      »Zweitens möchte ich, dass sich jemand den Taucher in Belize vornimmt. Er ist ein erfahrener Ex Navy Seal. Die wurden trainiert, auf kleinste Details zu achten. Wer übernimmt das?

      John Melling meldete sich, und das erstaunte niemanden im Team, denn Mellings Hobby war neben Fallschirmspringen das Tiefseetauchen.

      »In Ordnung John«, sagte Lavoisier.

      »Drittens möchte ich eine elektronische Überwachung der Kommunikationsgeräte aller »Sun«-Reporter in London. Ich will wissen, ob einer von ihnen in unserem Zusammenhang Kontakt zu Edward Bakon hatte. Vor allen will ich wissen, wer auch noch versucht, sie zu kontaktieren«.

      Zwei IT-Spezialisten nickten und gaben damit zu verstehen, dass sie sich darum kümmern würden.

      »Viertens möchte ich einen Bericht über Magnetfeldanomalien in Tansania, in Belize und in Stonehenge zum besagten Zeitpunkt.

      »Helen, kannst du das mit den Jungs der NASA und der ESA prüfen? Als Astrophysikerin bist du sicher die geeignete Person«, sagte er.

      Helen Moody nickte nur unmerklich, aber das war ihre Art, sich mit etwas einverstanden zu erklären.

      »Fünftens möchte ich wissen, was die wichtigsten Verschwörungstheoretiker auf ihren Plattformen verlauten lassen. Am besten nimmt jemand Kontakt mit Albert Greenspan auf«.

      Lavoisier wusste, dass dies ein Fall für Robert Bruce war. Er wollte ihm den Fall aber nicht aufdrängen, sondern wartete ab. Alle schauten Bruce an und warteten, ob er sich melden würde.

      »Okay, Okay Leute, ich mach das schon«, sagte er wenig begeistert. Denn das letzte Mal wurde er von Greenspan so richtig über den Tisch gezogen und der Lächerlichkeit preisgegeben.

      »Danke, Bruce, sag ihm, du hast einen Tipp aus Rom bekommen. Die Katholiken sollen an was dran sein. Danach wird er dich sicher sofort empfangen«.

      Lavoisier musste selber schmunzeln, wenn er daran dachte, Greenspan auf eine falsche Fährte zu locken.

      »Sechstens möchte ich wissen, ob solche Ereignisse auch schon in der Vergangenheit vorgekommen sind. Wenn ja, wo und wann«.

       Die restlichen Teammitglieder nahmen sich dieser Aufgabe an. Lavoisier fasste die Aufträge zusammen und vereinbarte mit dem Team am morgigen Tag Punkt 8:00 Uhr die nächste Besprechung. Da möchte er Ergebnisse sehen. Die Teammitglieder wollten aufstehen und den Raum verlassen. Lavoisier aber erklärte allen, dass er sie nun nochmals bitten möchte, den Fernsehbeitrag von Edward Bakon anzuschauen.

      »Wir brauchen jeden Hinweis, der uns hilft, die andere Person zu finden«, sagte er.

      Alice bereitete die Videosequenz vor. Lavoisier wollte mit den Anwesenden einen kleinen Versuch durchführen. Er hatte diese Methode auch schon angewandt. Manchmal funktionierte sie, manchmal auch nicht.

      »Ich werde euch am Ende des kurzen Filmbeitrags scheinbar zusammenhanglose Fragen stellen. Ich bitte euch, mir spontan mitzuteilen, was euch in den Sinn kommt. Seid ihr bereit?«, fragte er sie.

      Alle nickten und Lavoisier nahm seinen Füller zur Hand, damit er bereit war, die Antworten aufzuschreiben.

      Alice drücke den Abspielknopf, und alle schauten sich den Beitrag nochmals genau an. Am Ende angekommen, begann Lavoisier mit den Fragen.

      »Sonne«,

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