Aldemakros. Dubhé Vaillant

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Aldemakros - Dubhé Vaillant

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nicht wissen wollte, seine Baseballmütze mit einem »R« und einem »M«, den Initialen seines Namens. Patrick und Susan, die aus einem Kaff aus Ontario hergereist waren, schienen ihm ganz in Ordnung zu sein. Olaf und Andrine aus Kristiansand, Norwegen und Jacques aus Narbonne und zu guter Letzt Rudi aus Düsseldorf, komplettierten das Team. »Neville und vor allem Roy muss ich im Auge behalten«, dachte John.

       Nun fuhr das Tauchschiff Richtung Great Blue Hole.

      »Das Great Blue Hole«, begann John zu erklären, während seine langen Haare vom Fahrtwind durchgewirbelt wurden, »ist annähernd kreisrund und hat einen Durchmesser von fast 300 Metern.«

      »Wie tief ist es?«, wollte Neville wissen.

      »An der tiefsten Stelle etwa 125 Meter«, antwortete John.

      »Es ist ein eigentliches Wunder der Natur. Es entstand vor etwa 12500 Jahren«, erläuterte John.

      »Damals war der Meeresspiegel fast 120 Meter tiefer als heute, und in den Kalksteinschichten bildeten sich unterirdische Höhlensysteme.«

      »War bei allen Meeren damals der Meeresspeigel so viel tiefer?«, wollte Rudi wissen.

      »Ja, alle damals verbundenen Meere hatten wie heute den gleich hohen Meeresspiegel«, antwortete er.

      »Als dann das Meer anstieg, überflutete es die Höhlensysteme«, erklärte John weiter.

      »Wieso sind wir so sicher, dass damals das Meer viel tiefer lag«, wollte Neville wissen.

      »Es gibt zwei Erklärungen dafür. Eine werden wir heute selber sehen können. Die andere hat damit zu tun, dass wir in etwa 110 Meter Tiefe Überreste von Süsswassermuscheln gefunden haben. Diese konnten nicht im Meer leben. Auch anderswo auf unserem Planeten hat man solche Funde getätigt.«

      »Was können wir denn sehen?«, wollte Andrine wissen. Bei ihr konnte John ein echtes Interesse an ihrem Gesicht ablesen.

      »Wir werden an der Südwand in einer Tiefe von knapp 40 Metern in ein unterirdisches Höhlensystem eintauchen«, antwortete er.

      »Und was finden wir dort?«, meldete sich Malcon eher gelangweilt?

      »Einen Teil der Geschichte unseres Planeten«, antwortete John schon fast andächtig.

      »Dort unten hat es eine Galerie in der Felswand. Bevor das Meer angestiegen ist, bildeten sich dort Tropfsteine. Sowohl Stalaktiten und, wenn auch nur wenige, Stalagmiten.«

      »Und wen interessiert der Unterschied?«, unterbrach ihn Malcon leicht herausfordernd.

      »Die einen Tropfsteine wachsen von oben nach unten, die andern gerade umgekehrt. Jacques aus Frankreich meldete sich und erklärte, dass die Stalaktiten, von oben nach unten wachsen.

      »Stalaktiten habe ich mir so gemerkt, dass Stalak-titen also von t wie tomber abgeleitet ist. Im Französischen heisst das »fallen« und Stalak-miten also m wie monter, was wiederum steigen heisst«, erklärte er.

      »Interessante Herleitung«, sagte John.

      »Stalaktiten könne er sich anders merken«, entgegnete Neville vorlaut.

      »Ich denke dabei an die Titten einer Frau, die zeigen ja auch nach einer gewissen Zeit nach unten«, stellte er lachend fest, was vor allem bei den Frauen nicht gut ankam. John dachte, dass er es da mit zwei amerikanischen Angebern zu tun hatte. Er musste sowohl Roy als auch Neville gut im Auge behalten.

       »Wie dem auch sei. Die grössten Stalaktiten haben eine Höhe von fast acht und einen Durchmesser von fast zwei Metern.«

      »Wie alt sind die etwa?«, wollte Susan wissen.

      »Alt genug, um uns zu langweilen«, fuhr Roy dazwischen.

      »Hör doch langsam auf mit deinen Bemerkungen, du verdirbst uns ja die ganze Freude«, fuhr ihn Susan an.

      »Das kann ja noch heiter werden. Vielleicht sollte ich wirklich mal eine entsprechende Scheidungsstatistik nach Tauchgängen im Internet suchen«, dachte John.

      »Eine generelle Daumenregel besagt, dass ein Stalaktit in 10000 Jahren etwa einen Meter wächst«, erklärte John, als sei Roy gar nicht ausfällig geworden.

      »Wow, dann sind die grössten ja fast 80000 Jahre alt!«, rief Susan begeistert.

      »Ja das ist so, deshalb sagte ich auch, dass wir eine Reise in die Geschichte machen«, erklärte John abschliessend.

      »Na und, das ist ja schon lange her, wen interessiert das schon«, maulte Roy, als müsse er die ausfälligen Bemerkungen von Neville noch übertrumpfen.

       Zum Glück hatte das Tauchschiff das Ziel in der Mitte des Great Blue Hole erreicht.

      »Wir nehmen uns heute folgenden Tauchgang vor«, begann John seine Ausführungen.

      »Wir tauchen zuerst auf 15 Meter«, sagte er.

      »Können wir nicht direkt auf 30 Meter«, unterbrach ihn Roy. John hätte eine Wette abgeschlossen, dass Roy ihn unterbrechen würde.

      »Nein, wir werden alle gemeinsam auf 15 Meter gehen«, hielt John fest.

      »Dort bleiben wir kurz, kontrollieren ob alles in Ordnung ist, und tauchen danach auf 25 Meter ab. Dort verbleiben wir für einen letzten Kurzcheck. Wir bewegen uns an der Südwand und bleiben zusammen«, erklärte John.

      »Wann gelangen wir ins Höhlensystem«, wollte Rudi wissen.

      »Wenn die Situation vor Ort es erlaubt, sollten wir nach weiteren fünf Minuten zum Eingang gelangen. Er liegt bei 37 Metern.«

      »Wie lange bleiben wir im Höhlensystem?«, wollte das norwegische Paar wissen.

      »Geplant wären 25 Minuten, aber ich werde zu gegebener Zeit darüber befinden. Anschliessend ist freies Tauchen angesagt, jedoch nicht tiefer als 50 Meter. Danach kehren wir wieder Step by Step an die Oberfläche und zum Schiff zurück«, erklärte John.

      »Gibt es weitere Fragen?«

      »Können wir auch tiefer tauchen?«, wollte Roy wissen.

      »Bei diesem Tauchgang nicht«, war seine kurze und etwas unterkühlt klingende Antwort.

      Roy verzog mürrisch das Gesicht.

      »Wir werden ja sehen«, dachte er insgeheim. »50 Meter war ja nichts für ihn. Die anderen Paare und auch der Deutsche und der Franzose schienen soweit in Ordnung zu sein«, dachte John.

       Aber bei den beiden Amerikanern war grosse Vorsicht geboten. Insgeheim fragte er sich, wie oft Roy wohl schon geschieden war. Nachdem nun auch die Bleigurten befestigt waren und jeder sein eigenes Ritual mit dem Anziehen der Flossen und der Taucherbrille vor dem Start durchgeführt hatte, watschelten alle zum Absprungpunkt. Nachdem sich auch John fertig angezogen hatte, warf er wie vor jedem schwierigen Tauchgang einen Blick auf seinen Talisman, sein Special Warfare Insignia, eines der seltensten und begehrtesten Qualifikationsabzeichen der US-Streitkräfte, welches er im Rahmen seiner Einsätze verliehen bekommen hatte. Er nahm es kurz in die Hand, drückte es und legte es zurück in eine kleine Schachtel in

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