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ich den Knoblauch lieber weglassen?«, dachte sie für einen Moment. Sie legte alle Zutaten neben die Kochplatten, so dass sie später schnell das Gericht zubereiten konnte. Danach nahm sie eine Decke, legte sich aufs Sofa und ging nochmals in Gedanken das unglaubliche Ereignis durch.

      Was hatten sie heute gesehen? Eine schwarze Scheibe, etwa so gross wie die Sonne. Weder bewegte sie sich, noch spiegelte sie. War es ein Ufo, gab es eine natürliche Erklärung, war es doch eine Fata Morgana oder etwas in der Art? Oder hatten sie einen Wetterballon gesehen? Was würde Edward mit den Fotos anfangen? Viele Fragen auf einmal. Das mochte sie grundsätzlich nicht. Nach einer Weile entschied sie sich, mit dem Kochen zu beginnen. Sie wurde mit der Zubereitung der beiden Saucen gerade fertig, als es Zeit wurde, zu gehen. Sie stieg in Oliver, also ihren Vauxhall, ein und fuhr zum Bahnhof, um Edward abzuholen. Der Zug hatte eine Viertelstunde Verspätung, so dass Edward ihr erst gegen viertel nach Zehn Uhr zwei kleine Begrüssungsküsse auf die Wangen drücken konnte.

       Die Nacht war schon lange hereingebrochen und der aufkommende kalte Wind sorgte dafür, dass sie schnell ins Auto stiegen. Es herrschte eine eigenartige Stimmung im Auto. Ihr erstes Gespräch gab nicht mehr her ausser Floskeln, wie »wie war die Fahrt, geht’s dir gut, was machst du so?«. Sie fuhren durch die Nacht zu ihr.

      »Fährst du wieder zurück?«, fragte Dana.

      »Ich weiss es noch nicht, wahrscheinlich nicht«, antwortete er ihr. Sie fragte ihn nicht, ob sie für ihn ein Hotel buchen sollte, denn insgeheim wollte sie, dass er bei ihr übernachten würde.

      »Was duftet denn hier so gut nach Basilikum, Knoblauch und Tomaten?«, fragte Edward, als sie die Wohnung im dritten Stock betraten.

      »Es gibt Pasta al Pomodoro e Pesto«, antwortete sie mit italienisch klingenden Worten. Nachdem er sich in der Küche hingesetzt hatte, stellte sie die mit Wasser und wenig Salz gefüllte Pfanne auf die eingeschaltete Kochplatte.

      »Es wird etwa eine Viertelstunde dauern, dann können wir essen«, sagte sie.

      »Das tönt sehr gut und ich habe wirklich auch Appetit, Signora Dana«, sagte er, wobei er versuchte das Wort Signora ganz italienisch klingen zu lassen. Auch Nichtitalienern wäre sofort aufgefallen, dass er in keiner Art und Weise der italienischen Sprache mächtig war.

      »Hast du sie hier?«, wollte er wissen.

      »Du meinst die Fotos?«, erwiderte sie.

      »Ja, kann ich sie sehen?«

      »Wollen wir nicht zuerst essen? Vielleicht vergeht dir der Appetit, wenn du die Bilder gesehen hast.«

      »Sind sie so beeindruckend?«, fragte er.

      »Ja, ich denke schon.«

      Eigentlich wollte sie mit ihm zuerst essen, weil sie wusste, dass er, hätte er die Bilder gesehen, nur noch diese Geschichte im Kopf haben würde.

      »Es wäre wirklich eine Schande, wenn wir deine Kochkünste nicht in gebührendem Masse würdigen würden. Also essen wir zuerst«, gab sich Edward geschlagen.

      »Willst du Wein dazu?«, fragte sie.

      »Besser nicht, denn ich muss vielleicht noch zurück nach London.«

      »Wenigstens ein Glas?«, versuchte sie ihn zu überzeugen.

      »Gut, warum auch nicht. Man soll die Feste feiern, wie sie fallen.«

       Dana brachte eine bereits vor einer Stunde geöffnete Flasche Primitivo aus Apulien, einen zum Pasta-Gericht passenden italienischen Rotwein, den sie bei einem italienischen Händler in Salisbury gekauft hatte. Sie goss beiden ein Glas ein. Die Fusilli waren nun al dente, Dana schüttete das Wasser ab und gab die Teigwaren in eine vorgewärmte Schüssel. Sie stellte die Schüssel auf den Esstisch, wo die beiden Saucen, Salate und geriebener Parmesan schon bereitstanden.

      »Guten Appetit«, sagten beide fast gleichzeitig, was beide zu einem herzhaften Lachen veranlasste.

      »Kompliment, schmeckt sehr gut«, sagte Edward.

      »Wollen wir nicht auf unser Wiedersehen anstossen?«, fragte sie.

      »Aber natürlich!«, erwiderte er.

      »Cheerio!«, prosteten sie sich zu.

      Während des Essens erzählten beide, was zurzeit beruflich so los war. Eigentlich war da nichts Aufregendes, normaler Alltag im Leben eines Journalisten und einer Anthropologin. Sie gaben längst vergangene Anekdoten zum Besten. Im Grunde war alles belangloses Gerede. Dana merkte schon bald, dass Edwards Ungeduld grösser wurde, denn er wollte unbedingt die Fotos sehen. Sie hatte ein Einsehen und räumte den Tisch ab. Danach wechselten sie ins Wohnzimmer. In der Küche schaltete sie die Kaffeemaschine ein. Kurz darauf verbreitete sich ein angenehmer Kaffeeduft in der Wohnung.

       »Hier sind sie«, sagte Dana und schob ihr Smartphone zu Edward hinüber. »Es sind 8 Bilder. Kannst du damit etwas anfangen?«.

      »Heilige Mutter Gottes«, hörte sie ihn sagen, nachdem er die Bilder angeschaut hatte. Dabei wusste sie, dass er alles andere als religiös war.

      »Das sieht nicht natürlich aus!«, meinte er schnell.

      »Kannst du mir eine Kopie davon geben?

      »Natürlich, was willst du damit anfangen?«, fragte sie ihn. Während sie die Bilder via WLAN aufs sein Smartphone kopierte. Edward nickte, dachte kurz nach und antwortete:

      »Ich würde sie sehr gerne einem guten Freund, einem Spezialisten, zeigen und ihn um seine Meinung bitten.«

      »Wenn es sich um ein unnatürliches Phänomen handelt, dann müsste man sehr vorsichtig damit umgehen. Es könnte die nationale Sicherheit betreffen. Bist du sicher, dass deine Gruppenteilnehmer nichts fotografisch festgehalten haben?«

      »Ganz sicher«, antwortete Dana.

       Später würde sie sich an diesen Augenblick erinnern, denn sein Zögern kam ihr etwas zu gespielt und künstlich lang vor, ebenso der Hinweis auf die nationale Sicherheit.

      »Kaffee?«, fragte sie nun.

      »Ja, gerne«, antwortete er und schaute auf seine Armbanduhr.

      Sie spekulierten noch eine Weile über alle möglichen Theorien, aber etwas Sinnvolles kam dabei nicht heraus. Sie plauderten noch eine Zeitlang als Edward sich streckte, müde lächelte und aufstand. Damit signalisierte er, dass er wohl aufbrechen würde.

      Mittlerweile war es schon fast halb Zwölf, als er sich von ihr verabschiedete. Noch vor zwei Stunden wäre sie froh gewesen, wenn er geblieben wäre, aber irgendetwas in ihr gab ihr zu verstehen, dass es besser war, wenn er jetzt gehen würde. Sie vereinbarten, dass Edward sie morgen informieren würde, wenn sein Freund näheres zu berichten hätte. Eine lieblose Umarmung musste für die Verabschiedung ausreichen. Er stieg die Treppe hinunter und stieg in ein vorher gerufenes Taxi. Nachdem Dana die Küche aufgeräumt hatte, ging sie kurz darauf schlafen.

       Sie hatte eine unruhige Nacht. Sie träumte wirres Zeug, an das sie sich am Morgen nicht mehr erinnern konnte. Sie stand wie immer kurz vor sieben Uhr auf. Es war schon fast ein Ritual. Kaffeemaschine starten, auf die Toilette gehen und anschliessend die Morning News

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