Das kleine Paradies. Ida Uhlich

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Das kleine Paradies - Ida Uhlich

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wollte sie haben!

      Er wollte sie besitzen!

      Er bekam immer das, was er wollte!

      Kevin bog an der Ausfahrt links ab und fuhr in Richtung Aberdeen. Er musste ständig an Julia denken. Er hatte schon lange nicht mehr das Gefühl gehabt, eine Frau zu begehren. Bei ihr war alles anders. Mit ihr hätte er die ganze Nacht verbringen wollen. Ein Lächeln legte sich um seinen Mund. Sie machte ihn verrückt und er spürte, wie sein Verlangen wuchs, sie in die Arme zu nehmen, sie zu küssen und noch vieles mehr. Wie war das nur möglich, nach so kurzer Zeit? Er glaubte nicht an die Liebe auf den ersten Blick, jedoch fühlte er sich in ihrer Gegenwart so unbeschwert, als wenn er sie schon ewig kannte. Und nun war sie bei dem Widerling und er fuhr nach Hause. Wut kam in ihm hoch und er umfasste das Lenkrad so stark, dass seine Finger fast schmerzten. In seinen Gedanken sah er Liam, wie er versuchte sich Julia zu nähern.

      »Verdammt!«, schrie er laut.

      Er griff sich ins Haar und holte tief Luft. Bevor er sich jedoch weiter Gedanken über Liam und Julia machen konnte, bog er bereits in die Einfahrt von Jacks Haus. Er wollte auf dem direkten Weg in sein Zimmer gehen, wurde aber von Jack im Flur aufgehalten. Es passte ihm gar nicht. Er wollte seine Ruhe haben und einfach nur an Julia denken.

      »Na? Ist alles glatt gegangen?«

      »Hm. Allerdings war der alte Lord wirklich nicht da. Nur sein Sohn«, blaffte er Jack an und verzog das Gesicht.

      »Ich hatte Recht, stimmt’s? Er ist ein Idiot!«

      Kevin nickte und wollte gehen.

      »Warte. Wollen wir noch zusammen was trinken?«

      Jack war neugierig und wollte noch mehr über seinen Tag mit Julia wissen. Kevin lehnte ab.

      »Nein, heute nicht. Ich muss mir noch ein Skript durchlesen.«

      Was ja irgendwie auch stimmte. Die Gedanken an Julia behielt er für sich. Die wollte er nicht teilen. Auch nicht mit seinem Freund.

      »Sie gefällt dir, stimmts?«

      Diese Frage überraschte ihn nicht sonderlich. Diese Frage stellte Jack immer und er gab darauf nie eine Antwort. Doch zu seiner eigenen Überraschung gestand er diesmal: »Oh ja!«

      Julia betrat das Schlafzimmer. Auch hier alte schwere Möbel und ein riesiges Bett; da passten bequem 3 Leute hinein. Alles war geschmackvoll aufeinander abgestimmt und sehr liebevoll eingerichtet. Nicht ihr Geschmack, aber sehr beeindruckend. Das Fenster hatte hier, im Gegensatz zum Wohnzimmer, schwere Übergardinen, die farblich zur Bettwäsche passten. Sie packte ihren Koffer aus und legte sich aufs Bett. Sie griff nach ihrem Smartphone und wählte die 1.

       »Hi Kleines, bist du jetzt beim Lord?«

      Das ‚Kleines‘ überhörte sie freundlich, da sie ja dafür grünes Licht gegeben hatte. Rose vergisst so etwas natürlich nicht.

      »Hi Rose. Ich bin zwar in dem riesigen Haus, oder sollte ich besser Schloss sagen, aber der Lord ist wirklich nicht da.«

       »Das tut mir echt leid, Kleines. Ich wusste nichts davon, ehrlich. Tom hat auch nichts gewusst. Der Lord musste bestimmt kurzfristig abreisen.«

      »Das sagte Liam auch.«

       »Liam? ...ist Liam also auch dort?«

      »Ja.«

      »Und wie findest du ihn?«, fragte sie neugierig. Julia vernahm eine kleine Unsicherheit in Rose Stimme.

      »Nett und gutaussehend. Mehr nicht. Wieso fragst du?«

       »Hör zu, Julia. Ich möchte, dass du auf nichts eingehst. Egal wie nett er ist, egal was er für tolle Dinge zu dir sagt. Hast du verstanden?«

      Sie sagte dies mit einer so ernsten Stimme, dass Julia für Sekunden nicht antworten konnte. Rose sagte ihr nicht alles, das war klar. Aber warum nicht?

      »Rose, mach dir keine Gedanken. Ich will nichts von ihm und er nichts von mir. Er ist einfach nur nett.«

       »Julia, glaube mir bitte. Er ist nicht einfach nur nett.«

      »Hey, was verschweigst du mir? Erst soll ich auf keinen Fall bei Jack bleiben, dann hörst du, dass der Lord nicht da ist, dann soll ich auf einmal doch bei Jack bleiben. Hallo? Hab ich irgendetwas nicht mitbekommen?«

      Rose druckste herum und seufzte. Julia wurde wütend.

      »Rose!«, rief sie warnend. »Wenn du nicht möchtest, dass ich mein Smartphone aus dem Fenster schmeiße, es kaputt geht und du mich nicht mehr erreichen kannst, dann sage mir jetzt endlich, was du mir wirklich damit sagen möchtest!«

      Aber auch diesmal schwieg Rose, bzw. versuchte sie von dem Eigentlichen abzulenken.

       »Ich verheimliche dir nichts. Er ist eine Casanova. Er ist dort in den Kreisen bekannt dafür. Bitte pass einfach nur auf, okay?«

      »Ein Casanova ja? Und warum willst du mir so etwas vorenthalten? Ist ein Casanova nicht ein Mann, der genau weiß, was Frauen wollen?«, scherzte sie.

      »Julia!«, rief sie aufgebracht, »das ist nicht witzig!«

      »Wenn du es nicht witzig findest, warum hast du mich nicht früher gewarnt?«

       »Weil ich dachte, dass du das Angebot, wenn du ihn kennen gelernt hast, dankend ablehnst.«

      »Deine Ausrede klingt schwach, Rose. Du kennst mich doch. Wie kann ich nein sagen, wenn jemand höflich und freundlich ist. Außerdem stammt die Empfehlung von dir... schon vergessen?«

       »Herrje Julia, kannst du nicht einmal so reagieren, wie man es erwarten würde?«

      »Nein! Und das weißt du. Und du bist schuld, dass ich hier jetzt alleine mit diesem Liam rumhänge.«

       »Okay, okay... ist ja schon gut! Ich mache mir halt Sorgen um dich.«

      »Ja, die hattest du dir auch gemacht, als ich dir von Kevin erzählt habe. Die waren bereits schon in deinem Kopf, als ich dir von diesem Job erzählt habe. Sag, gibt es auch mal was, worüber du dir keine Sorgen machst?«

      »Ja, wenn du wieder hier bist und ich dich im Blickfeld habe«, scherzte sie und fügte hinzu, »was macht eigentlich dein kleiner Promi? Konnte er dich nicht davon abhalten?«

      »Oh, Kevin hat es versucht. Aber du weißt doch wie ich reagiere, wenn man mir etwas ausreden möchte.«

       »Der arme Kerl! Da lernt er dich ja gleich richtig kennen... ich hab ein wenig Mitleid mit ihm.«

      Sie hörte Rose glucksen.

      »Hey, ich kann mich eben nicht verstellen. Warum sollte ich auch!«, protestierte Julia.

       »Siehst du ihn morgen wieder?«

      »Ja. Er holt mich morgen früh ab.«

      

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