Morde und Leben - Leber und Meissner. HaMuJu

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blieben auf der Liste noch die beiden Jungen Marc Schreiber und Jens Schuster, Marc machte am Telefon einen sehr aufgeschlossenen Eindruck. Er wusste gleich, worum es ging und KHK Leber bat auch ihn, ihm einen Trefftermin und Treffpunkt zu nennen. Marc wohnte auf der Humboldstraße und schlug vor:

      „Ich kann dem Fahrrad zur Eisdiele am Beginn der Steinstraße kommen, wenn es nach mir geht, können wir uns noch an diesem Nachmittag um 15.30 h treffen!“, und KHK Leber war einverstanden.

      „Wenn Sie Jens Schuster auch noch anrufen wollen, den kann ich mitbringen, er wohnt in meiner Nachbarschaft und ich werde ihn verständigen.“ Obwohl der Hauptkommissar die Schüler eigentlich einzeln befragen wollte, willigte er ein und verabschiedete sich bis um 15.30 h. Ein Blick auf die Uhr zeigte 14.45 h, also war es Zeit, sich langsam zur Eisdiele aufzumachen und dort auf die Jungen zu warten. Es gab in der Polizeiinspektion neue Dienstfahrräder, modern ausgestattet, mit Kettenschaltung und Alu-Rahmen, die schnappten sich die beiden Polizisten und fuhren die Homberger Straße bis zum Ende entlang. Sie überquerten die Ampelkreuzung an der Uerdinger Straße und waren gleich an der Eisdiele angelangt, stellten die Fahrräder ab und setzten sich. Es saßen dort zwei Familien mit ihren Kindern, sodass sie als einzelne ältere Herren eigentlich nicht zu übersehen waren. Als der Kellner kam, bestellten sie sich jeder einen Cappuccino und sie warteten, es war erst 15.20 h, sie hatten also noch etwas Zeit und KHK Leber fragte seinen Kollegen:

      „Brennt Dir eine Frage besonders auf den Nägeln?“ Aber KOK Meissner zuckte nur mit den Schultern, sie hatten für solche Fälle natürlich ihr Fragerepertoire, und das würde sicher auch ausreichen, um ihnen einen Eindruck zu vermitteln. Pünktlich um 15.30 h wurden sie von zwei jungen Männern angesprochen und es war klar, das waren Marc und Jens, die Polizisten baten die beiden, sich an ihren Tisch zu setzen. Da die Beamten nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen wollten, fragte KHK Leber die beiden, ob sie schon Schulaufgaben gemacht hätten. Die schauten ihn daraufhin an, als wüssten sie nicht, was er von ihnen wollte und der Hauptkommissar entspannte die Atmosphäre sogleich wieder, indem er sich für seine blöde Frage entschuldigte, ihm wäre einfach nichts Besseres zur Gesprächseröffnung eingefallen. KOK Meissner sagte:

      „Wir waren am Vortag in Eurer Schule und haben mit der Schulleiterin über Birte Schoemaker gesprochen, mein Kollege und ich haben Dr. Domrose sehr nett gefunden und uns in Eurem Gymnasium wohl gefühlt.“ Marc pflichtete dem Oberkommissar bei und sagte:

      „Dr. Domrose wird eigentlich von jedem gemocht, sie ist auch im Unterricht sehr nett und versteht etwas von ihrem Fach, sie unterrichtet Chemie.“

      „Wisst Ihr, ob Dr. Domrose Birte Schoemaker unterrichtet hat?“, fragte KHK Leber und Jens antwortete:

      „Das war in der Sekundarstufe I gewesen, als ich mit Birte zusammen in der 9. und 10. Klasse gewesen bin, da haben wir beide Chemie bei der Schulleiterin gehabt. Ich bin damals völlig auf Birte abgefahren und sogar in sie verliebt gewesen, sie hat aber von mir nichts wissen wollen, weshalb ich wochenlang traurig gewesen bin. Birte ist schon zu jener Zeit Klassenbeste gewesen und hat sich mit jedem gut verstanden, sie ist immer der Typ gewesen, der alle Aufmerksamkeit auf sich gezogen hat ohne dabei arrogant zu werden.“ Marc sagte:

      „Ich bin erst in der 7. Klasse zum Gymnasium in den Filder Benden gekommen, habe seitdem aber immer mit Birte zusammen Unterricht gehabt. Auch ich bin von Anfang an fasziniert von Birte gewesen, sie hat aber nie jemanden an sich herangelassen, weshalb auch ich meine Hoffnungen schnell begraben musste.“ Die Polizisten stellten eine Standardfrage, nämlich, ob sich die Jungen jemanden vorstellen könnten, der als Täter in Betracht käme, aber beide schüttelten sofort ihre Köpfe.

      „Wir kennen niemanden, der einen Groll gegen Birte gehabt hat, wir sind beide völlig fassungslos gewesen, als wir von Birtes Tod gehört haben.“

      „Könnt Ihr denn sagen, wo und wie Birte ihre Freizeit verbracht hat?“ und Marc antwortete, dass er wüsste, dass Birte zweimal pro Woche Tennis in Asberg gespielt hätte, ansonsten hätte sie sich auch schon ein paar Mal zur Happy Hour donnerstags im Extrablatt blicken lassen.

      „Wer geht denn sonst noch alles dahin?“, fragte KHK Leber nach und Marc antwortete:

      „Dort sind immer viele Oberstufenschüler anzutreffen, wir haben einmal sogar unseren Mathematiklehrer dort gesehen, der ist noch sehr jung und hat keine Familie, auch der Hausmeister ist schon einmal dort gewesen. Man bekommt im Extrablatt in der Happy Hour einen Cocktail für 3.90 Euro, für den man sonst um die 7.00 Euro bezahlen muss.“ Was wollt Ihr denn einmal werden?“, fragte KHK Leber die beiden plötzlich und Jens sagte, dass er Wirtschhaftsingenieurwesen studieren und in die Autoindustrie gehen wollte, Marc antwortete, dass er an ein Lehramtsstudium dachte, ihm lägen die Fächer Sport und Mathematik, aber er hätte sich noch nicht festgelegt. Marc und Jens hatten sich jeder ein Spagettieis bestellt, das ihnen KHK Leber selbstverständlich ausgab, er sagte:

      „Wir sind mit unserer Befragung fertig, wenn wir noch weitere Fragen haben, melden wir uns noch einmal bei Euch.“ Die Jungen verabschiedeten sich per Handschlag und fuhren auf ihren Rädern nach Hause, KOK Meissner meinte, dass die beiden doch zwei ausgesprochen nette Vertreter der jungen Generation gewesen waren. Sie zahlten, schwangen sich auf ihre Diensträder und fuhren zur Polizeiinspektion zurück, stellten die Räder dort ab und machten Feierabend.

      Sie nahmen sich auf der Fahrt ins Wochenende vor, am Montag noch einmal zu Schoemakers zu fahren und dem Ehepaar ein paar Fragen zu stellen. Zu Hause trieb sie beide eine Unruhe, die ihre Ehefrauen immer an ihnen beobachteten, wenn sie an einem Fall saßen, so wie in diesem Moment. KHK Leber saß mit KOK Meissner bei einer Flasche Bier auf seiner Terrasse, sie überlegten hin und her und wussten im Moment noch nicht weiter, aber beiden war klar, sie würden den Täter erwischen und ihn vor Gericht bringen. Sie machten nicht viele Worte und ließen es in sich arbeiten, wenn sie so da saßen, wollten sie nicht gestört werden, das wussten ihre Frauen aus langjähriger Erfahrung, und sie ließen sie in Ruhe. Das ganze Wochenende war mit den beiden nicht viel anzufangen, sie grillten nicht und machten keine Radtour. Am Montagmorgen fuhren sie, nachdem sie bei Schoemakers angerufen und ihren Besuch angekündigt hatten, nach Vinn. Birtes Eltern sahen schlecht aus, ihr Vater hatte eine Woche Urlaub genommen, um bei seiner Frau sein zu können, beide waren sie in tiefer Trauer, der Vater hatte seine Tochter vergöttert, und auch die Mutter hatte ihr Kind geliebt KHK Leber fragte:

      „Ist es möglich, dass wir uns unterhielten?“, und Herr Schoemaker bat die beiden Polizisten hinein und bot ihnen eine Tasse Kaffee an, er hatte ein ernstes, noch nicht gefasstes Gesicht. Seine Frau sah noch immer verweint aus und wischte sich die Tränen, sie war aber ansprechbar.

      „Was können Sie uns über Birtes Freizeitverhalten sagen?“, fragte KHK Leber sie beide und Frau Schoemakers antwortete mit gebrochener Stimme:

      „Birte hat in Asberg Tennis gespielt, zweimal die Woche, zu anderen Dingen hat sie keine Zeit gehabt.“

      „Ist Birte denn nicht auch einmal in die Stadt gegangen, zum Cafe Extrablatt zum Beispiel?“, hakte der Hauptkommissar nach und Frau Schoemakers entgegnete:

      „Unsere Tochter ist höchstens einmal dort gewesen, sie hat aber dort keinen Alkohol getrunken und ist nie mehr im Extrablatt gewesen.“

      „Was wissen Sie denn über Freundschaften Ihrer Tochter, Birte ist schließlich siebzehn Jahre alt gewesen und hat sehr gut ausgesehen?“ Sofort erwiderte Frau Schoemakers, ihre Stimme war jetzt fest geworden:

      „Unsere Tochter hat sich nichts aus Jungen gemacht, dazu hat sie keine Zeit gehabt.“

      „Und was ist mit Mädchen gewesen?“, fragte KHK Leber nach und gleich antwortete Birtes Mutter:

      „Es

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