Mit dem Bumsbomber nach Bangkok. Dr. Robert Tiefenbach

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Mit dem Bumsbomber nach Bangkok - Dr. Robert Tiefenbach

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unterhielten uns kurz über meine Planung für den morgigen Tag.

      Ich wolle mir die Stadt ansehen.

      Er könne mir Bangkok zeigen, er kenne sämtliche Sehenswürdigkeiten.

      Will ich das wirklich? Soll ich mir von einem Ladyboy Bangkok zeigen lassen? Auf der anderen Seite stand das Angebot im Raum und ich hätte einen Fremdenführer. Alleine könnte ich nur mehr oder weniger ziellos durch die Stadt irren. Ich wägte ab, er teilte mir seine Vorstellungen über den Tagesablauf mit: „Wir frühstücken gemeinsam, dann gibt es ein Lunch und ein Abendessen muss auch noch sein, zwischendurch zeige ich dir die Stadt.“

      Nein, das ging mir zu schnell und war vor allem viel zu fordernd, wer weiß, was er dann im Laufe des Tages sonst noch alles von mir verlangt? Mir war sofort klar, dass ich auf sein Angebot nicht eingehen würde, lieber würde ich die Stadt auf eigene Faust erkunden, selbst wenn ich dabei manches nicht sähe. Leicht frustriert verließ ich die Bar und machte mich mit meiner ersten kleinen Erfahrung auf den Weg zurück zum Hotel. Das war gleich am ersten Abend eine schwache Beute. Den Beginn meines Urlaubs hatte ich mir anders vorgestellt. Für den anstrengenden Anreisetag sollte es reichen.

      Doch so schnell sollte ich nicht zum Hotel zurückkommen. Nicht nur Bars prägten das Bild von Nana, ebenso waren sehr viele Massagesalons zu finden. Vor ihnen saßen meist drei bis sechs uniform in gleichen T-Shirts und Schlabberhosen gekleideten Masseurinnen und fingen die Kunden von der Straße ein, ähnlich wie es die Bar-Ladys mit ihren Customers machten. Und genau von solch einer Masseurin ließ ich mich einfangen. Thai-Massagen kannte ich bereits aus Deutschland, sie waren wunderbar entspannend und hier in Thailand kosteten sie nur ein Bruchteil dessen, was in Deutschland gefordert wurde. Ja, so eine Massage täte mir jetzt gut und würde meine verspannten Muskeln ein wenig lockern. Dann wäre der Abend nicht völlig vertan.

      Kaum lag ich in meiner Unterhose auf der Liege, begann die Massage, wobei es sich mehr um eine Akupressur handelte. Als meine Rückseite genügend bearbeitet war, sollte ich mich umdrehen. Gesagt, getan. Bevor die Masseurin ihr Arbeit fortsetzte, zeigte sie auf meine Unterhose, die könne ich ausziehen. Ich glaubte, mich verhört zu haben, fragte nochmal nach. Ich sollte mich tatsächlich meiner Unterhose entledigen. Nun gut, ich war nicht scheu, wenn sie unbedingt meinen Schwanz sehen wollte, könnte sie dies haben, auch wenn mir zunächst nicht klar war, warum ich die Unterhose ausziehen sollte. Diese Unklarheit verschwand im Fortgang der Massage sehr schnell. Wie zufällig berührte sie bei der weiteren Massage mit ihrer Hand immer wieder meinen Penis, die Berührungen wurden gezielter bis sie ihn schließlich fest in ihre Hand nahm und rieb. Spannend, derartige Thai-Massagen kannte ich aus Deutschland nicht. Dann ließ sie die Katze aus dem Sack, für weitere 1.200 Baht könne sie mir ein Happy End bescheren.

      Aha, daher weht der Wind also, es geht um einen guten Zusatzverdienst für sie. Ich sagte ihr, dass ich kein weiteres Geld dabei hätte, was sogar tatsächlich stimmte.

      Sie reduzierte ihren Preis, erst auf 1.000 Baht und schließlich auf 500 Baht. Alles half nichts, an mir gäbe es heute nichts weiteres zu verdienen, ich wollte kein Happy End, ihr Vorgehen ging mir irgendwie gegen den Strich.

      17. April

      Mein erster vollständiger Tag in Thailand lag vor mir. Mit leicht gemischten Gefühlen betrat ich morgens den Frühstücksraum, wusste überhaupt nicht, was auf mich zukäme. Es waren nur wenige Männer anwesend. Das wunderte mich nicht, deren Intention dürfte doch klar sein. Die einzigen Frauen im Raum waren die fünf Servicekräfte, die in erster Linie mit der Verfolgung des heimischen Fernsehprogramms und lebhaften Diskussionen untereinander beschäftigt waren. Das Essen war einigermaßen in Ordnung, aber wer fuhr schon zum Frühstücken nach Thailand, hier ging es eher ums Vernaschen anderer Früchte. Doch vorher stand mein Erkundungsgang durch Bangkok an, schließlich wollte ich auch etwas von der Stadt sehen.

      Ich machte mich Richtung Hauptstraße auf den Weg, irgendwo wird schon eine Möglichkeit zu finden sein, um in die Stadt zu kommen. Nach ein paar hundert Metern stand am Straßenrand eine mobile Küche auf einen alten Karren der besonderen Art, frittierte Hühnerfüße hingen an einem aufgespannten Draht. Die knusprigen Teile sahen einerseits lecker aus, andererseits waren es Hühnerfüße! Deutlich war noch deren Krallenstruktur zu erkennen. Die kann man doch nicht essen. Ich überlegte, ob ich zuschlagen sollte, aber mir hat das letzte bisschen Mut zum Kaufentscheid gefehlt. Würde ich im Laufe meines Urlaubs noch den Mut aufbringen, sie zu probieren? Mich wunderte, dass das Fleisch dieser Garküchen den ganzen Tag in der prallen Sonne hing. Was mag da wohl alles keimen? In Deutschland wäre so etwas unvorstellbar, da käme sofort das Gesundheitsamt und würde den Laden schließen. Aber in Thailand war alles möglich.

      Direkt über der Hauptstraße, über die ich gestern gekommen war, befand sich eine Hochbahn – der Skytrain. Damit sollte ich in die Stadt kommen. Im gut gefüllten Skytrain war ich der einzige Europäer. Es fühlte sich komisch an, als schwarzes Schaf in der Herde der Asiaten mitzufahren, als einziger anders auszusehen als alle anderen. Auf den ersten Blick hat sich keiner für mich interessiert, ich bin nicht angestarrt worden, doch das hieß nicht viel, galt es in Thailand als unschicklich, andere Menschen gezielt anzusehen. Ich war mir jedoch sicher, dass ich beobachtet wurde. Ich hatte keinerlei Gefühl der Gruppenzugehörigkeit, fühlte mich außenstehend und fremd. Nun konnte ich in etwa nachvollziehen wie sich Asiaten oder Andersfarbige in Europa fühlen müssten.

      An der Haltestelle „Asok“ stieg ich aus und schlenderte durch die hektischen Straßen Bangkoks. Auf den Bürgersteigen drängelte sich Stand an Stand. Die meisten boten Kleidung aller Art, Essen oder Getränke an. In der Luft herrschte eine herbe Mischung aus Autoabgasen, fremdländischen Gewürzen und dem Fäulnisgeruch, der aus der Kanalisation heraufdrang. Wer bis jetzt vom Lungenkrebs verschont geblieben war, würde in spätestens nach einatmen dieser Luft entwickeln – es war eine wahre Herausforderung an jeden Olfaktoriker. Auf den Straßen herrschte ein dichtes Treiben, Autos und Zweiräder kämpften miteinander um jeden Meter Raum, drängelten sich dicht an dicht. Erstaunlicherweise verliefen diese Kämpfe sehr friedlich, ohne Einsatz der Hupe. Trotzdem war der Verkehrslärm in der ansonsten sauberen Stadt sehr groß. Keinerlei Müll lag auf den Straßen herum, noch nicht einmal Zigarettenstummel – so gut wie keiner rauchte in der Öffentlichkeit – oder Kaugummireste und nirgendwo waren Graffiti zu sehen. Ich war überrascht, hatte ich eine schmutzige, von Müll überhäufte Stadt erwartet und nun war alles sauber.

      Mir kamen einige Europäer mit Thai-Frauen im Schlepptau entgegen. Zum ersten Mal sah ich das Bild, das ich in den nächsten Wochen im Begriff war abzugeben. Auf mich wirkte es befremdlich, diese vorgespielte Einigkeit und Zweisamkeit sah merkwürdig, fast pervers aus. Was mögen die Ladys denken und empfinden? Wie ist es für sie, sich den ganzen Tag auf einen fremden Mann einzustellen, für ihn zu sorgen, mit ihm Intimitäten zu teilen? Oder machen sie sich darüber überhaupt keine Gedanken, ist es für sie einfach so?

      Meine Füße brannten, ich war zu viele Stunden in zu harten Schuhen gelaufen und brauchte dringend ein Fußmassage. Diese zu erhalten war in Thailand keinerlei Problem. Für 200 Baht bekam man bereits eine einstündige Massage, die sich zu zwei Drittel auf eine Fußmassage und zu ein Drittel eine Körpermassage aufteilte. Nach Ablauf der Stunde erfolgte die obligatorische Frage, ob ich nicht noch zusätzlich eine Ölmassage haben wolle.

      Klar, ich wusste Bescheid, wusste nach meiner gestrigen Erfahrung bereits, welche Frage nach entsprechender Vorbereitung meines Penisses als nächstes käme. Nein danke, nur die Fußmassage, mehr bräuchte ich nicht.

      Nach dieser kurzen Zeit in Bangkok war mir klar, dass Thailand viele Möglichkeiten zum Sterben bot. Der wichtigste Satz war, um in dieser Stadt nicht unterzugehen: „No, thank you.“ Alle zehn Schritte – zumindest in den Ecken, in denen ich mich herumtrieb

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