Mit dem Bumsbomber nach Bangkok. Dr. Robert Tiefenbach

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Mit dem Bumsbomber nach Bangkok - Dr. Robert Tiefenbach

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Utensilien mit sich herumschleppen. Wir machten uns auf zum Hotel.

      Auf dem Weg dorthin habe ich sie an ihrer Hand gehalten, ging an den Engstellen auf dem Bürgersteig (von denen es mehr als genug gab) vor, zog sie hinter mir her. Ich hatte ein Gefühl, als ob ich ein Jäger sei, der nun seine Beute nach Hause brächte. Einerseits erfüllte mich dieses Gefühl mit einer Art Stolz, andererseits schlich sich immer mehr der Gedanke des Geldes in mein Hirn: Bin ich wirklich der Jäger und sie die Beute? Nein, es ist Bullshit, der Jäger hat gar keine Beute, ich bin eher ein Angler, der seinen vermeintlichen Fang im Fischgeschäft gekauft hat – mehr ist es in Wirklichkeit nicht. Ich habe Kat gekauft und nicht erobert. Egal, sie war bei mir und diese Erfahrung musste gemacht werden. Auf unserem Weg befanden sich mehrere kleinere, mit Blumen geschmückte Buddha-Schreine, einzelne Kerzen und Räucherstäbchen brannten vor ihnen. Bei jedem faltete Kat ihre Hände, hielt sie vor die Brust und kurz inne. Dieses Verhalten war mir im Laufe meines Urlaubs bei keinem weiteren Thailänder so extrem aufgefallen.

      An der Rezeption musste Kat ihre ID-Karte abgeben und in einem Buch ihren Namen, die Ankunftszeit sowie meine Zimmernummer eintragen. Wenn sie die Karte später abholen würde, müsste zusätzlich noch ihre Abgangszeit notiert werden. Nun war alles registriert, nun war es amtlich, ich war ein Sextourist, ein Bumsurlauber. Dieses strenge Verfahren diente zum Vorbeugen von Kinderprostitution und zum Schutz der Touristen vor Diebstahl oder ähnlichem, da über die ID-Karte Alter und Identität der besuchenden Lady registriert waren.

      Auf dem Zimmer knutschten wir erst einmal heftig herum. Hey, hat die Frau keine Zunge? Kat ließ sich zwar küssen, weigerte sich aber, aktiven Gebrauch von ihrer Zunge zu machen, versteckte diese regelrecht. So hatte ich mir das nicht vorgestellt, Gott sei Dank lockerte sie sich recht schnell und wusste danach auch mit ihrer Zunge umzugehen.

      Ich brauchte eine Dusche, die relativ zwecklos war, da das klebrige Gefühl auf der Haut zum Dauerzustand wurde. Als Kat anschließend aus der Dusche herauskam, verhielt sie sich shy – die Vorhänge vorm Fenster mussten geschlossen werden, sie hatte ein weißes Handtuch eng um ihren dünnen Körper geschlungen. Ich lag bereits im Bett und erwartete sie. Kaum war sie unter der Bettdecke, brauchte sie das Handtuch nicht mehr, warf es achtlos zur Seite und ich konnte mich mit meinen Fingern auf den Erkundungsgang über ihren Körper machen. Was war das? Kat hatte keine inneren Schamlippen, das hatte ich so noch nicht erlebt. Später sollte mir klar werden wieso – nein, nicht wieso ich das so noch nicht erlebt hatte, sondern warum Kat keine inneren Schamlippen hatte.

      Ihre dunkle Thai-Haut fühlte sich samtig und weich an, anders als die Haut europäischer Frauen. Ich tastete mich weiter voran, wollte alles erfühlen. Kat war feucht. Wie konnte das denn sein? Das Ganze sollte doch für sie ein Deal sein, woher kam dann diese Feuchtigkeit?

      Es folgte eine Nummer, anschließend wurde der Fernseher für eine kleine Erholungspause eingeschaltet und unkritisch das Thai-Programm verfolgt, um nach dieser Pause eine zweite Nummer durchzuführen. Wir schliefen eng aneinander gekuschelt ein. Da ich die Klimaanlage über Nacht ausgeschaltet ließ – mir war der Luftzug zu kalt und zudem war diese Klimaanlage eine akustische Herausforderung – brauchten wir keine Bettdecke.

      18. April

      Wir schliefen lange, mussten uns von dem „anstrengenden“ Abend erholen. Nach unserem Aufwachen wurde der Tag mit einer Guten-Morgen-Nummer eingeläutet. Das war der große Vorteil einer Long Time, man zahlte nur einmal und hatte damit sozusagen eine Sex-Flat gebucht, konnte so oft Verkehr haben wie man wollte oder schaffte. Hunger machte sich breit. Im Hotel zu versuchen, ein Frühstück zu bekommen, war zu dieser späten Stunde hoffnungslos, das Frühstücksbuffet war längst abgeräumt, wir mussten uns in Nana etwas suchen.

      Nana war ein Dorf. Auf dem Weg zum Lokal, Kat hatte ein bestimmtes im Sinn, kamen wir an dem Massagesalon vorbei, in dem ich mir gestern die Thai-Massage gegönnt hatte. Wie üblich saßen die Masseurinnen vor der Tür, redeten alle vorbeistrebenden Passanten an, in der Hoffnung, diese würden eine Massage haben wollen. Uns erging es nicht anders, allerdings sprach uns die Masseurin auf Thai an – ich habe im Laufe des Tages mehrfach die Erfahrung gemacht, wie gut es war, in Begleitung einer Einheimischen zu sein, Kat hat sich um alles gekümmert, gedolmetscht und dafür gesorgt, dass wir das bekamen, was wir wollten. Im Weitergehen fragte Kat mich, ob ich die Frau gekannt habe.

      „Nein, ich war zwar zur Massage in dem Salon, aber mich hat eine andere Frau massiert.“

      Kat meinte, die Frau habe mich wiedererkannt und nur freundlich gegrüßt. Man hätte mich totschlagen können, aber ich war mir nicht bewusst, sie vorher jemals gesehen zu haben.

      Kurz darauf erreichten wir das kleine Lokal, in dem wir um 13:00 Uhr noch ein richtiges Frühstück bestellen konnten. Die Eier hatte ich nach dieser Nacht dringend nötig. Während des köstlichen Essens wollte Kat ihre Pfründe sichern, sehen was geht. Bisher wurde kein Wort über Geld verloren, das folgte erst jetzt. Sie wollte für den Abend und die Nacht 2.000 Baht, ich schätzte dies als Bangkok-üblichen Preis ein, einschließlich eines gewissen Aufschlages für Neulinge. Später sollte ich jedoch feststellen, dass die Preise überall in dieser Region lagen. Nun ja, jeder musste schließlich sein Lehrgeld zahlen, warum ich nicht? Nur musste es irgendwann damit gut sein und jetzt war ein guter Anfang dafür.

      Kat fragte, ob ich den Tag gemeinsam mit ihr verbringen wolle.

      „Klar will ich den Tag mit dir verbringen.“

      „Das kostet dann noch mal 500 Baht.“

      Ich kannte mich mit den Gepflogenheiten dieses Systems noch nicht aus, verstand nicht, wofür diese 500 Baht sein sollten und mutmaßte, sie wollte sich dieses Geld extra einstecken und zögerte.

      „I like you“, säuselte Kat immer wieder, wollte mich damit weichkochen, den Tag mit ihr zu verbringen. Ich dagegen wollte zwar den Tag mit ihr verbringen, hatte aber mein Problem mit den 500 Baht Extrakosten und erwiderte, dass ich in diesem Falle den Tag doch lieber alleine verbrächte. Meine Absage brachte sofort ein erneutes „I like you“ aufs Tapet.

      Das kommt jetzt genau richtig: „Do you like me or do you like my money?“

      Das saß, ich wusste nicht, ob ich sie mit der Frage wirklich verletzt habe oder ob sie so abgezockt war. Jedenfalls waren plötzlich die 500 Baht nicht mehr für sie, sondern sollten Barfine sein.

      Nein, die würde ich ebenfalls nicht zahlen, sie könne doch vorher in die Bar zurück. Kat wollte unbedingt den Tag mit mir verbringen und fing an zu weinen, wischte sich Tränen aus den Augen. Ist das Masche? Falls ja, dann hatte sie sie sehr gut drauf. Ich hielt es in diesem Moment für Masche, da ich noch davon ausging, dass Barfine nur fällig wäre, wenn eine Lady aus einer Bar mitgenommen werden würde. Teilweise hielt ich es aber auch für authentisch; nicht weil ich es war, mit dem sie den Tag verbringen wollte, sondern weil sie in mich (und womöglich viele andere) die Hoffnung auf ein anderes Leben projizierte. Mittlerweile weiß ich, dass ich mit meiner Annahme falsch lag und ihr völlig zu Unrecht etwas unterstellte, dass Barfine auch dann gezahlt werden müsste, wenn die Lady nicht aus der Bar mitgenommen würde, sondern sich mehrere Tage bei ihrem Customer aufhielte. Ich blieb in dieser Situation aufgrund meiner falschen Annahme hart, nein, ich würde nichts mehr bezahlen. Trotzdem wollte Kat den Tag an meiner Seite verleben und wollte die fällige Barfine dann eben selber bezahlen, der Tag und die Nacht seien für mich free.

      Damit hatte sie mich und gleichzeitig wollte ich das nicht. Nicht, dass ich den Tag nicht mit ihr verbringen wollte, sondern ich wollte ihn nicht free mit ihr verbringen, schließlich brauchte sie das Geld dringender als ich.

      Ich stimmte ihr zu, sagte, dass wir den Tag zusammen gestalten

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