Mit dem Bumsbomber nach Bangkok. Dr. Robert Tiefenbach

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Mit dem Bumsbomber nach Bangkok - Dr. Robert Tiefenbach

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ein, genoss den krassen Gegensatz traditioneller Einfachheit und westlicher Moderne, dachte an Kat und dem, was sie in mir sehen könnte. Liebe könnte es nicht sein, aber es könnte etwas sein, das sie für Liebe hält und es in Wirklichkeit doch nur eine Hoffnung wäre. Eine Ölmassage sollte mich auf andere Gedanken bringen, die kostete in Thailand doch nicht viel.

      Wie bereits bei meiner vorherigen Massage zog ich mich bis auf die Unterhose aus und legte mich bäuchlings auf die harte Matte. Die erste Amtshandlung der Masseurin war, mich anzuweisen, dass ich die Unterhose nicht bräuchte und ausziehen könnte. Mir schwante schon, was gleich kommen würde. Sie fing an, die Füße zu drücken und zu massieren, arbeitete sich langsam über die Beine nach oben. Wie zufällig berührten ihre Hände häufiger meinen Hodensack oder rutschten kurz in die Arschfalte. Ich sollte mich umdrehen. Bingo, ich hätte meine Wette gewonnen. Sie ölte kräftig meinen Penis ein und massierte diesen ausgiebig. Als sie der Meinung war, meine Geilheit genügend gesteigert zu haben, folgte die erwartete Frage nach einem Happy End. Nein, das wolle ich nicht. Sie ließ nicht locker, massierte und fragte erneut, doch ich blieb standhaft. Die Masseurin gab sich geschlagen, dachte ich, denn die zufälligen Berührungen blieben fortan aus. Sie massierte ganz normal weiter, ging aber später zu einem zweiten Angriff über, nahm sich erneut meinen Schwanz vor, ob ich denn sicher sei, dass ich kein Happy End wolle. Man wird die penetrant! Das schmälerte die Qualität der Massage enorm, ich wollte nicht ständig abwehren müssen, sondern einfach die Massage genießen.

      Nein, ich wolle immer noch kein Happy End.

      Ob ich ihr dann wenigsten einen guten Tipp geben würde.

      Ja, den könne sie haben.

      Erst jetzt gab sie wirklich auf und brachte die Massage ohne weitere Stimulationsversuche zu Ende. Die Bezahlung erfolgte bei ihrer Chefin. Ich gab zu den geforderten 300 Baht noch 50 Baht Tipp. Die Chefin regte sich auf, 50 Baht seien doch viel zu wenig, das sei kein angemessener Tipp. Hey, was erwarten die denn? Ich gebe fast 20% Tipp und sie regt sich auf? So können sie keine Kundschaft gewinnen. Außerdem war die Konkurrenz riesengroß, es gab genügend Ausweichmöglichkeiten und ich würde in diesen Massagesalon gewiss nicht mehr gehen.

      In Bangkok gab es sehr viele Bettler, von denen einige ziemlich verstümmelt waren, denen Finger oder gar ganze Gliedmaßen fehlten. Andere krochen flach liegend über den Bürgersteig, drückten ihr Gesicht auf die Platten, so als ob sie der letzte Dreck seien. Das bedrückte und beschämte mich gleichermaßen.

      Ein anderer, ein junger Mann mit längeren rotbraunen Haaren, saß in Nana immer an der gleichen Stelle, wartete auf Almosen, hielt jedem seinen alten Pappbecher hin, damit dieser ihm ein paar Baht einwerfen konnte. Und dann spielte genau dieser Bettler zwischenzeitlich immer wieder auf seinem Smartphone herum – dann kann es ihm ja gar nicht so schlecht gehen. Er hat ein besseres Handy als ich – vielleicht sollte ich mich auch an eine Straßenecke setzen und den Menschen eine Sammelbüchse entgegenhalten.

      Nachmittags habe ich mir mein Notizbuch genommen, wollte rausgehen und in irgendeiner Bar meine Erinnerungen niederschreiben. Als ich an der Bar vorbeikam, in der Kat arbeitete, traf ich dort Brin. Sie fragte mich, wo Kat sei, sie sei nicht zur Arbeit erschienen. Offensichtlich bewegte Kat wirklich etwas, sie war doch tatsächlich in ihrem Zimmer geblieben. Ich erklärte Brin, dass Kat heute zu Hause bleiben wolle und nicht käme. Brin schien hierüber irgendwie beunruhigt.

      In einer anderen Bar setzte ich mich an die Außentheke, bestellte mir eine Cola und schrieb das Erlebte in mein Notizbuch. Auf die übrigen Gäste musste ich wie ein Alien wirken – ich saß dort, ließ mich durch nichts ablenken und schrieb ohne Unterlass. Kurzzeitig überlegte ich, wie viele der hier anwesenden Touristen überhaupt des Schreibens mächtig seien, sehr viele erschienen mir recht einfach. Der Stift machte schlapp, gab keine Tinte mehr her, unterbrach meinen Schreibfluss und zwang mich zurück ins Hotel. Doch vorher brauchte ich etwas zu essen, mein Magen knurrte gewaltig. Eine größere Straßenküche auf dem Bürgersteig lockte mich an, daneben standen vor einigen alten Klapptischen verschiedenfarbige Plastikhocker. Das war genau das Richtige, das war Bangkok, Mc Donalds und Co reizten mich nicht mehr. Die Speise konnte ich mir aus der Vielfältigen Auswahl diverser Fleisch- und Gemüsesorten selber zusammenstellen, ich brauchte nur auf das zu zeigen, was ich haben wollte. Ein Würstchen ist immer eine sichere Sache, das würde sicher gut schmecken, dazu noch ein paar frittierte Tintenfischringe, etwas gegrilltes Rindfleisch und eine Schale Reis. Die Küche wurde von einem jungen Mann und seiner Mutter bewirtschaftet, beide konnten kein Englisch und ich kein Thai, die Verständigung erfolgte über Hände und Füße. Als ich bezahlen wollte, hob der junge Mann vier Finger. Gut, also 40 Baht. Bevor ich jedoch mein Geld aus der Tasche ziehen konnte, kam die Mutter hinzu und zeigte fünf Finger an. Ich interpretierte diese zusätzlichen 10 Baht als „Touristenrabatt“ und hoffte, dass der junge Mann später keinen Ärger mit seiner Mutter bekam, weil er zuerst weniger verlangt hatte. Die Tintenfischringe waren erstaunlich gut, richtig cross und kein bisschen gummiartig, sie hatten etwas Snackähnliches. Paradoxerweise hat das Würstchen am exotischsten geschmeckt.

      An den zahlreichen Straßenständen sind mir relativ viele Händler aufgefallen, die sich mittels Gebärdensprache verständigten. Ob sie wirklich taubstumm waren oder diesen Weg gewählt hatten, um nicht gegen den Straßenlärm ankämpfen zu müssen, wusste ich nicht. Vielleicht bekäme ich es noch heraus. Wer bei seinem Marsch den Straßenständen entlang den Fehler machte, sich etwas anzusehen oder zufällig mit dem Händler Blickkontakt aufnahm, hatte verloren. Dies wurde sofort als Einladung zu einem intensiven Verkaufsgespräch angesehen und man hatte Mühe, sich wieder loszueisen.

      Auch die Straßenhändler hatten eine wichtigste Waffe – in Form eines riesigen Taschenrechners mit einer überdimensionalen Ziffernanzeige. Wenn man mit ihnen ins Geschäft kommen wollte, tippten sie eine horrend große Zahl ein, zeigten einem diese. Man schüttelte den Kopf: „To much!“ Daraufhin bekam man den Taschenrechner in die Hand gedrückt und sollte seine Vorstellung über den Preis eintippen, die bedeutend niedriger war – kopfschütteln der Gegenseite kam als Resonanz. Das Feilschen ging in seine zweite Runde, der Händler tippte eine neue Zahl ein, die beträchtlich niedriger als die erste war, aber immer noch über dem Vorschlag des Kunden lag. Nun kam man ihm durch Erhöhung seines Angebots entgegen und einigte sich nach mehrmaligem Wechsel des Rechners auf einen Preis, der durchaus ein Drittel des Ausgangspreises sein konnte.

      Ich hatte vergessen, meine Badehose einzupacken. Aber es durfte nicht wahr sein, in einem Land, in dem man bei jedem zweiten Straßenhändler Viagra, Valium und Co kaufen konnte, gab es nicht einen, der Badehosen im Sortiment hatte. Selbst im Sportgeschäft war die Auswahl dürftig und nicht ansprechend. Bikinis sieht man immer wieder. Gehen nur Thai-Frauen schwimmen und ist dieses Männern verboten? Mir erschloss sich diese Logik nicht.

      Recht viele der vorbeihastenden Menschen trugen einen Mundschutz, es sah aus als ob sie gerade aus einem OP-Saal gekommen wären. Meine erste Überlegung diesbezüglich war, dass die Mundschutzträger Angst vor den Emissionen der Fahrzeuge und der Stadt hätten und so die Luft filtern wollten. Nach ein paar Tagen des Aufenthalts in Thailand revidierte ich diese Überlegung und tauschte sie gegen eine zweite: Die Träger hatten in meinen Augen immer noch Angst, aber nicht vor den Emissionen der Fahrzeuge und der Stadt, sondern vor den Emissionen der anderen Menschen. Ich befand mich in Asien, der Heimat der Vogelgrippe – sie hatten Angst sich hieran anzustecken. Gut, dass ich vorgesorgt hatte und eine Prophylaxe mitgenommen hatte. So war ich einigermaßen sicher und brauchte keine Sorge haben, dass ich es den Ladys aufgrund eines grippebedingten Ausfalls nicht mehr besorgen könnte.

      Nach meinem gelungenen Mahl wollte ich mich im Hotel auf den Abend vorbereiten. Zunächst einmal duschte ich ausgiebig, der kühle Wasserstrahl war nach der Hitze des Tages mehr als erfrischend und diente mehr der Abkühlung als der Reinigung. Ich warf mich in saubere Klamotten und machte mich auf den Weg nach Nana, wollte sehen, was heute auf mich wartete. Weit kam ich nicht. Die Bar, in der Kat arbeitete, war eine der ersten zwischen meinem

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