Die Sklavin des Mahdi. Isabel de Agony

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Die Sklavin des Mahdi - Isabel de Agony

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      DIE SKLAVIN

      DES MAHDI

      Ein Erotik und SM Roman aus dem alten Orient

      IMPRESSUM

      Isabel de Agony

      Barbaraweg 1

      93128 Regenstauf

      Germany

       [email protected]

      all rights reserved

      ABBEYVILLE MANOR, Februar 1882

      „Das kannst du aber so was von vergessen, dass du mich hier zurücklassen kannst. Nimm dir das von der Backe, Christopher. Natürlich komme ich mit in den Orient.“

      Mein Bruder grinst mich an. Natürlich kennt er mich. Wenn ich mal wieder einen meiner temperamentvollen Wutausbrüche habe. Unterdessen nippt Lady Claire de Abbeyville etwas pikiert an ihrem Fünf Uhr Tee. Ja, meine werte Frau Mama lässt sich von ihren Zeremonien auf keinen Fall abhalten. Da kann die Welt untergehen. Ihr Ton bleibt ganz sachlich und ruhig.

      „Julie. Ich bitte dich. Contenance....“

      Ich wirble herum und funkle meine Mutter wütend an. Zurückhaltung.... Wenn sie sich wenigstens ihre französischen Fremdwörter sparen würde, von denen sie glaubt, dass sie heutzutage besonders schick seien.

      „Nein Mutter. Ich beruhige mich nicht. Ich bin erwachsen und es wird Zeit, dass ich mal etwas Aufregendes erlebe. Diese langweiligen Fuchsjagden sind einfach nur schrecklich und die Pferderennen in Ascot sind so etwas von öde. Vor allem, weil ich ja weiß, dass du mich da nur mit hin schleifst, um mir da einen Mann auszusuchen.“

      „Ja Kind.... Du bist jetzt schon zweiundzwanzig und immer noch hast du es geschafft, einen jeden ernsthaften Bewerber erfolgreich abzuwimmeln.“

      „Weil ich keinen von diesen Lackaffen in Betracht ziehe, die vermutlich doppelt oder dreimal so alt sind wie ich. Nur weil sie dir als angemessene Partie erscheinen, heißt das noch lange nicht, dass sie auch mir gefallen.“

      Auf der Stirn meiner Mutter erscheint eine kleine Zornesfalte. Das ist immer ein Warnsignal. Soll heißen, dass ich nun sehr nahe an einer Grenze stehe, die ich nicht überschreiten sollte. Denn wenn es um meinen Zukünftigen geht, da versteht meine Mutter keinen Spaß. Ich solle mir doch meine Jungfräulichkeit für den Richtigen bewahren. Oh je.... Wenn sie wüsste. Da ist sie ja um Jahre zu spät dran. Der Jagdpächter war ja so süß. Da konnte ich einfach nicht widerstehen. Und auch der Reitlehrer hatte es mir schon mal angetan. Und der Gärtner? Ich kann es einfach nicht lassen. Ich mag junge und knackige Kerle mit vielen Muskeln und keine schmalbrüstigen Muttersöhnchen. Schließlich will ich auch bei der Liebe meinen Spaß haben. Denn vor mir sitzt meine Mutter als abschreckendes Beispiel, wie ich es eben nicht haben will in meinen Leben. Sie wurde von ihrem Vater verheiratet. Sie war damals siebzehn Jahre alt gewesen und er war schon sechsundvierzig. Liebe? Ziemlich Fehlanzeige. Oder gar Leidenschaft? Reden wir nicht davon..... Ihre einzige Aufgabe war es, möglichst schnell für Nachwuchs zu sorgen. Das haben die beiden immerhin hinbekommen. Meinen fünf Jahre älteren Bruder Christopher und dann eben mich. Als ich vierzehn Jahre alt war, da hatte mein Vater einen Schlaganfall und ist kurz darauf verstorben. Seitdem macht Mutter auf trauernde Witwe. Und diese Karte versteht sie immer wieder mit Bravour auszuspielen. Zumindest immer dann, wenn sie einen Hochzeiter für mich sucht. Aber so ganz kann sie doch nicht tun, was sie will. Denn im Gegensatz zu vielen anderen jungen Frauen bin ich finanziell unabhängig. Denn mein Vater hat seinen Besitz nicht komplett seiner Ehefrau überlassen. Vielleicht, weil er spürte, dass die Beziehung doch nicht so innig war? Ich weiß es nicht. Auf jeden Fall gehört mir ein Viertel, Christopher ein weiteres Viertel und meiner Mutter die übrige Hälfte. Und dieser Erbteil ist stattlich genug, um mir jederzeit ein mehr als angemessenes Auskommen zu ermöglichen. Mutter durfte meinen und Christophers Anteil zwar bis zu unserer Volljährigkeit verwalten, aber nun haben wir selber das Sagen. Aber bei dieser Diskussion trete ich zunächst mal den Rückzug an. Heute kann ich diesen Krieg nicht gewinnen.

      „Bitte verzeih Mutter.. Aber ich bitte dich zu bedenken, dass es heutzutage in unserer modernen Zeit für eine englische Lady durchaus nicht mehr ausgeschlossen ist, auf eine Reise zu gehen. Zumal ja mein eigener Bruder, wenn du so willst, als Anstandswauwau mit dabei ist.“

      Sie blickt mich durchdringend an.

      „Junge Lady, wir werden das Thema später weiter erörtern. Lass es gut sein für heute.“

      Doch nun mischt sie überraschenderweise mein Bruder ein. Ist doch sonst gar nicht so seine Art. Er sieht vieles lockerer. Auch er ist noch nicht unter der Haube, aber bei ihm sieht das meine verehrte Frau Mama bei weitem nicht so eng. Schließlich ist er ein Mann und als solcher soll er sich in den bestimmten Etablissements bei den leichten Mädchen die Hörner abstoßen. Die Welt ist eben ungerecht.

      „Werte Frau Mama..... Ich fürchte, es ist so, dass wir dies doch heute noch ein wenig weiter diskutieren müssen. Denn für nächste Woche hat sich die Royal Society of London angekündigt. Sie haben einen äußerst interessanten Vorschlag für mich.“

      Ich korrigiere ihn.

      „Für uns, Christopher. Für uns.“

      Er funkelt mich an. Soll jetzt vermutlich heißen, ich solle jetzt endlich meine vorlaute Schnauze halten, denn sonst würde ich alles verderben. Ist er denn auf meiner Seite? Weiß der Henker. Den Kerl werde ich mir heute Abend noch schnappen. Ich muss darüber Klarheit haben. Dann fährt er fort.

      „Sir Stephen höchstpersönlich gibt sich die Ehre, bei uns nächste Woche zu dinieren.“

      Meine Mutter zuckt förmlich zusammen. Sir Stephen, Earl of Grantwick and Duke of Dorsetshire. Der Mann gehört zum allerhöchsten Adel. Geht im Buckingham Palast ein und aus. Zumindest erzählt man sich das. Bei solchen Leuten erstarrt meine Mutter in Ehrfurcht. Ich finde, Respekt ist durchaus in Ordnung. Mehr aber nicht. Schließlich ist das auch nur ein Mann. Und als solcher zunächst mal ein Zielobjekt, wenn es darum geht, meine Interessen durchzusetzen. Ich frage nochmal nach.

      „Ist das wirklich wahr? Sir Stephen?“

      Christopher nickt. Den kenne sogar ich. Er ist Direktor des British Museums und als solcher auch Vorsitzender des Orientausschusses. Ständig ist er auf der Suche nach Neuerwerbungen und nun hat er Christopher einen Floh ins Ohr gesetzt. Denn er organisiert beständig auch neue Ausgrabungen und um genau das geht es auch hier.

      „Nun gut mein Sohn. Erzähle......“

      Christopher räuspert sich. Wirft mir noch einmal einen warnenden Blick zu. Oh ja.... Ist ja gut. Ich habe es verstanden.

      „Nun.... Es geht um eine Expedition ins Heilige Land. Und das eigentliche Ziel ist Jerusalem. Die Ställe des Salomo.“

      Mein Puls beginnt höher zu schlagen. Verdammt.... Ich darf mir das einfach nicht entgehen lassen. Ich habe natürlich von den Ausgrabungen von Charles Warren bei Jericho im Jahr 1868 gehört. Das ist ja alles so spannend und geheimnisvoll. Ich muss da mit. Koste es, was es wolle.... Mein Gott. Jerusalem. Das Wort allein zergeht mir schon auf der Zunge. Der Zauber des Orients. Moscheen. Die hohen Minarette. Die goldene Kuppel des Felsendoms. Die Klagemauer. Die verwinkelten Gassen der Altstadt. Der große Basar. Die Gerüche und die Geräusche. Ich war noch nie da, aber ich habe die Reiseberichte der Orientgesellschaft geradezu verschlungen. Ich bilde mir ein, durch meine Lektüre quasi eine Expertin zu sein. Die müssen

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