Die Sklavin des Mahdi. Isabel de Agony

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Die Sklavin des Mahdi - Isabel de Agony

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Mann. Sonst nichts. Ich habe das ja heute schon mal festgestellt. Die Welt ist einfach ungerecht. Und während ich nur mehr mit einem Ohr Christophers Bericht lausche, schwadroniert dieser von der kommenden Expedition. Die Teilnehmer würden gerade zusammengestellt und ein Schiff wäre auch schon gechartert. Am Abend stelle ich Christopher noch einmal zur Rede, so wie ich es mir vorgenommen habe. Allerdings teilt er mir recht emotionslos mit, dass die Zusammensetzung der Expeditionsteilnehmer in den Händen Sir Stephens läge. Er könne also nichts für mich tun. Irgendwie dachte ich mir das schon, dass er mich wieder hängen lässt. Ich muss mir also selber helfen. Ich werde darum kämpfen und zwar mit allen Mitteln einer schönen Frau. Ich werde es ihnen allen schon zeigen.

      Sir Stephen..... Er ist schon angekommen. Er wurde auch schon von meinem Bruder und meiner Mutter begrüßt. Natürlich haben sie auch auf mich gewartet. Doch ich habe mich rar gemacht. Ich will meinen Auftritt für mich allein. Ich habe Erkundigungen eingezogen. Was für ein Mensch Sir Stephen ist. Und ich bin überaus zufrieden, mit dem was ich erfahren habe. Seit vier Jahren ist er verwitwet. Seine um einiges jüngere Frau starb mit seinem Kind im Kindbett. Seitdem hört man zwar immer wieder von Affären, aber es gibt keine feste Liaison. Das kommt mir entgegen. Es gibt also weder eine eifersüchtige Geliebte noch eine Ehefrau. Ich habe mein Gewand mit äußerster Sorgfalt ausgesucht. In der Taille unheimlich eng geschnitten, dafür mit einer Hebe, die meine ohnehin schon nicht gerade kleinen Brüste noch mehr zur Geltung bringt. Nackte Schultern. Ein Ausschnitt, soweit es gerade noch schicklich ist. Ein langer Rock, der mir bis zu den Waden reicht. Und ich habe auf jegliche Unterwäsche verzichtet. Denn heute werde ich alles wagen. Entweder lässt er sich von meinem Charme überzeugen. Oder von meiner geballten und wenn es sein muss nackten Weiblichkeit. Es klopft an der Türe.

      „Ja bitte.......“

      Unsere Bedienstete Lucille steckt den Kopf herein.

      „Die gnädige Frau lässt fragen, wann Ihr euch die Ehre geben werdet.“

      „Richte ihr bitte aus, dass ich gleich soweit sein werde.“

      Nur noch ein wenig zappeln lassen. Ich stehe auf. Drehe mich noch einmal vor dem Spiegel. Alles ist perfekt. Jede Haarlocke sitzt. Ich ziehe das Kleid noch ein wenig nach unten. Noch ein wenig mehr Haut zeigen. Ja..... Ich bin die Verführung selbst. Das wird hinhauen. Ich lächle. Probe die verschiedensten Posen. Breites Lächeln? Huldvolles Lächeln.... Augenzwinkern..... Und so weiter. Dann öffne ich die Tür. Schreite wie eine Königin den Gang zur großen Freitreppe hinab. Und dann bleibe ich oben stehen. Schaue nach unten. Da sitzen sie bereits. Mama am Kopfende der Tafel. Christopher links. Sir Stephen rechts. Und er ist der erste, der mich sieht. Er steht auf..... Huldvoll lächle ich ihn an. Und dann gehe ich gaaaanz langsam die Stufen hinab. Er eilt mir entgegen. Seine Augen verschlingen mich förmlich. Ja... Auch das habe ich gehört. Er soll, was die Weiblichkeit betrifft, kein Kostverächter sein. Am Treppenabsatz begegnen wir uns. Ich reiche ihm die Hand zum Handkuss. Er gefällt mir durchaus. Er ist groß gewachsen, schlank und muskulös, trägt die Uniform der königlichen Dragoner. Vom Alter könnte er mein Vater sein. Mindestens. Aber das spielt heute keine Rolle. Er ist mein Schlüssel zum Orient. Ich lächle ihn an, während sein Blick geradezu in meinem tiefen Ausschnitt versinkt. Ich bemerke das durchaus. So ist das auch beabsichtigt. Ich drücke mein Kreuz durch. Recke ihm meinen Busen noch mehr entgegen. Er verbeugt sich vor mir. Eben ein richtiger Gentleman. So einer würde einer Frau die ganze Welt zu Füßen legen. Aber eine Fahrkarte in den Orient würde mir heute schon reichen. Ich bin ja bescheiden.

      Der Eindruck, den ich auf Sir Stephen mache, lässt auch während des Dinners nicht nach. Es fällt ihm sichtlich schwer, sich auf etwas anderes zu konzentrieren, als auf meinen so offensichtlich zur Schau gestellten Busen. Als schließlich der letzte Gang abgetragen wird, da rufe ich aus.

      „Das war überaus lecker. Aber ich bin so gesättigt. Ich würde gerne ein paar Schritte im Park spazieren gehen. Werte Frau Mama.... Habt ihr Lust, mich zu begleiten?“

      Doch sie winkt ab.

      „Christopher, wie sieht es mit dir aus?“

      Er schaut kurz auf.

      „Ich möchte lieber noch die Unterlagen zu unserer Expedition studieren, die Sir Stephen mitgebracht hat.“

      „Nun.... Dann muss ich wohl alleine gehen.“

      Sir Stephen steht auf.

      „Lady Julie.... Wenn ihr erlaubt, dann würde ich euch gerne begleiten.“

      Ich lächle ihn an. Huldvoll natürlich.... Das läuft ja genauso wie geplant. Auf meine Familie kann ich mich verlassen. Es war mir klar, dass weder Mama noch Christopher irgendeine große Lust verspüren, mich nach draußen zu begleiten. Und in dem guten Sir Stephen brennt längst ein Feuer, das ich nun noch ein wenig mehr anfachen muss. Ich reiche ihm meinen Arm und er hakt mich unter. Dann verabschieden wir uns für den Augenblick. Wir steigen die Treppe der Terrasse in den Park hinunter.

      „Wollen wir zum Gartenpavillon gehen? Er liegt gleich dahinten?“

      „Ja gerne. Mit ihnen an der Seite gehe ich überall hin.“

      Langsam lege ich mir meinen Plan zurecht. Nun folgen die nächsten Schritte. Jetzt erst mal Small Talk.

      „Wie weit sind sie denn schon mit den Vorbereitungen für die kommende Expedition?“

      „Nun.... Es läuft gut. In drei Wochen wird das Schiff in Southampton eintreffen, dass die Expedition ins Heilige Land bringt. Sein Kommandant ist ein überaus erfahrener Mann. Er kennt den Orient wie seine Westentasche und hat auch schon bei der Royal Navy gedient.“

      „Und die Teilnehmer? Ist die Suche schon abgeschlossen?“

      „Ach Lady Julie... Jetzt treffen sie einen wunden Punkt. Etwa zwei Drittel aller Teilnehmer haben schon zugesagt. Doch ich bin immer noch auf der Suche nach weiteren Männern.“

      „Und die Suche ist so schwer?“

      „Nun ja.... Die Mitglieder der Expedition sollten natürlich auch einen gewissen Background haben. Sollten Ahnung vom Orient haben. Für die eigentlichen Grabungen werden wir vor Ort Einheimische anheuern. Doch für die Auswertung und Bewertung der Funde ist es durchaus schwer, geeignete Leute zu finden. Und außerdem werden wir weit über ein halbes Jahr von England weg sein.“

      Ich muss lächeln. Eigentlich wollte ich diese ketzerische Frage gar nicht stellen, aber sie rutscht mir so einfach heraus.

      „Und was qualifiziert meinen Bruder Christopher?“

      Er schaut mich verblüfft an.

      „Darf ich ehrlich sein?“

      „Das sollen sie sogar.“

      „Nun.... Ich brauche auch Männer, die mit einer gewissen Autorität den türkischen und islamischen Behörden gegenüber auftreten können. Wie sie sicherlich wissen, gehört das Heilige Land zum Osmanischen Reich und auch wenn wir uns an der Hohen Pforte die erforderlichen Firmane besorgt haben, heißt das noch lange nicht, dass deshalb alles glatt gehen wird. Konstantinopel ist weit..... Mit dieser Aussage werden wir immer wieder konfrontiert werden und es wird durchaus eine Herausforderung werden, die örtlichen Behörden auf unsere Seite zu ziehen. Das kann also durchaus kompliziert werden. Aber ihr Bruder ist im diplomatischen Dienst und ich traue ihm zu, dass er manche Probleme für uns lösen kann. Und außerdem hat er eine gewisse Summe zur Finanzierung der Expedition beigesteuert.“

      Ich vermute, dass insbesondere

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