Weltenwanderer-Chroniken II. Heike Möller

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Weltenwanderer-Chroniken II - Heike  Möller

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nimm´ mal die andere Hand und leg sie hier an meine nicht mehr vorhandene linke Taille!“

      Sondra folgte der Aufforderung und spürte die Bewegungen des zweiten Kindes. Es schien fast so, als ob der Zweite sich unter Sondras Hand beruhigte und sich ihr entgegenstreckte.

      „Das ist toll, Petra“, flüsterte sie.

      „Du brauchst nicht flüstern, aber ja, es ist toll. Außer der Tatsache, dass die beiden mir meine Figur endgültig ruinieren.“

      „Du musst dich lediglich nach der Geburt disziplinieren, Petra. Aber das konntest du ja noch nie!“, ließ sich Ingrid vernehmen, die gerade mit zwei Brotkörben das Ess­zimmer betrat.

      Petra rollte theatralisch mit den Augen. „Tobi liebt meine sexuelle Schwungmasse, Scrooge! Er mag keine Hungerharken und Miesepeter!“

      Sondra musste sich erneut ein breites Grinsen verkneifen und ging rasch zurück in die Küche. „Kann ich noch etwas helfen, Silke?“

      Silke schüttelte mit konzentriertem Gesichtsausdruck den Kopf. „Wir tragen jetzt nur die Speisen rein und dann können wir essen. Holst du die Männer von der Veranda?“

      „Klar, mache ich!“ Sondra drehte sich um und ging hinaus zu den Männern. Offensichtlich hatten sie sich gerade einen Witz erzählt, denn kerniges Männerlachen ertönte.

      „Ich störe euren Plausch nur ungern, aber das Essen ist fertig!“

      Andreas nahm Sondra in den Arm und schnupperte an ihrem Haar. „Du riechst lecker!“

      „Dann schnuppere mal an meinen Händen“, sagte sie und hielt ihm ihre Zwiebelfinger unter die Nase.

      „Hhm!“, machte er und nahm einfach ihre Finger in den Mund und lutschte daran. Sondra wurde sofort knallrot, weil Olav, Tom und Peter dieses Schauspiel beob­achteten.

      „Andi!“, rief sie entrüstet und schubste ihn ein wenig von sich.

      Peter zog anerkennend die Augenbrauen hoch, Tom lachte lauthals und Olav schmun­zelte.

      „Mit euch beiden wird´s echt nicht langweilig“, sagte Tom immer noch lachend, als er mit seinem Rollstuhl an Sondra und Andreas vorbeifuhr.

      Zum Essen gab es wieder das obligatorische Tischgebet. Es gab eine Pilzsuppe als Vorspeise, Schmorbraten mit Kartoffeln und verschiedenen Gemüsesorten und als Dessert selbst gemachte Rote Grütze mit Vanillesauce. Sondra und Andreas tranken Wasser dazu, ebenso Petra und Silke. Tom trank alkoholfreies Bier, Olav und Ingrid normales Bier. Peter trank einen trockenen Rotwein.

      „Wenn ich jetzt noch irgendwas esse, platze ich“, stöhnte Sondra und lehnte sich auf ihrem Stuhl etwas zurück. Sie war die Letzte, die mit dem Essen fertig war.

      „Ich hole mal einen Verdauerli!“, sagte Olav und stand auf.

      „Wie kannst du soviel essen und trotzdem so schlank bleiben?“, fragte Petra bestürzt.

      „Gene!“, sagte Sondra grinsend. „Die Familie meiner Mutter war immer schlank und mein Großvater ist die Hagerkeit in Person!“

      Petra lächelt versöhnlich. Olav verteilte den Magenbitter und wollte gerade zum Trinkspruch ansetzen.

      „Warte mal, Paps! Ich … möchte noch was sagen!“

      Andreas stand auf und schob seinen Stuhl ein wenig zur Seite. Verblüfft blickte Sondra zu ihrem Freund hoch. Die ganze Zeit am Tisch war er auffallend still ge­wesen, wirkte geradezu nervös. Immer wieder hatten er und Tom sich Blicke zuge­worfen. Jetzt hatte Tom ein schiefes Grinsen im Gesicht und presste sich rasch die Serviette vor dem Mund.

      Andreas seufzte kurz, dann kniete er sich vor Sondra und nahm ihre Hand. Allein diese Geste ließen bei ihr die Alarmglocken klingen. Mit großen Augen und offenem Mund starrte Sondra ihren Freund an.

      „Sondra, Schatz!“ Andreas räusperte sich. „Seit zwei Jahren sind wir zusammen. Wir haben zusammen einiges erlebt und in letzter Zeit war es nicht immer ganz einfach mit mir. Das weiß ich. Was ich noch weiß, ist, dass es auf der ganzen Welt keine weitere Frau geben wird, die mich so berührt hat wie du. Und immer noch berührt. Ich meine natürlich mein Innerstes, Tom!“

      Tom unterdrückte hustend einen kleinen Lachanfall und hob entschuldigend die Hand.

      „Wo war ich…? Ach ja! Sondra, ich liebe dich. Ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, wie ein Leben ohne dich für mich weiter gehen soll.“ Er räusperte sich nochmals und holte tief Luft. Plötzlich hielt er einen kleinen, silberfarbenen Ring in der Hand. „Willst du meine Frau werden, Sondra Wieland?“

      Sondra hatte plötzlich das Gefühl, in ihrem Mund eine Wüste zu haben, so trocken fühlte es sich an. Sie sah in Andreas´ braune Augen, die ihr so vertraut waren. Noch nie hatte sie ein solches Maß an Hoffnung und Angst, aber auch tiefe Liebe in diesen Augen gesehen.

      „Scheiße, ja!“, platzte es aus ihr heraus und sie fiel ihrem Liebsten um den Hals.

      Die Reaktionen der anderen am Tisch bekam sie nicht mit, da Sondra damit be­schäftigt war, Andreas zu küssen. Irgendwann hörte sie dann aber doch Tom.

      „Lass ihn leben, Sondra!“, rief er lachend. Er applaudierte.

      Andreas schob den Ring über den Ringfinger von Sondras linker Hand. „Meine Ver­lobte!“, sagte er glücklich.

      Sondra strahlte ihn an. Sie wusste, dass sie sich gerade sehr beherrschen musste, um ihre Barrieren nicht fallen zu lassen. Ihre Haut hätte wahrscheinlich dazugeführt, dass alle Anwesenden in dem Zimmer die Sonnenbrillen raus geholt hätten. Oder sie wäre mit Fragen konfrontiert worden, die sie nicht beantworten konnte.

      Taumelnd vor Glück stand sie auf und nahm die Umarmungen von Silke, Olav, Petra, Jonas und Peter entgegen. Ingrid, Mark und Jeremy gaben höflich die Hand und gra­tulierten.

      „Jetzt brauche ich aber wirklich einen Schnaps!“, sagte Sondra und griff nach dem Magenbitter. Sie mochte das Zeug eigentlich nicht, aber nach dem schweren Essen und dem kleinen angenehmen Schock war das die Medizin, die sie benötigte.

      Irgendwann setzte sie sich wieder hin. Andreas nahm neben ihr Platz und rückte dicht mit seinem Stuhl an sie heran, nahm sie in den Arm. Sondra betrachtete den Ring. Er war aus Weißgold mit gelb-goldenen Intarsien. Eine Greifenschwinge, an deren Wurzel ein stilisierter Greifenkopf zu sehen war. Das Auge des Greifs bestand aus einem winzigen Diamanten.

      „Der Ring ist wunderschön, Andi!“, sagte sie leise und vergrub ihren Kopf an seinem Hals.

      „Tom hat mir bei dem Entwurf geholfen.“

      Sondra sah zu dem immer noch breit grinsenden Tom Behrens hinüber. „Andi hat mir gesagt, wie er sich den Ring in etwa vorstellt und ich habe ein paar Zeichnungen ge­macht.“ Toms Augen funkelten belustigt. „Wir haben einige Entwürfe quasi zusam­men geschmissen und dann ist er zu einem Goldschmied gegangen. Seit zwei Mona­ten hat er den Ring bei sich, Sondra!“

      Überrascht sah Sondra ihren Verlobten an. „Seit zwei Monaten?“

      „Hhm! Ich habe auf den richtigen Augenblick gewartet. Ich glaube, das war er einfach.“

      „Du

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