Palmer :Exit 259. Stephan Lake
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„Yes, Sir.“
„Okay dann, das wars. Ruft eure Frauen und Männer an und sagt ihnen, dass ihr nicht eher nach Hause kommt, bis ihr euren Kollegen gefunden habt. Viel Glück.“
Als White gegangen war, sagte Vazquez, „Sag mal, Partner, wen hat der Commander gemeint? Wem werden wir es zeigen? Und welche Verdächtigen befragen wir?“
„Wir werden es allen zeigen, Raul. Und verdächtig ist jeder, der uns da draußen über den Weg läuft, Weiß, Schwarz, Hispanic“, sagte Peña. „Oder Injuns. Vor allem die Injuns.“
Wie vorher Peña, sah jetzt auch Vazquez sich um. Niemand saß mehr in ihrer Nähe, trotzdem flüsterte er. „Was glaubst du, was ist mit dem passiert? Hat sich Mitch the Bitch ... Hat er sich mitsamt der Ladung aus dem Staub gemacht? Glaubst du?“
Peña zuckte mit der Schulter. „Wir werden es herausfinden. Darauf kannst du dich verlassen.“
„Aber Whitee glaubt doch nicht wirklich, dass die Indianer damit was zu tun haben?“
„Whitee? Keine Ahnung. Glaub eher nicht. Er ist halt ein guter Schauspieler.“
„Mein Großvater war auch Indianer“, sagte Vazquez und nahm den letzten Donut.
„Du meinst zuhause?“
Vazquez kaute und nickte.
„Das ist etwas anderes, Raul. Du bist kein Indianer. Du bist Amerikaner.“ Peña stand auf. „Und das nächste Mal bring verdammt nochmal Servietten mit.“
Vazquez legte den angebissenen Donut zurück in die Schachtel und salutierte. „Si, Señor.“
9
White hatte es nicht verhindern können, also saßen sie jetzt im Besprechungsraum des Bürgermeisters im One Civic Plaza. Ihm wäre lieber gewesen, Ford und die anderen wären zu ihm gekommen, in seinen War Room, dann wäre er der Hausherr gewesen. Was immer ein Vorteil war. Er musste die Kontrolle hier behalten, verdammt. Aber Lester Ford, Politiker seit zwanzig Jahren und Bürgermeister seit sechs, hatte natürlich denselben Gedanken gehabt.
Der Besprechungsraum war hell und heruntergekühlt, der weißlackierte Tisch rund, leer – keine Papiere, kein Kaffee und vor allem keine Aschenbecher – und groß genug für die zehn Teilnehmer: White und die anderen fünf Area Commander, Chief Osborne, Sheriff Tipps, Ford. Und einen jungen, dünnen Menschen neben Ford, irgendeine Art Assistent – White sah noch einmal hin – vielleicht aber auch Fotomodell mit dem Gel im langen Haar und seiner sonnengebräunten Haut und die Ärmel seines weißen Hemdes nur zwei Mal hochgekrempelt, wie alte Männer das tun und Modepüppchen. Vor sich auf dem Tisch ein Notepad, silberfarben und mit irgendeiner Verzierung aus Gold, das er mit – uh, no way – das er mit manikürten Fingern festhielt.
White schloss die Augen und wischte sich mit der Hand durchs Gesicht.
Und der jetzt auch noch anfing zu sprechen.
„Willkommen zu dieser eilig einberufenen Runde, meine Herren. Für diejenigen unter Ihnen, die mich noch nicht kennen, mein Name ist Steven Anderson, ich bin der neue persönliche Assistent und Pressesprecher von Bürgermeister Ford. Bitten nennen Sie mich Steven.“ Einige der Area Commander und Sheriff Tipps nickten, Osborne warf ihm einen kurzen Blick zu. White suchte sich einen Punkt auf der Tischplatte. „Der Bürgermeister weiß es zu schätzen, dass Sie sich alle hierher bemüht haben. Sein Terminkalender ist so dichtgedrängt, gleich kommt der Gouverneur, dann noch der Senator, direkt aus dem Weißen Haus mit ... ja, mit Nachrichten vom Präsidenten.“ Anderson blickte in die Runde, als würde er Applaus erwarten. Niemand reagierte. „Es ging leider nicht anders.“ Dann drehte er sich zu Osborne. „Chief Osborne, was wissen wir über den Verbleib dieses Mitchell?“
„Vielleicht darf ich, Chief“, sagte White zu seinem Vorgesetzten, und Osborne nickte. „Danke, Sir.“ White sah an Anderson vorbei auf Ford; Ford, breit und stämmig, die gestreifte Krawatte eingeklemmt zwischen Tischkante und vorgewölbtem Bauch und im Gesicht jenen Ausdruck, den er vom Bürgermeister kannte: Als gäbe es gerade irgendwo etwas Wichtigeres, wo er eigentlich sein müsste.
White sagte, „Officer Everett Mitchell ist seit gestern Abend verschwunden, Bürgermeister. Er hat sich zum Ende seiner Schicht abgemeldet. Alles ordnungsgemäß, keine Probleme. Aber seitdem gibt es keine Spur von ihm. Nicht bei uns, nicht bei seiner Frau. Nirgends.“
Ford sagte, „Gestern Abend?“
„Gegen halb elf.“
Ford warf einen Blick auf die schwere Uhr an seinem Handgelenk, die, fand White, gut zu ihm passte. Ford sagte, „Das sind noch keine fünfzehn Stunden. Warum die Eile, Commander?“
„Wir sind besorgt um einen unserer Leute, Bürgermeister. Einen Police Officer.“
White beobachtete Ford, der den Kopf schüttelte, Zweifel im Gesicht.
„John“, sagte Ford und meinte damit Chief Osborne, „unsere Bürger suchen wir erst nach vierundzwanzig Stunden, manche erst nach achtundvierzig. Ehemänner, Ehefrauen. Söhne, die ihre dementen Väter suchen. Mütter, die sich um ihre verschwundenen Kinder sorgen. Alle schicken wir nach Hause, Hey, kommt morgen wieder. Und unsere eigenen Leute – die suchen wir nach fünfzehn Stunden? Cops?“ Wieder schüttelte Ford den Kopf. „Sie müssen mir zustimmen, John, das ist schwer zu verkaufen.“
„Normalerweise warten wir einen Tag, bevor wir etwas unternehmen, Lester, das stimmt“, sagte Osborne, und White hatte den Eindruck, der Chief war stolz darauf, dass der Bürgermeister ihn beim Vornamen nannte; wie Osborne sich aufrecht hinsetzte und grinste und wie er dann sagte, „Aber hier geht es um einen Polizeibeamten, Lester. Nicht um einen der normalen Fälle, wie sie jeden Tag zu Dutzenden auf unseren Schreibtischen landen.“
„Und haben wir Grund zu glauben, dass Officer Mitchell nicht zu diesen normalen Fällen gehört? Abgesehen davon, dass er einer eurer Beamten ist? Dass Officer Mitchell also einen Unfall hatte oder womöglich Opfer eines Verbrechens wurde? Haben wir Grund, das zu glauben?“
„Nicht direkt, Bürgermeister“, sagte White, bevor der Chief antworten konnte. „Aber wir haben eben auch keinerlei Hinweise darauf, dass es ihm gut geht. Seine Frau hat jeden angerufen, bei dem er sich aufhalten könnte, sie ist sogar losgegangen – mit ihren Kindern an der Hand losgegangen und hat in Bars in der Umgebung gefragt. Nichts.“
„Vielleicht hat er irgendwo eine kleine Abwechslung gefunden, Ihr Officer Mitchell? Von der seine Lady zuhause nichts weiß?“ Ford grinste und zeigte seine überkronten Zähnte. „Eine der Titty–Bars oder eine andere Lady? Er wäre nicht der erste.“
„Nicht Officer Mitchell, Bürgermeister“, sagte White, weil er etwas sagen musste.
„Sie kennen ihn so gut, huh? Okay, Commander, was also ist Ihr Plan?“
Whites Miene verfinsterte sich. „Doppelschichten für jeden meiner Leute. Ohne Ausnahme. Damit haben wir genügend Manpower für Straßensperren an Interstate und Highways und den großen Ausfallstraßen der Stadt. Wir kontrollieren jeden Wagen und jeden Truck in den nächsten vier Stunden. Verschärfte