Palmer :Exit 259. Stephan Lake

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Palmer :Exit 259 - Stephan Lake Palmer

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vorbei und durch die Tür zu seinen Kollegen in den War Room ging.

      Guter Cop, dieser Peña. Acht Jahre Soldat, nur Army, aber immerhin. Yes, Sir und Officer Mitchell hat keinen Arrest gemacht, Sir. Peña hätte die Betrunkenen in die Zelle gesteckt und seinen Bericht geschrieben, hätte die Lieferung gemacht und wäre am nächsten Tag zu seinem verdammten Dienst erschienen. Aber dieser Mitchell? Dass sie Typen wie den aufnehmen mussten, hatte nur mit dem Ruf des Police Departments zu tun und mit den Budgetkürzungen der Stadt. Fünfzehn Prozent weniger Gehalt für alle, vom Police Officer bis zum Lieutenant, einfach so. Und dann die Auseinandersetzungen mit Bürgern, die glaubten, in ihren von der Verfassung garantierten Rechten verletzt worden zu sein. Manchmal ging das sogar bis vors Gericht, wenn sich das Department nicht vorher mit denen einigen konnte. Was immer schwieriger wurde, es war ja kaum noch Geld dafür da.

      Schießwütig wären sie, hieß es.

      Wie sollten die Commander dann noch ihre Leute motivieren? Er schüttelte den Kopf. Das kam dabei heraus, wenn man Zivilisten das Kommando übertrug.

      Und jetzt warteten fünfzig seiner Leute auf ihn und wollten sehen, wie ihr Commander auf das spurlose Verschwinden eines ihrer Kollegen reagierte. Dass dieser Mitchell nur ein durchschnittlicher Polizist war und bei seinen Kollegen so bliebt, dass sie ihn Mitch the Bitch nannten, bedeutete jetzt nichts mehr. Ein Kollege war verschwunden. Das würden sie nicht einfach hinnehmen.

      White schlug mit der Hand auf den Tisch.

      Er würde seinen Leuten und allen da draußen in Albuquerque und Bernalillo County zeigen, dass ein Marine und Commander des ABQPD seine Leute zu beschützen wusste.

      Zugleich musste er die Zügel in den Händen halten. Niemand durfte Mitchell finden, ohne dass er dabei war. Oder Peña oder Vazquez. Niemand durfte sehen, was er nicht sehen durfte. Uh, niemand. Besser nicht.

      White nahm den Telefonhörer und überlegte. Der Bürgermeister zuerst, denn von ihm kam das Geld. Dann Chief Osborne, der fühlte sich sonst übergangen. Der Chief würde dann die anderen Commander informieren. Und Sheriff Tipps? Hm, hm, Sheriff Tipps ... Sheriff ... tack, tack, tack ... Sheriff Tipps musste warten.

      „Was ist los?“ Vazquez hatte sich zu dem Sitz neben ihm durchgezwängt und sich darauf fallen lassen, Plastik mit Stahlrohr, genau wie in Whites Büro. Jetzt hielt er Peña die Schachtel hin.

      Peña suchte und wählte einen Donut mit bunten Streuseln und sagte, „So viele unterbezahlte Gesetzeshüter auf einen Haufen hat unser ehrwürdiger War Room noch nicht gesehen“, und biss hinein.

      „Nicht, solange ich hier bin. Das sind“ – Vazquez drehte den Kopf – „fast zwei ganze Schichten. Jemand sollte mal die Anlage ... Hey, du, Officer Godzilla.“ An die Wand gelehnt, warf ein großer Officer in Uniform einen langsamen Blick auf Vazquez. „Ja, du, dreh mal die Klimaanlage höher.“ Vazquez machte eine drehende Bewegung mit seiner Hand. „Come on, Amigo, andale.“

      Der Große lächelte und sagte, „Warum? Wässerst du schon wieder deinen Stuhl, du ausgespuckte Zwergpygmäe?“, und schob den Kopf nach vorne und atmete zweimal hintereinander hörbar durch die Nase aus und ein, „Uh–huh, Angstschweiß aus allen Poren.“

      Einige der Umstehenden lachten. Vazquez lachte ebenfalls, nahm einen Schokoladendonut aus der Schachtel und warf ihn dem Großen zu. Der fing mit einer Hand und bedankte sich bei Vazquez mit einer angedeuteten Verneigung und drehte den Schalter der Klimaanlage.

      „Was hat er denn gesagt? Whitee?“ Vazquez nahm einen zweiten Donut mit Schokolade. „Um was gehts?“

      Peña sah sich um. Rechts und links, hinter ihnen und vor ihnen. Zu viele Leute. „Mitchell ist verschwunden“, sagte er daher nur, zog aber leicht die Augenbraue hoch.

      Vazquez pfiff leise und nickte. Er hatte verstanden.

      „Mitchell, ehrlich?“, sagte er in einem Ton, wie jeder seiner Kollegen es von ihm erwartete. „Everett Mitch the fucking Bitch? Dann schmeißt der Commander jetzt eine Party, oder was? Als Entschuldigung dafür“, Vazquez grinste, „als Entschuldigung dafür, dass wir uns zwei Jahre lang mit dem größten weißhäutigen Arbeitsverweigerer nördlich des Rio Grande rumschlagen mussten? Dem besten Kollegen aller Zeiten, der ... ja, der überhaupt nichts, aber auch wirklich gar nichts gegen mexikanische Taco Jockeys hat?“

      „Pool Diggers“, sagte Peña.

      „Tire Huggers“, sagte Vazquez.

      „River Niggers“, sagte Peña und grinste ebenfalls, weil Partner das nun mal so tun.

      „Mitchell ist seit gestern Abend verschwunden“, sagte Peña dann.

      „Gestern? Ehrlich? Oh Mann.“

      „Um halb elf ist er hier raus, aber nie zuhause angekommen. Oder wo auch immer angekommen. Doris hat heute Morgen angerufen, das erste Mal um acht und seitdem ein Dutzend Mal und jeden verrückt gemacht. Hast du zusammen mit diesen Dingern auch Servietten bekommen?“

      „Doris? Nachdem sie die ganze Nacht die Bars abgeklappert hat, oder was?“

      „Und bei Dienstbeginn auch keine Spur von ihm, aber haben wir dann auch nicht mehr wirklich erwartet. Ob du Servietten hast.“

      Vazquez leckte sich Daumen und Finger und nahm den dritten Donut, diesen mit Zuckerguss. „Wie du siehst, habe ich meine Serviette immer dabei. Ich kann sie dir leihen, wenn du willst.“

      „Jeesus.“

      Vazquez sagte, „Seit gestern Abend also, huh? Und wir müssen nach ihm suchen?“

      Peña nahm ein Taschentuch aus der Hose und wischte sich damit die Hand und sagte für die anderen, „Hör zu, Raul. Hier geht es nicht um Mitchell, okay? Hier gehts um einen Kollegen. Wenn du verschwindest, dann fragt auch keiner danach, ob du ein guter Cop bist und ein guter Partner oder eine Null wie Mitchell. Und keiner wird fragen, ob du schon vierundzwanzig Stunden verschwunden bist, sondern sie machen sich auf die Suche nach dir. Deine Kollegen werden jeden einzelnen Stein nach dir umdrehen. Und weißt du warum? Weil sie die nächsten sein könnten. Weil jeder von ihnen der nächste sein könnte. In der Army haben wir gesagt, Niemand wird zurückgelassen. Und hier werden wir auch-“

      Peña sah den Commander hereinkommen und war still.

      Wer einen der dreißig Stühle ergattert hatte, der setzte sich. Die anderen standen in zwei Reihen rechts und links und hinten an den Wänden. Keiner sprach mehr ein Wort.

      Alle sahen zu, wie sich ihr Commander zwischen Pinnwand und Tisch hinstellte, seinen drahtigen Körper streckte, mit den Handflächen über die kahlgeschorenen Seiten seines Kopfes strich, und wie sich dann mit einem Schlag seine Miene verfinsterte.

      Schauspieler, dachte Peña.

      White räusperte sich. „Also, einige von euch werden es bereits wissen, für die anderen sage ich es jetzt. Ein Kollege ist verschwunden. Officer Mitchell. Seit gestern Abend halb elf. Er hat sich bei Sergeant Peña abgemeldet und ist raus, seitdem haben wir nichts mehr von ihm gehört. Seine Frau hat uns heute Morgen informiert ...“ – er schaute Peña an, und Peña sagte, „Doris“ – „Doris. Sie hat die ganze Nacht auf ihn gewartet. Dienstbeginn für Mitchell war heute um neun, aber er ist nicht erschienen. Die von euch mit ihm in der ersten Schicht sind, wissen das. Ihr musstet für ihn einspringen.“

      „Mal

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