Trissa, Hexe von Eichstätt. Lars Gelting

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Trissa, Hexe von Eichstätt - Lars Gelting

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den Fahrer erstaunt an „Sonst nichts?“ Er sah deutlich, wie es im Gesicht des Fahrers arbeitete.

      „Mein Herr lässt euch bestellen, er bedauere sein Verhalten und bittet euch und eure Frau, ihm sein ungehöriges Verhalten zu entschuldigen!“

      Einen langen Moment schaute Franz ihn ernst und nachdenklich abwägend an „Gut! Wir werden es noch einmal versuchen! Reitet schon vor!“

      „Das hättest du sehen sollen! An dieser Entschuldigung wäre er fast erstickt! So etwas musste der Fahrer des vornehmen Herrn wohl noch nie über seine Lippen bringen. – Eure Frau!“ Er lachte kurz auf, wurde dabei hin und her geschaukelt, weil der Wagen wieder über die leichte Stufe zur Brücke gezogen wurde.

      Sie zuckte mit den Schultern, „So ist das halt: Das Geschäft zählt! Wenn du mit Geld arbeitest und nicht untergehen willst, musst du dich diesem Grundsatz beugen. Du muss hinter deine geschäftlichen Interessen zurücktreten können, und das kann er. Aber er wird schon eine Gelegenheit suchen, mich irgendwann dafür bezahlen zu lassen.“ Sie beugte sich vor, sah jetzt unter dem Baum vor dem Wirtshaus den dunklen Wagen.

      „Wenn du dich selber beobachten könntest! Du hast dich unglaublich verändert, taktierst wie ein Jude. Woher hast du solche Geldsummen?“

      „Franz, ich werde dir das alles in Ruhe erzählen.“ Sie lehnt sich wieder zurück, „Aber nicht jetzt! Jetzt muss es da drin was werden. Geh mit rein, versuche zu verstehen und merke dir so viele Einzelheiten wie möglich! Das ist wichtig! Und habe etwas Geduld mit dem Mann, das ist auch wichtig!“

      Es war spät geworden, als sie das Wirtshaus nach schwierigen und zähen Verhandlungen endlich wieder verließen. Von der Stadt tönte das Angelusläuten zu ihnen herüber und unentwegt passierten Menschen zu Fuß oder mit ihren Fuhrwerken die Brücke, strebten nach getaner Arbeit der Stadt zu oder hatten diese aus dem gleichen Grund verlassen.

      „Wieso kannst du schreiben?“ Franz hatte sich weit in seinen Deckenstapel zurückgelehnt, beobachtete Therese nachdenklich, deren Gesicht, immer noch erhitzt, die Anstrengung des Nachmittags widerspiegelte. Vornüber gebeugt kontrollierte sie ihre Aufzeichnungen, die sie während des Nachmittags auf eine Tafel geritzt hatte.

      Abwesend, ohne aufzusehen: „Kannst du nicht lesen oder schreiben?“

      „Doch, ein wenig. Der Pater hat es mir beigebracht.“

      Sie verstaute ihre Tafel wieder im Inneren des Mantels, sah ihn dabei an, „Gut! Du wirst es brauchen!“

      „Ich werde es brauchen? Ich soll mir die Einzelheiten merken? Was soll das alles?“ Er lehnte sich etwas zu ihr vor, stützte die Ellenbogen auf den Knien ab und redete mit den Händen „Du handelst mit Geldsummen, an die ich noch nie in meinem Leben auch nur gedacht habe. Ich kann sie mir gar nicht als Geld vorstellen. Warum soll das alles für mich wichtig sein? Verstehst du: Es ist für mich eine fremde Welt, in der ich kaum zu atmen wage!“

      Einen Augenblick sah sie ihn aus nachdenklich verengten Augen an, nickte dann ruhig, wie bestätigend, „Du hast Recht! Das Leben färbt jedem den Pelz in der Farbe, die ihn umgibt. Erstaunlich, wie schnell man sich daran gewöhnt, wie rasch man all das, was man tut und was sich daraus ergibt, als etwas ganz Normales ansieht.“ Sie lächelte, „Versuch dich hineinzufinden! Letztlich wirst du nur die Wahl haben, ein Vermögen zu vergrößern oder es zum Fenster hinaus zu werfen. Es ist also schon jetzt mehr deine Welt als du es glaubst, Franz.“ Nach vorn gebeugt dann: „Stefan, fahr beim Bäcker vorbei!“

      „Warum das denn noch?“ Franz richtete sich auf, sah sie mit krauser Stirn an.

      „Weil ich jetzt dringend an mein Gepäck muss! Wir haben gerade über die Wechsel verhandelt, du warst dabei. Die trage ich doch nicht ständig mit mir herum, Franz. Außerdem möchte ich mich anders kleiden, wenn wir in drei Tagen beim Loderer den Vertrag unterzeichnen. Der Spenner soll sehen, wen er vor sich hat. Anders kommst du dem Kerl nicht bei.“

      Als sie später das Haus im Wald erreichten, wartete Pater Gregor auf sie. Er hatte bereits Feuer gemacht und saß auf der Bank vor dem Haus.

      „Seitdem deine Mutter wieder zu Hause ist, scheinst du nicht mehr zum Arbeiten zu kommen, Franz.“

      „Wenn´s nur das wäre!“ Franz brachte das Pferd in den Schuppen, während sich Therese, von der Fahrt steif geworden, räkelte und sich dann ruhig mit verschränkten Armen an die Hauswand lehnte. „Sie bringt mich auch noch um Kopf und Kragen!“ Franz war aus dem Schuppen zurückgekommen und ging ohne sich aufzuhalten ins Haus.

      Der Pater drehte seinen Kopf weit zurück, um sie mit einem verschmitzten Lachen ansehen zu können, „Mir scheint, ihr bringt sein Leben ganz schön durcheinander.“

      „Ach, das pendelt sich schon noch ein. Ich bringe nur das Leben in sein Paradies, Pater.“ Sie stieß sich von der Wand ab und setzte sich zu ihm auf die Bank.

      „Der Pocher war heute zuerst beim Bäcker und hat versucht, dort etwas über mich zu erfahren. Der Bäcker hat´s ihm aber nicht gesagt. Und dann ist er uns auf der anderen Seite der Donau, hinter der Brücke, entgegengekommen, hat uns ganz sicher erkannt, ist aber an uns vorbeigefahren. Versteht ihr das?“ Sie sah ihn an.

      Franz kam mit einem Krug Wasser aus dem Haus, „Das wäre es noch gewesen, wenn ich mich auch noch mit dem Kerl hätte auseinander setzen müssen.“

      „Ah, das wird dir wohl in Zukunft erspart bleiben!“ Der Pater lehnte sich vor, um beide ansehen zu können, „Der Pocher hat nämlich versucht, eine Aufnahme des Verfahrens gegen euch zu erreichen.“

      „Habe ich mir gedacht! Und zuerst war es ja auch so geplant gewesen – ihr erinnert euch!““ Therese legte schmunzelnd den Kopf in den Nacken, „ Und?“

      „Der Marquardt hat es abgelehnt.“

      „Aha. Und woher wisst ihr das?“

      „Er hat sich mit unserem Orden beraten, wohl damit ihm niemand durch die Hintertür kommt. Jedenfalls hält er persönlich nichts von diesen Prozessen und außerdem hat er wohl Sorge vor einer neuen Prozesswelle, wie damals unter Westerstetten. Er will´s jedenfalls nicht.“

      „Und eure Oberen?“

      „Ihr habt nichts zu befürchten! Unser Direktor ist ein vernünftiger Mann. Eine Aufnahme hat er gar nicht erst erwogen.“

      „Franz!“ Sie beugt sich über den Tisch, um Franz direkt ansehen zu können, „Ich möchte morgen nach Eichstätt zu unserem Hof!“

      Franz blieb sitzen, wie er saß, schloss genervt die Augen „Erstens: Kannst du dir vorstellen, dass ich auch noch meine Arbeit erledigen muss? Von Irgendetwas muss ich ja auch leben! Zweitens: Es ist nicht mehr unser Hof! Daran musst du dich jetzt gewöhnen! Drittens sage ich dir: Der Verrückte gibt nicht auf! Du begibst dich wissend in die Schlangengrube, und ich muss am Ende wieder meinen Kopf hinhalten!“

      Ungerührt zuckte Therese ihre Schulter: „Warten wir es ab, Franz!“

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