Shandra el Guerrero. Rudolf Jedele

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Shandra el Guerrero - Rudolf Jedele

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auch ausgezeichnet brannte. Der findige Baumeister der Burg hatte dieses Gas über ein bleiernes Röhrensystem in alle Zimmer der Burg geleitet und befeuerten damit die dort eingebauten Kamine. Seit mehr als dreitausend Jahren brannten die Gasflammen in diesen Kaminen und so war es in der gesamten Burg mollig warm und trocken.

      Die königliche Suite war froh, sich in dieser behaglichen Wärme vom strömenden Regen erholen zu können und es gab niemand im Gefolge des Königs, der nicht einverstanden gewesen wäre, an Rigotals Stelle zu treten und die Leitung von Sherwood Castle zu übernehmen. Doch daran war nicht zu denken, denn der gesamte Shifford– Clan - und damit auch Rigotal - genoss das unerschütterliche Vertrauen des Königs. Erst wenn die königlichen Assassinen zur Erfüllung ihrer Aufgaben auf den Kontinent unterwegs waren, konnte neu über die Verwendung von Sherwood Castle nachgedacht werden. Doch bis dahin konnte noch so viel geschehen….

      Rigotal war nicht nur ein weit gereister Diplomat gewesen, er war auch klug genug, sich immer genügend Vorräte zu halten, um auf einen solchen Überraschungsbesuch seines Dienstherrn reagieren zu können. Unverzüglich wurden der Reisegesellschaft Zimmer zugeteilt, in denen sie sich während ihres Aufenthalts auf der Burg einrichten konnten. In jedem dieser Zimmer gab es ein Bad mit einer großen Badewanne aus Bronze und heißes Wasser war dank der Gasflammen auf Sherwood Castle immer und im Überfluss vorhanden. So war die gesamte Suite wieder in bester Stimmung, als sie sich zum Ende des Tages im großen Saal zu einem fürstlichen Dinner trafen. Im Saal gab es fünf große Kamine und mindestens hundert, ebenfalls mit Gas befeuerte Lampen und dadurch war es so warm, dass es durchaus sinnvoll war, sich hier nur leicht bekleidet aufzuhalten. Rigotal hatte sich aus ein beachtlich großes Weinlager in den Gewölben der Burg angelegt, als die Versorgung mit Waren und Gütern vom Kontinent her noch leistungsfähig und Lieferungen im Überfluss zur Verfügung standen.

      Wärme, gutes Essen und ausreichend Wein aus den besten südlichen Lagen des Kontinents, leicht bekleidete Frauen und Männer, das alles zusammen führte dazu, dass im Saal der Burg trotz Anwesenheit des Großkönigs keine wirklich ernsthafte Stimmung aufkommen wollte. So artete der Beginn der königlichen Inspektion letztendlich zu einer Orgie im großen Saal der Burg aus, an der sich bis auf zwei Menschen schon bald alle Anwesenden – auch die Dienerschaft – beteiligten. Lediglich der Großkönig selbst und der Obrist Rigotal hielten sich vornehm zurück und verschwanden dann aus dem Saal, als sicher war, dass kaum jemand von den Anderen ihr Verschwinden bemerken würde.

      Rigotal hatte den Großkönig in sein eigenes Schreibzimmer geführt, dort saßen sie nun einander in bequemen Scherenstühlen gegenüber und Edward wollte wissen:

       „Nun mein Freund, ihr habt mich gebeten, ich solle mir Mäßigung bei den Genüssen im Saal auferlegen, da wir etwas wichtiges zu besprechen hätten. Ich habe euch den Gefallen getan, nun will ich aber auch den Grund für meinen Verzicht wissen. Berichtet.“

      Rigotal trug sein rotbraunes Haar lang und offen, sein energisches Kinn und der schmallippige Mund wurden von einem gepflegten und sorgfältig getrimmten Spitzbart sowohl kaschiert als auch betont, seine lange, leicht gebogene Nase stellte für jeden Gegenüber ein Blickfang dar, der von den eiskalten, graublauen Augen Rigobarts ein wenig ablenkte. Er war ein großer und stattlicher Mann, ein Krieger, was aus jeder seiner Bewegungen sprach und doch auch ein Denker, ein Planer, ein Stratege. Vor allem aber ein hervorragender Ränkeschmied. Seine Kleidung war von bester Qualität und feinster Machart, selbst des Königs Kleidung war nicht besser. Nun saß er seinem König gegenüber, strich sich mit der Kuppe seines rechten Zeigefingers immer wieder über den Nasenrücken, ehe er nach einigem Überlegen antwortete:

       „Majestät, Ihr wisst – und Ihr habt es sogar genehmigt – dass ich im gesamten Imperium über ausgezeichnete Kontakte verfüge und überall Zuträger und Informanten sitzen habe. Auch verfüge ich über ein nahezu abhörsicheres Informationssystem, denn ich nutze meine Tauben anstatt der sonst üblichen Telepathie und niemand weiß, dass meine Tauben nicht der Unterhaltung dienen, sondern der Nachrichtenübermittlung. So verfüge ich über einen ununterbrochenen Fluss von Informationen aus dem gesamten Imperium.“

       „Ja, all das ist mir bekannt und du musst es nicht bei jeder unserer Begegnungen neu erläutern. Ich weiß, dass ich in dir einen guten Mann habe und ich weiß jeden deiner Dienste auch zu schätzen. Aber jetzt komm zur Sache.“

       „Nun gut, doch was ich Euch heute berichten darf, ist von solcher Bedeutung, dass ich nicht umhin kann, Euch Majestät, vorab einen Gefallen abzuhandeln.“

       „Einen Gefallen vorab? Du glaubst, du kannst meiner Großzügigkeit nicht vertrauen?“

       „Eurer Großzügigkeit schon. Doch diese Eure Großzügigkeit erfüllt nicht immer den Grad meiner Erwartungen. Selbstverständlich gebe ich zu, dass meine Erwartungen auch manchmal sehr hoch angesiedelt sind. In diesem ganz speziellen Fall will ich von Euch, mein König und Imperator, vorab ein Versprechen, damit sich meine Erwartung und Eure Großzügigkeit besser im Einklang befinden.“

       „Und was wäre es, was du dir wünschst?“

       „Wenn unsere Pläne erfolgreich verlaufen – woran ich nicht zweifle – möchte ich, dass Ihr ohne darüber nachzudenken, mich zum Vizekönig von Al Andalus ernennt. Nicht einer Eurer Speichellecker und unfähigen Höflinge, keines Eurer zahlreichen Kinder und Enkelkinder und auch keiner aus Eurer sonstigen Verwandtschaft oder Eurem Freundeskreis soll diesen Posten erhalten, nur ich.“

      Edward sah den Obristen sinnend ein paar Atemzüge lang an, dann murmelte er mehr zu sich selbst als auch an Rigotal gerichtet:

       „So ist das also? Unser lieber Rigotal Shifford ist doch nicht so ganz der selbstlose, loyale Diener des Großkönigs, für den ich ihn immer gehalten habe ….“

       „Majestät, ich bitte Euch! Selbstverständlich bin ich Euch durch und durch treu und absolut loyal. Doch Selbstlosigkeit kann ich mir auf Dauer nicht leisten. Auch ich habe Familie und Verpflichtungen und auch ich muss für mehr als für mich allein sorgen. Außerdem glaube ich, dass Al Andalus einen strengen Herrn braucht und niemand eignet sich dafür besser als ich!“

       „Rigotal, du wärst kein strenger Herr, du wärst ein mörderischer Sklaventreiber, der das Land ziemlich bald in ein unwiderrufliches Chaos regieren würde. Dennoch werde ich darüber nachdenken, wie ich deinen Wunsch erfüllen kann, wenn es soweit ist. Allerdings nur, wenn sich deine Informationen auch als wirklich wertvoll heraus stellen. Was also hast du mir zu berichten?“

      Rigotal musterte das Gesicht seines Großkönigs voller – zwar gut verborgenen aber eindeutig vorhandenen – Misstrauen, dann fragte er nach:

       „Ich habe Euer Wort?“

       „Du hast mein Wort, ja. Jetzt aber spann mich nicht weiter auf die Folter. Was weißt du, das von derart großer Bedeutung wäre?“

      Noch einmal zögerte Rigotal, dann aber ging ein Ruck durch ihn und er antwortete:

       „Was wisst ihr über den Aufenthalt Eurer früheren Königin, über Machilla?“

       „Nichts. Weißt du etwas über sie?“

      Wieder zögerte Rigotal, wieder musste er sich wohl erst innerlich überzeugen, doch dann begann er flüssig zu reden, zu erzählen.

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