Shandra el Guerrero. Rudolf Jedele

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Shandra el Guerrero - Rudolf Jedele

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willenlosen Sklaven geworden.

      Kurze Zeit später war Machilla Herrin über sechs solcher Sklaven und sie wusste diesen Umstand sofort weidlich zu nutzen.

      Vier der fremden Männer mussten sich mit der Wohnlichkeit in ihrer Höhle auseinandersetzen, den beiden anderen aber wuchs die Aufgabe zu, ihr als Übungsgegner im Schwertkampf zu dienen.

      Ihre Rachepläne nahmen Gestalt an…

      Königszug

      Borasta und sein König starrten einander verbissen an und keiner der beiden war bereit, auch nur einen Zollbreit von seiner Position aufzugeben. Fuß an Fuß standen sie einander gegenüber, die Köpfe leicht gesenkt, das Kinn wie einen Rammbock vorgereckt, mit wütend funkelnden Augen und bebenden Nasenflügeln. Die ungeheure innere Spannung der beiden mächtigsten Männer im Imperium umgab die beiden mit einer flirrenden Aura aus knisternder Energie und ihnen in diesen Momenten zu nahe zu kommen, wäre für jeden Menschen mit hohem Risiko für Körper und Geist verbunden gewesen.

      Dabei hatte doch am frühen Vormittag alles in relativ entspannter Atmosphäre begonnen.

      Der König hatte Borasta rufen lassen um mit ihm die dringendsten Maßnahmen der nächsten Tage und Wochen abzustimmen. Edward war auf Borastas Wohlwollen und auf die Zusammenarbeit mit ihm angewiesen, seit der Großteil seiner Adligen und Eliten in den Kriegen und Aufständen auf dem Kontinent ihr Leben gelassen hatten. Borasta war das geistige Oberhaupt der Gaeloch im Reich und außerdem der Mentor und wichtigste Berater der Kanzlerin Chelida. Sowohl die eine als auch die andere Funktion ließen ihn zu einem Machtfaktor im Imperium werden, an dem der Großkönig nicht vorbei konnte.

      Wie stets in den letzten Jahren stritten sie aber schon bald, weil sich die Lebensumstände im Reich wieder einmal dramatisch verschlechtert hatten. Seit die Lieferungen an Rohstoffen und Nahrungsmitteln aus den eroberten Ländern auf dem Kontinent ausblieben, wurde die Lage im Imperium zunehmend unhaltbar.

      Etwas mehr als drei Jahre waren vergangen, seit das Imperium durch den Krieg in Al Andalus und die Niederlagen gegen Shandra el Guerreros kleines Heer sämtliche Einflüsse und vor allem sämtliche Einkünfte auf dem Festland verloren hatte. Nach der letzten Schlacht in Iberia, als des Königs fähigster General, der absolut skrupellose Thomas Shifford, bei Granada mit seinem gesamten Heer vernichtet worden war und das Imperium zugleich nahezu alle Schiffe seiner Flotte verloren hatte, war eine Region nach der anderen aus den von Edwards Heeren zusammen geraubten Protektoraten heraus gebrochen. Die Macht des Imperiums war zerbrochen, wie ein Stück Glas, das gegen einen Felsen prallt. Zusammen mit den Aufständen in den Regionen war auch das System Chriano förmlich pulverisiert worden. Seit mehr als drei Jahren hatte Edward keine Nachricht mehr vom alleinigen Gott erhalten, obwohl er lange Zeit so intensiv nach ihm gerufen hatte, wie niemals zuvor. Edward hatte nicht glauben mögen, was ihm von Borasta und Chelida über Ninive und seine Bewohner berichtet wurde. Er hatte abgelehnt, auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden, dass alles, was er sich im Umgang mit seinem Gott angeeignet hatte, nicht mehr als ein Trugbild gewesen war.

      So viel Arbeit stak in der Schaffung und Verbreitung Chrianos, so viele Jahre lang war das Prinzip unerhört erfolgreich gewesen und jetzt sollte mir nichts dir nichts alles vorbei sein?

      Borasta und Chelida hatten in allen seitherigen Diskussionen und Debatten immer wieder darauf gedrungen, dass der Großkönig endlich den entscheidenden Schritt tat, um die von den Botschaftern der Länder und Regionen immer wieder vorgetragenen Friedensangebote und Handelsabkommen anzunehmen und so die Situation im Imperium zu verbessern.

      Insbesondere Borasta wurde nicht müde, immer und immer wieder dieselben Argumente vorzutragen.

       „Die Handwerker deines Reiches sind von unerreichter Qualität, ihr Können findet nirgendwo Seinesgleichen, doch was tun sie? Sie sitzen in ihren Häusern und starren tatenlos vor sich hin, denn sie haben keine Rohstoffe, die sie verarbeiten können.

       Ihre Häuser zerfallen und ihre Kinder hungern. Das Können stirbt, wenn es nicht praktiziert wird und da es keine Rohstoffe gibt, bildet kein Handwerksmeister mehr Nachwuchs aus.

       Die Händler des Imperiums sind von unerreichtem Mut und Bereisen gerne die ganze Welt, wenn es gilt, Erzeugnisse zu verkaufen und Rohstoffe einzukaufen. Ihr Geschick im Handel kann sich mühelos mit allen anderen Händlern messen, denen sie jemals begegnet sind, doch was tun sie?

       Sie sitzen zu Hause, starren vor sich hin und hadern mit dem Schicksal, denn es gibt nichts, womit sie handeln könnten. Von den Handwerkern erhalten sie keine Produkte und wenn sie diese erhielten, so könnten sie diese nicht auf den Kontinent bringen, denn du hast ihnen alle Schiffe weg genommen, um eine weitere Armee ausrüsten und nach Iberia schicken zu können.

       Auch ihre Häuser zerfallen und auch ihre Kinder hungern und es besteht keine Aussicht, dass sich unter einem wohlmeinenden Imperator etwas ändern könnte.

       Unsere Bauern haben aufgegeben, sich weiterhin gegen die Unbilden des Wetters und gegen die immer häufiger auftretenden Katastrophen zu wehren. Immer weniger bestellen noch ihre Felder und die, welche sich noch abmühen, sind kurz davor zu verzweifeln. Der ständige Regen, die vergifteten Gewässer und ausgelaugten Böden machen es schier unmöglich noch eine Aussaat zum Reifen und zur Ernte zu bringen.

       Deinen Ländern fehlt es an allem, nur nicht an einem:

       Immer noch herrschen deine Adligen über ihre Ländereien und saugen ihnen von dem Wenigen, das hergestellt wird noch den größten Teil ab, um selbst auch in diesen schrecklichen Zeiten noch wie die Maden im Speck leben zu können.

       Und was tust du dagegen, großer Imperator?

       Du stiehlst Schiffe und bildest neue Krieger aus. Du versuchst immer noch Söldner zu bekommen und versprichst den Herrschern der Pikten, der Bulgar und der Polska das Blaue vom Himmel, ohne es jemals gesehen zu haben. Zum Glück glauben sie dir nicht mehr. Sie schicken dir keine Krieger mehr, denn sonst befänden wir uns schon längst wieder in einem deiner aussichtslosen Kriege.

       Doch selbst wenn sie dir wieder Krieger schickten, du könntest diese Krieger nicht zum Kontinent transportieren, denn es gibt niemand, der die von dir beschlagnahmten Schiffe auch bedienen könnte. Die Seeleute, die sich auf diesen Schiffen befanden, hast du ja sinnigerweise aufhängen lassen.

       Wann begreifst du also endlich, dass deine Pläne nicht aufgehen werden und unser Reich nur am Leben bleiben wird, wenn wir mit dem Kontinent zu handeln beginnen? Wir müssen das tun, was Chelida und ich dir nun seit Jahren predigen. Unsere Inseln müssen wieder bewohnbar werden, ansonsten geht dein Imperium unter.“

      Keines dieser Argumente war dem König neu. Auch wenn er behauptet hätte, er wisse nichts von den bedrückenden Zuständen in seinem – geschrumpften – Reich, wäre das nicht die Wahrheit gewesen. Aber Edward hatte eine Methode entwickelt, wie er sich vor dieser Wahrheit verschließen konnte. Er hatte sämtliche Audienzen zu Gunsten der Bevölkerung eingestellt. Wer dem Großkönig etwas mitzuteilen hatte, gelangte bis zu den Höflingen unter der Führung des königlichen Kämmerers Rodeport of Sussex und schon brauchte Edward sich nur noch mit sorgfältig gefilterten Informationen auseinander zu setzen. Rodeport und sein Klüngel ließen nur Informationen zum König gelangen, die Beschwerden des Adels behandelten. Man schilderte ihm die schrumpfenden Einnahmen der Königssteuer, die ausschließlich beim Adel erhoben wurde mit der Tatsache, dass die Bevölkerung sich als immer fauler und unwilliger entpuppte und selbst unter Einsatz

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