Shandra el Guerrero. Rudolf Jedele

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Shandra el Guerrero - Rudolf Jedele

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sonder der Eine Gott - mit meinem Gesicht - die höchste Instanz.

       Kurze Zeit später mussten wir uns mit weiteren Problemen auseinander setzen.

       Zum Einen zeigte sich, dass auf allen Inseln des neuen Imperiums die Gene der alten menschlichen Rasse noch sehr stark waren. Vielleicht durch die Eroberungen ausgelöst, begannen die Menschen des Imperiums sich wie rasend zu vermehren. Innerhalb von nur zehn Jahren hatte sich die Population auf den Inseln verdoppelt. Die Ernährung dieser explodierten Bevölkerung wurde immer mehr zum Problem.

       Zum Anderen waren Kriege auch dann teuer und vernichteten Rohstoffe, wenn sie mit einfachen Mitteln geführt wurden. Der technische Standard auf den britischen Inseln entsprach zwar nur dem frühen Mittelalter der Epoche vor dem dritten Weltkrieg, doch Eisen war knapp auf den Inseln und um aus Eisen Stahl und Waffen herzustellen benötigt man weitere Rohstoffe, die auf den Inseln nur begrenzt vorhanden sind.

       Die Bevölkerungsexplosion und die Kriege hatten aus den Inseln innerhalb eines Jahrzehnts weitgehend Wüstenland gemacht. Ausgedehnte Wälder hatten die Bewohner vollkommen abgeholzt und damit war auch die gesamte Fauna dieser Waldregionen irreversibel zerstört worden. Sämtliche Rohstoffvorkommen waren bis tief unter den Boden abgebaut und es kam zu Erdeinbrüchen. Flüsse und Seen verschwanden in den Tiefen des Urgesteins, die Oberfläche verdorrte, obwohl die Inseln von Wasser umgeben waren. Doch gerade dieses Wasser, der Atlantik sorgte dafür, dass die Verwüstung noch rascher voran schritt. Das Wasser des Atlantiks ist kalt. Durch die Abholzungen auf den Inseln kam es dort zu ganz neuen Energieabläufen. Die Sonne heizte die Landmassen stärker auf, als jemals zuvor, doch der Atlantik brachte Nacht für Nacht kalte Luft über das Land und dadurch legte sich über die Inseln ein dicker Nebelteppich, der sich schon bald auch tagsüber nicht mehr auflöste.

       Wir begannen zu überlegen, wie wir diese Probleme aus der Welt schaffen konnten und die Lösung lag auf der Hand. Wenn wir König Edward den Weg eröffneten, seine Eroberungen auf dem europäischem Kontinent fortzusetzen, war er in der Lage, mit seinen hausgemachten Problemen fertig zu werden und wir würden bei unserer Rückkehr auf die Erde nicht auf verwüstete Inseln mit einem scheußlichen Klima anstehen sondern könnten uns in gemäßigten Regionen niederlassen. Wir beschlossen unser künftiges Zentrum im ehemaligen Königreich Spanien zu erreichten und dort gab es einen Platz, der uns besonders geeignet erschien, das Hochland der Grazalema.

       Die Eroberung eines ganzen Kontinentes stellte auch für Edwards Imperium eine ziemliche Herausforderung dar. Wir beschlossen ihm entsprechende Unterstützung angedeihen zu lassen.

       Wir stellten ihm Pläne zum Bau von großen Schiffen zur Verfügung und unser lieber Lignus bastelte aus den Genen der Inselbewohner eine neue Generation von Menschen. Männer und Frauen, die ein sehr großes telepathisches Potential besaßen und die künftige Führungsschicht unter König Edward darstellen sollten. Telepathen, die in der Lage waren, große Menschenmengen zu kontrollieren stellten eine unschlagbare Waffe dar, wenn sie richtig eingesetzt werden. Auch bei der Beherrschung eroberter Regionen sind sie nur hilfreich und machen das Regieren ziemlich einfach.

       Unsere Sorgen und Probleme wurden also gelöst.

       All diese Pläne haben wir in den letzten knapp hundert Jahren immer weiter entwickelt, immer mehr verfeinert, so dass wir heute sagen können, es stellt für uns bald kein Problem mehr dar, wenn unsere Heimatstadt Ninive uns nicht mehr dauerhaft zur Verfügung steht. Ich denke, es wird kaum mehr ein halbes Jahrhundert dauern, bis wir unsere Rückkehr auf die Erde soweit vorbereitet haben, dass wir Ninive ohne Trauer verlassen können.“

      Die Ratsmitglieder waren sprachlos. Was Magranell ihnen geschildert hatte, war ein Szenario, mit dem sie sich erst auseinander setzen mussten. Ein Diskussion von Magranells Plänen wurde deshalb vertagt, die Ratssitzung aufgelöst und die Räte kehrten in ihre Häuser und Wohnung zurück, um das Gehörte zu verarbeiten.

      Winchester

      Der Nebel verhinderte, dass man von der Zinne aus weit ins Land hinaus sehen konnte. Allenfalls konnte man ahnen, wie es dort draußen aussah und wer diese Ahnung hatte, verzichtete gerne auf den tatsächlichen Ausblick.

      Das gesamte Land war eine einzige Wüste und die Menschen, die in dieser Wüste lebten, hatten sich innerhalb weniger Jahre von Bauern und Handwerkern zu streitsüchtigen Banditen und Kriegstreibern entwickelt. Es gab keinen Tag, an dem es in diesem Land nicht kräftig regnete und der unbewachsene Boden hatte sich in einen mehrere Fuß tiefe Morast verwandelt, den zu durchqueren nur noch auf wenigen befestigten Wegen möglich war.

      Edward hatte sich einen Umhang aus dick eingefettetem Leder über die Schultern geworfen und einen breitkrempigen Hut aufgesetzt, ehe er auf die Mauern von Winchester gestiegen war, um in sein Königreich hinaus zu schauen.

      Ab und zu brauchte er diesen Anblick, denn mit seiner Hilfe holte er sich nicht nur neue Motivationen für seine Eroberungspläne auf dem Kontinent.

      An diesem besonders trüben Tag entsprach seine Stimmung genau den Wetterverhältnissen. Seine Laune war auf einem Tiefpunkt angelangt, denn was immer er in den letzten paar Tagen angefasst hatte, der Ärger stand stets vor dem Erfolg und der Erfolg ließ gerade auf sich warten. Was blieb war der Ärger.

      An allererster Stelle der Ärger mit Machilla, denn seine dritte Frau hatte ihm wieder einmal kräftig Druck gemacht.

      Jeder Gedanke an Machilla war für den König mit äußerst zwiespältigen Gefühlen verbunden.

      Machilla stellte eine Rarität dar, denn vermutlich war sie die letzte noch lebende Nachkommin des legendären und vor unzähligen Jahrtausenden untergegangenen Atlantis.

      Ihre Schönheit raubten den Männern den Atem und den Schlaf. Ihr goldenes Haar, die jadegrünen Augen, ihre schlanke und dennoch kraftvolle Gestalt, einfach ihre gesamte Erscheinung löste in den Männern Besitzgier und einen kaum noch zu bändigenden Fortpflanzungstrieb aus. Machilla war eines Tages an Edwards Hof aufgetaucht, begleitet von einem Gefolge, das ausschließlich aus stummen Männern und Frauen bestand und hatte – kaum zu glauben aber wahr – im Thronsaal während ihrer Begrüßungsaudienz verkündet, dass sie die künftige und in absehbarer Zeit einzige Königin eines Imperiums werden würde. Damals war sie nach eigenen Angaben dreizehn Jahre alt gewesen.

      Man nannte sie die weiße Rose von Winchester.

      Was zunächst jedoch niemand außer dem König erfuhr, war die Tatsache, dass Machilla nur teilweise menschlich war. Für andere Betrachter kaum zu erkennen, befanden sich hinter ihren Ohren funktionsfähige Kiemen, die es ihr gestatteten, sich unbegrenzt im und unter Wasser aufzuhalten. Zwischen den Fingern und Zehen besaß sie Schwimmhäute mit deren Hilfe sie sogar mit den großen Hechten in den Seen des Imperiums um die Wette schwimmen konnte.

      Darüber hinaus war Machilla eine Frau, die auf den Instrumenten der Macht spielen konnte, wie kaum jemand außer ihr.

      Nun aber war sie, so hatte sie ihren Mann kühl und sachlich wissen lassen, nicht mehr länger bereit, eine von neun offiziellen Gemahlinnen eines hoffnungslos verarmten Königs zu sein. Eines Königs, dessen Steuereinnahmen kaum ausreichten, Heu, Hafer und Stroh für die umfangreiche Pferdezucht der Königin zu finanzieren, geschweige denn irgendeinen sonstigen Luxus. Seine Familie musste von den Erträgen seiner verpachteten Güter leben und auch seine Kriege finanzierte er auf diese Weise, anstatt die Bauern, Handwerker und Händler seines Landes ordentlich zur Kasse zu bitten. Sie erwartete von ihrem Ehemann, dass er endlich sein Versprechen einlöste und acht seiner Ehefrauen verstieß

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