Shandra el Guerrero. Rudolf Jedele

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Shandra el Guerrero - Rudolf Jedele

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betrachtet, nicht von sonderlicher Bedeutung waren. Diese beiden Religionen waren schon relativ alt und hatten nahezu auf der ganzen Welt die weitaus älteren Naturreligionen und Vielgötterprinzipien abgelöst. Das Christentum existierte zur Zeit der heißen Kriege seit fast zweieinhalbtausend Jahren, der Islam war um etwas mehr als fünfhundert Jahre jünger. Die dritte Gruppe, die Scientology Church war eine noch sehr junge Bewegung, die aber kurz vor Beginn der heißen Kriege unerwartet starken Zulauf erhielt.

       In all diesen Religionen aber herrschten Menschen, die den Willen Gottes zu kennen vorgaben und diese Menschen schufen so genannte göttliche Gesetze.

       Dann gab es Menschen, die vorgaben, ausschließlich diesem einen Gott zu dienen und dafür zu sorgen, dass sein Wille überall auf der Welt befolgt wurde.

       Diese beiden Gruppen von Menschen vereinigten eine solche Fülle an Macht auf sich, dass sie letztendlich die Auslöser des dritten Weltkriegs waren und es schafften, die Welt unserer Vorväter zu vernichten. Das alles umfassende Problem bestand allerdings gar nicht in der ungesunden Anhäufung von viel zu viel Macht in viel zu wenige Hände sondern darin, dass es drei Varianten der einen These gab und die Vertreter jeder Variante die Alleinherrschaft anstrebte.

       Nun aber weg von der Vergangenheit und zu unseren Problemen.

       Ich habe schon vor vielen hundert Jahren erkannt, dass unser System der Abkapselung in den fliegenden Städten falsch und deshalb auf die Dauer nicht haltbar ist. Aus diesem Grund habe ich mit dem Tage meiner Ablösung als Lordkanzler begonnen, die Erde auf unsere Rückkehr vorzubereiten und sicherzustellen, dass wir uns nicht mit bestehenden Machtstrukturen herum plagen müssen, sondern dass die Menschen schon zuvor daran glauben, dass wir die Erlösung von allen Problemen und Ärgernissen darstellen und wir so mit offenen Armen empfangen werden.

       Deshalb habe ich also begonnen den Glauben an den Einen Gott aus der Versenkung zu holen.

       Ich habe diesem Gott ein Gesicht gegeben –mein Gesicht – und ich habe ihm einen Namen gegeben. Ich nannte ihn Chriano, ein einfaches Wort, das nichts zu bedeuten hat, als dass es sich für Menschen in allen Sprachen leicht aussprechen lässt. Ich habe ein System aus diesem Gott gemacht und dann habe ich vor nunmehr einundneunzig Jahren zusammen mit unseren Geheimen Diensten und den Genealogen unter der Aufsicht unseres Rates Lignus die Erde überprüft, um heraus zu finden, wo sich dieses System am wirkungsvollsten einführen ließe.

       Schon damals konnten wir feststellen, dass sich die Erde langsam aber zunehmend wirkungsvoll von den Nachwirkungen des dritten Weltkriegs erholte. An manchen Stellen ging es schneller, an manchen dagegen noch langsam, aber die Erholung war allgegenwärtig, nur unsere Stadt Ninive blieb davon unberührt. Bei uns gab es ja auch nichts, das sich hätte erholen müssen.

       Wohin ich auf meinen Forschungsreisen über die Erde kam, konnte ich eine immer gleiche Feststellung machen. Die Natur hatte aus den Fehlern des dritten Weltkriegs gelernt. Überall entwickelten sich neue Populationen von Menschen, Pflanzen und Tieren und was immer wuchs, was immer sich entwickelte, es waren immer nur die besten und stärksten Anlagen, die sich durchsetzen konnten. Das galt auch für die Menschen. Größer und schöner, stärker und widerstandsfähiger wurden sie, doch zugleich fehlte ihnen ein ganz entscheidendes Gen. Das Verständnis für technische und naturwissenschaftliche Vorgänge war praktisch ausgestorben, statt dessen wuchs eine archaische Gesellschaft heran, die zwar in der Lage war, sich in einer neu entstehenden und unglaublich wilden Natur zu behaupten, denen aber nahezu jede Begabung für Evolution und Revolution fehlte. Und noch etwas war anders, die Fruchtbarkeit der Menschen, ihre Fortpflanzungsrate war deutlich niedriger, als vor dem dritten Weltkrieg. Nicht jede Paarung führte zum Erfolg und nicht jede Frau wurde während ihrer fruchtbaren Jahre tatsächlich auch schwanger. Viele Paare bekamen niemals Nachwuchs, die Paare, die Nachwuchs zeugten, schafften es oft nur ein einziges Mal und ein Paar, das mehr als zwei Kinder hatte, war eine Sensation. So blieb die Population der Menschen spärlich, die erneute Besiedlung der Erde durch die Menschen blieb dünn.

       Eine Ausnahme von diesen Phänomenen gab es an einer einzigen Stelle und zwar auf den Inseln im Atlantik, die in früheren Zeiten als die britischen Inseln bekannt gewesen sind. Dort war der radioaktive Fallout während des Krieges wohl am geringsten geblieben und die überlebenden Menschen begannen schon bald, sich wieder zu vermehren. Der dritte Weltkrieg hat mehr als fünfundneunzig Prozent der damaligen Weltbevölkerung ausgelöscht, von ehemals acht Milliarden Menschen überlebten gerade mal vielleicht zehn Millionen, die auf der gesamten Erde verteilt waren. Mehr als eine Million dieser Überlebenden, waren auf den britischen Inseln anzutreffen und sie vermehrten sich ununterbrochen. Dort also, auf den britischen Inseln fanden wir unseren ersten Ansatzpunkt für die Umsetzung meiner Idee. Da diese britischen Inseln der einzige Ort auf der ganzen Welt gewesen waren, wo bei Beginn des dritten Weltkrieges noch eine funktionierende Monarchie existiert hatte, konnten wir dort mit ein wenig Nachdruck auch bald wieder einen Monarchen etablieren. Ihr herrschendes Geschlecht waren die Windsors und es gab sogar noch einen lebenden Nachkommen des letzten Königs. Ein damals noch junger Mann, sein Name war Edward von Winchester und er war ein genetisch veränderter Mensch mit einer enorm hoher Lebenserwartung und auch sonst ein paar hoch interessanten Eigenarten.

       Als ich mit meinen Forschungen soweit gekommen war, als ich alle Informationen, mit denen ich mittlerweile ausgestattet war ausgewertet hatte, war es nicht weiter schwierig eine Entscheidung zu treffen und dauerhafte Manipulationen durchzuführen.

       Ich schickte dem jungen König eine eigens von mir hergestellte Klone, eine schöne Frau, die ich Machilla nannte und der ich die Legende anhing, sie stamme aus dem längst versunkenen Reich Atlantis. Um das umso glaubwürdiger zu machen, hatte ich dafür gesorgt, dass Machilla funktionsfähige Kiemen hinter den Ohren bekam und Schwimmhäute zwischen den Fingern und den Zehen. Lignus hat Machilla nach meinen Angaben mit mir zusammen erschaffen und wir haben sie extrem fruchtbar und gebärfähig gemacht. Inzwischen hat allein sie mit König Edward neunzehn Nachkommen gezeugt. Machilla war es auch, die meine Idee von Chriano sowie das gesamte von mir entwickelte System dem jungen König Edward unterbreitete und es ihn aufsaugen ließ, wie ein Schwamm Feuchtigkeit aufsaugt. Machilla und ihre Kinder war es vorbehalten, die neue Religion unter den Völkern der Inseln zu verbreiten.

       Sie waren erfolgreich.

       Derzeit glauben mehr als achtzig Prozent der Bewohner der britischen Inseln an den Einen Gott, der mein Gesicht hat und an seine Botschaften. Wenn wir also gezwungen sein werden, auf die Erde zurück zu kehren, könnten wir dies auf den britischen Inseln tun und würden auf gar keinen Fall als Bettler sondern als der lebende Gott mit den Erzengeln an seiner Seite kommen. Wir kämen also als uneingeschränkte Herrscher.

       Leider haben wir aber auch in diesem Experiment den einen oder anderen kleinen Fehler eintreten lassen. Es gibt immer Aspekte, die man einfach nicht voraus berechnen kann, so auch in diesem Fall.

       Als wir mit dem Experiment begannen, regierte König Edward lediglich über Britania. Doch kaum stellte sich heraus, welche Macht er über die Menschen durch das Prinzip Chriano und die Ausnutzung ihrer Ängste bekam, begann unser junger König sich seiner Genetik entsprechend zum Eroberer zu entwickeln. Er begann über ein Inselimperium nachzudenken und überfiel kurz hintereinander seine Nachbarn und gliederte die Reiche Kent, Wales und Schottland in sein Königreich ein. Er benötigte nur wenige Monate dazu, denn kaum hatte er seinen Imperiumsgedanken unter seinen Fürsten und Vasallen verbreitet, begannen diese eine regelrechte Kriegerkaste ins Leben zu rufen und eine den Nachbarn hoch überlegene Kampftechnik aufzubauen. Die Briten erinnerten sich ihrer uralten Kriegertraditionen und mit dieser Entwicklung hatten wir nicht gerechnet. Doch wir begrüßten sie, denn sie bestätigte unsere Gedankengänge. Nach kaum drei Jahren waren auch die Inseln Irland,

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