Abraham. Martin Renold
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»Ja, spotte nur«, sagte Terach und dachte: »Warum nur haben die Jungen heute keinen Respekt mehr vor den Göttern?«
Und laut sagte er zu Abram: »Warte nur, bis du einmal alt bist und es mit dir zu Ende geht, dann wirst du froh sein, wenn du zu einem Gott um Gnade für deine Gotteslästerungen flehen kannst.«
»Ja, Vater, ich werde zu einem Gott beten«, antwortete Abram, »aber nicht zu irgendeinem Gott, sondern zu dem einen und einzigen Gott, der die Erde erschaffen hat und dem ich mein Leben verdanke. Aber dieser Gott ist ein lebendiger Gott, nicht einer aus Holz, den wir in unserer Werkstatt geschaffen haben.«
»Diesen Gott kenne ich nicht«, sagte Terach, »zeige ihn mir, wenn es ihn gibt!«
»Es gibt ihn, auch wenn ich ihn nicht sehen kann«, antwortete Abram. »Vielleicht können wir ihn sehen, wenn wir gestorben sind.«
»Woher willst du das wissen?«, fragte Terach. »Von Sin-Ta wohl nicht.«
»Ich weiß es nicht, niemand hat es mir gesagt«, erwiderte Abram. »Aber ich glaube, dass es so ist.«
Sie redeten noch eine Weile hin und her. Aber kaum waren sie wieder daheim, ging es ans Packen.
Kissen und Decken und Kleider wurden in große Tücher gepackt. Auch allerlei Hausrat aus der Küche, Geschirr und Krüge mit Bier und Schläuche mit Wasser. Aus der Werkstatt nahm Terach einige Götterstatuetten, die er selber auf Vorrat hergestellt hatte. Die andern und das Werkzeug ließ er Nahor zurück.
Er hatte heimlich die Statuen in ein Tuch gehüllt, damit es Abram nicht sehe. Nach dem, was er heute von ihm gehört hatte, würde ihm dies wohl nicht gefallen.
Abram dachte wirklich keinen Augenblick daran, auch nur eine einzige von seinen Figuren mitzunehmen. Nur Sarai steckte, heimlich wie ihr Vater, die Statuette der Liebesgöttin Inanna, von der sie doch immer noch Hilfe gegen ihre Kinderlosigkeit erhoffte, in die Tasche.
An diesem Abend nahm Terach seinen Sohn Abram noch einmal zur Seite und ging mit ihm in die Werkstatt. Wollte er nicht gehen, ohne von allem noch Abschied zu nehmen?, dachte sich Abram. Doch Terach dachte an etwas anderes.
»Morgen beginnt für uns ein neues Leben«, begann Terach. »Wir wissen nicht, was es uns bringt.«
»Vater, bereust du es, alles hier aufzugeben?«, fragte Abram und zeigte auf die Götzen und die Werkzeuge und all die Materialien, die herumstanden und darauf warteten, bearbeitet zu werden. »Löse dich davon! Denk daran, was ich dir auf dem Heimweg gesagt habe! Es ist gut und ich bin froh, dass wir dies alles zurücklassen.«
Terach hatte kaum hingehört und sagte: »Vielleicht wäre es besser gewesen, wenn ich damals, als sich mein Traum zerschlagen hat, hätte aufbrechen können. Damals war ich noch jünger. Heute mache ich mir Gedanken. Es wäre leichter, wenn ich wüsste, was auf uns zukommt. Du hast doch von deinem Priester und Sterndeuter gelernt, aus den Sternen die Zukunft zu lesen. Jetzt könntest du dein Wissen anwenden. Willst du nicht die Sterne befragen?«
Abram überlegte sich, ob er seinem Vater die Wahrheit sagen solle, dass er der Astrologie schon vor langer Zeit abgeschworen hatte. Nicht die Sterne sollten sein Schicksal bestimmen, sondern nur der allmächtige Gott, den er ahnte, aber noch nicht kennen gelernt hatte.
»Vater«, antwortete er, »du stellst dir das zu einfach vor. Morgen gehen wir auf die Reise. Wir müssten sie um Tage verschieben, wenn du von mir wissen wolltest, was die Sterne zu unserer Reise sagen.«
»Vielleicht wäre es doch besser, sie aufzuschieben«, überlegte Terach laut.
Doch Abram widersprach ihm:
»Nein, wir haben alles vorbereitet. Es wäre nicht gut. Vertrauen wir doch auf Gott, nicht auf die Sterne.«
Terach gab sich zufrieden, obwohl er nicht wusste, welchen Gott sein Sohn meinte. Er kannte nur jene Götter, deren Statuen er hergestellt hatte, aber auf diese Götter würde Abram sicher nicht sein Vertrauen setzen wollen.
Am nächsten Morgen luden sie die Gepäckballen auf die Esel, verabschiedeten sich von Nahor und Milka, die Tränen in den Augen hatte, und zogen davon.
Die Nachbarn, die erfahren hatten, dass Terach ausziehe, standen unter den Türen ihrer Häuser und riefen den vieren Abschiedsworte zu. Einige Mädchen, die Lot davonziehen sahen, schauten ihm traurig nach.
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