Hunting Prey. Arik Steen
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Miguel sank zu Boden: «Oh Gott, sie lebt. Ich dachte, sie ist tot!»
«Wer weiß. Vielleicht ist sie irgendwann über Bord gefallen!», schnauzte ihn Pope an: «Mein Gott, vermutlich lebt sie, ja. Aber wenn sie sich bisher nicht gemeldet hat, dann würde ich sie an deiner Stelle einfach vergessen. Bei deiner Frau ist es dir ja ebenfalls gelungen.»
Miguel schüttelte den Kopf: «Schauen Sie mich doch an. Ich bin ein doppelt gebrochener Mann. Und jetzt wollen Sie wirklich meine Nichte mitnehmen?»
«Ja, das möchte ich und das werde ich!»
«Ihre Eltern werden mich lynchen. Das ganze Dorf wird mich lynchen!»
«Und?», fragte Pope: «Hast du das nicht verdient?»
Der Mann neben Miquel drückte ihn zu Boden. Dessen Muskeln erschlafften und er stürzte nach hinten. Der Alkohol schwächte ihn und die Trauer um den Verlust sowie die Angst nun auch seine Nichte zu verlieren lähmten ihn mehr als die Kraft des Mannes.
«Bitte! Ich tu alles, was Sie sagen.»
Mariá wusste nicht wie ihr geschah. Diese Männer, der Mann im Rollstuhl und dann dieses Auto in das sie gezogen wurde. Es war wie ein Albtraum, der sich jedoch mehr als real anführte. Es war noch gar nicht allzu lange her gewesen, da hatten sie ihre Cousine entführt. Wegen irgendwelchen Schulden ihres Onkels. Dieser verdammte Alkoholiker, der so viel Elend über die Familie gebracht hatte.
Auf wen hatte er sich da nur eingelassen?
War der Verlust von ihrer Cousine Sofia nicht schon schlimm genug?
Skrupel- und gnadenlos wurde sie in den dunkeln Wagen gezerrt und festgehalten. Ihr Blick fiel nach hinten.
«Mama!», schrie sie laut: «Hilf mir!»
Doch ihre Mutter hörte sie nicht. Und genauso wenig ihr Vater ...
Wo brachten Sie Mariá hin?
Hotel Resort
Das Hotel Resort Pleasure Beach thronte auf dem Felsen oberhalb der Bucht wie die moderne Umsetzung eines orientalischen Schlosses. Hier hatte man zweifelsohne sehr viel Geld hineingesteckt, das war Florian sofort bewusst.
Er fühlte sich deplatziert, als er die lang gestreckte Allee aus Palmen entlangging und dem Personal folgte. Noch immer hatte er nicht ganz verstanden warum man ihn hier her eingeladen hatte. Ein derartiges Luxushotel hatte er definitiv noch nie gesehen oder gar darin als Gast genächtigt.
«Wenn Sie mir bitte folgen würden!», meinte der Bedienstete und ging durch die große automatische Glastür.
Florian zögerte einen Moment und ließ den anderen Gästen den vortritt. Dann ging er ebenfalls hinein.
Florian schaute sich um. Die Eingangshalle war überwältigend. Sofort fiel ihm auf, dass die gesamte Hotellobby so aufgebaut war, dass kaum etwas irgendwelche Kanten oder Ecken hatte. Die gesamte Halle hatte eine ovale Form. In ihrem Zentrum war ein rundes Aquarium, das bis zur Decke reichte. Es hatte sicherlich einen Durchmesser von gut vier Metern und war bestimmt an die zehn Meter hoch. Exotische Fische in unterschiedlichsten Farben und Formen schwammen in dem klaren Wasser und zogen einzeln oder in kleinen Schwärmen ihre Runden. Die einen schnell und wieselflink, die anderen eher gemächlich. Ein prächtiges Farbenspiel lebender Tiere.
«Willkommen im Hotel!», meinte eine Stimme von der Rezeption.
Florian schaute vom Aquarium hinüber zur Empfangstheke die ebenfalls keine Kanten aufwies und wie eine Welle aus Marmor aussah.
Die Stimme gehörte einer vielleicht fünfundzwanzigjährigen schwarzhaarigen Frau, die vor der Rezeption stand. Sie trug lediglich einen ledernen Minirock, High Heels und ein schwarzes Halsband. Ihre üppigen Brüste waren nackt und streckten sich den Gästen aufreizend entgegen. Sie senkte den Kopf ein wenig und meinte: «Ich bin Dienerin Anja. Ich wünsche Ihnen allen einen schönen Aufenthalt! Für Fragen stehe ich Ihnen jederzeit zur Verfügung!»
Die einzige Frau unter den Gästen ging näher an die junge Frau heran. Sie grinste und schaute sich die schwarzhaarige Bedienstete an. Dann wand sie sich an ihren Mann, den Russen: «Wäre sie nicht was für dich?»
«In jedem Fall ein netter Empfang!», grinste dieser, ging zu seiner Frau und schaute der jungen Lady auffallend direkt auf die Brüste: «Wo kann man hier was trinken?»
«Auf ihrem Zimmer, Sir, finden Sie in der Minibar Getränke. Ansonsten natürlich in der Hotelbar und an der Strandbar!»
«Bist DU im Preis inbegriffen?», grinste die Russin.
«Tut mir leid, Mylady!», erwiderte die Hotelangestellte: «Ich bin lediglich für den Empfang zuständig!»
«Was für eine Verschwendung!», lachte der Russe und haute seiner eigenen Frau auf den Po. Die schaute ihn empört an, aber es wirkte bewusst künstlich und aufgesetzt.
«Willkommen im Hotel Resort Pleasure Beach!», sagte eine männliche Stimme.
Florian schaute sich um und erblickte einen älteren Mann im Rollstuhl. Das musste Richard Pope sein. Der milliardenschwere ehemalige Pornoproduzent, dem dieses Hotel gehörte.
«Mr. Pope!», sagte der Russe: «Ich habe gerade ihre Angestellte bewundert! Wunderbar!»
«Sie kennen die Regel!», grinste Pope. Die Altersflecke auf seinem Kopf erinnerten Florian ein wenig an eine Mondlandschaft aus weiter Ferne betrachtet. Pope wirkte nicht nur müde, sondern sogar kränklich: «Wann welche Frau angefasst werden darf ist genau festgelegt. Von mir persönlich!»
«Ich weiß schon!», seufzte der Russe: «Ihr Spiel, ihre Regeln!»
«Sie müssen Dimitri sein?», fragte Pope: «Aus Moskau?»
«Das ist richtig!», meinte der untersetzte Russe und gab dem alten Mann die Hand: «Und diese hübsche Dame ist meine Frau Natascha!»
«Es freut mich!», meinte Pope: «Sie müssen verzeihen, Natascha, dass ich so unhöflich bin und nicht aufstehe!»
Der Russe lachte auf und es klang fehlplatziert. Auch wenn jeder wusste, dass Pope einen Witz gemacht hatte.
«Bleiben Sie ruhig ...!», fing Natascha an, korrigierte aber dann ihren Gedankengang recht schnell: «Es freut mich, Sie kennenzulernen, Mr. Pope!»
Florian musste schmunzeln. Das ganze Szenario kam ihm ein wenig wie in einem billigen B-Movie vor. Alles wirkte so unreal und der Small Talk irgendwie aufgesetzt. Er erwartete in jedem Moment ein lautes «Cut!» und dass dann ein wildgewordener Regisseur auf sie zukam. Unzufrieden über die Leistung der Schauspieler.
Aber es war real!
«Nun, wir haben insgesamt vier Kategorien von Frauen und Männern. Die Freien, zu denen sie als Gäste gehören, die Dienerinnen und Diener, zu denen mein Personal gehört wie auch die hübsche Anja ...», Pope nickte seiner Angestellten zu: «Dann die Sklavinnen und Sklaven die sie vor allem in den Shows bewundern dürfen und das Freiwild!»
«Das Freiwild?», fragte Florian interessiert. Jeder schien ihn