Hunting Prey. Arik Steen

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Hunting Prey - Arik Steen

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drehte seinen Rollstuhl in die Richtung des Fragenden: «Und Sie sind?»

      «Florian!», erwiderte dieser: «Aus Hamburg!»

      «Ah ja!», grinste Pope: «Sie kommen aus einer interessanten Branche. Wir sollten uns vielleicht baldmöglichst unterhalten.»

      «Nun, vielleicht ist da ein Missverständnis aufgekommen. Ich komme nicht aus einer Branche wie die Anderen, ich ...!», wehrte Florian ab, wurde aber unterbrochen.

      Pope nickte: «Oh, ich weiß schon. Glauben Sie mir, Florian. Ich habe mich eingehend über alle unsere Gäste informiert. Das gehört zu meinem Geschäft!»

      «Das denke ich mir!», sagte Florian. Dennoch wusste er noch immer nicht, was er hier eigentlich tat. Er war in Hamburg angesprochen worden. Man hatte ihn eingeladen. Ihn, den mehr oder weniger guten Erotikautor. So richtig kapiert hatte er damals nicht, warum Pope ihn eingeladen hatte.

      Um eine Story zu schreiben?

      «Um auf ihre Frage zurückzukommen. Auch wenn wir mit unserem Hotel, unseren Shows und dem ganzen Angebot zahlreiche Highlights haben, so ist unsere Jagd, die wir ja schon einmal veranstaltet haben, immer noch unser zentrales Thema. Freiwild, das sind diejenigen, die irgendwo da draußen auf der Insel sind. Bereit gejagt zu werden.»

      Dimitri, der untersetzte Russe, grinste: «Ich habe die Frauenjagd geliebt und jeden Tag am Bildschirm genossen. Jetzt einen Steinwurf davon entfernt zu sein, das ist noch mal ein ganz anderes Ding! Wer ist der Jäger?»

      «Oh, es wird mehrere Jäger geben!», sagte Pope: «Lassen Sie sich überraschen. Und falls es ihre Frau interessiert, wir denken auch darüber nach, Männer als Freiwild einzusetzen.»

      Natascha, die russische Frau, grinste: «Das hört sich gut an!»

      «Moment!», meinte Florian. Vor ihm lief alles ab wie ein Film: «Habe ich das richtig verstanden? Sie jagen Menschen?»

      «Nicht so wie sie denken!», grinste Pope: «Aber das werden Sie noch früh genug erfahren. Nun müssen Sie mich entschuldigen. Es sind noch einige Sachen zu erledigen. In jedem Fall herzlich willkommen auf meiner Insel!»

      Golden Beach

      Mariá hatte Angst davor, was mit ihr passieren würde. Würde sie wirklich jemand jagen und dann ...? Sie wollte es sich gar nicht vorstellen.

      Aber noch war sie frei.

      Sie stand auf und ging aus der Hütte. Wo sollte sie die Nacht verbringen? Es war klar, dass man sie hier in dem kleinen Verschlag wohl am ehesten vermutete.

      Also in den Wald?

      Alleine der Gedanke daran, machte ihr Angst. Hier am Strand fühlte sie sich sicher. Sie hatte keine Ahnung wohin es dort in den Wald ging.

      Warum schwieg eigentlich der Vogel plötzlich?

      Die junge Chilenin schaute an ihrem nackten Körper herunter. Man hatte ihr die Pussy rasiert. Vor laufender Kamera ...

      Sie erinnerte sich an das Casting, ein Erlebnis, dass sie nicht so schnell wieder vergessen würde ...

       Januar 2015, Stettin (Polen)

      Maria schaute aus dem kleinen Bullauge. Es war mitten am Tag. Wenn sie richtig gezählt hatte, dann war es der mittlerweile dreißigste Tag an dem sie hier eingesperrt war. Irgendwo im Bauch eines großen Schiffes.

      Wann durfte sie hier endlich wieder raus?

      30 Tage! Eine schrecklich lange Zeit ... wenn man eingesperrt war.

      Sie hörte das Klappern von Schlüsseln. Vermutlich waren sie am Ziel. Ansonsten hatte man ihre Zelle nur geöffnet, wenn es etwas zu Essen gab. Und das hatte sie heute schon bekommen ...

      Die Tür ging auf ...

      «Wir sind da! Mach dich bereit!», meinte einer der Männer. Ein schmuddeliger Arbeiter. Vermutlich ein Matrose, der selten an Land war. Sein blauer Arbeitskittel war schmutzig, genauso wie seine Hände. Selbst in seinem Gesicht waren schwarze Flecken von Teer oder Ruß zu sehen.

      Sie schaute ihn an: «Wo sind wir?»

      «Stettin, Polen!» kam die Antwort auf spanisch. Kurz und knackig.

      María hatte keine Ahnung, wo das war: «In Europa?»

      «Ja! Komm mit!»

      Sie folgte ihm nach draußen. Es war eiskalt. Ganz anders als in Chile.

      «Wo geht es nun hin?», fragte sie. Sie hatte Angst. Am Liebsten wäre sie wieder in ihrer kleinen Kajüte.

      Ja, sie hatte in den letzten Tagen sich nichts sehnlicher gewünscht als aus ihrem Gefängnis heraus zu kommen. Aber irgendwie wünschte sie sich wieder hinein. Es war zumindest warm dort drinnen gewesen.

      Noch immer trug sie die Kleider, die sie bei ihrer Entführung getragen hatte. Ein Shirt, eine kurze Hose, eine Unterhose, mehr nicht. Nicht einmal Schuhe hatte sie angehabt.

      Einen ganzen Monat hatte sie in diesen Klamotten in dieser Kajüte leben müssen. Einige Male hatte sie ihre Kleider im Waschbecken ausgewaschen und an die Heizungsrohre gehängt. Die waren einmal quer durch ihre Kajüte verlaufen und waren auch der Grund für die angenehme Temperatur tief im Bauch dieses Schiffes gewesen. Aber so richtig sauber waren sie nie geworden.

      «Du gehst gleich in den LKW dort! Da findest du auch eine Decke!», sagte der spanisch sprechende Mann.

      Sie nickte dankbar. Ihr war wirklich verdammt kalt und sie würde hier draußen nicht lange aushalten.

      Was hatte er gesagt? Polen?

      Wie weit war sie weg von Chile?

      Wie weit weg von ihren Eltern, ihren Verwandten, Freunden?

      Sie stieg in den LKW. Tatsächlich fand sie dort sogar zwei Decken.

      Mariá erschrak als die Klappe sich mit einem lauten Knall schloss. Es wurde dunkel um sie. Hastig packte sie die eine Decke und hüllte sich damit ein. Dann setzte sie sich auf die Andere.

      Wo brachte man sie hin?

      Sie ließ ihren Gefühlen freien Lauf. Tränen liefen an ihren Wangen entlang und tropften schließlich auf die Decke. Sie schluchzte leise, während der Transporter sich in Bewegung setzte.

      Die Fahrt kam ihr wie eine Ewigkeit vor, aber ihr Zeitgefühl war ohnehin nicht allzu gut. Es konnten drei Stunden sein oder zehn. Sie wusste es nicht. Mehrmals war sie eingenickt ...

      Einmal hatten sie gehalten, hatten sie rausgelassen um zu pinkeln. Sie hatte sich beeilt und war dann schnell wieder in den LKW geklettert, um sich in ihre Decke einzuwickeln. Dann war die Fahrt weitergegangen.

      Nun hielt der LKW endgültig, sie waren am Ziel. Die Klappe öffnete sich und ein Mann schaute sie an: «Komm raus!»

      Sie verstand kein Wort: «Tut mir leid, ich verstehe sie nicht!»

      Das grobklotzige Tier von einem

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