Flammenreiter. Thomas Riedel

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Flammenreiter - Thomas Riedel

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es war doch eine Drohung!« Er schlug verärgert mit der Faust auf das Geländer.

      »Du kannst es ihm aber nicht nachweisen«, versuchte ihn seine Frau zu beruhigen.

      »Ich frage mich, was bei den O’Sullivans passiert ist.« Mit auf das Geländer aufgestützten Händen blickte er in die Richtung des Waldes hinter dem die Farm lag.

      »Dort!« Seine Frau stieß einen unterdrückten Schrei aus und deutete auf das Waldstück. »Das muss Callum sein!«

      Edward Cavanaugh war so in Gedanken versunken, dass er es gar nicht bemerkt hatte. Er erschrak, als er seinen Sohn auf sie zu torkeln sah.

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      Kapitel 7

      C

      allum Cavanaugh war völlig erschöpft. Entkräftet ließ sich der junge Mann auf die Stufen zur Veranda seines Elternhauses fallen. Er lehnte seinen Oberkörper weit zurück, um besser durchatmen zu können. Mit den Händen hielt er sich dabei an einem Pfosten des Treppenaufganges fest.

      Sein Vater war hinter ihn getreten und seine Mutter hatte sich schweigend neben ihn auf die ausgetretenen Stufen gesetzt. Fragend sah sie ihn an. Angst und Neugierde lag in ihrem Blick, als sie ihren Sohn umarmte und fest an sich heranzog.

      »Wir müssen die Polizei verständigen!«, stieß Callum Cavanaugh keuchend hervor. »Schnell, ruf die Polizei an, Vater!«

      »Geht es um die O’Sullivans?«, fragte der alte Mann erschrocken.

      Callum Cavanaugh nickte und wischte sich den Schweiß von der Stirn.

      »Sie … sie sind … alle tot!«, flüsterte er mit versagender Stimme und versuchte aufzustehen. »Die ... die Flammenreiter … Sie haben … Sie haben sie alle umgebracht!« Er sah seine Mutter an. »Sie sind alle bestialisch ermordet worden!« Plötzlich begann er zu weinen. Seine Stimme war vor lauter Schluchzen kaum noch zu verstehen. Sie drohte ihm zu versagen. »Hannah! … Ich habe sie überall gesucht … sie ist …« Er stockte und brachte kein Wort mehr heraus. »Ich … sie ist verschwunden!«

      Ihm fehlte die Kraft, und er ließ sich wieder auf die Stufen sinken.

      »Ich rufe die Polizei, Callum!« Edward Cavanaugh lief ins Haus.

      »Graham Hamilton war vor wenigen Minuten hier, Callum. Du hast ihn gerade verpasst«, sagte seine Mutter.

      »Er wollte die Farm, oder?«

      Hollie Cavanaugh nickte.

      »Ja, er wollte die Farm. Und er hat uns gedroht!«, gestand sie. »Wir sollten an die O’Sullivans denken, hat er gesagt. Aber du kennst deinen Vater, Callum, er wird niemals verkaufen.«

      »Stimmt! Und das ist auch richtig so! Auf keinen Fall wird …« Plötzlich setzte er sich auf. »Moment!« Er stutzte. »Woher konnte er das wissen? Er konnte doch gar nicht wissen, wie es bei den O’Sullivans aussieht! Dann hätte ich Hamilton sehen müssen. Und ich garantiere dir, er war ganz sicher nicht dort. Ich bin doch schließlich direkt nach dem Abflauen des Sturmes dort angekommen!«

      Hilflos zuckte seine Mutter mit den Schultern. Sie wusste nicht, was sie ihm darauf antworten sollte.

      »Sollten wir nicht doch besser verkaufen?«, fragte sie dann leise. »Meinst du nicht, es wird uns ebenso ergehen, wenn wir es nicht tun?« Sie sah ihn ängstlich an. »Ich habe Angst, Callum!«

      Ihr Sohn zog seine Augen zu schmalen Schlitzen zusammen.

      »Wieviel?«, fragte er. »Wieviel hat der Mistkerl geboten?«

      »Zwanzigtausend Pfund!« Es war sein Vater, der ihm antwortete, und der inzwischen wieder die Veranda betreten hatte. »Lumpige zwanzigtausend Pfund! Zum Leben und Sterben zu wenig! Das kommt niemals in Frage!«

      Callum hatte sich erhoben. Mit offenem Mund starrte er seinen Vater an.

      »Nur zwanzigtausend Pfund?«, knurrte er verärgert. »Der Kerl muss ja völlig verrückt geworden sein!«

      »Ja, vielleicht«, sagte seine Mutter und zeigte bedeutungsvoll zum nächtlichen Himmel auf. »Aber er hat die Macht!« Sie weigerte sich das Wort Flammenreiter auszusprechen. »Irgendwie muss er mit den Mächten der Hölle in Verbindung stehen.«

      Callum Cavanaugh nickte.

      »Davon bin ich überzeugt!« Er wandte sich an seinen Vater. »Hast du die Polizei verständigt?«

      »Ja. Sie ist schon auf dem Weg.« Edward Cavanaugh sah ihn an. »Du blutest, mein Sohn.«

      Callum Cavanaugh fasste sich an die Wange.

      »Nur Kratzer, mehr nicht.« Er versuchte ein Lächeln, aber es wollte ihm nicht recht gelingen. »Nicht so schlimm. Verkrustet bereits. Ich werde mich mal waschen und mir etwas Frisches anziehen. Die Polizei wird sicher auch zu uns kommen.«

      Er sollte damit Recht behalten.

      Es war kurz vor ein Uhr als ein weißer Range Rover vor das Hauptgebäude der Laoghaire-Farm rollte. Zwei Kriminalbeamte der Mordkommission des New Scotland Yard stiegen aus.

      Der schlanke Beamte mit den ungewöhnlich stark ausgeprägten Augenbrauen ging auf die Stufen der Veranda zu.

      »Ich bin Detective Inspector Isaac Blake vom New Scotland Yard«, stellte er sich vor und steckte sich eine ›Benson & Hedges‹ an. Dann ließ er seine kühlen grauen Augen über das Farmgelände schweifen. »Schön haben Sie es hier.« Er deutete auf seine gut sechseinhalb Fuß große Begleitung. »Das ist Detective Sergeant Cyril McGinnis.«

      Der Sergeant reichte dem Ehepaar Cavanaugh und ihrem Sohn freundlich seine stark behaarte rechte Hand.

      »Kommen Sie doch bitte herein«, bat Hollie Cavanaugh die beiden Männer vom Yard und ging ins Haus.

      Edward Cavanaugh und sein Sohn folgten dem Inspektor und seinem Sergeant in die Wohnstube.

      McGinnis nahm sich die Freiheit, zog sich einen Stuhl zurecht und setzte sich. Dabei bot sich ihm die Gelegenheit, sich in der kleinen Wohnstube etwas genauer umzusehen.

      Er betrachtete die altertümlich wirkende Uhr an der Wand über dem Kaminsims. Darunter standen einige Familienfotos. Alle waren goldfarben gerahmt und wie es schien, hatte man die Bilder chronologisch geordnet. Auf jeder Ablagefläche in dem Raum lagen kleine weiße, mit bunten Blüten bestickte Deckchen, die vermutlich Miss Cavanaugh in aufwendiger Handarbeit in zahlreichen stillen Abendstunden gefertigt hatte. Neben dem Sofa befand sich ein alter geflochtener Korb, angefüllt mit Wolle und Stricknadeln. Über den Rand hingen ein paar löchrige Socken.

      Sergeant McGinnis lächelte in sich hinein. Er fand es erstaunlich, dass es in dieser konsumorientierten Welt noch Menschen wie Miss Cavanaugh gab, die sich tatsächlich die Mühe machten, Socken zu stopfen. Er folgerte aus seiner Beobachtung, dass es sich bei den Cavanaughs um eine eher sparsame Familie handelte.

      Sein

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