56 Erotikabenteuer - Sammlung: Sünde Lust Erotik und Sex | Sammelband Erotische Sexgeschichten ab 18. René Liebich
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Im Copy-Shop machte ich 10 Kopien von der Karte. 80 Cents für 10 Din-A4Bögen. Eine vielversprechende Investition, wie ich mir vorstellte. Zuhause schnitt ich die Karten fein säuberlich aus. Ich steckte die Karten in meine Hosentasche und machte mich auf den Weg zu meiner Mutter, um meine Tochter abzuholen.
Meine Mutter wohnte nicht weit entfernt. Ich stand schnell vor ihrem Haus, klingelte und sah, wie die Tür aufging. Meine Mutter begrüßte mich herzlich: „Deine Kleine ist so süß, danke, dass ich auf sie aufpassen durfte.“
Schon hörte ich die Stimme meiner vierjährigen Tochter - Sarah: „Mami, Mami. Da bist du ja endlich.“
Sie lief auf mich zu. Ich ging in die Hocke und empfing sie mit ausgestreckten Armen. Sie lief direkt in meine Arme. Ich drückte sie an mich, hob sie hoch und gab ihr zwei, drei dicke Schmatzer auf die Wange. „Warst du auch schön brav, Liebes?“
„Ja“
„Schön, Sarah.“ Ich gab ihr noch einen Kuss auf die Wange.
„Mami...“
„Hm – was denn?“
„Dauert es noch lange, bis mein Papi kommt?“
Ich riss die Augen auf. Ausgerechnet jetzt musste sie danach fragen! Ich warf meiner Mutter einen verstörten Blick zu.
„Das weiß ich nicht, Sarah.“ Ich schluckte. „Eigentlich brauchen wir doch gar keinen Papi.“
„Schade“, seufzte Sarah.
Ich rang nach Worten: „Es geht uns doch auch so gut, Sarah.“
„Hab´ ich überhaupt einen? Er war noch nie hier.“
„Sarah, du kannst Fragen stellen.“ Ich unterdrückte einen weiteren Seufzer.
„Ich hab` also einen Papi?“ wiederholte Sarah hartnäckig ihre Frage.
„Natürlich hast du einen Papi. Jedes Kind hat einen Papi.“
Sarah schob die Unterlippe nach vorn. „Und warum habe ich meinen noch nie gesehen?“
„Das erkläre ich dir später, Sarah – wenn du etwas älter bist.“
Ich wollte ihr die Sache mit ihrem Vater nicht erklären – noch nicht. Zwar bin ich entschlossen ihr die Wahrheit zu sagen, sobald sie in die Schule kommt, doch glücklicherweise bleibt mir bis dahin noch etwas Zeit.
Noch immer hielt ich Sarah auf dem Arm. „Ich muss noch eine kurze Besorgung machen. Sei schön brav. Ich bin bald wieder da“, sagte ich zu meinem Engel.
„Na gut.“
Ich gab Sarah meiner Mutter in die Arme und verabschiedete mich.
Noch nie hatte ich Verlangen nach: überflüssigen Einrichtungsgegenständen, alle drei Jahre ein neues Auto, oder eine Penthouse Wohnung. Ich habe noch nie eine Zeitung abonniert. Nie hatte es mich gelüstet nach einem Plasma-Fernseher, seidener Unterwäsche, freiwilligen Versicherungen, feine Schuhe, Tablet PCs, Schmuck, Smartphones, nach Regenstiefeln oder Gartenzauntratsch mit der Nachbarin.
Und nie hatte ich einen Mann gewollt, der ein einfacher Malocher war. Wozu auch? Mein Papa, der hat sich sein ganzes Leben lang hart den Arsch aufgerissen, und hinterlassen hat er uns ganze 210 Euro. Das war das materielle Ergebnis seines tristen Lebens voller Entbehrungen.
Es ist eine unbestreitbare Tatsache: Ständige Plackerei ist schädlich für die Gesundheit und den Geist! Deshalb versuche ich jede Minute meines Lebens zu genießen. Ich sitze gerne herum, trinke, schreibe Kurzgeschichten, gehe in die Kneipe, mache Rätsel oder sitze im Park und füttere die Enten, irgend so `was halt.
Also ging ich umher und genoss den Wind in meinen Haaren. Irgendwann kam ich an einer Bar vorbei. Sie öffnete um Mitternacht und der Betrieb ging immer bis in die Mittagsstunden.
Ich ging rein, setzte mich an die Theke, bestellte Wein – mittlere Preisklasse - und kam mit einem Mann ins Gespräch. Es sah aus wie ein Affe, wie ein hässlicher kleiner Affe. Ich machte mir einen Spaß mit ihm und gab ihm eine von den Karten, die ich aufwendig kopiert und ausgeschnitten hatte. Er las den Text und war hocherfreut. Seine Augen begannen zu glänzen. Es schien, als malte er sich Chancen aus, mich abschleppen zu können.
Also sagte ich zu ihm: „Aber nicht, dass du dir jetzt einen runterholst. Spar dir das lieber auf... dann kannst du dich wenigstens noch auf etwas freuen...“
Mein Wein kam. Ich probierte. Wirklich gut, der Wein. Ich machte mein Glas in einem Zug leer.
Der Affenähnlich schaute mich irritiert an und rang sich ein gestottertes Lachen ab: „He ... He ... He.“
Ich entschuldigte mich für einen Moment und suchte die Toiletten auf. Als ich wiederkam, war er verschwunden.
Ich setzte mich vor mein leeres Glas und machte dem Barkeeper ein Zeichen: Nochmal dasselbe.
Ende
Verrücktes Leben
Es war abends, Ich ging in eine heruntergekommene Kneipe um zu trinken. Ich bestellte billigen Wein und setzte mich an einen der wackeligen Tische und dachte über meine Vergangenheit nach. Ich habe schon viel mitgemacht im Leben: Abgebrochene Ausbildung, Abtreibung, Scheidung nach einem Jahr Ehe, Kurzausflug auf den Strich ... Ich wollte mich gerade in Selbstmitleid sulen, da kam mein Bruder zur Tür herein. Ich war mit ihm verabredet. Er begrüßte mich mit einer Umarmung, setzte sich neben mich und nippte an meinem Glas.
Wir hatten nicht viel Geld, also ging ich zum Barkeeper und bestellte billigen Wein für zwei. In dem Moment bemerkte ich einen älteren Herrn, der in einer dunklen Ecke saß und ebenfalls Wein trank. Er musterte mich und spitze seine welken Lippen, so als wolle er mich küssen – ich ignorierte ihn.
Ich kam zurück zu meinem Bruder, wir hoben unseren Wein, prosteten einander zu, tranken einen Schluck und stellten unsere Gläser auf den wackeligen Tisch - viele Male - die ganze Nacht und den ganzen Morgen, bis zur Mittagszeit. Dann verließen wir den Club. Es war zwar unser freier Tag, aber wir hatten kein Geld mehr. Ich dachte: Das Leben kann so hässlich sein, mit weniger als genug Geld! Und anders als andere Mädchen, wollte ich früher keine Prinzessin werden, sondern Millionärin – fast egal wie. Aber diesen Traum habe ich schon vor langer Zeit aufgegeben.
Wir verließen zusammen den Club. Etwa vierzig Minuten dauerte der Heimweg zu meiner kargen Bude. Als wir bei mir ankamen, drückte mich mein Bruder herzlich, kehrte mir den Rücken zu und sagte: “Bis bald, Schwesterherz!“ Ich antwortete mit einer winkenden Bewegung: