56 Erotikabenteuer - Sammlung: Sünde Lust Erotik und Sex | Sammelband Erotische Sexgeschichten ab 18. René Liebich
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Ohne sich dafür zu interessieren, was ich zu seinem Vorschlag zu sagen hatte, forderte er mich auf: „Komm, pack mal mit an. Wir wickeln sie in dein Spannbettlaken.“
Ich fühlte mich überrumpelt, eigentlich wollte ich über die ganze Sache noch einmal nachdenken. Aber ich hatte keine Zeit zum Nachdenken. Mechanisch folgte ich der Aufforderung meines Bruders.
Wenig später lag sie angezogen und eingewickelt vor uns.
„Wie wollen wir sie denn transportieren? Die Frau ist doch total schwer!“
„Kein Problem, ich besorge uns ein Auto.“
„Du willst uns ein Auto klauen?“
„Nein, nicht klauen. Nur ausborgen!“
*
In den nächsten Stunden besorgte mein Bruder uns ein Auto. Wir warteten bis es dunkel war und warfen die Leiche in den Kofferraum, führen eine Weile durch die Gegend, fanden einen verlassene Gasse, entsorgten die Frau, führen wieder eine Weile durch die Gegend, stellten irgendwo den Wagen ab und machten uns auf den Heimweg – das Bettlaken trug ich unter meinen Arm.
Etwa fünfzehn Minuten liefen wir zu Fuß. Als wir in meinem Apartment ankamen, stellte sich heraus, dass nichts mehr zu trinken da war. Ich schickte meinen Bruder los, um etwas zu besorgen. Als er zurückkam, setzten wir uns hin und tranken.
Ein paar Minuten später gab es draußen ein lautes Durcheinander. Mein Bruder hob den Kopf und fragte: „Verdammt, was’n da los?" Ich stand auf, ging zur Tür und sah nach. Zwei Polizeiwagen mit Blaulicht standen auf dem Hof. Ich erkannte vier grimmige Polizisten und machte die Tür wieder zu.
„Was is` denn?“ fragte mein Bruder.
„Jetzt wird es spannend!“ antwortete ich. „Ich denke, es ist besser, du gehst jetzt.“
*
Ich weiß nicht, was die Polizisten wollten oder nach wen sie suchten, aber sie suchten nicht nach mir oder meinen Bruder. Irgendwann fuhren sie. Ich war erleichtert. Mein Bruder war in seiner Wohnung und ich legte mich auf meine Matratze und trank. Ich trank eine ganze Weile, dann schlief ich ein und am nächsten Tag trank ich weiter. Ich konnte mich nicht dazu bringen aufzustehen.
Am Abend, stand ich dann auf, zog mich an und lief durch die Stadt. Ich landete in einer schäbigen Kneipe. Es herrschte reger Betrieb. Alle Tische waren besetzt. An der Bar war nur noch ein einziger Hocker frei. Ich setzte mich und bestellte mir einen teuren Whiskey ohne Eis. Ich zahlte mit meinem Anteil vom Geld.
Ich trank den ganzen Abend und ging irgendwann nach Hause. Am nächsten Morgen ging ich zu meinem Bruder. Ich klopfte an seine Tür. Aber er war nicht da. Ich ging umher. Gedanken schossen mir durch den Kopf: Als mein Vater noch lebte, erklärte er mir unfreiwillig “tolle“ Sachen - Zum Beispiel: Ein Mensch konnte arm bleiben, auch wenn er sein Leben lang arbeitete - Der Lohn meines Vaters ging für den Kauf von “Allernötigstem“ drauf, Kleinigkeiten wie Zigaretten, Sportwetten und Handys, die genau wie seine Alkoholsucht, weit mehr kosteten, als sie wert waren - Ich hatte zeitig angefangen mich selbst zu befriedigen, mit 12 - Ungestört, in meinem Bett liegend, weil abends um 21 Uhr bei uns das Licht aus sein musste, damit mein Vater Kraft für den nächsten Tag als sinnlos schuftender Malocher tanken konnte - Mein erstes Mal hatte ich mit 15, auf dem Rücksitz eines Autos, während der Kumpel des Typen, der mich entjungferte, damit durch die Gegend fuhr - Meine Mutter ist vor sechs Jahren an Brustkrebs gestorben - Mein Vater liegt schon, seit ich 16 bin, unter der Erde - Wurde die Blondine bereits gefunden? - Habe ich sie umgebracht? - Was ist mit dem Typen, der bei ihr war? - Bin ich eine Mörderin? - Musste ich bestraft werden? - Musste mein Bruder bestraft werden? - Was zeichnet ein höchst erfülltes Leben aus?
Ende
Drama im Swinger Club
Es war ein stinknormaler Vorweihnachtsabend. Meine Konzentration war dahin. Ich brauchte Ablenkung von meinem Leben: von meiner Vergangenheit, von meinem Job, von Erfolglosigkeit, vom deprimierenden Regenwetter und ganz besonders von dem alljährlichen Weihnachtsstress. Also ging ich in den Swinger Club. Man kennt mich dort. Ich komme oft hier her, weil ich hier vergessen kann, dass ich eine erfolglose Architektin bin. Hier ist alles bestens. Hier ist es den Leuten egal, wer ich bin. Ich konnte rumsitzen, mich unterhalten, Sex haben, Vodka trinken und so tun, als wüsste ich Gott-weiß-was.
In der Umkleide zog ich mich bis auf den Slip aus und ging anschließend in den Aufenthaltsraum. Dort gab es eine Bar und Vodka – viel Vodka. Das Eintrittsgeld war ordentlich, dafür waren die Getränke gratis. Also bestellte ich Vodka im hohen Glas, saß an der Theke und wartete, wie eine Obdachlose die in einem Park sitzt und nicht weiß, ob sie auf ein besseres Leben oder auf den Tod wartet.
Ich sitze also da, und irgendwann kommt dieser nur mit einem Badetuch um die Hüfte bekleidete Typ in den Raum. Machte nicht viel her. Etwa 1,60 groß, 45 bis 50 Jahre alt, 10 bis 15 Kilo Übergewicht, nervöser Tick am linken Auge, hässliches graues Oberlippenbärtchen und trug schimmernde Silberketten um den Hals.
Dieser Typ und ich, wir waren bisher die einzigen Gäste im Club. Abgesehen von der Frau hinter der Theke – der Inhaberin des Clubs: Maria. Ich darf sie liebevoll Mami nennen. Sie stand am hinteren Ende der Bar und schaute in irgendeine Frauenzeitschrift. Ich mochte Maria. Sie färbte sich die Haare rot und verfügte über eine gute Figur. Bei meinem ersten Besuch winkte sie mich zu sich heran und sagte, sie würde mir 50 Euro spendieren, wenn ich so nett wäre, es mit einem hoffnungslosen Fall zu treiben – ihrem Bruder. Das tat ich, und dann saß ich an der Bar und trank mit Mami Maria und ihrem Bruder Winni.
Jedenfalls, der Typ mit den Silberketten um den Hals kam an die Theke und setzte sich auf einen der Barhocker, links neben mich, obwohl noch etwa zehn andere Hocker unbesetzt waren. Er machte eine hastige Handbewegung und bestellte Whiskey mit Eis, stellte eine kleine Flasche Nasenspray auf die Theke und wollte von mir wissen, was ich trinke.
„Vodka“, gab ich knapp zur Antwort und trank mein bereits zweites Glas aus.
„Gib ihr noch einen Vodka, Maria.“
Der Vodka kam. Ich trank ihn sofort auf ex.
„Ich heiße Claus“, sagte der Typ. „Mit C.“
Ich ging nicht darauf ein.
Er zögerte einen Augenblick, hob dann sein Glas und nippte an seinem Whiskey. Wischte sich mit der rechten Hand den Mund ab und sah mich an: „Früher bin ich Schützenkönig gewesen. Ich stach zwei Dutzend Männer aus. Na, vielleicht nicht zwei Dutzend, Vielleicht bloß ein rundes Dutzend.“
Ich bekam ein gespieltes Lächeln hin. Ich bestellte noch einen Vodka. Der Vodka kam. Ich trank einen ordentlichen Schluck.
Claus zeigte etwas Bein und drückte seinen nackten