Gang ohne Wiederkehr. Bärbel Junker

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Gang ohne Wiederkehr - Bärbel Junker

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Ziegler griff nach ihrer schmalen Hand an der kostbare Ringe glitzerten und hauchte darauf einen Kuss.

      „Ich liebe dich, Fiona. Ich hätte nie für möglich gehalten, dass mir einmal eine Frau so viel bedeuten könnte. Und das in meinem reifen Alter.“

      Fiona lachte und drückte zärtlich seine Hand.

      „Also nun sag schon. Was hast du für Probleme?“, forderte sie ihn auf.

      „Ach, ich muss ständig an die junge Asiatin denken, von deren schrecklichen Ende ich hörte“, erwiderte der Senator bedrückt.

      „Aber was berührt dich so besonders stark daran, Liebster?“

      „Es erinnert mich so sehr an Chiaras Ende, die mir wie eine Tochter war“, erwiderte Vincent Ziegler traurig.

      „Bei dem Verbrechen an deiner Sekretärin spielte doch eine kleine afrikanische Skulptur eine Rolle, wenn ich nicht irre, oder?“, fragte Fiona.

      „Ja, das ist richtig. Es war eine ganz fürchterliche Geschichte.“

      „Aber jetzt meinst du doch die Tote, deren Foto im Hamburger Abendblatt abgebildet war, richtig?“

      Der Senator nickte stumm.

      „In dem Artikel stand, dass die Polizei auf diese Weise versucht die Identität der Toten herauszufinden.“

      „Das ist richtig, Liebling. Sie wissen nicht wer sie ist und woher sie genau stammt. Asien ist ihrem Aussehen nach klar. Doch Asien besteht ja nicht nur aus einem einzigen Land. Sie wurde ermordet. Und wir suchen nach dem Täter“, erklärte er ihr.

      „Wir? Was hast denn du mit der Polizeiarbeit zu tun?“

      „Na ja, man trat mit der Bitte an mich heran, ein Auge auf die Ermittlungstätigkeiten zu haben. Anscheinend verschwanden in letzter Zeit noch mehr asiatische junge Frauen, deren Leichen man dann teilweise schrecklich zugerichtet irgendwo fand. Man wolle der Sache wohl nachgehen und prüfen, ob da irgendein Zusammenhang besteht“, erzählte Ziegler sichtlich betroffen.

      „Aber das ist ja ganz entsetzlich“, erwiderte Fiona schreckensbleich.

      Der Senator musterte sie besorgt.

      „Siehst du, Schatz. Deshalb wollte ich nicht darüber sprechen. Du siehst ganz mitgenommen aus.“

      „Na ja, mit einer so schlimmen Geschichte habe ich ja auch weiß Gott nicht rechnen können. Ich bin ja auch eine Frau. Und derartige Verbrechen entsetzen mich natürlich ganz besonders“, erwiderte Fiona noch immer sichtlich mitgenommen.

      „Das verstehe ich natürlich. Und dein Mitgefühl rührt mich, denn es ist so liebenswert“, sagte Vincent Ziegler weich.

      „Du sagtest, sie sei ermordet worden“, meinte Fiona nach einer Weile, nachdem sie sich wieder etwas gefangen hatte.

      „Ja, das ist richtig. Worauf willst du hinaus?“

      „Na ja, ich dachte sie wäre einem Unfall zum Opfer gefallen. Von Mord wurde in dem Zeitungsartikel nämlich nichts erwähnt.“

      „Das wurde verschwiegen, um die Ermittlungen nicht zu gefährden“, erklärte der Senator.

      „Ach, Vincent. Das ist alles so schrecklich! Hat man denn wenigstens schon eine Spur?“

      „Ich weiß es nicht Fiona. Ich habe ja auch erst heute davon erfahren. Aber der Fall liegt in bewährten Händen. Er wird sicherlich schon sehr bald aufgeklärt werden“, versicherte der Senator.

      „Du sagtest, sie sei ermordet worden und das würde dich besonders belasten“, wiederholte sich Fiona. Aber weißt du auch wieso? Vielleicht, weil es ein ähnlich schlimmes Verbrechen wie an deiner bedauernswerten Sekretärin war?“

      „Nein, zum Glück wohl nicht. Aber es scheint alles ziemlich mysteriös zu sein. Anscheinend wurde sie von einem Mann verfolgt, dessen Hund sie übel zugerichtet hat. Sie stürzte wohl einen steilen Abhang hinunter und brach sich dabei das Genick.

      So wurde es mir jedenfalls berichtet. Aber du darfst auf gar keinen Fall darüber reden, Fiona. Denn das könnte unter Umständen großen Schaden anrichten und die Ermittlungen beeinträchtigen.“

      „Was denkst du von mir, Vincent. Ich bin doch keine Plaudertasche! Was du mir erzählst bleibt auf ewig mein Geheimnis. Das ist doch wohl selbstverständlich“, erwiderte Fiona gekränkt.

      „Entschuldige, Schatz. Es lag mir fern dich zu beleidigen. Ich weiß doch, dass ich dir vertrauen kann. Dabei glaubte ich noch vor einigen Monaten nie wieder einem anderen Menschen Vertrauen schenken zu können. Doch ich habe mich geirrt, denn du hast mich eines Besseren belehrt“, sagte der Senator zärtlich.

      Fiona strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht und lächelte.

      „Das hast du aber wirklich schön gesagt, Vincent. Deine Worte machen mich sehr glücklich. Was meinst du, trinken wir noch ein Glas Wein oder hast du keine Zeit?“

      „Ich habe nachher noch ein wichtiges Treffen mit dem Finanzausschuss, deshalb muss ich einen klaren Kopf behalten. Es wäre mir lieber, wir verschieben den Wein auf einen anderen Tag, Liebling.“

      „Kein Problem. Ich weiß doch wie eingespannt du in deine Arbeit bist. Ich habe es da ja weitaus besser“, erwiderte Fiona verständnisvoll.

      „Zum Glück habe ich ausgezeichnetes Personal, das mir einen Großteil der Arbeit abnimmt. An und für sich kommt mir dein heutiges Gespräch sogar entgegen. Zum Wochenende hat sich nämlich eine größere Gesellschaft angekündigt, für die noch so einiges zu regeln ist.“

      „Dann fahr ich jetzt mal lieber los. Sehen wir uns morgen Abend? Irgendwann sollten wir vielleicht eine andere Lösung für unser Zusammensein finden als jetzt“, deutete der Senator an.

      „Wir wollen lieber nichts überstürzen. Wir kennen uns ja noch nicht sehr lange“, bremste ihn Fiona. Und als sie seinen gekränkten Gesichtsausdruck gewahrte, fügte sie lächelnd hinzu: „Das Wichtigste ist doch, dass wir uns lieben und uns vertrauen. Alles andere kommt dann irgendwann ganz von selbst.“

      DER ANRUF

      Als die Kommissare Heckert und Jansen an diesem Morgen im Dezernat erschienen, erwartete sie eine Überraschung.

      „Ihr bekommt um zehn Uhr Besuch“, kündigte Kommissar Benno Schuster an.

      „So? Und wer will uns besuchen?“, wollte Hauptkommissar Heckert wissen.

      „Auf das Foto im Hamburger Abendblatt hat sich ein Vietnamese gemeldet, der die Tote identifizieren kann. Daraufhin gab ich ihm diesen Termin. Ich hoffe, Chef, dass das in Ordnung ist.

      „Natürlich, Benno“, erwiderte Heckert.

      „Na, da bin ich aber mal gespannt“, meinte Markus Jansen skeptisch.

      Um Punkt

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