Wo ist Babahu - 5 Folgen in einem Buch - ohne Bilder. Wilma Burk

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Wo ist Babahu - 5 Folgen in einem Buch - ohne Bilder - Wilma Burk

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sondern auch diesen überheblichen Nachbarn einen Streich zu spielen. Aber Satano bremste ihn. „Dazu ist das, was hier geschieht, viel zu ernst“, meinte er.

      „Gibt es in dieser Straße überhaupt noch einen Menschen, der keine leichte Beute für die Eisluchse ist?“, fragte Jojotu, der Tröster, entsetzt. „Was können wir tun? Wie soll ich die Katzenmutter trösten bei diesem Unfrieden?“

      „Wir müssten jeden einzelnen der Nachbarn beeinflussen. Wie aber können wir das schaffen bei so vielen Eisluchsen?“ Ermano war ratlos.

      „Und doch kann es in dieser Straße nur Frieden geben, wenn es uns gelingt, die Nachbarn mit der Katzenmutter zu versöhnen“, überlegte Asgeida, der Ausgleichende.

      „Am liebsten würde ich die Eisluchse verjagen, gleich mit meinem Dreizack auf sie losgehen. Schaut nur mal, wie siegessicher die schon sind“, brummte Satano und stieß gereizt mit seinem Dreizack auf.

      Fast unbemerkt sammelten sich die Eisluchse zu einer Front ihnen gegenüber, grinsten frech herüber und neigten ihre Hörner drohend.

      Asgeida blickte nur flüchtig hin. Er grübelte: „Es muss etwas geschehen, was die Nachbarn den Groll gegen die Katzenmutter vergessen lässt.“

      „Und was soll das sein? Wie willst du das erreichen?“, fragte Jojotu zweifelnd.

      Babahu grinste. „Wir könnten die Koboldiner dazu bringen, alle Katzen weglaufen zu lassen. Dann ist Ruhe in dieser Straße.“

      „Und die alte Frau wird darüber so unglücklich sein, dass ich sie nicht mehr zu trösten vermag. Das ist kein guter Vorschlag“, meinte Jojotu kopfschüttelnd.

      Während Jojotu noch weiter ratlos klagte, rief Babahu plötzlich: „Ich weiß, was ich tue!“ und schwuppdiwupp schoss er los, noch ehe einer fragen konnte, was er im Sinn hatte.

      Er überredete einen Koboldiner, einem Kater einzugeben, dass er eine lebendige Maus fangen und sie dem bösen Nachbarn, Herrn Ritter, vor die gerade offene Terrassentür legen sollte.

      So geschah es. Wie von Babahu erwartet, rannte die Maus danach voller Angst und Panik durch die Tür ins Haus. Genüsslich plusterte sich Babahu auf, setzte sich davor und wartete ab.

      Es dauerte nicht lange, da schallten gellende Schreie zu ihm heraus. Frau Ritter sprang auf Stuhl und Tisch. „Eine Maus! Mach die Maus tot!“, forderte sie ihren Mann auf.

      „Diese verdammten Katzen! Nur die schleppen so etwas an.“ Herr Ritter fluchte und jagte hinter der Maus her. Die wieselte in ihrer Angst durchs Zimmer, versuchte sich zu verkriechen und wurde wieder hervorgejagt. Herr Ritter ihr hinterher. Er bekam sie nicht. Die Stehllampe rannte er um. Eine Bodenvase mit einem Strauß bunter Zweige ging zu Bruch. Das Wasser daraus ergoss sich auf den Teppich.

      „Egon, pass doch auf!“, schrie Frau Ritter entrüstet von ihrem erhöhten Platz aus.

      „Warte! Gleich hab’ ich sie!“ Herr Ritter gab nicht auf. In seinem Eifer, machte er einen Sprung nach vorn, ging dabei selbst zu Boden und riss einen Ständer mit Vogelbauer um. Der Kanarienvogel darin flatterte in Panik wie wild. Die Maus war weg.

      „Hansi, mein armer Hansi! Was machst du? Bist du zu blöd, eine Maus zu fangen?“, zeterte Frau Ritter.

      „Dann komm doch runter und fang sie selbst!“ Herr Ritter erhob sich missgelaunt, humpelte ein paar Schritte und sah sich suchend nach der Maus um. Nein, fangen konnte er sie nicht mehr. Als er sie wieder sah, lief sie geradeso zur Terrassentür hinaus, so, wie sie hereingekommen war. Blitzschnell sprang er vor und schloss die Tür. „Die ist weg!“, sagte er, als wäre es sein Verdienst. Fluchend machte er sich dann daran, das Vogelbauer wieder aufzustellen, während Frau Ritter von ihrem erhöhten Platz herunterstieg.

      „Der schöne Teppich! Nun ist er hin!“, jammerte sie und bedachte ihren Mann dabei mit einem vorwurfsvollen Blick.

      Der knurrte gereizt, richtete auch die Stehlampe wieder auf und versuchte den ramponierten Lampenschirm zu richten.

      Babahu saß dabei und hielt sich seinen Bauch vor Lachen. Aber das Lachen verging ihm, als Herr Ritter die Stehlampe einschalten wollte, sie nicht erstrahlte, sondern es nur krachte und Funken sprühten. Mit einem zornigen Stoß hätte er sie beinahe erneut umgestoßen. Er kochte vor Wut. „Nun ist es genug! Jetzt unternehme ich etwas gegen diese verrückte Alte!“, schwor er.

      Plopp, da sprang ein Eisluchs vor Babahu. „Das hast du gut gemacht!“, lachte er zynisch „Nun habe ich ihn da, wohin ich ihn haben wollte. Wusste gar nicht, dass du für uns arbeitest“, verhöhnte er ihn.

      Entsetzt kamen die andern Magihexer dazu. „Was hast du getan?“, riefen sie verärgert. „Wie sollen wir jetzt die bösen Nachbarn mit der Katzenmutter versöhnen, wenn Herr Ritter einen Grund hat, die andern weiter gegen sie aufzuhetzen?“

      Babahu wusste nicht, sollte er schuldbewusst oder wütend sein. Es wurmte ihn, dass sich dieser Eisluchs einfach vor ihn hingestellt hatte, ohne ihn zu bedrohen. So etwas hatte es noch nie gegeben. Der wird sich wundern! Das lasse ich nicht auf mir sitzen! Es ihm zu zeigen, das nahm er sich vor. Aber den andern verriet er davon nichts.

      *

      Wieder hockten sich die Magihexer zusammen und berieten, was sie für die alte Frau und ihre Katzen tun könnten.

      Derweil zogen sich die Eisluchse immer enger vor ihnen zusammen und ließen sie nicht aus den Augen. Mit einem Schlag ihres Schwanzes würden sie ihnen entgegenspringen, um keinen von ihnen an ein Ohr der Menschen heranzulassen.

      Doch wie sonst sollten die Magihexer einen Menschen beeinflussen, wenn sie ihm nicht durch ein Ohr in seine Gedanken hineinwirken konnten? Aufgeben wollten sie aber nicht. So machte einer nach dem andern einen Vorschlag. Nur keinem stimmten alle zu. Bedrückt schauten sie schließlich drein.

      „Ja, können wir denn gar nichts für die alte Frau tun?“ Jojotu war verzweifelt. „Uns ist doch immer etwas eingefallen, selbst wenn es gegen die Eisluchse aussichtslos zu sein schien.“

      Ratlos sahen sie sich an, bis Asgeida fragte: „Du bist so still, Babahu. Weißt du etwas?“

      Zögernd blickte sich Babahu um. „Schon! Aber es wird euch nicht gefallen.“

      Gespannt sahen sie ihn an.

      „Rede!“, forderte Satano.

      „Also gut! Wie oft geht Dennis, der freche Junge von den Beckers, heimlich aufs Eis des Sees, obgleich die Eltern es ihm verboten haben. Wir könnten ihn ins Eis einbrechen lassen. Ihm würde das zugleich eine Lehre sein. Doch wir passen auf, dass ihm nicht wirklich etwas geschieht. Wenn wir aber dafür sorgen, dass die Katzenmutter ihn herauszieht, so wird er sich in seiner Angst an sie klammern und vergessen, wie gern er sie geärgert hat. Müssten die Beckers ihr dann nicht für seine Errettung dankbar sein? Vielleicht brauchten wir uns danach keinem der Nachbarn mehr zu nähern, um ihn zu beeinflussen. Wir könnten den Eisluchsen eine Nase drehen, weil bestimmt dadurch nicht nur die Beckers, sondern auch alle andern nachdenklich werden und mit der Katzenmutter nachsichtiger umgehen würden.“

      Einen Moment schwiegen sie.

      Die Eisluchse wurden misstrauisch, rückten ein Stück näher und hoben drohend ihre Eispickel.

      „Das hört sich gut an“, überlegte Asgeida.

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