Geschwisterliebe. Detlef Wolf

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Geschwisterliebe - Detlef Wolf

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verschwand.

      Kevin machte für sich und seine Schwester ein Glas Apfelschorle zurecht.

      „Das sieht aber gut aus“, sagte er, als er die Gläser auf den Tisch stellte. „Nur was das alles ist, weiß ich nicht.“

      „Macht nix. Ich sag’s Euch gleich“, beruhigte sie ihn.

      „Mäuschen, Du bist ein Genie“, lobte Stephan sie nach dem Essen. Alle Teller waren leer, es war nichts übrig geblieben. „Aus Dir könnte man einen fabelhaften Garde Manger machen.“

      Sie sah ihn verständnislos an. „Garde Manger? Was ist das denn?“

      „Das ist in der Küche der Chef für die kalten Sachen. Ein ziemlich wichtiger Posten“, erklärte Stephan. „Und was Du da gemacht hast, war einfach fabelhaft.“

      Nicole wurde puterrot im Gesicht. „Sag doch nicht sowas“, wehrte sie ab.

      „Wieso? Stimmt doch“, sagte Kevin. „Stephan hat doch recht. Es hat einfach super geschmeckt. Das meiste kannte ich zwar nicht, aber toll war’s trotzdem.“

      „Ich kannte das auch nicht“, gab Nicole zu. „Aber das stand alles so im Buch, und die Sachen waren da, und da hab ich das einfach mal so gemacht.“

      „Und woher hast Du gewußt, daß uns das schmecken würde?“ erkundigte sich Kevin.

      Nicole zuckte die Achseln. „Das wußte ich gar nicht. Aber auf den Bildern hat’s so gut ausgesehen, da hab ich’s einfach nachgemacht.“

      „Jedenfalls ist Dir das hundertprozentig gelungen, Mäuschen“, lobte Stephan sie noch einmal. „Wenn Du so weitermachst, ernenne ich Dich demnächst zum Chef de Cuisine in diesem Haus.“

      „Du sollst mich nicht so veräppeln, Stephan.“

      „Nee, nee, mein Schatz. Ich veräppel Dich nicht. Ich mein das richtig ernst. Deine Carbonarasauce gestern, die war einfach überirdisch. Ich hab zwar nichts gesagt, aber so eine gute hab ich noch nie gegessen. Und glaub mir, ich hab schon ’ne Menge Spaghetti Carbonara gegessen. Also, wenn’s Dir Spaß macht, kannst Du meinetwegen öfter kochen. Ich wär mal gespannt, was Du noch alles zaubern würdest.“

      „Na, wenn man alles zur Verfügung hat, ist das ja auch nicht besonders schwer.“

      „Da würdest Du Dich aber wundern“, gab Stephan zurück. „Und jetzt hör bloß auf, Deine Leistung kleinzureden. Das hast Du ganz wunderbar gemacht, das kannst Du Dir ruhig an den Hut stecken.“

      ***

      Gemeinsam räumten sie die Küche auf. Nicole war jetzt doch ein wenig stolz, daß Stephan und Kevin sie so gelobt hatten. Man sah es ihr an. Kevin strich ihr im Vorbeigehen über den Rücken. Sie strahlte ihn an.

      „Kommt, Ihr beiden, jetzt wollen wir mal nach der Musik sehen“, sagte Stephan, nachdem sie die Spuren ihres Festmahls beseitigt hatten.

      Im Wohnzimmer zog er eine Schublade mit den CDs auf und nahm eine Scheibe heraus. „Ich nehm jetzt einfach mal eine. Was das alles ist, erzähl ich Euch nachher. Aber zuerst gucken wir uns mal die Geräte an. Geduldig erklärte er ihnen die Bedienung der verschiedenen Geräte.

      „Ganz schön kompliziert“, meinte Nicole am Ende. „Aber ich glaub, wir haben’s kapiert. “Sie sah ihren Bruder an.

      Kevin nickte.

      „Natürlich“, meinte Stephan. „Ihr seid ja nicht blöd. Ganz im Gegenteil. Aber jetzt zu den CDs. Die DVDs mit den Filmen brauch ich ja nicht zu erklären. Was das für ein Film ist, steht ja drauf. Aber bei der Musik ist das was anderes. Da steht’s zwar auch drauf, aber man muß schon wissen, was für eine Art Musik das ist.“

      Schublade für Schublade ging er mit ihnen durch, zeigte ihnen die verschiedenen Gattungen von Musik und spielte ihnen immer wieder Beispiele vor. Es war eine sehr gemütliche Runde. Selbst die Katzen kamen herein und machten es sich auf den Sesseln der anderen Sitzgruppe bequem. Stephan und die Kinder saßen derweil auf dem Fußboden und hatten eine ganze Reihe von CDs zwischen sich ausgebreitet. Gebannt hörten sie zu, was er ihnen erklärte. Sie waren wirklich interessiert, stellten Fragen und wollten immer noch mehr Beispiele hören. Irgendwann unterbrach Stephan allerdings seinen Vortrag. Er legte seine Hand auf Nicoles nackten Oberschenkel.

      „Du, Mäuschen, kannst Du mir einen Gefallen tun? Sei doch so lieb und zieh Dir rasch ein Höschen an. Du siehst zwar ganz bezaubernd aus, aber irgendwie irritiert mich das doch, wenn Du so gar nichts anhast unter Deinem Röckchen.“

      Sie bekam einen roten Kopf. „Tut mir leid, Stephan. Aber ich hab mir nichts dabei gedacht.“

      Stephan nahm ihre Hand. „Das weiß ich doch, und es muß Dir auch nicht leid tun. Es ist nur so, daß Du ein ziemlich aufregendes Mädchen bist.“

      „Aber Du darfst mich doch ruhig immer ansehen. Du tust mir doch nix.“

      „Eben, mein Schatz. Und damit das auch so bleibt, ziehst Du Dir jetzt besser mal ein bißchen was an. Den Rock kannst Du ja meinetwegen weglassen. Mit der Zeit gewöhn ich mich sicher dran, wenn Du gar nichts anhast, aber im Moment macht mich das noch ziemlich nervös. Okay?“

      Während Nicole in ihr Zimmer ging, um sich umzuziehen, sprach Stephan mit Kevin weiter über die Musik. Seltsamerweise interessierte sich der Junge sehr für die klassische Musik. Insbesondere die Klavierkonzerte hatten es ihm angetan.

      „Darf ich mir das auch mal ganz anhören?“ fragte er vorsichtig.

      Stephan strich ihm liebevoll über den Kopf. „Natürlich mein Junge. Wann Du willst und so oft Du willst. Hier oder oben in Deinem Zimmer. Da gibt’s nämlich auch eine Musikanlage. Hast Du sicher schon gesehen. Die funktioniert genauso wie die hier unten.“

      „Weißt Du, das mit dem Klavier find ich so toll“, schwärmte er. „Das würd ich auch gern können.“

      Stephan legte ihm den Arm um die Schultern. „Hör’s Dir erstmal an. Und wenn Du dann wirklich willst, dann sehen wir mal, ob Du Klavierstunden nehmen kannst. Das Instrument steht ja hier.“ Er deutete auf den großen Flügel, der im Wohnzimmer stand.

      Nicole kam zurück und setzte sich wieder. Sie trug jetzt, wie ihr Bruder auch, einen Slip und ein T-Shirt. „Besser?“ fragte sie.

      Stephan nickte. „Jetzt siehst Du immer noch ganz, ganz süß aus, Mäuschen, aber nicht mehr ganz so aufregend.“

      Er tätschelte wieder ihren Oberschenkel. Sie lächelte ihn an. „Soll ich Dir sagen, was mir gefällt?“

      „Ja, mach mal“, antwortete Stephan.

      Nicoles Geschmack war etwas moderner. Obwohl das was ihr gefiel auch schon ein wenig in die Jahre gekommen war.

      „Das ist so eine Richtung“, erklärte Stephan. „Glenn Miller, Count Baisey, Benny Goodman, und dann hier, Frank Sinatra, Sammy Davis Junior und Dean Martin. ‚The Rat Pack’ hat man die drei genannt, weil sie oft zusammen aufgetreten sind und wahnsinnig tolle Shows gemacht haben, so daß die Leute völlig aus dem Häuschen geraten sind. In Las Vegas war das, in den USA. Oder in New York, in der Radio City Music Hall.“

      „Das ist der

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