Achims Ring. Manfred Peter Oebel-Herrmann

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Achims Ring - Manfred Peter Oebel-Herrmann

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Er zuckte mit den Schultern: „Mir kommt das ganz gelegen. Auf die Mieteinnahmen sind wir nicht angewiesen; wir könnten die Räume renovieren und ein Büro für uns und ein Fotostudie einrichten. Das Wichtigste für mich aber wäre, dass wir niemanden mehr in unserem Haus haben, auf den wir Rücksicht nehmen müssen. Wir sind endlich unsere eigenen Herren.“ Hanni überlegte einen Moment: „Das sind sehr gute Gedanken und Ideen, das gefällt mir; ich denke wir machen das so.“

      „Das wollen wir begießen!“

      Achim verschwand in die Küche und kam mit einer Flasche Fürst Metternich und zwei Gläsern zurück. Er füllte die Gläser und legte eine CD von Miles Davis auf; „Sketches of Spain“

      Früher besaßen sie noch alle Platten von den großen Jazzmusikern,

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      aber im Laufe der Jahre war die Qualität der Platten immer schlechter geworden und so hatten sie sich schweren Herzens von Platten und Plattenspieler getrennt und CD’s gekauft.

      Der unverwechselbare Sound von Miles Davis’ Trompete erfüllte den Raum. Sie kuschelten auf ihrem Sofa und genossen den Sekt, die Musik, ihre Zweisamkeit, die Harmonie ihres gemeinsamen Lebens und die friedliche Stimmung. Achim prostete Hanni zu und wünschte nochmals alle Gute und Liebe für das neue Lebensjahr.

      So saßen sie eng beieinander bis Mitternacht und hingen ihren Gedanken nach. Achim sagte noch: „Bevor du nach Thüringen abreist mache ich noch unser traditionelles Schnäpelessen, damit du auch genügend Fisch auf Vorrat essen kannst, denn in Thüringen wirst du sicher wieder mit fetter Wurst und Klößen malträtiert.“

      Hanni lächelte und fragte wie ich den Schnäpel anlegen würde.

      „Da ja unvermeidlicherweise deine Mutter dabei sein wird, koche ich eine rustikal anmutende, aber dennoch leichte Fischsuppe, damit kann ich sie am besten ärgern. Er hörte sie jetzt schon lamentieren „nur eine Suppe, da wird man doch nicht satt davon“.

      Hanni lachte und meinte: „Du bist gemein, aber es gefällt mir jemanden zum Essen einzuladen um ihn zu ärgern.“

      Endlich gingen sie zu Bett.

      Achim stand früh auf, es war noch nicht sechs Uhr. Der Himmel war glasklar, leicht grünliche Färbung mit einem Stich Orange im Osten. Heute würde ein Schönwettertag werden.

      Das Achterwasser und ein Fischer war Achims Ziel. Zu dem Fischer hatte er eine lockere Beziehung aufgebaut um dort Schäpel zu kaufen. Von den Insulanern wurde der Steinlachs Schnäpel genannt. Fischer hatten ihm erzählt, wenn Fremde kämen und Fisch kaufen wollten, die Fischer aber nichts verkaufen wollten, aus welchen Gründen auch immer, dann antworteten sie die Frage was das für Fische seien mit „Schnäpel“. Die meisten Kunden verzichteten dann auf den Kauf. Wenn die Fischer aber verkaufen wollten, dann wurde aus dem Schnäpel Steinlachs.

      Steinlachse gab es nach der Wende wieder genügend. Fischerei-vereine hatten sich um die Aufzucht gekümmert und die Fänge waren jetzt wieder zufriedenstellend.

      Achim war mit dem Fahrrad unterwegs. Als er die Fischerhütte betrat stand der Fischer am Tisch auf dem ein Stück Bückling lag. Der Fischer stocherte mit einem Messer in seinen Zähnen herum.

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      „Zahnpflege auf Insulanerart“ dachte Achim. „Tach Uwe“ begrüßte er den Fischer. „Drei schöne Schnäpel sollen es sein, schon filetiert, wenn’s genehm ist.“ Uwe nickte mit dem Kopf; reden war nicht seine Stärke.

      Achim hatte eine Milchkanne bei sich und ging damit zum Ufer um Wasser zu schöpfen. Dann ging er zum wartenden Uwe zurück.

      „Fischsuppe?“ fragte er mit einem Blick auf die Kanne. Achim nickte. „Ich geb dir noch die Fischabfälle mit. Kannst nen prima Sud damit kochen.“ Achim bedankte sich und sagte „Na denn.“

      „Tschüß nech“ meinte Uwe.

      Achim radelte gemächlich nach Hause. Unterwegs sah er ein Pferde-fuhrwerk beladen mit Strandkörben und die Eckkneipe in Koserow hatte draußen die Tische und Stühle weggeräumt. Die Strandkorbver-mieter und Wirte beendeten die Sommersaison weil der September begonnen hat. Dabei herrschte das schönste Sommerwetter und ein Ende des Hochs war nicht abzusehen. Man konnte absolut noch draußen seine Zeit verbringen. Achim verstand seine Mitinsulaner nicht. Das war wie mit dem Mittagessen; um zwölf wird Mittag gegessen, egal ob man Hunger hat oder nicht. Das war schon immer so, jawoll! Ihn wunderte, dass die Insulaner nicht schon mit dicken Pullovern rumliefen, nur weil es September war.

      Erwar wieder zu Hause gelandet. Die Fischsuppe wollte er schon heute kochen. Achim hatte richtig Lust darauf und freute sich etwas Feines zu kreieren. Seine Fischsuppe würde eine zeitaufwendige Angelegenheit werden.

      Das Wasser aus dem Achterwasser goss er in einen großen Topf und tat die Fischabfälle hinzu. Das musste jetzt aufkochen und dann der Schaum entfernt werden. Jetzt fügte er ein Stück Mohrrübe, Lauch und Sellerie hinzu und eine mit zwei Nelken gespickte Zwiebel.

      Er reduzierte die Hitze, es durfte nicht kochen. Jetzt folgten Kräuter: Thymian, Estragon, Majoran, Fenchelkraut, Kerbel und Petersilien-stängel. Lorbeerblatt und Pfefferkörner gehörten auch noch in den Sud. Bei geringer Hitze unter dem Siedepunkt ließ er das Ganze zwei Stunden lang ziehen.

      Entspannt setzte er sich hin und ließ meine Gedanken schweifen.

      Die Aussicht, dass die Mieter ausziehen würden und sie sich darauf einrichten könnten das ganze Haus für sich zu haben beschäftigte ihn. Er würde ein Konzept entwickeln und ein Budget erstellen.

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      Über die Einrichtung der Räume und die Art ihrer gemeinsamen Tätigkeit würde Achim mit Hanni diskutieren, denn Zukunft gehört gemeinsam geplant. Er hörte wie die Tür aufgeschlossen wurde. Das war Hanni. Gleich würde sie sich, wie üblich, melden mit „Bin zurück, bin wieder da!“ Hanni kam in die Küche mit einer Rose in der Hand. „Die ist für dich mein Schatz.“

      Das machte sie öfter und Achim war nicht nur gerührt, sondern auch echt erfreut. Er bedankte sich und sagte: „Ich hab dich lieb.“

      Hanni verkündete, dass sie am Mittwoch dieser Woche nach Thürin-gen abreisen werde. Zurück käme sie am Montag nächster Woche.

      Achim wunderte sich, warum sie nicht länger wegblieb, so wie sonst. Doch Hanni meinte, dass sie keine Lust habe auf eine längere Abwesenheit und lieber mit ihm Pläne schmieden würde.

      „Ja, wenn das so ist, machen wir morgen Abend das Schnäpelessen.“ „OK“ meinte Hanni „dann sag ich noch meiner Mutter Bescheid, damit du sie ärgern kannst.“

      „Ist doch auch für uns und in erster Linie für dich“ antwortete er.

      „Freust du dich auch so, dass wir bald das ganze Haus für uns haben werden?“

      „Ich bin schon ganz aufgeregt, und wenn du zurück bist planen wir alles genau.“ „Das Geschäft könnten wir auch ausbauen; nicht nur Fotografie und Kommunikationsberatung, auch etwas, wobei wir das Internet einbeziehen könnten. Lass dir das auch mal durch den Kopf gehen.“

      „Besorgst du uns für morgen eine

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