Lust auf Callgirls. Anne Pallas

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Lust auf Callgirls - Anne Pallas страница 5

Автор:
Серия:
Издательство:
Lust auf Callgirls - Anne Pallas

Скачать книгу

nicht?“

      „Niemals! Ich könnte mich eher an hungrige Ratten und Küchenschaben gewöhnen, aber niemals an einen Kerl wie Sie, Clemens Köhler.“

      Der Reporter wies mit dem Kinn auf den Zinksarg, in dem das tote Mädchen lag.

      „Mord Nummer drei!“, kommentierte er. Es klang beinahe wie ein Vorwurf.

      „Ihnen entgeht aber auch gar nichts“, höhnte der Kriminalkommissar. „Wer hat Ihnen eigentlich den Tipp gegeben, hierherzukommen?“

      Köhler schmunzelte.

      „Ich habe einen verdammt guten Riecher für Dinge, die stinken, Kriminalkommissar.“

      „So? Was sagt denn Ihr Riecher zu Ihrer Person?“

      „Sie können mich nicht beleidigen. Sie versuchen es zwar immer wieder, aber Sie schaffen es nicht.“

      Niklas Zimmermann verzog sein fettes Gesicht zu einem heimtückischen Grinsen.

      „Wenn es Ihnen hier nicht gefällt, können Sie gern wieder gehen. Dort ist die Tür.“

      „Haben Sie das Internetprofil des Mädchens schon durchgeackert? War sie auch ein Callgirl und hat sich über die Internetplattform www.kaufmich.com angeboten“, fragte der Reporter unbekümmert.

      „Haben wir.“

      „Etwas Brauchbares gefunden?“

      „Nichts!“, entgegnete der Kriminalkommissar. „Versuchen Sie, daraus einen Knüller zu machen.“

      „Ich könnte zur Abwechslung mal über einen allzeit übelgelaunten Kriminalkommissar der Mordkommission schreiben.“

      „Ist ja beinahe rührend, wie Sie an meinem Leben Anteil nehmen“, gab Niklas Zimmermann bissig zurück.

      Dann wandte er sich ruckartig um. Während er in das Zimmer trat, in dem Elisa Krause auf seine Rückkehr wartete, rief er dem Kriminalmeister zu, er solle alles tun, den bescheuerten Reporter so schnell wie möglich loszuwerden.

      „Bin ich wieder zurück, und dieser lästige Kerl treibt sich hier noch herum, können Sie einiges erleben, Horn!“

      Was diese Drohung in der Praxis bedeutete, wusste der Kriminalmeister zu gut. Das ging jedes Mal hart an den Rand einer Kündigung.

      Niklas Zimmermann donnerte die Tür hinter sich zu. Elisa Krause zuckte zusammen. Sie schluckte nervös, als der Leiter der Mordkommission mit einem feindselig funkelnden Augenpaar auf sie zu stapfte.

      Zimmermann nahm den Faden des Gesprächs wieder auf.

      „Sie hörten also Gepolter und Geschrei in dieser Wohnung, Frau Krause.“

      „Ja, Herr Kommissar.“

      „Was machten Sie daraufhin?“

      „Erst dachte ich, Linda Schäfer würde es mit einem ihrer Kunden mal wieder besonders bunt treiben, so etwas kann man sich ja vorstellen. Es sind doch ganz ausgefallene Typen, die zu solchen Mädchen gehen.“

      „Meine liebe Frau Krause, wenn das wahr wäre, müsste die halbe Männerwelt pervers sein.“

      „Ist sie doch!“

      „Na, Sie müssen es ja wissen.“

      „Ich hörte schon mal, wie Linda Schäfer einen ihrer Freunde auspeitschte. Die - die haben oft die verrücktesten Wünsche.“

      „Woher wissen Sie denn davon?“, fragte Zimmermann spöttisch.

      „Nun, ich habe so was gelesen, manchmal auch im Internet gesehen.“

      „Tja, dann ...“

      „Also ich hörte die Schreie und das Poltern. Ich dachte, da drinnen läuft mal wieder ein ganz miserables Spielchen. Doch auf einmal war mir, als würden diese Schreie in höchster Bedrängnis ausgestoßen. Ich hatte das Gefühl, dass Linda Schäfer wirklich Hilfe brauchte. Sie schrie so - so seltsam, so erschreckend echt. Das war kein Spiel, das fühlte ich. Aber was sollte ich machten? Ich konnte doch nicht an die Tür klopfen und fragen, was los ist. Ich war nicht in der Lage, ihr zu helfen, wirklich nicht.“

      „Ich habe nichts gesagt“, erklärte Niklas Zimmermann ernst. „Ich habe Ihnen nicht den geringsten Vorwurf gemacht, oder?“

      „Aber Sie sehen mich so an ...“

      „Irgendwie muss ich Sie doch ansehen. Was machten Sie also?“

      „Ich horchte an der Tür. Die Schreie verstummten. Ich dachte schon, alles wäre okay. Da vernahm ich Schritte. Sie kamen auf die Tür zu. Ich hatte Mühe, noch rechtzeitig in meine Wohnung zu kommen. Kaum hatte ich meine Tür geschlossen, da trat er schon auf den Korridor - der Mörder, meine ich. Er schaute sich gehetzt um. Ich beobachtete ihn durch den Türspion. Er war nicht bei Sinnen. Sein Blick war starr. Er war überhaupt nicht da, geistesabwesend. Ein Verrückter, dachte ich, so sieht ein Verrückter aus. Er rannte davon. Die Tür ließ er offen. Ich wusste sofort, dass diesmal etwas Schlimmes geschehen war. Ich wartete, bis der Lift unten war und ich den Wagen fortfahren hörte. Erst dann wagte ich mich aus meiner Wohnung. Ich ging hinüber zu Linda Schäfers Wohnung und trat ein. Es roch nach Tod. Irgendwie roch es nach Tod. Ich hatte schreckliche Angst, befürchtete, dass der Mann wiederkommen könnte, dass er mich bei Linda antreffen würde, bei ihrer Leiche, dass er dann auch mich ... oh, ich hatte furchtbare Zustände, Herr Kommissar. Im Zimmer nebenan fand ich sie dann. Ich habe sie nicht angerührt. Dass sie tot war, konnte ich auch so sehen. Die Kehle war durschnitten und in ihrem Oberkörper klaffte ein riesiges Loch. So etwas macht doch kein normaler Mensch! Das war ein Monster! Ein Dämon! Ich rief sofort die Polizei an, von hier aus. Dann begab ich mich in meine Wohnung. Hier drinnen hätte ich es allein wohl kaum so lange ausgehalten.“

      „Versuchen Sie, den Mörder zu beschreiben, Frau Krause!“, verlangte Kriminalkommissar Zimmermann. Er nahm die Zigarre aus dem Mund. Sie war inzwischen ausgegangen, weil er nicht oft genug daran gezogen hatte. Missmutig legte er sie weg.

      Elisa Krause kam seiner Aufforderung mit wenigen Details nach.

      Nur eines kristallisierte sich glasklar heraus: zu suchen war ein Mann mit grauen Schläfen.

      3

      Ich parkte meinen weißen Porsche perfekt in eine enge Parklücke zurück.

      Damit hätte ich jeden Geschicklichkeitswettbewerb gewonnen. Auch andere Wettbewerbe wäre ich zu gewinnen imstande gewesen: im Sport, in der Selbstverteidigung, oder einer Schönheitskonkurrenz. Ich war ein Allroundmädchen im King-Size-Format. Spitzeste Spitze. Ohne Übertreibung.

      Aber vielleicht sollte ich mich kurz vorstellen:

      Mein Name lautet Anne Pallas, ich bin 25 Jahre jung, besitze den Körper einer Venus, die Geschmeidigkeit eines Panthers und Augen wie funkelnde Diamanten. Kurz gesagt, ich bin ein ziemlich hübsches Mädchen.

      Aber ich verdiene mein Geld nicht mit einem langweiligen

Скачать книгу