Lust auf Callgirls. Anne Pallas

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Lust auf Callgirls - Anne Pallas

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      Und da ich ein bescheidenes Mädchen bin, kann ich anmerken, dass ich nicht irgendeine Agentin bin, sondern die Beste! Ich besaß eine 100 prozentige Aufklärungsquote meiner Fälle, und hatte nicht vor, mir diese Statistik zu versauen.

      Natürlich liegt das auch an meiner Abstammung. Ich gehöre zum Geschlecht der Lykhaner, einer Jahrhunderte alten Hexenfamilie. Ich besitze spezielle Fähigkeiten, auf die ich im Laufe meiner Romanserie noch ausführlicher zu erzählen kommen werde.

      Nach den drei Callgirl Morden in München, bei denen jeweils den Opfern die Kehle aufgeschlitzt und das Herz aus dem Körper gerissen worden war, bekam die CEDIS den Auftrag, selbst zu ermitteln. Bei dem Täter handelte es sich eindeutig um einen sadistischen Vampir, der das Blut seiner Opfer trank und das Herz aß.

      Da die Öffentlichkeit bereits über die Morde Kenntnis hatte, musste die CEDIS diskret ermitteln. Nicht einmal die Mordkommission durfte davon erfahren. Aus diesem Grund hatte Julie Waldenfels, die Leiterin der deutschen CEDIS Behörde, die Idee entwickelt, mich anonym als Callgirl in die Szene einzuschmuggeln.

      Es wurden eindeutige Inserate im Internet veröffentlicht, und ich begann mit den Ermittlungen. Bereits bei der ersten E-Mail oder einem Telefonat mit einem Kunden konnte ich spüren, ob es sich bei dem Interessenten um einen normalen Menschen oder um einen Vampir handelte. Diese Gabe besaß jede Hexe. Aber bisher war der gesuchte Mistkerl noch nicht in mein Netz gegangen. Vielleicht stand der Bursche nicht auf selbstbewusste Schwarzhaarige? Bevorzugte der Blutsauger eher blasse Blondinen? Ich beschloss, diesen Ansatz baldmöglichst mit meiner Chefin zu besprechen.

      Ich stieg aus dem weißen Porsche Cabrio, den ich von der CEDIS für die Dauer meiner Ermittlungen zur Verfügung gestellt bekommen hatte. Die Rolle als Callgirl sollte immerhin glaubhaft gespielt werden. Warum dazu ein Porsche nötig war, konnte ich mir nicht erklären, aber es gab sicherlich schlechtere Fortbewegungsmittel.

      Ich überquerte nachdenklich die Leopoldstraße in München-Schwabing. Seit Linda Schäfers Tod war die CEDIS unruhig geworden. Die polizeilichen Ermittlungen kamen nicht weiter. Der Mörder des Callgirls lief nach wie vor frei herum. Dreimal hatte er bereits zugeschlagen, und man konnte sich an den Knöpfen abzählen, wann er wieder ausrücken würde, um das vierte Callgirl zu killen. Sein Blutdurst schien stetig zu steigen.

      Deshalb wurde die CEDIS vom Rat der Vier mit dem Fall beauftragt. Die Agenten sollten den Mörder ausforschen und unschädlich machen. Das hörte sich einfach an, aber es war verflucht schwer. Ich war mir dessen bewusst. Und genau wegen dieser Schwierigkeit reizte mich der Job. Einfach konnte jeder.

      Da sich der Kerl ausschließlich an Callgirls hielt, hatte ich die Absicht, mich mit einigen Mädchen aus dieser Branche zusammenzutun. Ich wollte ein Netz spinnen, in dem sich der Unbekannte mit den grauen Schläfen verfangen sollte.

      Deshalb war ich nach Schwabing gefahren. In diesem Haus wohnte Isabelle Fuchs. Ein sehr attraktives Mädchen, das genau in das Beuteschema des Mörders passte.

      Die Musik klang angenehm gedämpft. An den Fenstern waren die dicken Vorhänge vorgezogen. Diesiges Licht füllte den Raum.

      Der Mann hockte mit offenstehendem Mund auf dem Teppichboden, ein Glas in der zitternden Hand. Der Drink wurde allmählich warm, doch das merkte er nicht. Das Zeugs hätte zu kochen anfangen können, der Mann hätte auch das nicht gemerkt. Er war fasziniert von so viel Anmut. Und er genoss jeden einzelnen Augenblick, als wäre es der letzte.

      Isabelle Fuchs ließ die wohlgerundeten Schultern im trägen Rhythmus der schwelenden Musik zucken.

      Die Bewegungen ihrer winzigen Füße waren kaum wahrnehmbar. Während sie ihn mit verlockenden Blicken maß, begannen sich ihre faszinierenden Kurven ganz langsam zu bewegen, schlangengleich. Und sie zischelte auch leise dazu. Ihre Zunge glitt über die vollen Lippen. Isabelle neigte den Kopf weit zurück. Das rote Haar fiel auf ihre Schultern. Es schien wie glühende Lava zu fließen.

      Ein brennendes Prickeln durchrieselte den Körper des Mannes, als Isabelle in gekonnter Manier das grüne Kleid im Zeitlupentempo abstreifte.

      Nun stand sie in einem straffen, schwarzen, mit Spitzen besetzten Korsett vor ihm - sie atmete schwer. Und er atmete genauso schwer mit ihr. Er fühlte die Sinnlichkeit, die sie verströmte, auf sich übergleiten, in sich einfließen, ihn ausfüllen.

      Er betrachtete mit vibrierenden Sinnen das Gleiten ihrer schwellenden Hüften. Ein zarter Schweißfilm bedeckte ihre Stirn.

      Sie nahm ihm das Glas aus der zitternden Hand. Er sah, wie sie seinen Whisky trank, starrte auf ihren schlanken Hals.

      Sie stellte das Glas weg, als es leer war, umrundete ihn einmal, kraulte seine Nackenhaare und gab ihm zärtlich geflüsterte Kosenamen.

      Sein Blut geriet in Wallung, als sie anfing, das Korsett aufzuhaken.

      „Kolossal!“, seufzte er mächtig beeindruckt. „Du machst das perfekt wie keine andere, Isabelle.“

      Die Musik nahm an Intensität zu. Und Isabelles Bewegungen wurden allmählich ekstatisch. Nachdem sie das Korsett aufgehakt hatte, ließ sie es einen kleinen Augenblick lose auf ihrem schimmernden Körper, indem sie es mit beiden Händen gegen die heiße Haut presste.

      Plötzlich warf sie es fast ohne Ansatz nach dem Mann. Seine Augen traten aus den Höhlen. Ihr herrlicher nackter Körper, ihre vollen Schenkel, all die prachtvollen weiblichen Attribute waren seinen erstaunten Blicken preisgegeben.

      Der Glanz ihrer prallen Brüste raubte ihm die Beherrschung. Er schnellte hoch. Isabelle war mit ihrem heißen Strip noch nicht fertig, aber er konnte das Ende nicht mehr erwarten.

      Eine wilde, rasende Flut der Leidenschaft hatte ihn erfasst und mitgerissen. Er griff gierig nach dem nackten Mädchen. Er riss Isabelle hoch und trug sie zur Couch.

      Jede Berührung elektrisierte ihn. Er zerrte sich die Kleider vom Körper. Isabelle half ihm dabei. Als auch er nackt war, glitt er beinahe sanft auf sie, und sie genoss seine erst tastenden, dann immer wilder werdenden Berührungen mit geschlossenen Augen und stöhnte leise auf, als er sie fest an sich presste.

      Ich stieg aus dem Fahrstuhl. Auf dem Korridor lag ein weicher Teppich. Die Wände waren weiß gestrichen. Jede Tür war dunkelgrau.

      Die Fahrstuhltür schloss sich geräuschlos. Meine Schritte waren nicht zu hören. Ich trug ein Kostüm aus Paris, extravagant, elegant, hypermodern, aber in keiner Falte den guten Geschmack verletzend.

      Als ich die Tür erreicht hatte, an der »Isabelle Fuchs« stand, drückte ich auf den schillernden Perlmuttknopf. Drinnen schlug ein sanftes Dingdong an.

      Keine Reaktion.

      Ich wartete. Nach einer halben Minute drückte ich mit dem Daumen noch einmal auf den Knopf. Eine weitere halbe Minute verging.

      Dann erschien Isabelle - ein wenig aufgelöst, erhitzt. Ich konnte ihr Scheidensekret riechen, dass die Lippen ihrer Vagina befeuchtete. Das Mädchen war sexuell stimuliert, entweder dank Eigenbetätigung, oder aufgrund eines Gastes in ihrer Wohnung.

      Im Moment war Isabelle verärgert wegen der Störung. Doch als sie mich erkannte, hellten sich ihre finsteren Züge sofort auf.

      „Ach, du bist es“, sagte Isabelle und zog das Negligé über dem festen Busen zu.

      „Bist du allein, Isabelle?“,

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