Lust auf Callgirls. Anne Pallas

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Lust auf Callgirls - Anne Pallas

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      „Was gibt's denn?“

      „Ich möchte mit dir reden, Isabelle.“

      „Jederzeit, nur ...“

      „Ich verstehe. Wann passt es dir?“

      „Ich könnte in zwei Stunden bei dir sein“, erwiderte Isabelle.

      „Okay. Dann bis in zwei Stunden bei mir zu Hause.“

      „Willst du mir nicht jetzt schon sagen, worum es geht?“

      „Später“, antwortete ich. „Amüsiere dich weiter mit deinem Dennis.“

      Ich zwinkerte zum Abschied, wandte mich um und ging zum Lift.

      Isabelle schloss die Tür. Ihr war aufgefallen, dass meine Miene sorgenbeladen ausgesehen hatte. Sie kehrte zu Dennis zurück, aber sie war nicht mehr so gelöst bei der Sache wie vorher. Sie dachte zu viel an das Problem, das Anne beschäftigte, und sie glaubte zu wissen, um welches Problem es sich da handelte.

      Als ich auf die Straße trat, stieß ich beinahe mit Clemens Köhler, dem Reporter der Münchner Abendzeitung, zusammen.

      „Hallo, schöne Frau!“, rief er erfreut aus.

      Sein Blick huschte an mir auf und ab, blieb wohlgefällig auf meinem Busen ruhen. Der Bursche war geil auf mich! Ich konnte es in seinen Gedanken lesen. Am liebsten hätte er mich in diesem Moment von hinten in den Arsch gefickt. Hm. Ein Analficker also, der süße Reporter. Gut zu wissen, sollte ich mal diesbezüglich Bedarf haben.

      „Hallo, Clemens“, erwiderte ich, zwar nicht unfreundlich, aber auch nicht gerade sehr herzlich.

      „Waren Sie bei Isabelle?“, fragte der Reporter.

      Ich hatte ihn auf einer Party kennengelernt. Er war mir von der ersten Sekunde an sympathisch gewesen, ein guter und interessanter Gesprächspartner.

      „Ja.“

      „Ich möchte auch zu ihr.“

      „Sie ist beschäftigt“, sagte ich.

      „Dann will ich natürlich nicht stören.“ Der Reporter grinste.

      „Was wollten Sie von Isabelle?“, erkundigte ich mich.

      „Erzähle ich Ihnen beim Essen“, erwiderte der Reporter. „Ich darf Sie doch zum Essen einladen?“

      Ich lächelte. „Haben Sie immer so kostspielige Ideen?“

      „Geht auf Spesen“, erwiderte Clemens Köhler schmunzelnd.

      „Dann sehe ich wirklich keinen Grund, weshalb ich Ihre Einladung ausschlagen sollte“, sagte ich lachend. „Kommen Sie, Clemens! Ich zeige Ihnen ein Restaurant, in dem Ihr Chef über die Rechnung fluchen wird.“

      Er setzte sich neben mich in den weißen Porsche. Ich nahm die kürzeste Route nach Bogenhausen. Und ich fand auf Anhieb einen Parkplatz, was in dieser Gegend eine wahre Rarität ist.

      Das Lokal war gut besucht. Man konnte die Eleganz direkt riechen, die hier drinnen herrschte. Die Speisen waren exquisit. Der Service war vortrefflich. Der Bordeaux mundete vorzüglich.

      Nach dem Essen lächelte ich entspannt und gesättigt. Nur wenige wussten, welchen Job ich ausübte. Meine Handynummer war mehr oder weniger geheim.

      Clemens lenkte das Gespräch auf Linda Schäfer und sagte: „Das war der dritte Mord.“

      „Ich weiß“, meinte ich und nippte kurz am Wein.

      „Keine Spur vom Mörder“, warf Clemens Köhler ein.

      „Auch das weiß ich.“

      „Es ist bekannt, dass er graue Schläfen hat.“

      „So wie Sie, Clemens.“

      „Vielleicht bin ich der Gesuchte“, machte er einen Scherz, der jedoch missglückte.

      „Sie nicht, Clemens.“

      „Was macht Sie so sicher?“

      „Ich mag Sie, Clemens. Jemand, den ich mag, der ist zu solchen Morden gewiss nicht fähig. Das würde ich fühlen.“

      Der Mann konnte nicht ahnen, wie ich das genau meinte. Wie konnte er auch? Der Reporter dachte, ein Callgirl vor sich zu haben, und keine Hexe aus dem Geschlecht der Lykhaner. Ich wusste, dass der Mörder ein sadistischer Vampir war. Und ich konnte Vampire riechen.

      Bei Clemens Köhler handelte es sich eindeutig nicht um einen Vampir. Er war nur ein normaler Mann, der mich unbedingt ficken wollte. Ich konnte als hochentwickelte Hexe seine Gedanken lesen und seine Begierden spüren. Es würde nur ein kleiner Zauberspruch nötig sein, und ich hätte den Mann in jeder Richtung beeinflussen können. Aber ich tat es nicht, denn der Reporter war mir sympathisch.

      „Hat Sie Ihr Gefühl noch nie betrogen?“

      Ich schmunzelte. „Wollen Sie mir Angst machen, Clemens?“

      „Haben Sie denn Angst?“, fragte der Reporter zurück.

      Ich schürzte die Lippen und tat so, als würde ich über dieses Problem nachzudenken. Dabei drehte ich das Glas Rotwein zwischen meinen Handflächen.

      Schließlich schüttelte ich den Kopf und antwortete: „Nein, Clemens. Ich habe keine Angst. Ich kann gut auf mich aufpassen.“

      „Davon bin ich überzeugt. Aber der Kerl tickt nicht richtig. Solche Leute sind zumeist ungewöhnlich stark.“

      „Ich fürchte ihn trotzdem nicht.“

      „Das spricht für Sie, Anne.“

      „Wissen Sie, was ich mir wünsche, Clemens?“

      „Was?“

      „Dass er zu mir kommt.“

      Der Reporter riss erschrocken die Augen auf.

      „Sie sind verrückt!“, rief er.

      „Keineswegs.“

      „Doch, Sie sind verrückt! Sie müssen verrückt sein, Anne. Dieser verfluchte Lüstling mit den grauen Schläfen würde mit Ihnen genauso verfahren wie mit den drei anderen Mädchen. Ich habe die Fotos der Autopsie gesehen! Das war grässlich. Er könnte Sie genauso töten.“

      Ich schüttelte ernst den Kopf.

      „Nein, Clemens. Das glaube ich nicht. Bei mir würde er Schiffbruch erleiden.“

      „Sie sind geradezu impertinent zuversichtlich“, sagte Köhler nervös.

      Er leerte sein Glas auf einen Zug und füllte sofort wieder nach. Auch mir wollte er noch zu trinken geben, doch ich hielt eine Hand über mein Glas.

      „Ich habe genug,

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