Die Geisterbande Dekalogie. Dennis Weis
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„Oh nee“, der Professor bekam eine sehr ängstliche Stimme, „euch ist schon bewusst, dass wir sterben oder in ewiger Sklavenschaft sein werden?“
Peter und ich antworteten nicht auf die Bemerkung des Professors. Peter hatte keine andere Wahl. Ich dagegen hatte eine und wollte mich gegen den Poltergeist stellen.
„Kann man denn nichts tun?“ fragte ich Professor Lux.
„Du? Als Lacin?“ stellte er als Frage in den Raum, „nein eigentlich nicht.“
Wieso nicht?
„Aber es muss doch etwas geben?“ ich konnte es nicht glauben.
„Hättest du ein Artefakt, dann wäre etwas möglich“, verdeutlichte der Professor, „aber als Lacin besitzt du nur wenig Geisterzauberkraft und dazu bist du noch ungeübt. Du bräuchtest Jahre, um dich gegen einen Poltergeist wehren zu können.“
Die Antwort von Professor Lux enttäuschte mich. Aber es geschah eine Sache, die mich überraschte: Peter meldete sich zu Wort und zwar energisch.
„Professor, sie müssen etwas tun“, sagte er, „erst hat er mich zu dem gemacht, was ich bin und sie dazu gezwungen, dem Tod von der Schippe zu springen, indem sie sich an dieses Buch binden. Wenn wir Larvaster nicht aufhalten, wer dann? Er wird weiter sein Unwesen treiben. Und Angst haben wir alle…“
Der Professor schaute verlegen als hätte Peter mit seinen Worten den Nagel auf dem Kopf getroffen.
„Peter, du hast recht“, sprach Professor Lux.
Ich spürte, dass er dennoch dagegen war, Larvaster zu bekämpfen, aber er blieb.
„Und wie habt ihr euch das vorgestellt?“ wollte der Professor wissen.
„Kann uns das Buch da nicht helfen?“ stellte ich als Gegenfrage.
„Ja, sicher“, antwortete Professor Lux zögerlich, „aber ich sagte ja schon, dass es theoretisch Jahre dauern würde, ehe du die kleine Möglichkeit hättest, um den Poltergeist zur Strecke zu bringen.“
„Woher wissen Sie das?“ interessierte es mich, da er das Wort „theoretisch“ benutzte.
„Ich weiß es nicht“, teilte er mit, aber…“
Wieder hielt er sich zurück, als wollte er uns die Wahrheit nicht sagen. Vielleicht würde sie uns schockieren. Aber was sollte uns denn jetzt noch schockieren?
„Professor Lux, spannen Sie uns nicht auf die Folter, erzählen Sie es uns endlich“, forderte Peter auf, der offenbar ebenso entschieden hat wie ich, den Poltergeist den Gar auszumachen.
„Aber in alle den Jahren“, fuhr der Professor fort, „in denen ich als Indoles meiner Tätigkeit nachgegangen bin und die Geister und ihre Welt, wie auch die Übersinnlichen studiert habe, ist mir keiner begegnet, der mir berichten konnte, je einen Poltergeist besiegt zu haben und dabei habe ich das Vergnügen gehabt, einen Venator kennenzulernen.“
„Was soll das sein?“ fragte ich wie aus einer Pistole geschossen.
„Ein Jäger, der über besondere Geisterzauber und andere Kräfte verfügt. Allein ihm würde es gelingen, einen Poltergeist Einhalt zu gebieten“, antwortete er mir.
„Und mithilfe eines Artefakts?“ bohrte ich weiter, denn ich wollte so schnell nicht aufgeben und jeder, auch noch kleiner, Chance nachgehen.
„Das wäre im Bereich des Möglichen“, antwortete Professor Lux, „ist etwa eines in deinem Besitz?“
„Nicht, dass ich wüsste“, musste ich leider als Antwort geben.
„Dann haben wir nichts“, sprach der Professor und ein wenig war es so, als sollte er recht behalten.
Aber ich wollte es nicht dazu kommen lassen. Nicht aus dem Grund, um selbst zu haben, sondern, da ich eine tiefe Entschlossenheit spürte, die aus meinem Herzen kam und mir die Zuversicht gab, dass es funktionieren würde.
„Professor Lux, sie zeigen und erklären mir alles, was in diesem Buch steht“, forderte ich, „ich werde lernen, soviel wie ich kann.“
„Und dann?“ fragte der Professor.
„Mich ihm entgegenstellen“, entgegnete ich ihm und mein Entschluss stand fest, felsenfest, „aber nun sollte ich ins Bett zurück, denn wenn meine Eltern etwas bemerken, dann wird der ganze Plan nichts.“
„Du kannst mich doch mitnehmen, um das Buch zu studieren“, schlug der Professor vor.
Im ersten Moment fand ich diese Idee gut, aber dann kam es mir befremdlich vor, einen alten Geist mit in mein Zimmer zu schleppen, in dem ich auch noch schlafe. So sicher war ich in der Geisterwelt eben noch nicht.
„Ich weiß nicht“, sagte ich, da ich nicht wusste, wie ich es dem Professor mitteilen sollte.
„Wenn du das Buch schließt, bin ich wieder weg“, teilte Professor Lux mit.
Er hatte vermutlich wahrgenommen, dass es mir Unbehagen bereitete.
„Ganz weg?“
„Ja, ganz weg. So als wenn du das Haus verlassen würdest, dann wärst du ja logischerweise nicht mehr drin“, führte der Professor aus.
„Klingt nachvollziehbar“, stellte ich fest, „dann nehme ich sie mit. Aber bevor wir gehen: Ist es möglich, Peter zu befreien? Schließlich haben sie ihn da reingezaubert.“
Professor Lux schaute zu Peter rüber.
„Um ehrlich zu sein, nein, das geht leider nicht“, antwortete er, „ich besaß damals einen Ring, ebenfalls ein Artefakt. Es verlieh mir die Macht, das Tor in die Geisterwelt zu öffnen.“
„Das heißt, Peter befindet sich in einer Geisterwelt?“ wiederholte ich fragend und es regte mich auf, denn wie konnte der Professor zulassen, dass Peter dort gefangen war.
„Ich hatte keine andere Wahl“, entgegnete Professor Lux mir, „ich wollte ihn retten und ihn nicht zum Opfer von Larvaster machen.“
„Und wo befindet sich der Ring?“ wollte ich wissen, um nichts unversucht zu lassen, Peter doch noch zu retten.
„Ich weiß es nicht“, antwortete der Professor, „glaube mir, Tjalf, ich hätte ihn schon lange befreit, wenn ich gekonnt hätte.“
„Kümmert euch erst um den Poltergeist“, sprach Peter, „mich könnt‘ ihr auch noch später befreien.“
Er versuchte so zuversichtlich wie möglich zu klingen. Ich merkte, dass wir heute mit der Befreiung von Peter nicht vorankamen, also beschloss ich, für heute Schluss zu machen. Wir verabschiedeten uns von Peter und ich schloss das Buch und der Professor war tatsächlich weg. Schnell vom Dachboden und nicht vergessen, den Stab wieder in das Zimmer meiner Eltern zu legen und dann ging es ab in mein Bett, denn ich war müde- hundemüde.