Die Geisterbande Dekalogie. Dennis Weis

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Die Geisterbande Dekalogie - Dennis Weis

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versteckt, sodass sie es nicht finden konnte und mir auch keine Fragen stellte. Allerdings meldete sich meine Müdigkeit und ich musste herzhaft gähnen, gerade als sie mein Zimmer betrat.

      „Na junger Mann, ausgeschlafen?“ fragte sie und zog die Gardine zur Seite, um die Sonnenstrahlen hineinzulassen.

      „Ja, einigermaßen“, antwortete ich und streckte mich.

      Ich stand auf, wusch mich und zog mich um, dann machte ich mich auf zur Küche, um zu frühstücken. Wieder hatte ich einen Bärenhunger und ich konnte aus den Augenwinkeln wahrnehmen, dass mein Vater mich anstarrte und sich fragte, woher all dieser Hunger kommen könnte.

      „Was hast du heute eigentlich vor?“ wollte meine Mutter wissen.

      Da ich wollte, dass ich wieder in mein Zimmer konnte, um das Buch zu lesen und verstehen zu lernen, musste ich mir eine Ausrede ausdenken.

      „Ich… äh… wollte… schreiben“, antwortete ich, da es das erste war, was mir einfiel.

      „Was willst du denn schreiben, einen Roman?“ fragte mein Vater neugierig, aber er machte sich zudem ein wenig lustig über mich.

      Ich konnte es ihm nicht verdenken, denn weder lesen, geschweige denn schreiben waren bisher meine Steckenpferde.

      „Ja, habe ich mir so überlegt“, entgegnete ich.

      „Das hört sich ja nicht gerade vielversprechend an“, sagte mein Vater anschließend und ließ mich doof dastehen.

      Jetzt musste ich aus der Nummer wieder rauskommen, ohne, dass es wie eine Ausrede klang. Also dachte ich nach.

      „Ich dachte mir, dass es mir helfen würde, den Umzug und den ganzen Stress zu verarbeiten“, stellte ich heraus.

      Und bäm! Das saß.

      Meine Mutter riss die Augen auf und blickte zu meinem Vater rüber. Ich konnte förmlich ihre Gedanken lesen. Sie schickte ihm die Botschaft: „Wir müssen das unterstützen, was ihm hilft“, ganz so, wie der Doktor es sagte und mein Vater reagierte genervt, war aber an der Reihe, sich dazu zu äußern.

      „Gut, Tjalf, dann mach‘ das mal“, sprach mein Paps und damit hatte sich das für ihn erledigt.

      Doch das reichte meiner Mom nicht:

      „Ich finde es super… ähm… wir, dein Vater und ich finden es super, wenn du einen Weg gefunden hast, mit dem Umzug und dem Ganzen zurecht zu kommen.“

      „Danke“, sagte ich und damit hatte es sich für mich erledigt, denn meine anfänglich schwache Ausrede präsentierte sich im Nachhinein als sehr stark, „ich bin dann oben.“

      Und schwupps war ich oben in meinem Zimmer und hatte den Vormittag für mich und den Professor mit seinem Buch. Ich griff unter meinem Kissen und holte es hervor. Als ich es aufschlug, erschien Professor Luxes Kopf in sehr schwacher Gestalt.

      „Was ist denn mit Ihnen?“ fragte ich erschrocken, denn er wirkte kränklich auf mich.

      „Och nichts. Das ist nur die Lichtallergie, die alle Geister haben“, antwortete er.

      „Lichtallergie?“ wiederholte ich fragend.

      „Ja, wir sind Geschöpfe der Nacht. Es heißt ja nicht umsonst Geisterstunde, wenn man Mitternacht meint. Es ist halt unsere Zeit“, erklärte der Professor, „der Tag lässt uns erblassen.“

      „Können wir trotzdem an dem Buch arbeiten?“ wollte ich wissen.

      „Natürlich, junger Tjalf“, antwortete er fröhlich und ich merkte, dass er mindestens eine genauso große Vorfreude hatte wie ich.

      „Dann legen wir mal los“, sagte ich und schlug das Buch auf die erste Seite. Es handelte sich um die Einleitung des Buches. Die einzelnen Kapitel bestanden aus Allgemeines, den Stufen der Übersinnlichen, der Einordnung der Geister und die Verteidigung und Bekämpfung von Geistern.

      Ich begann bei dem ersten Kapitel „Allgemeines“.

      Die meisten Menschen waren ganz normale Menschen, ohne besondere Fertigkeiten. Die Menschen mit besonderen Fähigkeiten nannte man Übersinnliche. Über den Ursprung der Übersinnlichen gibt es bisher keine Erkenntnisse. Der Professor hatte in seinen Aufzeichnungen vermutet, dass es vererbt wurde. Es gab bisher vier Stufen an Übersinnliche. Jeder Übersinnliche einer höheren Stufe hatte jeweils die Fähigkeiten der unteren.

      Es gab die Indoles. Sie zählten zur Stufe eins und nutzten Artefakte. Artefakte waren verzauberte Gegenstände, die durch Hexen oder andere Wesen verzaubert wurden.

      Die Conspect waren die sogenannten Sehenden. Sie gehörten der zweiten Stufe an. Sie besaßen die Fähigkeit, mit Geistern zu kommunizieren, sie auch sehen zu können, auch wenn sie es nicht wollten.

      Ein Lacin oder auch „Handelnder“ wurde der dritten Stufe zugeordnet. Sie besaßen magische Fähigkeiten, die sie erlernen mussten. Dazu gehörten mehr Abwehrzauber, wie Schutzschilde und Gegenzauber, vereinzelt aber auch Angriffszauber, wie Magicazauber, der Geistern aller Art Schaden zufügen könnte. Allerdings ist er eher als schwach einzustufen.

      Zur vierten Stufe und zur seltensten Gruppe gehörte der Venator. Er hatte starke Abwehrzauber und Deuszauber, einen starken Angriffszauber. Zudem verfügte er über eine eigene magische Waffe, meist ein Schwert oder eine Axt, welche eine immense Schlagkraft hatten und nur durch ihn benutzt werden konnten.

      Der Rest waren normale Menschen.

      Menschen nahmen die Geister und anderen Wesen als solches gar nicht wahr. Sie konnten lediglich ihre Spuren sehen und wenn sich Gegenstände bewegten. Natürlich konnten Geister bewusst zulassen, dass Menschen sie sahen. Ein sogenannter Geisterkodex hatte es allerdings verboten, da es gerade im Mittelalter zu vermehrten Erscheinungen kam. Daher hielten sich Geister daran, es sei denn sie beabsichtigten sowieso, den Menschen zu töten.

      Geister ernährten sich von Seelen. Je niedriger die Geisterklasse war, desto weniger Seelen benötigten sie. Ein normaler Geist kann mit einer Seele auskommen, während ein Dämon mindestens eine Seele pro Tag brauchte. Es gab einen Zusammenhang zwischen der Macht über die ein Geist verfügte und seinem Seelenverbrauch.

      „Das reicht für heute“, unterbrach mich der Professor und dabei hatte ich erst ein paar Seiten.

      „Warum?“ fragte ich enttäuscht.

      „Viel hilft nicht viel, eher weniger ist mehr“, entgegnete Professor Lux, „du musst eher seine Fertigkeiten trainieren, statt nur zu lesen.“

      „Und wie soll ich das lernen?“ fragte ich ihn, denn ich konnte mir gar nicht vorstellen, dass ich als Lacin Magie anwenden könnte. Es war noch immer unbegreiflich.

      „Üben“, antwortete der Professor, „üben, üben und nochmals üben. Ich will dich nicht unter Druck setzen, aber du hast nicht viel Zeit. Wir wissen zwar nicht wie viel, aber ich denke, dass es nicht mehr lange dauert. Nenne mich einen Pessimisten, aber ich stehe dazu.“

      „Ich glaube, sie haben mich nicht verstanden“, entgegnete ich dem Professor, „aber…“

      „Ich verstehe dich sehr wohl“, unterbrach er mich, „schaue in dich und horche auf deine Energie. Sie

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