Die Geisterbande Dekalogie. Dennis Weis
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„Ey, alter, das ist eine Riesenspinne“, rief Marvin vor lauter Schreck.
In diesem Moment gab ich das Zeichen und wir rannten in Richtung Ruine, ohne zu schauen, was noch geschah. Ich konnte wahrnahmen, dass die beiden schrien, aber nicht, was genau mit ihnen passierte. Ich war völlig aus der Puste, als ich mich in der Ruine befand.
„Wir müssen weiter“, sagte ich tief atmend.
„Nein, erstmal nicht“, widersprach Hanna, „der Schutzgeist ist nur außerhalb der Ruine tätig.“
„Wenn das Abenteuer vorbei ist, musst du unbedingt deine Ausdauer trainieren“, sagte Peter und hatte ein Grinsen im Gesicht.
Recht hatte er ja, auch wenn es mir nicht passte, was er sagte. Falls wir die Geister retten und wieder hier rauskommen sollten, dann würde ich mit dem Training beginnen.
„Ist noch viel übrig geblieben von der Wittorfer Burg“, stellte Peter das Offensichtliche fest, „aber wo soll hier ein Eingang in eine Höhle sein?“
„Man kann es nicht gleich sehen“, verriet Hanna, „sonst wären viele Menschen schon in die Höhle eingedrungen.“
„Klingt logisch“, merkte ich an, „und wie entdecken wir sie?“
„Ich hatte gedacht, du weist uns den Weg“, antwortete sie und lächelte.
Es war ein Lächeln der Hoffnung, denn schließlich war ich der Lacin- ein Handelnder. Nur wusste ich nicht, wie ich handeln sollte. Es war als hätte ich einen Schatz, aber keinen Schlüssel zur Truhe, in der er sich befand. Durchs Schlüsselloch gucken ging, aber mehr auch nicht.
„Und wie soll ich das machen?“ fragte ich Hanna.
„Das kann ich dir leider nicht verraten“, antwortete sie und das wusste ich.
Trotzdem ärgerte es mich. Wir saßen jetzt hier inmitten der Ruine, hatten den Schutzgeist passiert und kamen nicht weiter, weil ich nicht über meine kompletten Fähigkeiten verfügen konnte.
„Vielleicht musst du dran glauben, so wie mit dem Spiegel“, erinnerte mich Peter.
Könnte das die Lösung sein? Ich musste nur einfach an mich glauben? Das war doch zu simpel. Dennoch blieb mir keine andere Wahl, als es auszuprobieren, danach konnte ich immer noch weitergrübeln.
Ich stand auf und richtete meine Hand nach vorne, weil ich annahm, dass sich auf die Art meine Fertigkeit konzentrieren konnte. Ich wusste nicht, ob es klappte und ich kam mir ehrlich gesagt etwas lächerlich vor.
„Du muss nur an dich glauben“, flüsterte ich mir zu.
„Was hast du gesagt?“ fragte Peter.
„Ich habe mit mir selbst geredet, nicht mit dir“, antwortete ich, „ich bin dabei, mich zu konzentrieren.“
„Gut, ich habe verstanden“, machte Peter mir deutlich und zog sich etwas zurück.
Also begann ich wieder von vorn und streckte meine Hand aus. Wohin wusste ich nicht. Ich richtete sie dahin aus, wo ich den Mittelpunkt der Ruine vermutete. Irgendwie schien es mir logisch, dort einen Eingang zu haben.
Du musst an dich glauben, sagte ich mir. Diese Mal in Gedanken, um Peter nicht erneut zu einer Frage zu animieren. Wo ist hier ein Eingang?
Ich stand bestimmt zehn Minuten dort, ehe ich etwas spürte. Es war wie eine kleine Energie, die meine Hand wie einen Magneten wahrnahm. Im Prinzip wie zwei gleiche Pole, die sich abstoßen.
„Hast du was gefunden?“ wollte Hanna wissen, denn sie hatte gesehen, dass meine Hand leicht zuckte.
„Ja, ich merke was“, bestätigte ich, „aber ich kann nicht genau sagen, wo, nur dass der Eingang zur Höhle in der Richtung sein muss.“
Ich zeigte dabei mit der Hand dorthin.
„Wir können ja schauen, ob wir es entdecken“, schlug Peter vor.
„Das wird nicht funktionieren“, war Hannas Einwand, „er muss es ganz finden, sonst kommen wir nicht rein.“
„Komisch, dass deine Informationen sich immer wieder ändern“, ärgerte sich Peter, „und als nächstes kommt noch, ach ja, mir fällt ein und so…“
„Peter, entspann‘ dich“, mischte ich mich ein, da mich es störte, „ich benötige noch einen Augenblick, dann denke ich, habe ich den Eingang gefunden. Solange müsst ihr euch gedulden.“
Ihre Blicke konnte ich nicht sehen. Es interessierte mich auch überhaupt nicht. Sie benahmen sich wie Kleinkinder, die sich um eine Süßigkeiten stritten. Und das sage ich, der erst acht Jahre und ein halbes alt war!
Die Energie nahm zu und ich konnte wahrnehmen, wie sich ein Tor öffnete. Was ich ebenfalls bemerkte war der Umstand, dass sich das Tor wieder schloss, sobald ich meine Kraft senken ließ.
„Ihr müsst euch beeilen“, rief ich ohne darüber nachzudenken, dass uns eventuell der Schutzgeist hören und verraten könnte.
Ich hatte die Aufmerksamkeit der beiden. Ob ich die des Schutzgeistes hatte, wusste ich natürlich nicht.
Ich fügte hinzu: „Lauft gerade aus, bis ihr etwas wie ein Tor seht und geht hinein. Gebt mir ein Zeichen, kurz bevor ihr drin seid.“
Ich hatte keine Ahnung wie es aussah, da ich es nur durch die Energie auf meiner Hand fühlte. Es war ein gleichermaßen beängstigendes, aber auch faszinierendes Erlebnis. Gleichzeitig merkte ich, wie meine Kraft nachließ, denn es war wie ein Muskeltraining und irgendwann konnte man einfach nicht mehr.
„Wir sind gleich durch“, rief Hanna, ebenfalls mit dem Risiko behaftet, dass der Schutzgeist uns dadurch hätte wahrnehmen können.
Jetzt musste ich schnell sein. Zum einen, weil einfach meine Hand zu zittern begann, aber auch weil ich sonst selbst nicht in die Höhle gelangen konnte. Also ließ ich los und sprintete.
„Das Tor schließt sich“, hörte ich von weitem.
Es war Peters Stimme. Es klang, als handelt es sich nicht um eine sehr große Entfernung, nur war ich bereits sehr schlapp durch die Aktion zuvor und ich war ja bekanntermaßen kein Sportler.
„Tjalf, beeil dich“, hörte ich Peter, ehe ich das sich schließende Tor überhaupt erst zu Gesicht bekam.
Jetzt gab es einen letzten Rest an Energie, der mich bis zum Tor brachte und ich passte mit einem Sprung gerade noch so hinein, bevor es sich vollständig schloss.
„Geschafft“, sagte ich und war völlig aus der Puste.
„Das wurde aber auch Zeit“, scherzte Peter, „trainiert wärst du zügiger an dein Ziel gekommen.“
„Sehr witzig“, entgegnete ich.
„Kannst du aufstehen?“ fragte Hanna.
„Ich