Die Geisterbande Dekalogie. Dennis Weis

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Die Geisterbande Dekalogie - Dennis Weis

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erkannte nun, dass sie Schriften zeigten, die sich alle erhellten. Im nächsten Moment konnte Tjalf erkennen, dass einige Geister in den Schacht strömten, ehe er seine Augen schloss.

      „Da ist er!“ riefen sie und Malit nahm seinen Stab.

      „Bleibt zurück oder ich bin gezwungen, euch alle zu töten“, warnte der Hexer.

      Doch sie blieben nicht stehen, sondern gingen einer nach dem anderen weiter. Malit überraschte dieses Verhalten, kannte er es doch bisher nicht von seinen Geistersklaven. Aber es versetzte ihn nicht in Panik. Er wusste, dass er der mächtige war und am Ende die Ameisen, seien sie in der Überzahl, auch nicht jeden Gegner niederstrecken können.

      „Eure letzte Chance“, rief er und holte mit seinem Stab aus.

      Trotz großer Angst machten die Geister weiter. Einige waren weit vorne, andere eher hinten. Dennoch machten sich alle auf den Weg zum Hexer, um ihn aktiv zu bekämpfen. Malit erkannte dies und schlug den Stab mit voller Wucht auf den Boden. Es erzeugte eine ähnliche Druckwelle, wie bei Tjalfs Angriffen. Die Geister wurden allesamt von ihr mitgerissen. Manch einen verletzte es, andere hingegen blieben schadlos und versuchten erneut, den Hexer anzugreifen.

      Hinter Malit öffnete sich langsam das Tor und er konnte es erkennen. Es wurde auch höchste Zeit, dachte er sich und packte Tjalf, denn er brauchte ihn, um hineinzugelangen. Eigentlich konnte kein sterblicher in die Geisterwelt, wenn er nicht gerade übersinnliche Kräfte besaß.

      Die Geister konnten selbstverständlich in die Geisterwelt, nur war dort noch keiner von ihnen und gerade, wenn sie dort gewesen sind, dann wollten die meisten nicht wieder an so einen schrecklichen Ort. Nur Gespenster mit einem bösartigen Wesen fühlten sich in der Welt wohl.

      Nun musste alles sehr schnell gehen, denn die meisten Geister hatten sich von der Verteidigung erholt und wollten wiederkommen, um Malit aufzuhalten. Malit griff nach Tjalf und ließ sich nahe genug an das Tor teleportieren, ehe er mit Tjalf einen Schritt in das Tor machte. Die Geister folgten ihm nicht, denn keiner war mutig genug, sich in die Geisterwelt zu begeben.

      „Nein!“ brüllte Peter, dem es ebenfalls nicht gelungen war, rasch an der Stelle zu sein, wo Malit mit Tjalf war.

      Es war ihm einfach nicht möglich, denn er beherrschte das Teleportieren nicht. Er konnte nur mit aller Kraft schweben, aber das wirkte wie ein Rennen gegen einen Porsche- man konnte nur verlieren.

      „Was machen wir nun?“ fragte ein Gespenstermädchen.

      „Ihm folgen“, sagte Peter, obwohl er größte Furcht vor dieser Welt hatte.

      „Nein, das mache ich nicht“, widersprach sie und andere nickten oder stimmten ihr mit einem „genau“ oder „sie hat recht“ zu.

      „Und was sollen wir machen? Hier rumstehen und nichts tun?“ fragte Peter.

      „Eigentlich ganz einfach“, entgegnete ein anderer Geist, „wir gehen. Malit ist nun weg und kommt nicht wieder. Dein Freund hat uns so gesehen gerettet, da er sich geopfert hat. Ich danke ihn dafür, aber verlasse nun diesen schrecklichen Ort.“

      Er drehte sich um und wollte abziehen. Einige stimmten ihm zu und machten sich ebenfalls auf den Weg, als Peter etwas einfiel.

      „Wie wollt ihr an Canis vorbeikommen?“ fragte er.

      „Canis?“ stellte einer als Gegenfrage, denn er kannte diesen Namen wohl nicht.

      „Na, der Wachhund an der Brücke des Todes“, erläuterte Peter.

      Manche Geister zuckten zusammen. Man stelle sich mal vor, Geister hatten Angst. Wenn dies der Fall war, da war es richtig übel.

      „Da kommen wir schon rüber“, zeigte sich einer zuversichtlich, „wir haben Malit vertrieben, dann wird der Höllenhund uns schon gehen lassen. Wir wollen ja nicht in die Geisterwelt, sondern nur weg von hier.“

      Die Menge war sich einig, denn immerhin haben sie den großen Hexer besiegt, das beschwingt schon mal und veranlasste sie, dass sie die neue Gefahr durch Canis nicht wahrnahmen oder auch eben nicht wahrhaben wollten. So oder so entschlossen sich die Gespenster, von dannen zu ziehen. Freiheit bedeutet halt nicht immer, die richtige Entscheidung zu treffen, sondern überhaupt eine treffen zu dürfen.

      Peter ließ sie gehen, denn es hatte keinen Zweck, sie aufhalten zu wollen oder ihnen womöglich entgegenzutreten. Peter war damals auch froh, Larvaster hinter sich lassen zu können. Er wäre auch geflohen, wenn es weitere Gefahren gegeben hätte. Peter konnte nachfühlen wie es in ihnen aussah.

      Nach einer Weile stand er allein vor diesem riesigen Tor. Ruhe war eingekehrt und er überlegte, ob er nun als einiger in das Geistertor sollte, um seinen Freund zu retten. Dafür musste er seine Angst überwinden, was ihm ehrlicherweise schwerfiel.

      Die Entstehung der Geisterbande

      Kurz bevor Peter den ersten Schritt in die altbekannte Welt der Geister machen wollte, hielt ihn ein Rufen aus der Ferne davon ab.

      „Peter!“ hörte er und konnte die Stimme zunächst nicht zuordnen.

      Wer war es? Peter hielt inne, denn es könnte ja auch eine Falle. Wäre an diesem Ort nicht weiter verwunderlich. Einige Sekunden später war er erleichtert, denn er wusste nun, wer es war.

      „Heinrich“, strahlte er, „und Hanna?!“

      Peter war erstaunt. Lag das Geistermädchen einige Momente zuvor noch regungslos am Boden und war dem Tode nah. Nun stand sie vor ihm, lebendig, wie ein Geist lebendig sein konnte. Angeschlagen war sie, keine Frage und doch strotzte sie vor Kraft.

      „Du lebst“, begrüßte Peter sie und umarmte sie.

      Hanna war über einen derartig übertriebenen Gefühlsausbruchs Peters irritiert. Er war ja sonst nicht so. Hatte die Gehirnwäsche ihr übriges getan?

      „Was ist los mit dir?“ fragte sie und stieß Peter leicht von sich, „hat Malit dich noch unter Kontrolle?

      „Hatte er nie“, teilte Peter mit, „und ich bin halt froh, dich zu sehen. Ich meine, du hast versucht, Tjalf zu retten, hättest dich fast geopfert.“

      „Ist ja gut“, sagte Hanna und lachte, „sonst werde ich noch rot.“

      „Sie ist zäh, dieses Mädchen“, sprach Heinrich und man merkte, wie stolz er auf Hanna war.

      Und wahrscheinlich noch mehr verliebt in sie als sowieso schon. Peter dagegen mochte sie, mehr aber auch nicht.

      „Wo sind die anderen?“ fragte Heinrich dann.

      „Alle weg“, antwortete Peter, „nachdem Malit und Tjalf in die Geisterwelt sind. Sie wählen die Freiheit und wollten nicht mehr mit in die Geisterwelt.“

      Jetzt erst sahen die beiden anderen das Tor. Sie waren halt vorher abgelenkt und hatten es nicht weiter beachtet. Jetzt hatte das Tor sie komplett in seinen Bann.

      „Handelt es sich um das Tor zur Geisterwelt?“ wollte Heinrich wissen.

      „Ja“, antwortete Peter kurz und knapp.

      „Müssen wir da rein?“ fragte Hanna.

      „Sonst

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