Die Geisterbande Dekalogie. Dennis Weis

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Die Geisterbande Dekalogie - Dennis Weis

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      „Ist schon in Ordnung“, sprach sie.

      „Was?“ fragte er.

      „Dass du Angst hast“, ergänzte Hanna, „ich habe sogar vor mir selbst ein wenig Furcht. Aber es hilft jetzt nichts, wenn wir nicht zusammenarbeiten. Am Ende müssen wir Malit bekämpfen, da brauche ich dich- da braucht Tjalf dich.“

      Da hatte sie irgendwo recht. Peter musste sich darauf verlassen, dass Hanna sich an ihr Wort hielt. Sie hätte ihn schon verspeisen können, wenn sie gewollt hätte!

      „Gut, dann machen wir weiter“, sagte Peter, „also in die Kirche?“

      „Ja, und zwar durch den unterirdischen Gang“, schlug Hanna vor.

      „Hast du das erschnüffelt?“ wollte Peter wissen und zeigte sich beeindruckt.

      „Nein, dass kann ich sehen. Da vorne ist ein Eingang, der in einen Keller oder sowas führen muss“, verriet sie.

      Peter nahm es ebenfalls wahr. Sie schwebten beide dorthin und gingen nach unten. Der Eingang war durch eine Tür verschlossen.

      „Im ernst?“ regte sich Hanna auf, „in der Geisterwelt gibt es verschlossene Türen? Warum?“

      „Keine Ahnung“, antwortete der Geisterjunge, „dann müssen wir einen anderen Weg hineinfinden. Einen Schlüssel gibt es mit Sicherheit nicht.“

      „Hintereingang?“ fragte sie und hielt sich mit ihren Worten ungewöhnlich kurz.

      „Ja“, gab es eine knappe Zustimmung durch Peter.

      Sie machten sich auf, um auf die andere Seite der Kirche zu gelangen. Dort befand sich der Hintereingang, der ebenso verschlossen war.

      „Das ist doch eine Verarschung“, ärgerte es Hanna und sie benutzte dabei ungewöhnlich harte Worte, um dies auszudrücken.

      „Durch ein Fenster?“ fragte Peter.

      „Dann können wir auch gleich durch die Fronttür hereinspazieren“, entgegnete Hanna und dann fiel es ihr wie Schuppen von den Augenbrauen, „das ist Malit. Er muss es versiegelt haben, damit wir keine andere Wahl haben, als durch den Vordereingang reinzugehen.“

      „Dann sollten wir es tun“, sprach Peter, „denn auf eine andere Art kommen wir nicht an Tjalf heran.“

      Hanna passte es nicht, dass der Plan nicht so funktionieren wollte, wie sie sich das ausgedacht hatte. Es machte sie wütend und sie musste sich in diesem Moment echt beherrschen, um nicht erneut zur Seelenfresserin zu werden. Peter ahnte es, aber sie tat so als würde nichts sein.

      „Dann durch die Vordertür“, stimmte sie zu.

      Hanna ging als erstes durch und konnte Malit wie auch Tjalf sehen. Hinter ihr platzierte sich Peter. Malit hatte Tjalf auf einen Altar festgeschnallt und murmelte wieder irgendwelche Formeln, ehe er unterbrochen wurde.

      „Hanna?“, zeigte er sich überrascht, „du hast tatsächlich überlebt und traust dich nun in die Geisterwelt? Willst du dich mir wieder anschließen?“

      „Nein, dich töten“, entgegnete sie.

      „Schlagfertig bist du, das muss ich dir lassen. Warst du schon immer“, sprach Malit und setzte sein Ritual nicht fort.

      Dann entdeckte er Peter. Malits Blick schweifte zum Eingang der Kirche und zurück. Dann schaute er verdutzt, aber zugleich auch erleichtert.

      „Mehr kommen nicht? Ihr seid zu zweit?“ fragt er und konnte sich das Grinsen nicht verkneifen.

      „Es reicht, um dich auszuschalten“, machte Hanna klar und Malit konnte eine Veränderung vernehmen, er wusste eben nicht, was es war.

      „Du solltest dich hüten“, warnte er, „ich werde euch beide töten. Für dich Hanna besteht nur noch ein letztes Angebot. Schließe sich an oder verrecke. Deine Eltern bringt es nicht zurück- sie sind längst tot.“

      Das war zu viel! Hannas Wut stieg ins Unermessliche. Sie hatte seit dem letzten Angriff durch den Hexenmeister nicht mehr daran gedacht. Aber in diesen Moment kam alles zurück. Die Verwandlung in eine Seelenfresserin konnte sie nicht mehr aufhalten- sie wollte es auch nicht. Sie ließ sich komplett darin fallen.

      „Was wird das?“ fragte Malit und zog seinen Stab.

      Er hatte noch nie zuvor so eine Kreatur gesehen und gleichzeitig fragt er sich, warum er es all die Jahre übersehen hatte.

      „So eröffnen sich neue Möglichkeiten“, sagte er, „wir können zusammen herrschen. Ich der Kopf und du die Kraft.“

      „Vergiss es!“ brüllte Hanna, „ich werde deine Seele verschlingen und es genießen.“

      Malit machte sich zum Kampf bereit. Genau in diesem Augenblick erwachte Tjalf, denn die Kontrolle von Malit ließ nach. Der Hexer benötigte seine ganze Kraft bei sich, um sich verteidigen zu können.

      Was Tjalf sah, erschrak ihn. War das Hanna oder eine Mischung aus einem Monster und Hanna? Im jeden Fall ein Seelenfresser! Dann sah er Peter und dieser sah gerade zu ihm rüber. Mit einer Handbewegung machte er ihm klar, dass er kommen sollte. Peter schlich sich hin, ohne dass die beiden ihn bemerkten.

      „Peter, da bist du ja. Du scheinst wieder der alte zu sein. Was ist denn alles passiert, wo sind wir?“

      „Ich mache dich erstmal los“, versuchte Peter Tjalf zu beruhigen, „und dann erklär ich es dir.“

      „Erzähle es mir“, verlangte Tjalf, „ich muss es wissen.“

      „Gut, gut“, berichtete Peter, „Malit hat dich in die Geisterwelt mitgenommen. Offenbar brauchte er dich. Hanna ist jetzt eine Seelenfresserin und kämpft gegen Malit.“

      „Dann ist sie verloren“, sagte Tjalf.

      „Irgendwie nicht. Es klingt merkwürdig, aber ohne Hanna, die Seelenfresserin hätte ich dich gar nicht gefunden“, teilte Peter mit, „sie kann sich zurückverwandeln.“

      Tjalf war überrascht über diese Information. Ein Seelenfresser, der sich zusammenreißen konnte? Wollte er es glauben? Oder war es ein Trick, wie schon in der Vergangenheit. Peter jedenfalls schien zu glauben, dann wollte Tjalf es ihm gleichtun.

      „So, jetzt habe ich dich losgelöst“, sagte Peter und Tjalf sprang mit einem Satz auf.

      „Bist du wieder genesen?“ fragte Peter, „so schnell?“

      „Ich weiß auch nicht, aber es ist wie ein Turboboost“, antwortete Tjalf.

      „wie was?“ wollte Peter wissen.

      „Ein Beschleuniger“, erklärte Tjalf.

      Hanna und Malit trafen aufeinander. Sie versuchte ihn mittels ihrer Hände zu treffen, wie eine Katze mit ihren Pfoten zuschlug. Malit hielt mit seinem Stab dagegen. Er konnte nicht sehen, wie eine Feuerkugel hinter ihm auf ihn zuflog. Tjalf konnte in aller Ruhe eine formen und sie auf den Weg bringen.

      Im nächsten Moment

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