Obscura- Kompendium. Dennis Weis
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Der Fremde sank zu Boden. Ehe die anderen Männer realisieren konnten, dass er getötet wurde, schossen schnellstens weitere Pfeile in die Torsos der anderen Männer.
Nach diesem Blitzangriff blieb ein Mann am Leben, da dieser den Pfeil nur in seinen Oberschenkel bekam. Er schrie. Milos und Seth blieben vorsichtig.
Sie schauten sich die ganze Zeit um, in der Angst, ebenfalls getroffen zu werden. Sie dachten nicht an eine Befreiungsaktion, sondern an einen Überfall von mehreren Männern, die jeden Moment losstürmen würden.
Es geschah zunächst nichts. Es tauchte ein Fremder auf, der seine Armbrust abwechselnd auf die beiden richtete.
„Ist einer von euch Milos?“ wollte der Unbekannte wissen. Milos und Seth waren irritiert.
„Wer will das wissen?“ fragte Milos.
„Das tut nichts zur Sache, Namen sind wie Schall und Rauch.“ erklärte der Fremde.
„Dann scheint ihr, Milos zu sein.“ stellte er zudem fest.
Milos zögerte. Der Unbekannte zielte auf Milos und drückte ab. Der Pfeil durchbohrte den Körper und ein Schrei ging auf.
Milos war aber unverletzt. Er begriff, dass Seth den ankommenden Pfeil abfing. Er blutete stark.
„Dann trifft halt der Zweite.“ brummte der Fremde.
Die Armbrust aber hackte. Milos stürzte indes zu Seth. Dieser schnappte nach Luft. Blut strömte aus seinem Mund. Jeglicher Versuch, seinen alten Freund zu retten, blieb wirkungslos. Seth erstickte an seinem eigenen Blut und lag regungslos dort.
Milos hatte keine Zeit, zu trauern. Der Fremde hatte die Armbrust beiseite geworfen und ging schnellen Schrittes auf Milos zu. Er hatte dabei einen Stab als Waffe.
Bereit, Milos zu töten, erkannte er spät, dass Milos, beherrscht durch seine Trauer und seinen Hass, bereits eine mächtige Energie erlangte.
Es umgab ihm ein leichtes Feuer. Milos eilte dem Fremden entgegen und hob zwischendrin sein Schwert vom Boden. Das Schwert fing ebenso Feuer, aber es verbrannte nicht. Der Fremde wich, entgegen der natürlichen Reaktion, nicht zurück.
Beide schlugen aufeinander. Der Stab traf das Feuerschwert, fing aber kein Feuer. Schwert und Stab krachten aufeinander, so dass es donnerte.
Der Hass in Milos wuchs. Er bekam Kräfte, die des Gegenübers weitaus höher lagen. So gelang es Milos, den Fremden die Waffe aus seiner Hand zu schlagen und ihn mit einem Tritt auf die Erde zu bringen.
Eilend rückte er nach und hielt dem Mörder von Seth das Schwert an die Kehle. Das Schwert brutzelte an der Haut.
„Warum?“ brüllte Milos, „warum musste er sterben?“
„Es war nicht er, der hätte sterben müssen“, fing er an, „es seid Ihr!“ verriet der Fremde.
„Und wer seid Ihr, dass Ihr meinen Tod wolltet- ich kenne Euch nicht!“ fragte Milos wutentbrannt.
„Ich will nicht Euren Tod, Ihr seid mir gleichgültig. Ich bin nur der Vollstrecker. Mein Name ist Dyako.“ erklärte dieser.
Milos fiel auf, dass es ein Venator sein musste. Es lag an der Art, wie er kämpfte, die Waffen- es stimmte alles. Es war Milos gleichgültig, bei wem es sich hierbei handelte- er musste sterben!
Die Wut übermannte Milos und er spürte eine derartige Energie, die er nicht kontrollieren konnte. Das Feuer flammte auf und Milos schuf, über sich selbst staunend, eine Feuerkugel in seiner Hand.
Er richtete sie auf Dyako und schoss sie ab. Sie schlug genau auf den Torso ein und schleuderte Dyako einige Meter weg. Er landete hart auf den Boden und hatte Verbrennungen durch den vorherigen Einschlag der Feuerkugel.
Dyako war lebensgefährlich verletzt und würde einen weiteren Angriff nicht überleben. Plötzlich verlor er Luft und wurde bewusstlos. Milos beobachtete alles und machte sich auf zu Dyako. Milos stellte fest, dass Dyako nicht mehr atmete.
Milos ging zurück zu Seth, der noch immer leblos dort lag. Die Hoffnung in Milos hatte bis zuletzt davon gelebt, dass Seth nicht tot sei. Er musste feststellen, dass er sich geirrt hatte.
Irgendein Reflex ließ Milos nochmals zu Dyako sehen. Dieser aber war verschwunden. Das störte Milos nicht. Er beschloss, Seth zu beerdigen und hob ein Grab aus.
Nachdem er mühevoll und mit allerletzter Kraft, Seth in sein Grab hievte und die Erde auf ihn schaufelte, brach er zusammen.
„Milos.“ hörte er eine liebliche Stimme wie aus der Ferne.
Er öffnete seine Augen, aber seine Augenlider waren schwer. Er konnte nicht richtig sehen, denn es war alles verschwommen.
„Milos“, wiederholte die zärtliche Stimme.
Sie klang monoton, hatte keine Aufforderung an ihn und doch wollte er ihr folgen. Eine Silhouette näherte sich ihm und blieb ein paar Meter vor ihm stehen. So sehr sich Milos auch anstrengte, er konnte sie nicht erkennen.
„Milos.“ Mit jedem Rufen klang die Stimme noch wohliger. „folge deiner Bestimmung!“
In einer schnellen Abfolge sah er ein kleines Mädchen, eine Frau, einen Mann und einen lebendigen Toten. Kurz bevor er erwachte, stellte er fest, dass es sich bei dem Mädchen um Laetizia handelte.
„Laetizia?!“ sagte er und erwachte.
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Die Arena tobte. Der Sand war trocken und hart, getränkt von Erinnerungen, die blutig waren. Die Sonne erhitzte den Boden, sodass er beim Betreten schon Schmerzen verursachte. Die Tore wurden hochgelassen und die Kämpfer zogen in die Arena ein- ein Jubel brach aus.
Unter den Kämpfern, die man auch Totgeweihte nannte, befand sich Subdurus. Er war ein bekannter Kämpfer, der nicht einmal verloren hatte. Die Menge jubelte hauptsächlich wegen seiner Person. Er stand für Stärke und Ausdauer.
Wargo kannte niemand. Er wurde vor Wochen in ein Trainingslager gesteckt, um ihn auszubilden. Das hatte er natürlicherweise nicht nötig- Wargo war ein Krieger und bestens ausgebildet.
Er tötete mehrere seiner Mitstreiter, sodass er schnellstens zu einem Geheimfavoriten der diesjährigen Spiele aufstieg. Er wurde zugleich zum Hassobjekt für alle weiteren Mitstreiter.
Sein Herr hatte es zeitweise bereut, ihn gekauft zu haben. Wargo aber brachte durch kleine Siege wieder ein paar Taler in die Kasse.
Wargo wollte hier ebenfalls siegen. Seine Motivation bestand aber daraus, dass der Sieg dieses Turniers Freiheit bedeutete- dem Sieger wurde diese geschenkt.
Sein Herr wollte dies unter keinen Umständen, deshalb beauftragte er die anderen, Wargo bis zum Finale zu schützen und erst dann zu töten, da sein Herr für das Erreichen des Finales eine Menge Geld bekommen würde. Er hatte viele Taler auf ihn gesetzt.
Wargo hatte keine Ahnung von alledem. Die Ursache lag nicht an seiner Naivität, sondern Wargo war abgelenkt. Er verstand alles als Teil seiner Prüfung. Sein Ziel war nach wie vor der