Obscura- Kompendium. Dennis Weis
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Sie legte Mirabella auf die Erde und versuchte sie wieder zu beleben. Zum Glück gelang es Rubina. Als Mirabella erwachte, brach Rubina zusammen.
Fünftes Kapitel
„Streng dich mehr an, du Lappen.“
Amberius stand wacklig auf seinen Beinen. Er war angeschlagen und untrainiert, das machte sich nun bemerkbar.
Sein Gegner schlug ihn bewusstlos und er kam auf den Boden auf. Er schmeckte den Sand und das Blut spritzte aus seinem Mund. Dann wurde es dunkel.
Als die Helligkeit wiederkam, da realisierte Amberius, dass er den Übungskampf nicht bestanden hatte. Er wollte unbedingt zu den Kämpfen zugelassen werden, um die Freiheit zu erhalten.
Amberius erinnerte sich, dass er nach seinem Verkauf an einem Händler gelangte, der ihn wiederum an einen Stall von Kämpfern weiterverkaufte.
Amberius wusste, dass seine Liebe noch lebte. Er spürte dies. Es trieb ihn an. Aus diesem Grunde versuchte er den nächsten Kampf zu gewinnen, um sich zu empfehlen. Er verlor aber auch diesen.
Die Niederlagen sollten ihn tagelang begleiten.
An einem Tag kämpften zwei Kämpfer gegeneinander, die sich seit Tagen im Clinch waren. Der eine verdrosch dabei den anderen und der Kampf endete relativ schnell.
Amberius konnte beobachten, wie der Gewinner, im Moment seiner Unaufmerksamkeit, nicht ahnen konnte, dass sich langsam der Verlierer mit einem Messer von hinten anschlich.
Der hinterlistige Angreifer war in der Absicht, den anderen zu töten. Amberius reagierte instinktiv und rannte zu dem Angreifer und schmiss ihn mit voller Wucht um.
Dabei bekam Amberius das Messer ab. Dem Angreifer wurde das Messer aus der Hand gestoßen und in sein Genick gestochen. Der Angreifer verblutete.
Sofort kamen Wächter, die es zuhauf dort gab. Sie vertrieben die Meute, um an den Toten heranzukommen.
Sie erkundigten sich, wer für den Toten aufkommen würde. Kurz bevor Amberius sich melden wollte, um niemanden dafür bluten zu lassen, bekannte sich der Mörder dazu.
Da er der Beste seiner Art zu sein schien, ließ man ihn ungestraft gehen, denn der Angreifer, den er getötet hatte, war nicht viel Wert. Wäre Amberius schuldig gewesen, hätten sie ihn ebenso getötet, da Amberius‘ Wert weniger gewesen war.
Nachdem sich die Masse der Kämpfer aufgelöst hatte, kam der Kämpfer, der gerettet wurde, zu Amberius. Er bedankte sich kurz und versicherte, in der Lebensschuld von Amberius zu stehen, denn so sieht man es vor, von dort, wo er herkäme.
Amberius fand dies Verhalten nicht angemessen, empfand es als unangenehm, da er solch eine Geste nicht kannte. Er erkundigte sich, wer der Gerettete denn wäre.
„Man nennt mich Wargo.“ gab er sich zu erkennen.
Nachdem sich der Glacianer vorgestellt hatte, setzte er sich die Aufgabe, den unerfahrenen Amberius zu trainieren. Zumindest sollte er die Grundfertigkeiten erlernen.
Anfangs lehnte es Amberius ab, aber nach einer Weile sagte er zu. Das Training war hart, sogar sehr hart für ihn.
Das Training verpasste ihm einige Wunden und doch gelang es dem Glacianer, aus dem pazifistisch veranlagten Bauern, einen halbwegs guten Krieger zu machen.
Amberius schaffte es, die ersten Kämpfe zu gewinnen. Es war nun ein letzter Kampf, der entscheiden sollte, ob Amberius es bewältigen könnte, noch in die Gruppe zu geraten. Die Ausscheidung sollte gegen Brasos sein, welcher ein Hüne war. Viele der Kämpfer fürchteten ihn. Er hatte schon zwei seiner Konkurrenten getötet!
Als der Kampf begann, rannte Amberius auf seinen Gegner zu und schlug ihn mitten ins Gesicht. Brasos zeigte keine Regung, die Nachweis für einen Schmerz hätte sein können.
Nach der nichtwirkenden Attacke, begab sich Brasos zu einem Gegenangriff. Dieser hatte es in sich, sodass Amberius auf den Boden knallte. Der Schlag sehr präzise, sodass Amberius die Luft ausblieb. Er lag am Boden. Brasos ließ sich feiern.
Irgendetwas in ihm veranlasste Amberius, wieder aufzustehen und weiter zu kämpfen. Brasos sah dies und schritt auf Amberius zu. Brasos packte ihn am Hals und hob ihn ein wenig hoch, dann warf er Amberius abermals zu Boden.
Erneut bleibt Amberius der Atem weg. Brasos wollte auf Nummer sicher gehen und verpasste seinem Opfer ein paar Tritte. Amberius hatte das Gefühl zu sterben. Brasos bemerkte die schmerzliche Lage. Es veranlasste ihn dazu, sich wiederholt dem Publikum zu widmen. Er genoss die Menge, die lautstark für ihn fieberte.
Für Amberius schien es alles wie aus einem Traum zu sein, die Geräuschkulisse wirkte dumpf. Amberius schaute ins Leere. Es kam ihm vor, als wenn sich jede Minute wie eine Ewigkeit anfühlte.
Auf einmal spürte er, dass er nicht allein war. Die Wärme in ihm stieg- er empfand die die Anwesenheit und Liebe von Rubina!
Er wusste, dass sie noch lebte. Amberius musste sie nur finden, dafür musste er hier raus- raus aus diesem Stall. Ohne diesen Kampf war der Weg in die Freiheit unmöglich.
Amberius würde sie dann nie wieder sehen. Unerwartet richtete Amberius sich auf. Seine Wunden schmerzten, jedoch war er wie betäubt. Er hatte auf einmal viel Kraft.
Brasos registrierte, dass Amberius nicht mehr auf der Erde lag, denn die Menge richtete das Interesse auf seinen Gegner. Brasos war genervt und wurde zunehmend wütend.
Er fragte sich, ob dieser Schwächling nicht langsam verrecken konnte?
Demzufolge stampfte der gewichtige Krieger auf seinen Gegner zu und verpasste ihm mit aller Wucht einen Hieb, der direkt auf das Gesicht ging.
Amberius wurde zurückgeworfen, stellte sich aber umso zügiger wieder auf. Brasos war überrascht und schlug gleich noch mal zu. Auch den zweiten Schlag steckte Amberius weg.
Dann ging Amberius auf Brasos los und prügelte derart auf ihn ein, so dass dieser mehrere Knochenbrüche, Hämatome und andere Blessuren davontrug.
Amberius war siegreich. Siegreich für Rubina, um sie wieder zu sehen. Er würde alles dafür tun.
Brasos hingegen war schwerstens verletzt und konnte nicht mehr an dem Turnier teilnehmen.
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Dyako stellte sich tot, als Milos ihm näher kam. Nachdem Milos zu seinem bereits toten Freund zurückkehrte, nutzte Dyako die Chance zur Flucht.
Normalerweise hatte er keine derartigen Probleme, einen Gegner zu erledigen. Diesmal hatte er aber versagt. Seine Kräfte reichten nicht aus, um einem weiteren Angriff zu trotzen.
Dyako entschloss sich, in einer Höhle Unterschlupf zu suchen. Es dauerte ein paar Tage voller Schmerzen bis er einigermaßen regeneriert war.
Er nährte sich von Kleintieren und einigen Heilkräutern. Venatoren konnten rohes Fleisch zu sich nehmen, denn sie besaßen einen sehr robusten Magen.