Obscura- Kompendium. Dennis Weis
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Amberius schüttelte Wargo. Dieser erwachte, spürte seine Schmerzen und stöhnte.
„Amberius?“ röchelte er.
„Ja“, bestätigte Amberius. „Steh auf, du musst weiterkämpfen, sonst war’s das für dich!“
Wargo stand auf. Er war schwerfällig, aber es gelang ihm. Amberius gab ihm ein Kurzschwert. Die beiden mussten sich beeilen, denn ein weiterer Fresser stand vor ihnen und hatte noch die Reste menschlicher Haut und Knochen in seinem Maul.
Er war größer als die anderen. Er besaß keine gravierenden Verletzungen. Amberius und Wargo machten sich kampfbereit.
Der Fresser nahm Anlauf und sprang auf Amberius zu. Dieser richtete das Kurzschwert auf seinen tierischen Angreifer. Es ging aber ins Leere, denn der Fresser sprang über Amberius hinweg, dreht sich und schlug mit der Pranke in den Rücken von Amberius.
Wargo war wie benommen. Seine Kräfte waren noch nicht wieder da. Er schwankte. Trotzdem griff er das Ungeheuer an. Er hatte es versprochen. Der Fresser aber war zu schnell. Er drehte sich nach dem erfolgreichen Prankenhieb gegen Amberius und rannte auf Wargo zu.
Wargo hielt sein Kurzschwert gerade. Er zitterte leicht, da seine Wunde doch viel Kraft kostete.
Reiß‘ sich zusammen, dachte er sich.
Wargo nahm all seine Kraft zusammen und streckte dem Angriff des Fressers sein Kurzschwert mit letzter Kraft entgegen. Es brach. Die eine Hälfte hielt Wargo in seiner Hand.
Die andere Hälfte steckte tief in dem Fleisch des Fressers. Dennoch verhielt das Monster sich nicht als würde es gleich umkippen.
Wargo suchte eilig nach einem anderen Kurzschwert. Er fand eines, welches ein anderer Krieger, der sein Leben ließ, dort hinterlassen hatte.
Die Menge flippte indes aus.
Tausend Blitze durchfuhren die Wunde von Amberius. Trotzdem lief er geschwind zu Wargo, dem es wohl gelungen war, dem Fresser die Klinge in den Körper zu stechen. Allerdings schien das Tier nicht verletzt zu sein. Amberius stand derartig unter Adrenalin, dass er die Vorsicht vergaß.
Der Fresser entdeckte ihn und trappte auf ihn zu. Wargo nahm er nicht mehr als Gefährdung für sich wahr. Der Fresser aber sollte sich täuschen. Wargo fand gleich zwei Kurzschwerter, welche er an sich nahm. Während Amberius eher schlechte Karten gegen den Fresser hatte, bereitete sich Wargo auf einen finalen Kampf vor.
Er war vor der Arena, vor dem Training und selbst vor der Zeit bei den Glacianern stets ein Krieger- schon als Kind, da sein Vater auch ein großer Krieger war.
Den Tod fürchtete er nicht, im Kampf zu sterben war einer Ehre. Allerdings verspürte er eine Verpflichtung gegenüber Amberius, nicht nur, weil dieser sein Leben rettete, sondern weil eine Stimme in ihm es verlangte. Eine Berufung? Er wusste es nicht. Vielleicht war es ein Teil seiner Prüfung.
Wargo machte sich bereit. Er stapfte los. Der Fresser wollte zum Angriff auf Amberius starten, als Wargo ihn lautstark zum Kampf herausforderte. Der Fresser reagierte zur Freude von Amberius auf die Aufforderung Wargos.
Der Fresser wandte sich ab und rannte auf Wargo zu. Wargos Augen glühten. Er ahnte, wie in ihm seine Energie auf solch einen Moment gewartet hatte. Plötzlich stieß er einen sich übertönenden Schrei aus und nahm ebenso Anlauf. Die Wunden, die seinen Körper schmerzten, blendete er aus.
Der Fresser wie auch Wargo sprangen in etwa zur gleichen Zeit. Inmitten der Flugbahn platzierte Wargo die beiden Kurzschwerter in den Torso und landete auf dem Boden. Das Untier gab ein knappes Geheul aus und kam ebenso am Boden an.
Nun steckten drei Kurzschwerter in dem Ungeheuer und es hatte noch ausreichend Kraft in sich. Wargo war beeindruckt, aber gleichzeitig voller Energie, sodass er, auch ohne Schwerter, sofortig den Angriff fortsetzte.
Während er anlief, bemerkte er eine ungeheure Kraft, die sich in ihm breit machte. Sie schien unkontrollierbar. Wargo streckte instinktiv die Arme vor. Eine Kraft formte eine Art Kälte, die eine Art Eis bildete, welches er abstoßen konnte.
Es schoss auf den Fresser ein. Direkt in dessen Hals, sodass es mit einer Wucht nach hinten fiel. Es starb in diesem Augenblick.
Wargo stoppte seinen Angriff. Die Zuschauer jubelten und es war klar, dass Wargo nun endgültig als Favorit galt. Mit diesem Monster war auch der letzte Fresser erledigt.
Für die nächste Runde waren noch zwölf Kämpfer übrig. Unter ihnen befanden sich, schwer angeschlagen, Amberius und Subdurus, der noch keinen Kratzer zu haben schien.
Es wurde wieder keine Pause gemacht. Die Wettkämpfe waren eine Veranstaltung, die durchgängig verlief- lediglich die Arbeiten für die nächste Runde konnte von allen Kämpfern als eine Art Verschnaufen genutzt werden.
In der Mitte der Arena kam nun eine Plattform aus dem Boden. Sie war im Durchmesser in etwa fünfzig Meter breit und war aus Stein und daher sehr massiv.
Amberius erkundigte sich unentwegt wie es Wargo erging und er sah, dass Wargo am Ende seiner Kräfte sein musste. Wargo dagegen entwickelte in seinem Körper eine ungeahnte Kraft, die ihn Schmerzen vergessen ließ.
Unter ihnen öffnete sich nun eine Grube, die mit Feuer getränkt war. Wargo wurde bewusst, dass es nun an hieß „einer gegen alle“, da nur vier ins Finale kommen konnten. Die Männer seines eigenen Stalls wurden zunehmend unruhiger.
Wargo, der ein erfahrener Krieger war, erkannte sofort, dass sie gleich beginnen würden, ihn zu töten. Er hatte diesen Verdacht schon im Trainingslager. So machte er sich bereit, um diese Dreckskerle den Boden gleich zu machen, oder sie ins Feuer zu befördern.
Subdurus stammte nicht aus seinem Lager, er war der einzige von seinem Stall, aber er war gefährlich.
Amberius würde er nichts tun, er war, ja er war so etwas wie ein Freund, dachte Wargo.
Dieses Gefühl kannte er nicht, es fühlte sich merkwürdig an. Freude, aber auch Furcht. Furcht vor dem Unbekannten.
Der Rest der Übriggebliebenen waren Einzelgänger aus anderen Lagern, die keine wichtigen Gegner aus Wargos Augen darstellten.
Als die Grube sich vollständig geöffnet hatte, ertönte ein Signal und die nächste Runde begann. Die Platte begann sich zu drehen. Es war gewöhnungsbedürftig, aber aushaltbar.
Wargo wartete ab. Die anderen aus seinem Stall traten, wie erwartet, an ihn heran und attackierten ihn. Er wehrte die beiden ersten ab, aber der Dritte landete mit einem Faustschlag einen Treffer. Wargo fiel nach hinten zu Boden.
Die Angreifer rochen ihre Chance. Der erste kam an Wargo heran und machte einen Sprung, um sein Kurzschwert mit beiden Händen in den Körper von Wargo zu rammen. In letzter Sekunde hielt ihn ein Schwert, welches sich durch seine Kehle schnitt, auf. Er fiel tot zu Boden. Aus der Kehle spritzte das Blut.
Die ersten Feuerpfeile trafen auf. Es wurde niemand verletzt. Wargo realisierte aufgrund der Schnelligkeit dieser Aktion erst in diesem Augenblick, dass es sich bei dem Retter erneut um Subdurus handelte.
Schnellstens schritt Subdurus voran, wehrte gekonnt die weiteren Attacken der verbliebenden aus Wargos Stall ab.
Amberius war ziemlich