Die Midgard-Saga - Muspelheim. Alexandra Bauer

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Die Midgard-Saga - Muspelheim - Alexandra Bauer страница 14

Die Midgard-Saga - Muspelheim - Alexandra Bauer Die Midgard-Saga

Скачать книгу

Das Wesen lachte bösartig und holte erneut aus. Djarfur tauchte unter der schwarzen Hand hinweg. Diesmal führte Thea ihre Waffe in Richtung des Gigantenkopfes. Ein Lichtblitz blendete sie, zeitgleich krachte Mjölnir gegen den Kiefer des Geschöpfs. Ehe Thea ihren Schlag setzen konnte, fiel es hinten über.

      „Zum Nächsten“, knurrte Djarfur. Er machte eine Wende und sprang über eine weitere Attacke hinweg. Im Gewühl der Kolosse verlor er aber den Überblick. Schon die nachfolgende Offensive übersah er. Flink hob Thea die Klinge und konzentrierte all ihre Kraft in den Angriff. Knirschend drang Kyndill durch den Arm des Geschöpfs. Es heulte auf und legte die Hand über den entstandenen Stumpf. Heiße Lava quoll aus der Wunde, dann fiel auch dieser Gigant von Mjölnir getroffen zu Boden.

      Thea entdeckte Vala in ihren Augenwinkeln und sah den vertrauten blauen Umhang Wal-Freyas an sich vorbeischnellen. Offensichtlich hatte sich die Walküre dem Kampf angeschlossen, doch Thea war nicht in der Lage, sie im Getümmel wiederzufinden, zu rasch änderte Djarfur die Richtungen. Gleichermaßen erging es ihr mit ihrer Fylgja, die im Gewirr der Feuerbälle kaum wahrzunehmen war. Sie konnte nur darauf vertrauen, dass Djarfur ebenso an seinem Leben hing wie seine Reiterin und sich umsichtig verhielt. Thea fokussierte Tanngrisnir und Tanngnjostr. Ihr panisches Blöken wurde lauter, da die Giganten nun gezielt Jagd auf sie machten. Als Djarfur knapp an einem der Wesen vorüberstreifte, dachte Thea nicht lange nach und schwang Kyndill in dessen Richtung. Als wäre sein Körper aus Butter schnitt die Waffe in seine Seite. Eine tiefe Verletzung klaffte auf. Von einem stummen Schrei begleitet legte das Wesen die Hand auf die Wunde. Mit der herausströmenden Lava zerfiel es rasch in seine Urmaterie. Nur ein Teppich erkalteter Lava blieb von ihm übrig.

      Thea riss den Kopf hoch, denn schon umkreiste Djarfur den nächsten Koloss. Das Walkürenpferd wich seiner Attacke aus und brachte Thea in eine günstige Position. Sie ließ die Gelegenheit nicht verstreichen und schaltete auch diesen Gigant aus. Einmal rauschten Sleipnir und Odin dicht an ihr vorbei, dann wieder Wal-Freya auf Vala. Wie Fliegen umschwärmten sie die Gegner, während Thor vom Boden aus kämpfend jeden auslöschte, der seinen Böcken zu nahe kam. Irgendwann fiel auch der letzte Angreifer. Odin fing seinen Speer auf und landete mit Sleipnir neben Thor. Der kniete vor Tanngrisnir und Tanngnjostr, die dem Donnergott fröhlich in die Arme sprangen. Eine Weile erduldete er, dass sie ihm das Gesicht abschleckten, dann setzte er die Tiere vor sich ab und löste sie aus dem Geschirr, um es zu entwirren. Missmutig richtete er den Wagen auf. Mit der Hand fuhr er über die beschädigte Stelle, die der Feuerball hinterlassen hatte.

      „Zu Hause werde ich das reparieren müssen“, knurrte er.

      Djarfur ließ sich auf der Erde nieder. Er tänzelte leicht, während die Fylgja um seine Beine schnurrte.

      „Ist das dein Folgegeist, der mich da kitzelt?“, fragte er.

       „Du spürst sie? Ja. Wie es scheint, ist sie dir sehr dankbar.“

       „Gern geschehen.“

      Wal-Freya blickte Thea wütend an. „Das war leichtsinnig und völlig überflüssig. Thor und Odin hätten das alleine geschafft.“ Noch erboster sah sie Djarfur an. „War das deine Idee?“

      Ehe Thea etwas erwidern konnte, sprang Thor für sie in die Bresche. „Sie wollten nur meinen Begleitern helfen und das haben sie gut gemacht.“

      Odin nickte. „Allerdings. Du solltest ihnen für ihren Mut danken und sie nicht dafür verurteilen. Ihr Eingreifen war überaus hilfreich.“ Er lächelte. „Das war eines Einherjers würdig, liebe Thea.“

      Ein Stich fuhr durch Theas Magen. Was brachte Odin dazu, sie mit einem seiner gefallenen Krieger zu vergleichen?

      „Du hättest es mit mir absprechen können, ehe du dich in eine Horde Feuergiganten stürzt!“, beharrte Wal-Freya.

      „Sie hat die Hosen voll“, kommentierte Djarfur spöttelnd.

      „Sie macht sich nur Sorgen“, erwiderte Thea hörbar für alle.

      „Die habe ich mir auch gemacht“, stimmte Juli zu, die gerade zusammen mit Tom auf dem Platz landete. Hugin und Munin flogen heran und setzten sich auf Odins Schulter. Beide spielten erleichtert mit den Ohren des Allvaters, was dieser mit einem sanften Handstreich unterband.

      Tom schmunzelte. „Das hat vermutlich etwas mit ihren Erfahrungen aus vorherigen Abenteuern zu tun.“

      „Haha!“ Thea steckte Kyndill zurück in seine Scheide. Unwillkürlich packte sie den Zwiesel, als Djarfur einen Schritt nach vorn machte.

      Wütend schnaubte er: „In der Tat sollten sie dankbar sein.“

      Wie auf Kommando strich Thor in einer liebevollen Geste über Theas Bein und tätschelte Djarfur. „Lasst euch nicht verunsichern, ihr seid großartig gewesen.“

      „Von weiter weg hat das super ausgesehen, aber es war kaum auszuhalten, so eine Angst hatte ich“, sagte Juli.

      „Wenigstens habt ihr auf mich gehört und seid auf Abstand geblieben“, knurrte Wal-Freya.

      Juli grinste. „Wir haben überlegt, was gefährlicher ist: dich zu verärgern oder sich mit einer Horde Feuerriesen anzulegen. Die Entscheidung war leicht.“

      Wal-Freya kniff die Augen zusammen und entlockte Juli damit ein Lachen.

      „Das waren keine Feuerriesen, es waren Feuergiganten. Feuerriesen sind nur halb so groß wie diese hier“, erklärte Thor.

      „Aha! Also vergleichbar mit den Eiskolossen, die uns in Nif angegriffen haben?“, fragte Juli.

      „Genau. Sie sind Urkräfte.“ Thor spannte die Böcke wieder an den Wagen.

      „Ich dachte, das seien Feuerriesen auch“, staunte Tom.

      Odin nickte. „Das sind sie, aber im Gegensatz zu ihren großen Brüdern haben sie ein wenig Verstand.“

      Juli schaute auf die Überreste der Angreifer. „Ich nehme an, wir müssen uns jetzt nicht mehr verstecken.“

      Odin schüttelte den Kopf. „Sie hatten keine Zeit Surtr zu unterrichten. Aber irgendwann wird man sie vermissen.“

      Tom richtete seinen Blick über das Land. „Wohin werden wir reisen?“

      „Es heißt, Surtr wohnt in einer Festung in der Mitte Muspelheims“, erklärte Odin.

      „Und wie kommen wir da rein?“, fragte Tom.

      „Wieso machen wir uns eigentlich immer erst Gedanken um sowas, wenn wir schon auf dem Weg sind?“, stöhnte Juli.

      „Weil Odin darüber in Asgard nicht diskutieren wollte“, knirschte Wal-Freya.

      Thor grinste und erwiderte leichthin: „Wir klopfen an, liebe Juli.“

      Schnaubend verschränkte Wal-Freya die Arme. „Wir werden versuchen möglichst ungesehen in die Feste zu gelangen.“ In ihren Worten schwang eine Endgültigkeit mit, die selbst Odin nicht zum Widerspruch ermutigte.

      Er nickte bestätigend. „Wir werden einen Weg finden, um unerkannt hineinzugelangen. Sollte das nicht funktionieren, machen wir es, wie Thor gesagt hat.“ Gleichgültig zuckte er mit

Скачать книгу