Jeremy. Harald Winter

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Jeremy - Harald Winter

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sich schon über Nachbarn lustig, die ihre Häuser verschlossen während sie sich darin aufhielten. „Verdammt wer ist da?“ fragte er, ohne wirklich mit einer Antwort zu rechnen. Er bekam auch keine. Stattdessen begann sein unbekannter Gast wieder damit, übertrieben laut gegen die Tür zu hämmern. Den Revolver schräg nach unten haltend, drehte Frank den Schlüssel herum und drückte die Türklinke langsam nach unten. Das nächste was er bewusst wahrnahm, war der kalte Fliesenboden, der sich definitiv zu nahe an seinem Gesicht befand. Er hatte einen Schlag erhalten und war zu Boden geschleudert worden. Er hob den Kopf um festzustellen, wem er die Beule, die sich mit Sicherheit bald bilden würde zu verdanken hatte. Der Alkohol in seinem Blut verwandelte seine Wut in Sarkasmus. „Hi Jerry. Als ich dich gebeten habe, dich bei mir zu melden, habe ich nicht gemeint, dass du mit der Tür ins Haus fallen sollst“. Jeremy zeigte keine Reaktion. Kein Lachen, ja nicht einmal ein Lächeln. Frank erhob sich. „Nachdem du mich niedergeschlagen hast und scheinbar keinen Kommentar dazu abgeben möchtest, komm wenigstens richtig rein.“ Jeremy schwieg weiterhin, trat aber immerhin ein und warf die Tür hinter sich zu. Er folgte Holden der leicht schwankend das Wohnzimmer ansteuerte. Jeremy ließ sich auf der Kante des Sofas sinken und starrte seinen alten Freund beinahe feindselig an. „Du musst mir helfen“ krächzte er. Seine Stimme schien lange nicht zum Einsatz gekommen sein. „Ich brauche Informationen. Ich denke du kannst sie mir relativ einfach besorgen.“ Frank ließ sich in seinem Sessel zurücksinken. „Ich bin Sheriff, kein Auskunftsbüro. Auch für dich nicht. Kommt also ganz darauf an, was du wissen möchtest. Und vor allem, was du damit anzufangen gedenkst.“ Er konnte sehen, dass sich Jeremys Finger verkrampften. Die Spannung die von seinem Freund ausging schien den Raum bis in den letzten Winkel zu erfüllen. „Das Einzige was ich von dir will ist, dass du deinen Polizeicomputer anwirfst und mir alles was du zu einem Kerl namens Alexis Sedros findest, zukommen lässt.“ Frank runzelte die Stirn. „Wie stellst du dir das vor? Was willst du überhaupt von diesem Sedros? Hat das etwas mit …“ sagte Frank. Seine Stimme versiegte, als er versuchte den Namen Maria auszusprechen. Er konnte einfach nicht abschätzen, wie Jeremy darauf reagieren würde. Der Mann, der da vor ihm saß, war zu einem Fremden geworden. „Ja. Hat es. Sedros könnte etwas über Marias Mörder wissen.“ Weder die Stimme noch die Mine von Jeremy hatten sich bei diesen Worten verändert. Er wirkte auf Frank wie ein Automat, der ein festgelegtes Programm abspulte, ohne wirklich auf seine Umwelt zu reagieren. “Na gut” sagte Frank. „Ich werde mich darum kümmern. Weil du es bist. Wir werden diesen Sedros ausfindig machen. Nötigenfalls über die Bundesbehörden.“ Weiter kam er nicht. Plötzlich schwebte Jerrys wutverzerrtes Gesicht nur Zentimeter von seinem eigenen entfernt. „Gib mir was ich verlange und lass die Behörden da raus. Ich will keine verdammte Anzeige aufgeben, verstehst du? Ich will diesen Sedros. Ich sorge schon dafür, dass dieser Kerl alles preisgibt, was er weiß!“ schrie er. Für einen Augenblick war Holden gelähmt. Wer war dieses Wesen, das wie sein Freund aussah, aber sonst kaum etwas mit ihm zu tun hatte? Der Augenblick ging vorüber und der Polizist in ihm gewann die Oberhand. Blitzschnell griff er nach dem Revolver, den er wieder auf dem Tisch neben sich abgelegt hatte und schwenkte die Mündung bis sich Jeremys Brust vor dem Lauf befand. „Verlass mein Haus bevor ich gezwungen bin dich zu verletzen.“ zischte er. Einige Sekunden lang hatte er den Eindruck, dass gleich etwas Schreckliches passieren müsste. Dann trat Jeremy einen Schritt zurück und hob die Hände. „Du hast deine Wahl getroffen. Ich bekomme auch so was ich will“ sagte er tonlos. Dann drehte er sich herum und stürmte in den Flur. Kurz darauf wurde die Tür mit solcher Gewalt zugeworfen, dass die Gläser in den Schränken leise klirrten. Frank atmete tief durch und legte den Revolver mit zitternden Händen beiseite. Er war nicht sicher, ob er es fertiggebracht hätte auf Jeremy zu schießen. Möglicherweise lautete die Antwort darauf Ja und das machte ihm Angst. Wie konnte er ernsthaft darüber nachdenken seinen besten Freund schwer zu verletzen oder ihn gar zu töten? Wie wenig war von dem Mann übrig, mit dem er aufgewachsen war? Frank griff nach der Flasche und setzte sie an den Mund. Nichts. Er setzte die Flasche ab und stellte sie neben dem Sessel auf den Boden. “Mist” murmelte er. Das Ding war natürlich leer, wenn er die Ruhe am nötigsten brauchte, zu der ihm der Alkohol verhalf. Aber wenigstens wusste er jetzt was er zu tun hatte. Einerseits musste er diesen Sedros ausfindig machen und andererseits musste er irgendwie dafür sorgen, dass Jeremy für einige Zeit aus dem Verkehr gezogen wurde. In diesem Zustand war er eine Gefahr für sich und andere. Und er brauchte eine neue Flasche. Vielleicht fand er noch eine im Vorratsraum. Nein. Wahrscheinlich nicht. Aber es schadete nicht, nachzusehen. Franks Hände zitterten.

      Jeremy rannte einige hundert Meter, nachdem er das Haus verlassen hatte. Schließlich wurde er langsamer und blieb an einer verlassenen Kreuzung stehen. Es regnete stark. Die Tropfen verdampften wenn sie seine Haut berührten. Jeremy bemerkte es nicht. Er dachte darüber nach, warum er seine Wut nicht mehr kontrollieren konnte, aber es gelang ihm nicht eine Antwort auf diese Frage zu finden. Alle Gedanken, die sich nicht um die verdammten Blutsauger oder um Maria drehten verflüchtigten sich schneller, als er sie zu Ende denken konnte. Als wäre ein Loch in seinem Gehirn das alles andere verschluckte. Immer wieder drängte sich der Name Alexis Sedros in den Vordergrund. Er musste eine Möglichkeit finden diese Kreatur ausfindig zu machen. Vielleicht brachte es ihn weiter, wenn er sich an Orten herumtrieb, an denen sich Vampire bevorzugt aufhielten. Möglicherweise machte das einige von ihnen auf ihn aufmerksam. Vor allem dann, wenn er ein paar von denen, die ihm über den Weg liefen beseitigte. Bei diesem Gedanken breitete sich ein Gefühl von... ja, es war so etwas wie Lust, in seinen Eingeweiden aus. Er fletschte die Zähne und leckte sich die Lippen. Dann erinnerte er sich daran, wie er in das Haus des FBI-Beamten gelangt war. Was wenn er versuchte sich auf dieselbe Weise an einen Ort zu versetzen, an dem er auf Blutsauger traf? Er schloss die Augen und versuchte die Kreaturen zu aufzuspüren. Es funktionierte. Er fühlte ihre Gegenwart. Viele von ihnen. Unvorstellbar viele. Überall. Dann begann ihn irgendetwas beinahe magisch anzuziehen. Als er die Augen wieder öffnete stand er auf einem Parkplatz. Dieser Parkplatz schien zu einer Bar zu gehören. Er hatte allerdings keine Ahnung in welcher Stadt er sich befand. Nicht einmal in welchem Bundesstaat, wenn er seine unheimlichen Fähigkeiten richtig einschätzte. Aber das war auch nicht wichtig. Hier mussten sich Vampire aufhalten. Zumindest, wenn er das was er gerade getan hatte, richtig deutete. Lachend und torkelnd verließen zwei Frauen und ein Mann die Bar. Jeremy schnupperte. Jemand wartete auf ihn. Er konnte es riechen. Die drei wankten langsam in Richtung eines abseits stehenden Wohnmobils. Jerry schlich leise durch die Schatten. Einen Augenblick später war er hinter dem Wohnwagen angelangt. Er konnte hören wie die Tür auf der anderen Seite geöffnet wurde. Die beiden Frauen kicherten und drängten den Mann sanft in den Wohnwagen. Die Geräusche deuteten darauf hin, dass die Gruppe sich auf einem Bett niederließ. Jeremy spannte die Muskeln. Der Mann schrie kurz auf und wurde gleich darauf zum Schweigen gebracht. In einer blitzschnellen Bewegung stieß Jeremy die Arme nach vorne wobei seine Fäuste die Wand des Wohnmobils durchstießen. Als er die Hände zurückzog wurde ein Teil der Wand mitgerissen. Der Anblick der sich ihm bot, verstärkte seine Wut noch. Seine glühenden Augen sahen den Mann auf dem Bett liegen. Das Laken war voll Blut. Die beiden Frauen starrten Jerry an. Von ihren raubtierartigen Zähnen troff Speichel der sich mit dem Blut des Mannes mischte. „Noch ein Blutspender!“ zischte eine von ihnen. “Und was für einer. Sie dir diese Kraft an!” Eine der Frauen erhob sich langsam und aufreizend vom Bett. In ihrem Ausdruck lag etwas Gieriges. Jeremy drängte sich durch das Loch in der Wand, packte in derselben Bewegung den Hals der Frau und drückte ihren Kehlkopf nach innen. Röchelnd sank sie zu Boden. Die andere Blutsaugerin versuchte seinen Arm zu packen, griff jedoch ins Leere. Jeremy schlug ihr den Ellbogen mit solcher Gewalt ins Gesicht, das ihr Genick brach bevor sie reagieren konnte. Er wandte sich wieder der anderen Frau zu, die sich um Atem ringend am Boden krümmte. Er drehte sie mit dem Fuß herum. „Bitte …“ stieß sie keuchend hervor. Jerry beugte sich vor und griff nach ihrer Kehle. „Halt die Klappe!“ flüsterte er. „Ich will von dir nur eines wissen. Hast du den Namen Alexis Sedros schon mal gehört?“ Sie wand sich unter seinem harten Griff und sah flehend zu ihm auf. „Ich weiß nicht … ich bin nur …“ Jeremy schloss die Finger fester um ihren Hals. Die Halswirbel gaben knackend nach. Der Körper der Blutsaugerin löste sich in einem Schauer aus glühenden Partikeln auf, die sofort wieder verschwanden. Jeremy richtete sich auf und prüfte flüchtig den Pulsschlag des Mannes auf dem Bett. Die beiden hatten ganze Arbeit geleistet. Der Mann war tot. Jeremy trat in die Nacht hinaus. Eine Flamme züngelte

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