Promise. Sarah L. R. Schneiter

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Promise - Sarah L. R. Schneiter Promise

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freue mich schon auf die Treppe im Maschinenraum“, schmollte sie, als die beiden durch den schummrigen Verbindungstunnel gingen. Sie wandte sich an Sven: „Bist du sicher, das mit dem Fusionsgenerator klappt?“

      Er lachte mit einem unsicheren Unterton in der Stimme, als vor ihnen die rostige Tür zum Maschinenraum zur Seite glitt. „Ja, ziemlich. Auch wenn der Generator ungefährlich ist, sobald auf einer Maschine ein Radioaktivitäts-Symbol aufgesprüht ist, geht niemand gern in ihre Nähe. Und außerdem produziert das Teil genug Abwärme, um alle Scanner auszutricksen, also so lange niemand in den Dreck kriechen will, bist du sicher.“

      „Falls einer genauer hinschauen sollte, hat es mich gefreut, dich gekannt zu haben“, entgegnete Anaata, um sogleich hinzuzufügen: „Okay, so gut kennen wir uns eigentlich auch wieder nicht, trotzdem …“

      Sven fasste sich seufzend an die Stirn und sie traten auf den Metallsteg, der sich vor ihnen im Maschinenraum in mehrere Richtungen ausbreitete. Die Halle erstreckte sich über die ganze Höhe des Schiffes, wobei die Ebenen mit Treppen und Leitersprossen verbunden waren. An der Rückwand waren Teile der Triebwerke zu erkennen, oben, gleich neben dem Eingang, stand der Zentralrechner, auf dem unteren Deck breiteten sich die schweren Geräte und Antriebe aus. Der Geruch nach Metall und Öl lag in der warmen Luft, verschiedene Geräusche der schweren Maschinen erweckten den Eindruck eines unkoordinierten mechanischen Orchesters. Sven deutete auf eine rostige Treppe, die nach unten führte. „Kommst du da runter?“

      Sie sah sich kurz um, ehe sie fragte: „Der große dunkelgraue Kasten da unten an der Seite ist der Fusionsgenerator, richtig?“

      Der Mechaniker nickte. „So lange du dahinter bist, solltest du vor Scannern sicher sein, auch wenn jemand von hier oben aus scannt.“

      „Gut, ich springe lieber, das schmerzt weniger“, meinte Anaata. Sie ließ rücklings über das Geländer nach unten fallen und bremste den Sturz mit ihrer Antigravitation ab, bis sie relativ elegant auf dem Generator zu sitzen kam. Dann sah sie nach oben. „Von hier an schaffe ich es allein, geh du nur zu unserem Empfangskomitee, sonst fällst du noch auf. Ach ja – kreuz mir die Finger.“ Damit zog sie sich die Tarnfelddecke über den Kopf und war kaum mehr zu erkennen.

      Sven grinste halbherzig, er war bei der Sache nicht besonders zuversichtlich. „Wir werden schon rasch genug in einem Bundesgefängnis landen, keine Angst. Viel Glück.“ Damit wandte er sich um und ging den Gang entlang zurück in Richtung Bug, wobei er vor sich hinmurmelte: „Das wird verdammt knapp.“ Bevor er den Gedankengang weiterführen konnte, war das metallische Klacken zu hören, das beim Andocken einer Gangway entstand und ein sanfter Ruck durchlief die Promise.

      Die vier übrigen Schmuggler waren in der Ladebucht versammelt und hatten sich der Luftschleuse zugewandt, die nebst der Rampe der einzige Eingang zur Promise war. Der kleine Raum der Schleuse lag links in der Ladebucht, sie würden die Offiziellen gleich zu Beginn gut eintreten sehen. Als Nani sich umschaute, konnte sie die Nervosität aller ziemlich gut erkennen. Natala stand breitbeinig in der Mitte der Ladebucht der Schleuse gegenüber wie ein typischer Captain, der Gäste auf seinem Schiff erwartete. Oberflächlich wirkte sie gelassen, wohl weil sie vor sich ihren ungebetenen Gästen keine Blöße geben wollte, nur kannte Nani sie lange genug, um ihr Pokerface zu durchschauen. Dan und Sven hatten sich auf die Treppe gesetzt und unterhielten sich leise miteinander – Nani konnte ihr Gespräch nicht verstehen, vermutete aber, es ging um ihre Chancen bei der Zollinspektion. Sie selbst war oben auf dem Steg stehen geblieben, um einen möglichst guten Überblick zu haben und rauchte ans Geländer gelehnt eine Zigarette. Sie mochte es, sich im Hintergrund zu halten, wollte beobachten, wie die Crew dieses Kanonenboots arbeitete. Ihr war bei der Vorstellung, wie die Promise gleich von Soldaten und Zollbeamten durchsucht wurde, unwohl zumute. Nani hatte selbst auf der Flottenakademie die Ausbildung zur Offizierin gemacht, sie kannte die Gründlichkeit und Umsicht, mit der Raumsoldaten der Flotte vorgingen. Hätte sie sich gegen eine Existenz als Abenteurerin entschieden, könnte sie jetzt genauso gut die Truppe anführen, welche gleich an Bord kam.

      Auch wenn die Promise in erster Linie einfach ein alter Frachter war, der aussah, als hätte er seine besten Tage hinter sich, so würde sie wegen vieler Details auf die Offiziellen wahrscheinlich wie ein Schmuggler- oder Abenteurerschiff wirken. Natürlich könnte sie auch einer aufrichtigen Frachtercrew gehören, doch im Gegensatz zu den normalen Besatzungen kleiner Frachtschiffe hatten Schmuggler ihre eigene Art von Raumfahrer-Subkultur, die man sowohl dem Schiff als auch dessen Bewohnern ansah. Ob es nun die vielen Souvenirs von unterschiedlichsten Welten waren, die im Wohnzimmer an der Wand hinter der Bar hingen, die Blaster an den Gürteln von Natala, Stanley und ihr selbst oder Stans Verletzung, alles deutete auf einen Lebenswandel hin, der kaum typisch für das legale Frachtgeschäft war. Nur, solange die Offiziellen weder Anaata noch das Geld fanden, hätten sie nichts gegen die Schmuggler in der Hand, davon war Nani überzeugt. Ihr Gedankengang wurde von dem tutenden Signal der Luftschleuse unterbrochen, die Gangway war gesichert, nun handelte es sich bestenfalls noch um Minuten.

      „Okay, sie kommen“, begann Natala gut vernehmbar. „Für die von euch, die noch nie eine Zollkontrolle erlebt haben: Es macht nichts, wenn wir etwas nervös und unsicher wirken, wir sind ja offiziell keine abgebrühten Schmuggler, sondern einfache Frachtleute. Also macht euch möglichst wenig Sorgen, bleibt einigermaßen ruhig und wir werden das schon überstehen.“

      „Na, das nenne ich mal Optimismus“, raunte Sven dem Piloten sarkastisch zu, was Dan noch mehr zu verunsichern schien. Natala trat nach vorne und öffnete die dicke, metallene Tür der Luftschleuse, die leise knarrend aufschwang.

      Wenige Sekunden später traten zwei Raumsoldaten der Flotte in olivfarbenen Kampfanzügen in die Ladebucht, ihre Blastergewehre im Anschlag. Sie sahen sich um, prüften, ob Gefahr herrschte, erst dann folgte der Captain in seiner blauen Uniform aus der Schleuse, offenbar hatte er sich entschieden, höchstpersönlich an Bord zu kommen. Er war ein dunkelhäutiger, stämmiger Mann in mittleren Jahren, dessen trainiertem Körper und Haltung man ansehen konnte, dass er in seinen Tagen als Soldat ein guter Kämpfer gewesen sein musste. In angemessener Geschwindigkeit schritt er auf Natala zu und bot ihr die Hand dar. „Guten Tag, ich bin Captain Ron Morgan, Kommandant der Spirit of Zisun.“

      „Freut mich, Captain Sandra Ying von der Wildcard, willkommen an Bord. Und das ist meine Crew“, begrüsste ihn Natala und deutete in einer ausladenden Bewegung auf ihre Kameraden. „Ich nehme an, Sie wollen eine Zollkontrolle durchführen?“

      Morgan nickte bedächtig. „Genau, wir hatten einige Meldungen, Schmuggler treiben sich in der Gegend herum. Ich nehme an, Sie kennen das Prozedere bereits? Meine Leute sehen sich etwas um, während ich mit Ihnen das übliche Gespräch führe.“

      „Klar, tun Sie sich keinen Zwang an“, entgegnete Natala möglichst ruhig. „Wenn Sie wollen, können wir uns auf der Brücke unterhalten, da sind wir ungestört.“

      „Ich denke, ich mache lieber erst einen kurzen Rundgang, danach können wir uns hinsetzen. Als Captain ist man immer froh, wenn man die Gelegenheit zu etwas Bewegung hat.“

      Natala hatte mittlerweile begriffen, mit was für einem Mann sie es zu tun hatte: Morgan war gut in dem, was er tat und er ließe sich wohl nicht leicht hinters Licht führen. Anstatt sich auf ihren Vorschlag einzulassen, wollte er sich selbst ein Bild machen – er musste ein guter, gründlicher Beobachter sein und sie zweifelte keine Sekunde daran, er würde jede ihrer Antworten skeptisch hinterfragen. Natala war überzeugt, sie hätte es kaum schlechter treffen können, doch sie ließ sich nichts anmerken und führte ihn durch den Gang im Untergeschoß nach achtern, wo er einen Blick in den hinteren Laderaum und den kleinen Flitzer-Hangar warf.

      „Für das Alter sieht Ihr Schiff ziemlich gut aus“, bemerkte Morgan, als sie durch den Verbindungsgang zum Maschinenraum gingen.

      „Ja, die

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